RuneScape: Dragonwilds (PC) im Early Access

Seit dem 15. April 2025 ist RuneScape: Dragonwilds im Early Access verfügbar – ein kooperatives Survival-Spiel, das im bekannten RuneScape-Universum angesiedelt ist. Wie es sich für das Genre gehört, steht das Erkunden der Welt und der Ausbau der eigenen Basis im Mittelpunkt. Dazu kommen Kämpfe gegen Monster und das Jagen von Tieren – ein Gameplay-Mix, der sich vertraut anfühlt, aber durch die RuneScape-Lore einen eigenen Charakter bekommt.

Für mich war Dragonwilds gleichzeitig die erste direkte Berührung mit dem RuneScape-Kosmos. Natürlich ist mir die Marke ein Begriff – das ursprüngliche MMORPG existiert seit 2001 und hat über die Jahre eine loyale Fangemeinde aufgebaut. Hinter dem Projekt steht Jagex Ltd., ein britisches Studio, das bereits seit 1999 existiert. In den letzten Jahren wechselte der Eigentümer mehrfach; aktuell gehört Jagex zur Carlyle Group, die erkennbar bemüht ist, die Marke breiter aufzustellen. Dragonwilds ist dabei der erste ernsthafte Versuch, das Franchise in ein neues Genre zu überführen.

Doch ein neues Genre allein reicht nicht, um alte Fans zu überzeugen oder neue Spieler langfristig zu binden. Damit Dragonwilds mehr ist als nur ein weiterer Survival-Titel mit bekanntem Namen, muss vor allem die Spielwelt funktionieren. Atmosphäre, Gestaltung und Immersion – all das entscheidet darüber, ob Ashenfall mehr ist als nur Kulisse.

Setting & Atmosphäre

Dragonwilds spielt auf dem Kontinent Ashenfall – einem vergessenen Landstrich, der nun von Abenteurern neu entdeckt wird. Zum Spielstart bekommt man eine kurze Einführungssequenz zu sehen, die auch als Trailer veröffentlicht wurde. Diese liefert zumindest ein grobes Bild der Ausgangslage, bleibt aber oberflächlich.

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Mehr Informationen

Lore-Verbindungen zum klassischen RuneScape gibt es durchaus: Drachen, Runenmagie und Hinweise auf die Götterkriege sind vorhanden. Wer hier wirklich tiefer eintauchen will, muss allerdings selbst aktiv werden. Die meisten Hintergrundinformationen finden sich in Büchern, die über die Welt verteilt sind – wer nicht liest, bekommt von der Geschichte kaum etwas mit. Ohne diesen Aufwand wirkt Dragonwilds eher wie ein typisches Survival-Spiel mit RuneScape-Anstrich, bei dem klar das Gameplay im Vordergrund steht.

Wer sich nicht aktiv mit der Lore beschäftigt, bekommt also nur wenig von der Welt hinter Dragonwilds mit. Umso wichtiger ist, dass das eigentliche Spielprinzip überzeugt. Denn am Ende zählt bei einem Survival-Titel vor allem eins: das Gameplay.

Gameplay

Spielerisch orientiert sich RuneScape: Dragonwilds stark an bekannten Survival-Vorbildern wie Enshrouded oder Valheim. Es geht ums Ressourcen sammeln, Basis errichten, Tiere jagen – also um den Genre-Standard. Das Basenbau-System fällt dabei positiv auf: übersichtlich, logisch aufgebaut und auch für Einsteiger gut zu handhaben. Bauelemente rasten automatisch ein, was den Aufbau angenehm intuitiv macht. So steht die erste brauchbare Hütte meist schneller als gedacht.

Auch das Sammeln von Ressourcen folgt vertrauten Mustern. Holz, Stein, Fleisch, Leder – alles, was man braucht, lässt sich in der Umgebung finden. Daraus entstehen dann Werkzeuge, Rüstungen und Gebäudeteile. Ergänzt wird das klassische Crafting durch ein zentrales Element aus dem RuneScape-Universum: Runenmagie. Und die ist nicht nur zum Kämpfen da. Einige Zauber erleichtern das Ressourcenfarmen, was dem sonst eher repetitiven Loop eine interessante Wendung verleiht.

Größere Herausforderungen wie Dungeons oder Drachenjagden kommen zwar ebenfalls vor, spielen aber im aktuellen Early-Access-Build kaum eine Rolle. Diese Inhalte dürften erst mit dem finalen Release wirklich relevant werden – entsprechend werde ich sie in einem späteren Review behandeln.

Was jetzt schon funktioniert: Das Kern-Gameplay macht Spaß. Besonders im Koop entfaltet Dragonwilds seinen Reiz, wenn man gemeinsam baut, lootet und experimentiert. Trotzdem fehlt es gegen Ende spürbar an Content. Waffenvielfalt, Gegnerdichte und Progression wirken noch unausgereift – hier ist definitiv noch Luft nach oben.

Spielerisch legt Dragonwilds also schon eine solide Basis – doch wie sieht es technisch aus? Gerade bei einem Online-Survival-Spiel im Early Access kann das schnell zum Stolperstein werden.

Technik

Technisch macht Dragonwilds einen grundsoliden Eindruck. Größere Bugs, die den Spielfortschritt blockieren, gibt es bislang nicht. Allerdings hapert es noch an der Optimierung, besonders bei der Performance treten vereinzelt Probleme auf. Insgesamt läuft das Spiel aber flüssig und ich gehe davon aus, dass die Entwickler mit weiteren Updates hier noch nachlegen werden.

Zur Steuerung: Die fühlt sich größtenteils rund an, gerade die Bewegungen und das Bauen sind intuitiv. Einzig das Parry-System wirkt etwas träge und erfordert einiges an Eingewöhnung, um das richtige Timing zu finden. Positiv hervorheben möchte ich den Bogen, der auch im Nahkampf eingesetzt werden kann und mit speziellen Animationen aufwartet – so wird das Kämpfen abwechslungsreicher.

Nach all den Aspekten rund um Gameplay und Technik stellt sich am Ende die Frage: Für wen lohnt sich RuneScape: Dragonwilds jetzt schon – und was muss noch besser werden? Ein Blick aufs große Ganze hilft, das Gesamtbild zu schärfen.

Fazit

RuneScape: Dragonwilds ist ein mutiger Schritt von Jagex, das altbekannte Franchise in ein komplett neues Genre zu überführen. Im Early Access macht das Survival-Spiel vieles richtig: Die Basisbau-Mechanik ist intuitiv, das Crafting mit der magischen Komponente frisch und das Erkunden motivierend gestaltet. Gerade im Koop entfaltet das Spiel seinen größten Reiz und sorgt für spaßige Stunden mit Freunden.

Dennoch merkt man dem Titel an, dass er sich noch in einem frühen Stadium befindet. Die Welt von Ashenfall könnte lebendiger sein, die Story ist eher versteckt und erfordert viel Eigeninitiative, um sie wirklich zu erleben. Technisch läuft Dragonwilds stabil, jedoch mit Luft nach oben bei Performance und Steuerung – besonders das Parry-System braucht Feinschliff.

Insgesamt ist Dragonwilds aktuell vor allem für Fans von RuneScape interessant, die offen für Neues sind, sowie für Survival-Freunde, die das Genre mit einem frischen Anstrich erleben wollen. Für den endgültigen Durchbruch braucht das Spiel aber noch mehr Inhalte, eine stärkere narrative Einbindung und eine bessere Politur. Wenn Jagex am Ball bleibt und die Community weiter einbindet, kann aus Dragonwilds durchaus ein spannendes Highlight wachsen.

Mehr gibt es zum Release von Version 1.0 in unserer Review!

Wir bedanken uns für die Bereitstellung des Keys.