DOOM: The Dark Ages (PC) im Test

Erscheinungsdatum
15. Mai 2025
Entwickler
id Software
Plattformen
PC, PS5, Xbox Series X|S

Ich erinnere mich noch gut an den 13. Mai 2016, als ich morgens in den Saturn fuhr, um mir den Reboot von DOOM zu kaufen – obwohl das Original von 1993 eigentlich komplett an mir vorbeigegangen war. Naja, ganz stimmt das nicht: Ich bin im selben Jahr geboren, in dem DOOM erstmals von id Software veröffentlicht wurde.

Das texanische Studio wurde 1991 gegründet und gilt als Wegbereiter des First-Person-Shooter-Genres, mit Klassikern wie Wolfenstein 3D, DOOM und Quake. Technisch haben sie immer wieder Maßstäbe gesetzt – ob mit der hauseigenen id Tech Engine oder mit erstaunlichen Portierungen: DOOM (1993) läuft auf einem Taschenrechner, DOOM Eternal auf dem Steam Deck mit aktiviertem Raytracing bei 30 FPS.

Und nun erscheint mit DOOM: The Dark Ages am 13. bzw. 15. Mai ein Prequel zu DOOM (2016). Wie sich das spielt – und warum dieser neue Teil etwas ganz Eigenes ist – erfahrt ihr jetzt.

Denn bevor wir ins Gameplay eintauchen, lohnt sich ein Blick auf das Setting: DOOM: The Dark Ages verlässt die vertraute Sci-Fi-Hölle und schickt uns in eine düstere, mittelalterlich inspirierte Welt voller Burgen, Knochen und Kriegsmaschinen. Aber passt dieses neue Gewand überhaupt zum Slayer?

Die Welt & ihre Hölle

Statt Hightech-Waffen, dämonischen Laboren und blutverschmierten Raumstationen finden wir uns plötzlich in einer Welt voller Kathedralen, Folterkeller und knarrender Belagerungsmaschinen wieder. DOOM: The Dark Ages setzt auf ein düsteres Fantasy-Setting, das nicht nur irgendwo zwischen Mittelalter-Klischee und Metal-Album-Cover schwankt, sondern auch noch eine ordentliche Prise Science-Fiction mitliefert – ohne dabei auf Raumstationen oder Zukunftslabore zurückzugreifen. Und das funktioniert überraschend gut.

Doch wie passt das alles zusammen? Ganz einfach: DOOM: The Dark Ages ist ein Prequel zu DOOM (2016) – und das nimmt man dem Spiel vom ersten Moment an ab.

Worum geht es also? Der Slayer wird nicht ganz freiwillig von den Maykr als perfekte Waffe gegen die Dämonen festgehalten. Dabei wird alles außer seinem Hass gegen die Dämonen ausgeschaltet, und so wird der Slayer geschickt, um den Menschen zu helfen, das Argent-Herz gegen die Dämonen zu verteidigen. Und natürlich passieren dabei allerlei Dinge, die ich an dieser Stelle nicht spoilern möchte.

Was besonders ist, ist vor allem der Charakter des Slayers. Eigentlich könnte man ihn mit Kratos aus God of War vergleichen, aber im Gegensatz zu Kratos hat der Slayer weder viel gesunden Menschenverstand noch eine tiefere Persönlichkeit. Er ist einfach eine Waffe. Gerade in den ersten Kapiteln hat er – abgesehen von ein paar kurzen Szenen – kaum eigenen Charakter. Doch das ändert sich im Verlauf des Spiels und führt zu witzigen Momenten, in denen andere Charaktere von seiner Wortkargheit genervt sind oder er plötzlich einen Spruch raushaut, der einfach das Coolste ist, was man sagen kann. Eigentlich sollte man das verurteilen, aber verdammt, der Slayer ist in dieser Version eine der coolsten Säue der aktuellen Videospielwelt. Er gibt einen Dreck auf alles und jeden – Hauptsache er bekommt bessere Waffen und kann Dämonen töten.

Ich fand die Story von DOOM (2016) und DOOM: Eternal teilweise schwach und schwer nachzuvollziehen, aber verdammt, in DOOM: The Dark Ages gefällt mir die Story in Verbindung mit dem Stil und Setting richtig gut. Es fühlt sich weniger nach der Story eines klassischen Videospiels an und mehr nach einem extrem abgefuckten, brutalen Anime, mit einem völlig übertriebenen, überpowerten Hauptcharakter, der absolut keinen Bock auf irgendwen oder irgendetwas hat.

Doch kommen wir jetzt zum eigentlichen Grund, warum DOOM: The Dark Ages überhaupt spielt: Zerstörung, Chaos und Dämonen zerfetzen. Denn klar, in einem Spiel wie diesem geht’s weniger um die tiefgründige Story als um die pure Gewalt und das Gefühl, als unaufhaltbare Kampfmaschine durch die Welt zu brettern. Wie sich das Gameplay anfühlt, und vor allem, wie die Mechaniken den Slayer zu dem machen, was er ist – eine schier unaufhaltsame Macht – das erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.

Kampf & Kontrolle

Reißen und Zerfetzen – das ist der Grundsatz der modernen DOOM-Games. Glory Kills, sichtbarer Schaden an den Gegnern, ein wirklich schnelles, aber auch taktisches und vor allem forderndes Gameplay. An dieser Formel bleibt DOOM: The Dark Ages treu, doch an einigen Stellschrauben wird ordentlich gedreht, um das Ganze noch intensiver und vielseitiger zu gestalten.

Das Grundprinzip bleibt wie gewohnt: Du bist ein unaufhaltsamer Krieger, der sich durch die Horden der Dämonen schnetzelt. Das Blut spritzt, das Gewehr feuert, und der Doom Slayer bahnt sich seinen blutigen Weg durch eine Welt voller Schlachten. Doch DOOM: The Dark Ages geht noch einen Schritt weiter.

Im Vergleich zu seinen Vorgängern fühlt sich das Gameplay tatsächlich langsamer an – ja, wirklich! Die Zeiten schnellen Bewegens durch riesige Arenen, die einen zum Hüpfen einladen, sind vorbei. Der Slayer ist jetzt nicht mehr nur eine Ein-Mann-Armee, sondern eine Ein-Mann-Panzerkompanie. Das bedeutet nicht, dass du nun merklich langsamer bist, aber es fühlt sich alles schwerer und wuchtiger an. Du fliegst nicht mehr durch die Luft wie früher – stattdessen setzt du deinen Weg durch die Dämonenhorden mit brachialer Kraft fort.

Ein Beispiel? Du springst von einer Klippe und landest einfach nur. Kein Angriff, kein Power-Move – nur der Aufprall. Und trotzdem – du zerfetzt sofort eine ganze Gruppe Dämonen. Es klingt absurd, aber das Gefühl dabei ist unbeschreiblich befriedigend. Beim ersten Mal musste ich einfach nur lachen und mich freuen, als ich das gesehen habe.

Während der Slayer also weniger in der Luft umherwirbelt und dafür mit mehr Wucht auf den Boden trifft, gibt es noch eine weitere große Änderung, die seinen Überlebenswillen unterstützt: der neue Schild. Diese Mechanik fügt sich nicht nur nahtlos in das gewohnte Gameplay ein, sondern verändert auch, wie wir uns auf dem Schlachtfeld bewegen und kämpfen. Doch wie funktioniert dieser neue Schild, und warum wird er zu einem unverzichtbaren Tool für den Slayer? Das schauen wir uns jetzt genauer an.

Das Bollwerk

Der neue Schild des Slayers ist mehr als nur eine passive Verteidigungsmaßnahme – er verändert grundlegend, wie du dich auf dem Schlachtfeld bewegst und kämpfst, und sorgt dafür, dass du als unaufhaltbare Macht noch länger im Gefecht bleibst.

Zu Beginn wirkt der Schild recht simpel: Blocken, Parieren – alles wie erwartet. Doch schon bald zeigt sich, wie vielseitig dieses Teil wirklich ist. Ihr könnt ihn werfen, um Gegner zu unterbrechen, Schüsse zu blocken oder sogar als tödliches Projektil einsetzen. Klingt absurd? Ein Schild in DOOM? Tatsächlich wirkt das im ersten Moment lächerlich – bis man es ausprobiert.

So könnt ihr zum Beispiel feindlichen Beschuss blocken, solange eure Schildenergie reicht. Werft ihr den Schild auf Gegner mit glühenden Metallschilden, explodieren diese regelrecht – samt umstehender Dämonenhorde – und ihr bekommt zusätzlich noch eine ordentliche Portion Rüstung. Klingt völlig übertrieben? Ist es auch – aber genau deshalb fühlt es sich so verdammt gut an.

Das Highlight ist aber die Pariermechanik. Und hier wird es interessant, denn beim Spielstart könnt ihr über den Schwierigkeitsgrad bestimmen, wie eng das Parierfenster ist – eine subtile, aber clevere Idee. Bestimmte Angriffe leuchten grün auf, und wer hier im richtigen Moment pariert, reißt massive Lücken in die Verteidigung der Gegner. Und manchmal müsst ihr sogar parieren, um überhaupt weiterzukommen – etwa um Panzerungen zu durchbrechen oder bei Bossgegnern ein Angrifffenster zu eröffnen.

Doch das Parieren ist nur ein Teil des Ganzen: Mit dem sogenannten Shield-Dash könnt ihr gezielt Gegner anvisieren, blocken und dann im Nahkampf zerreißen. Nicht nur eine brutale Finisher-Option, sondern auch ein Movement-Tool, mit dem ihr Distanzen schnell überbrücken könnt – taktisch und kompromisslos.

Und dann, ziemlich früh im Spiel (ich glaube im zweiten Kapitel), bekommt ihr ein Upgrade, das einfach nur laut „HELL YES“ schreit: den Kettensägenschild. Klingt übertrieben? Ist es auch. Aber es passt. Mit diesem Upgrade werft ihr den Schild nicht mehr nur, um zu betäuben – ihr spaltet Dämonen in zwei Hälften oder nutzt ihn als Greifhaken, indem ihr ihn in glibberige Oberflächen rammt und euch ranzieht. Kleine Dämonen? Die platzen sofort. Große? Die stolpern blutend durch die Arena.

An diesem Punkt habe ich mir gedacht: Wer hätte gedacht, dass DOOM irgendwann zeigen würde, wie ein Soulslike in Ego-Perspektive funktionieren könnte? Und nein – DOOM hat wirklich nichts mit einem Soulslike gemeinsam. Aber das Gefühl, das dieser Schild vermittelt – Gewicht, Timing, Wucht – das ist genau das, was ich mir von einem Ego-Soulslike wünschen würde.

Doch so mächtig der Schild auch ist – der Slayer wäre nicht der Slayer, wenn er sich allein auf Verteidigung verlassen würde. Was wirklich zählt, ist das Arsenal, das er mit sich führt. Und DOOM: The Dark Ages lässt sich hier nicht lumpen: Von altbekannten Klassikern bis hin zu völlig neuen Werkzeugen der Zerstörung ist alles dabei – nur eben mit einem düsteren, mittelalterlichen Twist.

Werkzeuge des Gemetzels

Auch wenn DOOM: The Dark Ages optisch tief im finsteren Fantasy-Mittelalter gräbt, bleibt das Arsenal dem DOOM-Erbe treu – mit altbekannter Wucht, brutaler Effizienz und einem Design, das eher nach höllischer Kriegsmaschinerie als nach Ritterrüstung aussieht.

Gleich zu Beginn bekommt ihr die Kampfflinte in die Hand gedrückt – und ja, die fühlt sich genauso gut an, wie sie klingt. Schon mit der ersten Salve zerfetzt ihr die ersten Dämonen. Doch so simpel ist es dann doch nicht: Jede Waffe im Spiel bringt nicht nur rohe Gewalt, sondern auch eine eigene taktische Tiefe mit. Die Kampfflinte zum Beispiel lässt sich upgraden, um Gegner in Brand zu setzen – brennende Feinde lassen Rüstung fallen, was in großen Gefechten schnell über Sieg oder Tod entscheidet.

Das Arsenal ist dabei erfreulich abwechslungsreich: Der Shredder ist ein präzises, vollautomatisches Gewehr für mittlere Distanzen, während der Pulversierer eine groteske Schädel-Kanone ist, die zermalmte Knochen in einem Fächer vor euch verteilt – perfekt, um ganze Horden in Sekundenbruchteilen auszuschalten. Und natürlich gibt es auch wieder Plasmawaffen: Die sind nicht nur stark gegen Schilde, sondern können diese sogar überladen – mit dem bekannten Ergebnis: eine Druckwelle aus Eingeweiden, Metall und Dämonenfleisch.

Viele Waffen bieten außerdem Sub-Varianten: So wird aus dem Shredder durch einen Tastendruck der Pfähler – eine halbautomatische Version mit massiver Durchschlagskraft. Der Wechsel zwischen diesen Varianten erfolgt nahtlos per Knopfdruck (Standard: „F“), was den Spielfluss nicht unterbricht und euch erlaubt, direkt in der Hitze des Gefechts zu reagieren.

Aber seien wir ehrlich: Diese Waffen sehen nicht nur geil aus – sie sind da, weil ihr sie braucht. Einfach nur mit der Kampfflinte durch das Spiel zu stürmen, funktioniert höchstens auf „Leicht“. Schon auf normalen Schwierigkeitsgraden müsst ihr das richtige Werkzeug für den richtigen Gegner einsetzen. Plasma für Schilde, Flinte für Einzelziele, Pulversierer für Gruppen. Andernfalls steht ihr schneller ohne Munition da, als euch lieb ist – oder eben mit zu vielen noch lebenden Dämonen.

Und glaubt mir: Die Gegner in DOOM: The Dark Ages sind genau der Grund, warum ihr dieses Arsenal auch wirklich braucht. Denn was da an Dämonen, Bestien und Maschinen auf euch losgelassen wird, ist nicht nur zahlreich, sondern auch gnadenlos darauf ausgelegt, euch das Leben zur Hölle zu machen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Höllenhorden

Hier kämpft ihr nicht nur gegen seelenloses Kanonenfutter, sondern gegen eine Armee erbarmungsloser Kreaturen – von flinken Jägern, die euch mit rasanten Angriffen in die Zange nehmen, bis hin zu massiven Kolossen, die euch mit einem Schlag zermalmen könnten. Jede neue Bestie scheint nur dafür entworfen worden zu sein, eure Waffenwahl, Reaktionszeit und euren ganzen Skill auf die Probe zu stellen.

Ihr hattet in einem DOOM noch nie so viel Platz und gleichzeitig so viele unterschiedliche Dämonen auf einem Schlachtfeld wie in DOOM: The Dark Ages. Das liegt vor allem an der neuen id Tech Engine – aber Technik ist uns egal, wir sind hier nicht in einem Digital Foundry Video. Fakt ist: Die größeren Arenen braucht ihr, um mit der schieren Masse an Höllenbrut klarzukommen.

Fangen wir mit dem kleinsten Gegner-Typ an: den Kanonenfutter-Dämonen. Ja, auch die können euch gefährlich werden – aber in erster Linie sind sie eure laufenden Versorgungspakete. Braucht ihr Munition, reicht ein gezielter Nahkampfangriff, um sie explodieren zu lassen. Seid ihr stark angeschlagen, genügt oft ein Glory Kill, um euch mit frischer Lebensenergie zu versorgen. Und wenn ihr sie mit der Schrotflinte in Brand steckt – vorausgesetzt, ihr habt das passende Upgrade –, dann lassen sie beim Brennen auch noch wertvolle Rüstung fallen. Dieses Prinzip gilt im Kern für fast alle Dämonen im Spiel: Wer clever kämpft, bleibt länger am Leben.

Gerade bei den neuen Gegnertypen zeigt sich DOOM: The Dark Ages gnadenlos. Ihr trefft auf einen neuen Dämon, kämpft im Einzelduell – und denkt, ihr habt’s drauf? Schön. Denn fünf Minuten später sperrt euch das Spiel mit fünf von denen in einen engen, runden Raum und schaut mal, wie gut ihr wirklich parieren könnt. Und das ist kein Einzelfall. Mini-Bosse? Gibt’s, ja – aber sobald ihr sie einmal besiegt habt, tauchen sie ganz selbstverständlich im regulären Mob auf. Willkommen in der Hölle.

Apropos Mini-Bosse: Die kommen in mehreren Varianten. Es gibt den Typ „etwas zäher als der Standard“, der mehr ein Zwischengegner ist. Und dann gibt’s die Anführer – Dämonen, die andere in ihrer Umgebung buffen. Diese solltet ihr immer zuerst ins Visier nehmen, sonst wird’s ungemütlich.

Und wenn ihr denkt, das wäre alles noch nicht herausfordernd genug – keine Sorge, es kommt noch besser: die sogenannten Moralkämpfe. Klingt nach Drama? Vergesst es. Hier wird nicht diskutiert – ihr metzelt einfach so lange nieder, bis der Moralwert des Bosses bricht und er endlich verwundbar wird. Brutal, simpel, befriedigend.

Doch das alles ist nur das Vorgeplänkel. Die richtigen Bosskämpfe sind das Herzstück – und sie verlangen euch wirklich alles ab. Diese Biester haben nicht nur eine fette Lebensleiste, sondern auch eine Haltungs- oder Ausdaueranzeige, ähnlich wie in einem Soulslike. Nur wenn ihr diese durch Parieren und gezieltes Angreifen runterhaut, könnt ihr ernsthaften Schaden anrichten. Klingt fordernd? Ist es. Und es fühlt sich verdammt gut an.

DOOM: The Dark Ages zeigt: Macht allein reicht nicht. Ihr seid zwar eine wandelnde Vernichtungsmaschine – aber ohne Köpfchen, Timing und gute Waffenwahl werdet ihr schnell zur Dämonen-Deko. Genau das macht die Kämpfe so gut – und aus einer lächerlichen Powerfantasie eine, die sich verdient anfühlt.

So brutal und fordernd die Kämpfe auch sind – DOOM: The Dark Ages bietet weit mehr als nur Arena-Action und Dämonen-Gemetzel. Wer nur stur nach vorne rennt, verpasst einen wichtigen Teil des Spiels.

Die Jagd nach Macht

In DOOM: The Dark Ages ist der Weg zum Sieg nicht nur mit Dämonenblut und Geschützdonner gepflastert – wer wirklich bestehen will, muss die Kapitel sorgfältig durchkämmen. Versteckte Räume, kleinere Rätsel und geheime Pfade laden dazu ein, Gold und Edelsteine zu sammeln. Diese tauscht ihr bei uralten Statuen ein, die als Händler fungieren und euch mit mächtigen Upgrades versorgen. Extra-Leben hingegen sind gut versteckt in den Levels zu finden – wer nicht sucht, stirbt öfter.

Zum Glück müsst ihr euch dabei nicht allein auf euer Gedächtnis verlassen: Dank der praktischen Auto-Map habt ihr die komplette Karte von Beginn an im Blick. Seid ihr in der Nähe eines Geheimnisses, wird dieses mit einem Fragezeichen markiert – aber keine Sorge, ganz ohne Aufwand kommt ihr nicht davon. Oft müsst ihr kleine Schalterrätsel lösen, geheime Pfade entdecken oder einen sogenannten Geheimnisschlüssel finden, um ein verschlossenes Tor zu öffnen. Ja, der Name klingt absurd, aber irgendwie passt das auch wieder perfekt zu DOOM.

Neben Gold und Edelsteinen findet ihr auch kosmetische Items wie kleine Sammelfiguren oder Skins für eure Waffen. Doch der wahre Anreiz liegt in den Upgrades: Habt ihr genug Ressourcen beisammen, könnt ihr bei den Statuen gezielt eure Waffen oder euren Schild verbessern. So lässt sich etwa eure Kampfflinte mit einer Brandmunition erweitern, die Gegner in Flammen setzt – brennende Dämonen lassen Rüstung fallen. In einer späteren Stufe erhöht ihr sogar die Menge an Rüstung, die ihr dadurch erhaltet. Dieses Prinzip gilt für das gesamte Arsenal – und macht jede Waffe mit der Zeit deutlich tödlicher.

Immer wieder stoßt ihr außerdem auf Extra-Leben. Diese kommen ins Spiel, wenn eure Lebensenergie auf null fällt: Statt direkt zum letzten Checkpoint zurückzukehren, könnt ihr eines eurer maximal drei Extra-Leben aktivieren und mit voller Energie weitermachen. Ihr habt sogar die Wahl – wollt ihr es einsetzen oder lieber neu starten?

Für mich gehört die Suche nach Geheimnissen und das Erfüllen der Herausforderungen zu den spannendsten Momenten im Spiel. Nicht nur, weil die Upgrades essenziell sind, um auf höheren Schwierigkeitsgraden zu überleben – sondern auch, weil das Gefühl, eine versteckte Statue zu finden oder einen neuen Dämon-Spielzeug freizuschalten, einfach unglaublich befriedigend ist.

Eine Sache habe ich euch aber noch nicht verraten: Ihr könnt nicht nur euer Arsenal verbessern – auch der Slayer selbst lässt sich upgraden. Mehr Munition, mehr Lebensenergie oder mehr Panzerung? Alles möglich. Wie ihr an diese Upgrades kommt, verrate ich euch an dieser Stelle aber nicht – nur so viel: Es ist clever ins Spiel integriert und fühlt sich absolut verdient an.

Ob versteckte Upgrades, mächtige Waffen-Modifikationen oder clever platzierte Extra-Leben – DOOM: The Dark Ages belohnt jeden, der genau hinsieht und bereit ist, abseits der Blutspur zu suchen. Doch all diese Systeme, Mechaniken und Herausforderungen führen letztlich zu einer entscheidenden Frage: Wie gut fügt sich das alles zu einem stimmigen Gesamterlebnis zusammen?

Tödliche Perfektion

Tödliche Perfektion

Das Gameplay von DOOM: The Dark Ages ist einfach eine Wucht! Reißen, Zerfetzen, Zerschmettern – so gut hat sich rohe Gewalt selten angefühlt. Der Slayer wirkt wie ein gepanzerter Albtraum, der durch Horden von Dämonen pflügt und dabei nichts als Chaos und Zerstörung hinterlässt. Jede Waffe, jeder Glory Kill, jeder Parry, Shield-Dash oder Nahkampfangriff ist ein Treffer ins Belohnungszentrum – wuchtig, responsiv und kompromisslos befriedigend.

Dabei bleibt DOOM sich treu: Trotz aller Power-Fantasie ist es ein forderndes Spiel, das eure Skills und euer Ressourcenmanagement ernst nimmt. Es zwingt euch nicht, jedes Geheimnis zu finden – aber es belohnt euch mit spürbarer Macht, wenn ihr es tut. Die Auto-Map hilft dabei angenehm, ohne euch an die Hand zu nehmen. Und das Durchstöbern der Levels nach Gold, Edelsteinen oder Extra-Leben ist nicht lästige Pflicht, sondern ein motivierender Teil des Spielflusses.

Was ich euch noch gar nicht verraten habe: Ihr dürft zwischendurch auch einen Mech und sogar einen Drachen steuern. Aber keine Sorge – ich spoiler euch nichts. Ich will euch nur sagen: Diese Sequenzen sind genauso bombastisch, wie ihr es euch gerade vorstellt – wenn nicht sogar besser.

Unterm Strich? DOOM: The Dark Ages liefert das vielleicht stimmigste und wuchtigste Gameplay der Reihe. Es ist ein perfektes Zusammenspiel aus brutaler Gewalt, taktischer Tiefe und voller Kontrolle über das Schlachtfeld.

Und als wäre das kompromisslos wuchtige Gameplay nicht schon genug, feuert DOOM: The Dark Ages auch audiovisuell aus allen Rohren – mit einem Auftritt, der Hölle in Hochglanz brennt.

Sinfonie des Schreckens

Ob brutzelnde Plasmawaffen, donnernde Glory-Kills oder das Knacken brechender Knochen – DOOM: The Dark Ages ist eine audiovisuell brachiale Gewaltfantasie, die Höllenlärm, düstere Schönheit und technische Präzision zu einer gnadenlosen Einheit verschmelzen lässt.

DOOM: The Dark Ages verlässt sich dabei nicht auf irgendeine Standard-Engine wie die Unreal Engine oder Unity, sondern nutzt die hauseigene id Tech Engine – und diese hat es in sich. Auf meinem PC (GPU: RTX 4070 TI SUPER, CPU: 9800x3d, RAM: 64 GB DDR5-6000) läuft das Spiel butterweich, und das bei einer visuellen Pracht, die keine Wünsche offenlässt. Die Effekte sind alles, was man sich vorstellen kann, bis auf Path Tracing, aber das kommt wohl noch irgendwann in der Zukunft.

Das Spiel unterstützt sämtliche Features, die der PC-Gamer von heute erwarten würde: Upscaling, dynamische Bildgenerierung, uncapped Framerate und natürlich Ultrawide – alles kein Problem. DOOM: The Dark Ages fühlt sich schlicht wie das perfekte PC-Spiel an: performant und gleichzeitig atemberaubend schön.

Doch nicht nur die Grafik beeindruckt, auch das Sounddesign ist schlichtweg meisterhaft. Die Waffen haben einen gewaltigen Klang, die Bewegungen des Slayers sind druckvoll und die Geräusche beim Zerschneiden und Zerreißen von Dämonen bringen das Spielerlebnis auf ein neues Level der Zufriedenheit. Und dann sind da noch die Schritte des Slayers – schwere, durchdringende Tritte, die im Sprint an einen unaufhaltsamen Zug erinnern, der alles in seinem Weg niederwalzt.

Dieser brutale Klang wird von einem ebenso genialen Metal-Soundtrack begleitet, der den Adrenalinkick zu jedem Kampf hinzufügt. Der treibende, energische Sound passt perfekt zum Ausweiden von Dämonen und lässt den Spieler nie zur Ruhe kommen. Ganz ehrlich, wenn man Metal-Fan ist, fühlt sich das Auslöschen der Höllenhorden wie das natürliche Hand-in-Hand-Erlebnis an.

Das visuelle Design hat dabei auch einen entscheidenden Anteil daran, das Erlebnis noch weiter zu vertiefen. Ihr werdet so oft innehalten und Screenshots machen wollen, dass ihr euch fragen werdet, wie viele davon sich als Wallpaper oder Metal-Album-Cover verkaufen ließen.

Mit DOOM: The Dark Ages zeigt id Software nicht nur, dass sie das Gameplay bis ins kleinste Detail beherrschen, sondern auch, wie meisterhaft sie alle anderen technischen Aspekte beherrschen. Ein Spiel, das nicht nur spielt, sondern lebt.

Mit all den mechanischen Feinheiten und der audiovisuellen Gewalt, die DOOM: The Dark Ages zu bieten hat, fragt sich, wie sich diese Elemente im Gesamtbild einfügen. Ist das Spiel wirklich die Höllenfahrt der Extraklasse, die es verspricht?

Die Höllenfahrt der Extraklasse

DOOM: The Dark Ages ist für mich ganz klar der bisher stärkste Anwärter auf den Titel Game of the Year. Und eigentlich müsste man damit schon aufhören – weil alles Wichtige gesagt ist. Das Spielgefühl, die audiovisuelle Wucht und sogar die Story liefern genau das, was ich mir von einem neuen DOOM wünsche – und noch mehr.

Allein das Slayer-Gameplay reicht aus, um mich restlos zu begeistern: mächtig, schnell, brutal – einfach pure Kontrolle im Chaos. Doch dann setzt das Spiel noch einen drauf: Ihr reitet auf einem gottverdammten Drachen, der mit Gatling-Guns, Jet-Turbinen und Laserflügeln ausgestattet ist! Wer da nicht grinst, ist vermutlich selbst ein Dämon.

Und das Ganze sieht dabei nicht nur unfassbar gut aus – es läuft auch butterweich, selbst auf höchsten Einstellungen. Ich bin verliebt. Und ein bisschen traurig, dass die 22 Missionen schon hinter mir liegen.

DOOM: The Dark Ages erscheint am 13. Mai 2025 für Besitzer der Premium Edition und am 15. Mai 2025 für alle anderen auf PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S. Wer den Game Pass hat, kann direkt loslegen – und sollte das auch tun.

Wir bedanken uns herzlich bei Bethesda für die freundliche Bereitstellung des Review-Exemplars von DOOM: The Dark Ages.

Gameplay & Steuerung
10
Technik & Performance
10
Sound & Musik
10
Leveldesign & Erkundung
9.1
Story & Atmosphäre
8.5
Das hat mir Gefallen
Wuchtiges, präzises Gameplay – jede Aktion fühlt sich mächtig und befriedigend an
Perfekte Steuerung – exzellentes Gunplay, Parrys und Bewegungsfluss
Motivierendes Ressourcenmanagement – Gesundheit, Rüstung und Munition clever kombiniert
Spaßige Geheimnisse & Upgrades – belohnen Erkundung ohne Zwang
Clevere Auto-Map – unterstützt, ohne zu entmündigen
Drache & Mech als Highlights – spielerisch und inszenatorisch spektakulär
Top Grafikqualität – butterweiche Performance trotz hoher visueller Pracht
Hervorragende PC-Unterstützung – Upscaling, Ultrawide, uncapped FPS etc.
Fantastisches Sounddesign – Wucht in jedem Schuss und Schritt
Metal-Soundtrack auf höchstem Niveau – treibend, brutal, atmosphärisch
Visuell stimmig & stylisch – Szenen wie gemalt für Screenshots
Passende, simple Story – begleitet das Geschehen angenehm ohne zu stören
Slayer-Gameplay als Herzstück – pure Machtfantasie, perfekt umgesetzt
Langer Spielspaß mit 22 Missionen – keine unnötige Streckung
Game Pass Release direkt zum Launch – leicht zugänglich für viele
Das war nicht so gut
Geheimnisse teils etwas klar markiert – nimmt gelegentlich die Spannung beim Erkunden
Story bleibt simpel – für Genre-Fans okay, aber kein narrativer Höhepunkt
9.5