Inhalt
Wer hat nicht Lust, mit seinen Freunden ein extrem erfolgreiches Verbrecher-Syndikat aufzubauen, das sich sogar als Franchise verkaufen lässt? Diese Frage stellt sich der Reboot von Saints Row und genau diesen gucken wir uns heute im Test an.
Vom Söldner zum Gangsterboss
Als allererstes dürft ihr euch euren eigenen Boss erstellen, das ist euer Charakter, den ihr über das ganze Spiel hinweg spielt. Anders als in anderen Gangster-Games à la GTA fangt ihr jedoch nicht als abgehalfterter Möchtegern-Gangster an, sondern als Söldner. Jedoch habt ihr Mitbewohner, die zu verschiedenen anderen großen Gangs gehören. Ihr selber habt gerade einen neuen Job als Söldner in einer Söldnertruppe angenommen, den Marshalls. Leider läuft der Job nicht allzu gut und ihr versucht, mit euren Freunden eure eigene Gang zu gründen: die namensgebenden Saints!

Hierzu erledigt ihr allerhand an Missionen und Nebenaktivitäten, wie zum Beispiel, das Ausschalten von Zeugen oder das aus dem Wegräumen von Konkurrenz im Drogenhandel. Das Beste ist, sowas könnt ihr über die App eures In-Game-Smartphones aktivieren. Generell nimmt sich Saints Row noch weniger Ernst, wie die Konkurrenz, dadurch sind einige der Charaktere eher comicartig und extrem witzig.
Missionen, Missionen und ganz viel Action
Kommen wir aber nun dazu, was man überhaupt in Saints Row so macht. Denn Saints Row bietet mal wieder extrem viel sehr actionlastiges Gameplay. Das fängt schon damit an, dass ihr in der ersten Mission eine kleine Wildweststadt angreift, die von Gangstern übernommen wurde. Neben den Standard-Gefechten mit Waffen gibt es hier schon eine Situation, in der auf einem Jet liegt und von da aus Gegner beschießt. Das ist auch schon eine der coolsten Mechaniken, denn ihr könnt euch jederzeit auf das Dach eures Fahrzeugs legen und von dort aus schießen und das auch mit anderen Waffen als einer MP oder einer Pistole. So gibt es Situationen, wo ihr mit einem Raketenwerfer in der Hand eine Verfolgungsjagd bestreiten müsst.
Zusätzlich könnt ihr auch Skills, wie Granaten, Minen oder das Anheften von Granaten an Gegnern nutzen, um schnell große Mengen an Gegnern zu kontrollieren und zu besiegen. Neben den aktiven Skills, gibt es allerdings auch noch passive Skills, die euch mehr Gesundheit oder Fähigkeitsenergie liefern.

Diese Skills schaltet ihr durch Levelaufstiege frei, die ihr euch durch Erfahrungspunkte verdient. Erfahrungspunkte gibt es für Stunts, Kills und natürlich Missionen. Neben den Skills gibt es auch noch Vorteile, die ihr euch über Herausforderungen verdienen könnt. Diese erleichtern euch das Spiel ein wenig zu Anfang, später jedoch sind diese schon recht mächtig.
Schauen wir uns jetzt aber mal die Missionen an, denn diese sind immer recht ähnlich aufgebaut. Als Erstes wählt ihr eine Story-Mission aus der Aktivitäten-App auf eurem Handy aus und ihr bekommt einen Anruf, welcher euch sagt, was ihr zu tun habt. Dann fahrt ihr zu einem Ort und erfüllt die Aufgabe. Hört sich zwar nicht sehr spektakulär an, ist aber in den meisten Fällen schon sehr cool, weil die Missionen an sich sehr gut inszeniert sind. Zum Beispiel müsst ihr in einer Mission ein Museum verteidigen, das von zwei rivalisierenden Gangs angegriffen wird.
Waffen, Autos und andere Fahrzeuge
Neben den ganzen Missionen, gibt es natürlich einen ganzen Haufen an Waffen, die alle verändert werden können und über einen Signitaure-Move verfügen, denn ihr mit einer Herausforderung freischalten könnt. Zusätzlich könnt ihr die Waffen noch modifizieren und upgraden. So könnt ihr eurer Waffe einen eigenen Style verpassen und etwas anpassen.

Natürlich geht das auch mit Autos und hier geht Saints Row sogar weiter, denn ihr könnt Fahrzeugen auch Off-Road-Kits verpassen, damit ihr diese auch in der Wüste nutzen könnt. Neben Autos gibt aber auch Motorräder, Helikopter und Jets, also kann man sich schon mal sehr austoben.
Eine offene Welt
Die Stadt, in der Saints Row spielt, ist diesmal nicht einfach nur eine Metropole, sondern eine große Stadt, mit einer großen Wüste drumherum, so habt ihr auch die Chance viel zu erkunden, abseits von der Stadt und könnt mit euerem Off-Road-Fahrzeug schön durch die Wüste brettern und einige Stunts machen, die euch mit EP belohnen. Neben den schon besprochenen Nebenmissionen, gibt es zusätzlich viele Möglichkeiten euer hart verdientes Geld auszugeben.

Ihr könnt euren Charakter neu einkleiden oder Tattoos stechen lassen. Zusätzlich könnt ihr Schnellreisepunkte freischalten und über bestimmte Türme euren Wingsuit nutzen und das alles, damit ihr euch etwas schneller durch die große Open World bewegen könnt.
Technik
Jetzt aber zum großen Kritikpunkt: Die Technik! Leider ist in der Review-Version noch einiges im Argen. Die Grafik ist zwar gut, aber auch nicht wirklich mehr als das. Dafür läuft es mit allen Einstellungen auf Ultra und Raytracing bei einer Auflösung von 3440×1440 auf einer RTX 3080TI zwischen 80 und 100 FPS.
Die Steuerung mit Controller ist teilweise etwas ungenau, besonders merkt man dies beim Zielen oder aber, wenn man versucht den Zeiger auf der Map zu bewegen. Die Steuerung der Fahrzeuge ist an sich okay, aber die Helikopter, lassen sich etwas holprig steuern.
Der Soundtrack und das Audio ist soweit super, Waffen hören sich gut an und bei dem Soundtrack ist für jeden etwas dabei.
Fazit
Saints Row ist ein solides Spiel, bedauerlicherweise aber auch nicht mehr als das. Es bietet Spaß und die Action ist wie immer verrückt. Ungünstigerweise ist es trotzdem manchmal sehr repetitiv und fühlt sich mitunter etwas komisch an. Gerade die Story ist jetzt kein Gangster-Epos à la GTA, sondern eher ein Michael Bay Action Spektakel, deswegen ist es auch recht oberflächlich. Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit Saints Row und habe es auch gerne gespielt! Es ist halt ein kurzweiliger Action-Blockbuster und zum Glück will Saints Row auch nichts anderes sein, denn ein Gangster-Drama hätte einfach nicht gepasst, vor allem weil dann viel von dem Witz verloren gegangen wäre.

Viel Humor
Witzige Nebenaktvitäten
Tolle Anpassungsmöglichkeiten
Sehr guter Sommer-Blockbuster
Keine tiefgründige Story und oberflächliche Charaktere
Steuerung teilweise recht ungenau mit Controller