Commandos: Origins (PC) im Test

Vor gut fünf Jahren erschien das HD Remaster zu Commandos 2, eines der besten Commandos, das aber gleichzeitig auch Lust auf mehr gemacht hat. Nach einer kleinen Verschiebung ist es endlich so weit und ein brandneuer Commandos-Teil erscheint direkt für den PC, die PS5 sowie die Xbox Series.

Commandos: Origins lässt dich einen legendären Einsatztrupp zusammenstellen, doch anstatt die einzelnen Kämpfer einfach per Mausklick an Land zu ziehen, darfst du dich actiongeladenen Stealth- und Taktik-Missionen stellen. Das Ganze spielt im Setting des Zweiten Weltkriegs, doch keine Sorge, du spielst auf der Seite der Briten und versuchst dich gegen die Nazis zur Wehr zu setzen.

Actiongeladene Missionen auf historisch angehauchten Schauplätzen

Dafür wirst du unterschiedliche Gebiete, gar Länder sehen. Beginnt die Story für dich noch mit einer Gefängnisausbruchssequenz, in der zwei Soldaten versuchen müssen aus einem afrikanischen Gefängnis zu fliehen, geht es in der nächsten Mission schon in die Arktis, doch keine Sorge: Eingeheizt wird dir durch die feindlichen Streitkräfte. Und sollte dir kalt werden, kannst du immer noch etwas in die Luft sprengen.

Doch kommen wir noch einmal zu deiner ersten Mission zurück. In dieser versuchst du dich zu behaupten. Du sollst mit zwei Soldaten aus einem bewachten Gefängnis fliehen. Zu Beginn hast du keine Waffen und keine Hilfsgegenstände, allein die Kraft deiner Arme muss ausreichen, um Gegner bewusstlos zu schlagen und sie (oder ihre Leichen) vor ihren Freunden zu verstecken. Wirst du beim Betäuben, Töten oder einfach nur beim Vorbeilaufen entdeckt, war’s das für dich.

Nach ein, zwei brachialen Versuchen wirst du schnell merken, dass mit den Gegnern nicht zu spaßen ist. Gnadenlos werden sie dich jagen und du bist eigentlich immer in der Unterzahl, immer unterlegen und als dieser Underdog musst du lernen zu wachsen, um die Gegner zu übertrumpfen.

Du nutzt also erst deine Arme, bis du ein Messer erhältst. Gut, du kannst natürlich die Feinde auch einfach betäuben, dann können sie aber wieder aufwachen. Sofern du diese Herausforderung suchst, ist es aber dir überlassen.

Nehmen wir aber einmal an, du schleichst dich von hinten an die Gegner heran, streckst sie nieder und versteckst sie zwischen irgendwelchen Seilen, denn alle Verstecke kannst du dir bequem per Tab-Taste anzeigen lassen.

Feind Nummero Uno ist also tot im Busch. Weiter geht’s mit den anderen 20. Manche stehen allein und sind schnell ausgeschaltet und verschachert, andere kannst du umlaufen, so komisch es sich auch anfühlt, mal weniger brachial zu sein. Und manche, oh nein, es sind doch viel mehr, ja diese kommen nicht allein. Sie stehen beisammen und schauen brav in alle Richtungen, halten Wache und warten nur darauf, dass du einen falschen Schritt machst. Sind es zwei und du hast zwei Soldaten, kannst du den Befehlsmodus nutzen und sie gleichzeitig ausschalten. Wenn es so klappt, wie du es geplant hast, kann es nicht besser laufen.

Doch es passiert nicht allzu oft, dass dir eine perfekte Gelegenheit geboten wird. Du musst die Gelegenheiten schaffen. Also nutzt du deine Soldaten, denn jeder Soldaten, der sich deiner Gruppe anschließt, hat ganz besondere Fähigkeiten. Wie wäre es mit einer Pfeife, die Feinde in einem Radius anlockt? Wie wäre es mit einer Granate, die jene wegfegt, die dem Geräusch gefolgt sind? Oh, oder wie wäre die leise Methode, damit dich nicht das ganze Lager jagt und du schwitzend vor deinem Monitor sitzt? Wie wäre die Aufregung durch eine Bärenfalle? Oder doch lieber Sprengstoff an einem Panzer?

Du merkst schon, du hast ziemlich freie Hand über die taktische Herangehensweise, musst aber auch immer mit deinen Entscheidungen leben. Neuladen ist da oft nicht zu verhindern.

Moderne, gut integrierte, teils optionale Spielhilfen

Das Spiel versucht dir dennoch etwas zu helfen, wenn es auch nicht versucht, aktiv einzugreifen, was dich einschränken würde. Daher gibt es die Möglichkeit, dir eine andere Ansicht auszusuchen, die mehr auf der Karte offenbart, es gibt die Tab-Taste, den Befehlsmodus und hier und da kleine Hilfen, die dir alle Möglichkeiten offenlegen, die du dir dann selbst zusammenspinnst.

Ein Feature, das ich persönlich gut finde, ist übrigens, dass man die Hakenkreuze ausschalten kann. Es ist zwar historisch korrekt, für meinen Geschmack finde ich es aber besser, dass die Entwickler:innen einem die Freiheit lassen, es auch auf eine fiktive Flagge umzuschalten. Das kannst du allerdings für dich bestimmen, genauso wie den Schwierigkeitsgrad „Rekrut“, um es etwas einfacher zu machen, wenn du nicht allzu viel Erfahrung hast oder direkt der Schwierigkeitsgrad „Veteran“, wenn du es drauf anlegen möchtest. So verbleibt das Echtzeit-Taktik-Genre so, wie man es kennt und mag unter der Führung von Claymore Games Studios und gleichzeitig bindet es moderne Features mit ein, die das Spielgefühl, meist sogar optional, anpassen.

Ein ordentlicher Umfang

Jetzt hast du schon viel über das Team gehört. Dieses besteht aus folgenden legendären Personen:

  • Jack O’Hara aka „Green Beret“
  • Thomas Hancock aka „der Pionier“
  • Francis T. aka „der Scharfschütze“
  • Samuel Woolridge aka „der Fahrer“
  • James Brooklyn aka „der Marine“
  • Rene Duchamp aka „der Spion“ .

Jene berühmt-berüchtigten Charaktere steuerst du in 10 Missionen, die historisch authentische Schauplätze des Zweiten Weltkrieges darstellen. In diesen Missionen gibt es unterschiedliche Lösungswege, die du selbst herausfinden und ausprobieren kannst, sodass dir viel Freiheit beim Spielen bleibt. Gleichzeitig gibt es auch einige optionale Ziele, welche die Herausforderung nochmals erhöhen.

Sollte die das Ganze zu herausfordernd werden oder du einfach mit einem Freund oder einer Freundin spielen wollen, kannst du das sowohl online als auch lokal im Koop-Multiplayer spielen.

Fazit

Commandos: Origins zeigt, dass Taktik nicht langweilig sein muss, im Gegenteil, es ist ein Action-Feuerwerk mit taktischer Tiefe.

In den Punkten, in denen Commandos: Strike Force leider versagte und seine Spieler:innen frustriert zurückließ, weiß Commandos: Origins zu glänzen. Es ist das Commandos, auf das sich Fans gefreut haben und bietet genau jene Mechaniken, die ein actiongeladenes Stealth-Taktikabenteuer benötigt.

Für dieses Review wurde mir ein kostenloser Test-Key zur Verfügung gestellt.

Commandos: Origins (PC) im Test
Story
7.5
Technik
7.5
Gameplay
9
Leserwertung0 Bewertungen
0
Das hat mir Gefallen
Authentisches Commandos-Feeling: Rückkehr zu den Wurzeln der Reihe mit klassischem Stealth- und Taktik-Gameplay.
Verschiedene Lösungswege: Jede Mission lässt sich auf unterschiedliche Weise meistern.
Legendäres Team: Sechs ikonische Charaktere mit einzigartigen Fähigkeiten.
Historisch authentische Schauplätze: 10 abwechslungsreiche Missionen im Zweiten Weltkrieg.
Hoher Wiederspielwert: Durch optionale Ziele und verschiedene Lösungsstrategien.
Koop-Modus: Online & lokal mit Freunden spielbar.
Modernisierte Steuerung & UI: Verbesserte Bedienbarkeit ohne das klassische Gameplay zu verfälschen.
Frei wählbarer Schwierigkeitsgrad: "Rekrut" für Einsteiger, "Veteran" für Hardcore-Spieler.
Einstellbare Symbolik: Möglichkeit, Hakenkreuze durch fiktive Flaggen zu ersetzen.
Spannende, fordernde KI: Gegner sind aufmerksam und reagieren glaubwürdig.
Taktische Gadgets & Fähigkeiten: Von Bärenfallen bis Sprengstoff für kreative Manöver.
Das war nicht so gut
Hoher Schwierigkeitsgrad: Fehlertoleranz ist gering, oft bleibt nur Trial & Error.
Gegner-KI manchmal zu streng: Fehler werden hart bestraft, was Neulinge abschrecken könnte.
8