Donkey Kong ist zurück – und zwar wuchtiger denn je. Mit Donkey Kong: Bananza bekommt Nintendos Primaten-Ikone ein 3D-Abenteuer spendiert, das sich mehr an Mario Odyssey als an klassischen Kong-Plattformern orientiert. Doch statt Cappy gibt’s Faustschläge, statt Mützenwechsel Bananen-Upgrades – und statt seichter Urwaldaction eine überraschend gelungene Reise in den tiefsten Untergrund von Ingot Island, wo nicht nur Felsen zerbröseln, sondern auch Wünsche wahr werden sollen.
Ein Wunsch, viele Felsen
Der Einstieg ist schnell erzählt: Ein mystischer Wirbelsturm zieht Donkey Kong in die Tiefe. Der einzige Weg zurück? Durch den Kern der Insel, wo – so sagt man – Wünsche erfüllt werden. An seiner Seite: Pauline, eine zierliche Figur mit überirdischer Stimme. Die Dynamik zwischen Donkey Kong und ihr ist charmant – er: wortkarger Muskelprotz, sie: musikalisches Energiepaket. Gemeinsam klopfen, singen und prügeln sie sich durch ein Labyrinth aus Bananen, Geheimnissen und Erinnerungen. Wobei im Singleplayer vor allem Donkey Kong die tragende Rolle einnimmt. Im Koop ist das Ganze etwas dynamischer – und das auch noch bequem mit zwei Joy Cons an einer Konsole.

Zerstörung als Spielprinzip
Die große Neuerung? Donkey Kong zerstört alles.
Ob kleiner Felsbrocken oder halbes Level – der Affe haut alles kurz und klein. Du willst zu einer Banane hinter einer Wand? Warum springen, wenn man sich einfach den Weg freiprügeln kann? Das fühlt sich fantastisch an, zumal das Spiel clever begrenzt, was kaputtgehen darf, um Softlocks zu vermeiden. Trotzdem: Die Freude am Zerstören ist real – und wird durch Fertigkeitenpunkte (FP) belohnt, mit denen du noch schlagkräftiger wirst oder mehr Leben bekommst.
Power durch Pauline: Transformation und Klatschrhythmus
Was ebenfalls für Furore sorgt, ist Donkey Kongs neue Transformation:
Mit genug Goldreserven (gesammelt durch Klatschen) kann er sich in eine Art Super-Saiyajin-Modus verwandeln – inklusive leuchtendem Fell und gewaltiger Stärke. Dieser Modus ist nicht nur Show, sondern essentiell in Bosskämpfen und bei bestimmten Hindernissen. Gold leer? Dann heißt’s: wieder klatschen, was das Fell hergibt.

Das Klatschen ist übrigens mehr als Gimmick – es zieht Items an, löst kleinere Puzzles aus – wie auch das Singen – und ist rhythmisch in den Spielfluss eingebettet. Und das bringt uns zu einem weiteren Highlight:
Musik als Game-Element
Donkey Kong: Bananza ist nicht nur ein Action-Adventure, sondern auch ein musikalisches Erlebnis. Pauline singt, der Soundtrack groovt, und das ganze Spiel ist durchzogen von musikalischen Elementen, die zum Mitsummen animieren. Das wirkt nie aufgesetzt, sondern zaubert dir mit jeder neuen Ebene ein Lächeln ins Gesicht.

Bananen, Boni, Bosskämpfe
Bananen dienen als Währung, Upgrade-Material und Kosmetik-Schlüssel. Ja, du kannst Outfits freischalten – von der roten Hose bis zur blauen Hose und noch weiter. Umgebungsrätsel sind eher simpel, fast entspannend, während die Kämpfe – vor allem die Bossfights – ordentlich anziehen. Hier musst du Formen wechseln, Felsen manipulieren und Angriffsmuster lernen. Die Kämpfe sind fordernd, aber fair.

Technik: Stabile Pranke, wacklige Kamera
Die Steuerung ist exzellent – Donkey Kong bewegt sich flüssig und kraftvoll, das Parkour-System erlaubt Klettern, Graben, Schwimmen – kurz: alles, was ein Affe können muss. Nur die Kamera zickt manchmal, vor allem wenn du mal wieder zu enthusiastisch ein halbes Level pulverisiert hast. Kein Dealbreaker, aber spürbar.

Fazit
Donkey Kong gehört zu jenen Einträgen in der Spielegeschichte, die Adventure noch groß schreiben. Es ist dabei egal, ob in 2D oder 3D, denn der Charme bleibt. Die Modernisierungen aber, wie etwa die Grafik, die Zerstörungswut und die Transformationen, sorgen für das gewisse Extra, was zuvor nicht vermisst, nun aber auch nicht mehr wegzudenken ist.
Für diesen Testbericht wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.