Chained Echoes: Ashes of Elrant DLC (PC) im Test

Wenn sich der Himmel über Eldrea verdunkelt und die vertrauten Melodien des Hauptspiels verklingen, beginnt mit Ashes of Elrant ein neues Kapitel, das die Saga von Chained Echoes nicht nur erweitert, sondern vertieft. Kaum dass man im Hauptmenü den DLC startet, reißt einen die Magie dieses Spiels wieder hinein in eine Welt, die ebenso schön wie gebrochen ist.

Schon der Auftakt macht klar: Hier wird kein mühsamer Neuaufbau verlangt. Die Karmesinkrähen kehren zurück – kampferfahren, gut gerüstet, mit einem Arsenal an Fähigkeiten, das sofort Lust auf taktische Finessen macht. Wer seinen alten Spielstand importiert, bringt Ausrüstung und Level mit, wer lieber sofort loslegt, greift zum vorgefertigten Setup. So oder so: Die Reise nach Elrant beginnt unmittelbar, und sie zieht einen in ihren Bann.

Der Fokus liegt diesmal stark auf der Vergangenheit – genauer: auf Lenne. Schicht um Schicht wird ihre Geschichte entblättert, und währenddessen geraten auch vertraute Gefährten erneut ins Licht, mit Geheimnissen, die lange im Schatten lagen. Besonders aber bleibt man an den neuen Figuren hängen: ein geheimnisvoller Charakter, dessen Motive erst nach und nach erkennbar werden, und der Orden von Leonar, dessen Verstrickungen eine eigene epische Gravitation entfalten.

Spielerisch steht der DLC dem Hauptspiel in nichts nach – im Gegenteil. Schon früh kommt die ganze Palette der Möglichkeiten zum Tragen. Die rundenbasierten Kämpfe fordern taktische Klarheit und strategischen Überblick, während man zugleich in die mächtigen Sky Armor-Anzüge steigen darf, die dem Geschehen noch einmal eine ganz andere Dimension verleihen. Neu hinzu kommen die sogenannten Gruppenpunkte, die wie ein zusätzlicher Schlüssel wirken: Sie öffnen Türen zu neuen taktischen Optionen, erlauben Gespräche mit Tieren oder eröffnen andere ungeahnte Wege, die das Abenteuer lebendiger machen.

Das Herzstück von Ashes of Elrant ist jedoch nicht nur die Mechanik, sondern die Stimmung. Man fühlt sich wie in einem vertrauten Lied, das plötzlich eine neue Strophe bekommen hat – vertraut, aber frisch, episch und intim zugleich. Jede Begegnung, jede Schlacht trägt den Stempel des Hauptspiels, doch überall blitzen kleine Neuerungen auf, die zeigen: Hier wurde nicht nur ergänzt, sondern auch weitergedacht.

Neben dem neuen spielbaren Charakter gibt es neue Gebiete, 40 neue Gegner und Bosse, 15 neue Musikstücke und auch neue Mini-Spiele und neue Ausrüstung stehen bereit.

Insgesamt umfasst der DLC rund sechs Stunden Spielzeit – je nach Spielstil auch mehr oder weniger. Für knapp zehn Euro erhält man damit nicht nur eine „Erweiterung“, sondern vielmehr ein dichtes, eigenständiges Erlebnis, das Chained Echoes in sich abrundet und die Vorfreude auf kommende Werke von Matthias Linda weiter anheizt.

Fazit:


Ashes of Elrant ist mehr als nur ein Anhängsel. Es ist ein Epos im Kleinformat – ein Mosaikstein, der das große Bild heller leuchten lässt. Wer Chained Echoes liebt, findet hier keine bloße Wiederholung, sondern eine packende, emotionale Ergänzung. Ein würdiger DLC, der zeigt, wie man Geschichten nicht nur fortsetzt, sondern neu entflammt.

Für diesen Testbericht wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

Charaktervielfalt & -entwicklung
9
Storytiefe & emotionale Wirkung
10
Taktische Tiefe der Kämpfe
9.5
Atmosphäre & Weltendetails
10
Spielfluss & Einstieg (Savegame-Übernahme, direktes Loslegen)
9.5
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.5
Das hat mir Gefallen
Starke Weiterführung der Story, besonders um Lenne und alte Gefährten
Neuer Charakter + Orden von Leonar bringen frische Dynamik ins Spiel
Direkter Start möglich (Import eigener Savegames oder vorgefertigte Gruppe)
Gut ausgerüstete Party: keine „langsame Aufbauphase“ nötig
Taktisch fordernde Kämpfe, gewohnt spannende Mischung aus Rundenstrategie und Sky Armor-Schlachten
Neue Mechaniken wie Gruppenpunkte erweitern spielerische Möglichkeiten (z.B. Tiere verstehen)
Atmosphärische Dichte: vertraut und doch mit neuen Akzenten
Umfang von ca. 6 Stunden für knapp 10 € → sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Das war nicht so gut
Relativ kurze Spielzeit, wenn man sich nicht viel Zeit nimmt
9.4