Mit No Sleep For Kaname Date kehrt die abgefahrene, stylisch-schräge Welt von AI: THE SOMNIUM FILES zurück – und sie ist noch verrückter, noch absurder und gleichzeitig intelligenter als je zuvor. In der neuesten Iteration der Reihe, der am 25.07. erscheint, schlüpfen Spieler:innen wieder in die vertraut-frivole Rolle des Ermittlers Kaname Date, dessen skurriler Charme ebenso Teil des Spielerlebnisses ist wie die psychologischen Abgründe, in die er blickt.
Diesmal geht es um nichts Geringeres als eine Alien-Entführung: Das Idol Iris behauptet, von außerirdischen Wesen gekidnappt worden zu sein – und nur Date könne sie retten. Was zunächst wie ein absurder Traum klingt, entwickelt sich schnell zu einer clever verzweigten Detektivgeschichte, bei der nicht nur Reptilienmenschen und das mysteriöse „Project Moonshot“ eine Rolle spielen, sondern auch wieder reichlich Mindgames, Humor und Drama.

Dreifaltigkeit der Perspektiven
Der größte Clou dieses Teils: Die Perspektivwechsel. Spieler:innen übernehmen nicht nur Dates Part als Ermittler mit den bekannten Verhör- und Gedankenlese-Mechaniken (letztere übrigens nach wie vor nur bei Frauen nutzbar – was man charmant oder grenzwertig finden kann), sondern auch zwei weitere Rollen.
Zunächst wäre da Iris, die in neuen Escape Rooms in Third-Person-Perspektive agiert. Dieser Spielmodus stellt eine frische Ergänzung dar, die hervorragend funktioniert.

Anfangs noch simpel – platziere Figuren korrekt, drehe Würfel richtig – entwickelt sich dieser Modus zu einer echten Herausforderung mit anspruchsvollem räumlichem Denken. Vor allem spannend: Einige Rätsel erfordern ab einem bestimmten Punkt das Zusammenspiel mehrerer Perspektiven und Informationen. Das fordert, motiviert und macht schlicht Spaß.

Dann gibt es noch die altbekannten Somnium-Sequenzen, in denen man in die Traumwelten anderer eintaucht – dieses Mal aber in der Rolle der KI Aiba. Diese Abschnitte bleiben gewohnt surreal, kreativ und spannend. Das Zeitlimit bleibt ein umstrittener Punkt – es kann für Druck sorgen, fühlt sich aber nicht immer notwendig an. Glücklicherweise lässt sich der Schwierigkeitsgrad flexibel anpassen.

Es gibt noch viele weitere Charaktere, doch das würde nun zu viel vorwegnehmen.

Narrative Stärke mit leichten Schwächen im Worldbuilding
Auch wenn die Welt – sowohl die Stadt als auch die Escape-Rooms – visuell und atmosphärisch etwas steril wirken, fällt das im Gesamtbild kaum negativ ins Gewicht. Denn der Fokus liegt eindeutig auf der Story, den Charakteren und den cleveren Rätseln. Und genau da punktet No Sleep For Kaname Date auf ganzer Linie. Der typische Humor – oft unterhalb der Gürtellinie, aber nie komplett geschmacklos – bleibt Geschmackssache, doch wer sich darauf einlassen kann, wird oft schmunzeln müssen.
Die Charaktere sind wie gewohnt überzeichnet, aber charmant. Besonders die Dynamik zwischen Date, Iris und Aiba sorgt für Abwechslung und interessante Storyverzweigungen. Je weiter das Spiel fortschreitet, desto dichter wird das Netz an Ereignissen, Entscheidungen und Twists. Es lohnt sich also, dranzubleiben – auch wenn man hin und wieder schmunzelnd den Kopf über die Plotwendungen schütteln mag.
Nintendo Switch 2
Auf der Nintendo Switch 2 läuft No Sleep For Kaname Date erstaunlich flüssig und sieht dabei richtig gut aus – sowohl im Handheld- als auch im Docked-Modus. Die überarbeitete Hardware holt das Maximum aus dem Spiel heraus: Scharfe Texturen, stabile Bildrate und kurze Ladezeiten sorgen für ein rundum stimmiges Erlebnis. Auch die Steuerung fühlt sich präzise und intuitiv an. Im direkten Vergleich zur Switch-1-Version, die wir ebenfalls getestet haben, ist das ein klarer Qualitätssprung. Die Immersion in die surreale Welt von Kaname Date gelingt hier noch besser – und macht schlichtweg tierisch viel Spaß.
Hier kommst du übrigens zum Testbericht der Nintendo Switch 1-Version: No Sleep For Kaname Date – From AI: THE SOMNIUM FILES (Nintendo Switch) im Test
Fazit
No Sleep For Kaname Date ist ein gelungenes, herrlich überdrehtes Abenteuer voller skurriler Wendungen, verrückter Rätsel und charismatischer Figuren. Die neue Escape-Room-Komponente bringt frischen Wind, und die Dreiteilung in Date, Iris und Aiba sorgt für spielerische und narrative Vielfalt. Wer mit dem Humor der Reihe klarkommt und gern knobelt, wird hier auf seine Kosten kommen – auch wenn die Welt manchmal etwas leer wirkt und nicht jede Mechanik perfekt austariert ist.
Für diesen Testbericht wurde uns vorab ein Muster zur Verfügung gestellt.