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Exogate Initiative (PC) im Test

Exogate Initiative (PC) im Test

Es gibt Spiele, die machen süchtig, ohne dass man es direkt merkt. Exogate Initiative ist genau so ein Spiel – und als Fan von 4X-Management-Titeln und Sci-Fi-Themen fühle ich mich wie ein Kind im Süßwarenladen. Nach knapp zwei Jahren im Early Access und einem Entwicklungsprozess, der stark von der Community geprägt war, feiert das Spiel endlich am 28. Januar seinen Version-1.0-Launch. Und ich kann euch jetzt schon sagen: Es ist ein Fest für Genre-Fans!

Doch bevor ich ins Schwärmen gerate, fangen wir bei den Basics an.

Was ist 4X-Management überhaupt?

Falls ihr mit dem Begriff nicht vertraut seid: 4X steht für „eXplore, eXpand, eXploit, eXterminate“. Die Grundidee ist also, ein komplexes Management-System zu haben, bei dem man erkundet, ausbaut, Ressourcen nutzt und vielleicht auch mal ordentlich auf den Putz haut. Bei Exogate Initiative liegt der Fokus vor allem auf den ersten drei Punkten – der Kampf rückt erst später in den Vordergrund, wenn es darum geht, die eigene Forschungsbasis zu verteidigen.

Das Spiel selbst lässt sich am besten als eine Mischung aus Evil Genius und Stargate beschreiben. Ihr baut eine geheime Basis, rekrutiert ein Team von Spezialisten und schickt sie durch ein gigantisches Gate, um den Weltraum zu erforschen. Klingt nach Arbeit? Ist es auch. Aber es macht unfassbar viel Spaß!

Der typische Gameplay-Loop

Der typische Gameplay-Loop in Exogate Initiative lässt sich schnell erklären, wird aber überraschend komplex, je tiefer man eintaucht. Zu Beginn baut ihr eure Basis auf: Ihr platziert Räume, stattet sie mit Möbeln und Maschinen aus und stellt sicher, dass eure Fachkräfte alles haben, was sie benötigen – und, ganz wichtig, dass sie auch einen Ort haben, wo sie essen, schlafen und ihre Pause machen können.

Dann geht’s ans Anheuern der richtigen Leute: Wissenschaftler, Sprachwissenschaftler, Ingenieure, Soldaten – alle haben ihre Rollen, und jede ist wichtig. Euer Team ist schnell zusammengestellt, und dann kommt der spannende Teil: Ihr schickt einen Teil davon durch das Gate.

Die ersten Minuten, nachdem ein Team durch das Gate gegangen ist, sind nervenaufreibend. Kommen sie wieder? Bringen sie Proben mit? Oder trifft sie auf der anderen Seite ein Alien, das ihnen an den Kragen will? Ich gebe zu, ich habe dabei mehr als einmal meine Teetasse in einer Mischung aus Spannung und Frust umklammert, wenn ein Team länger als erwartet wegblieb.

Sobald eure Teams zurückkommen, beginnt die nächste Phase: Auswertung. Die mitgebrachten Proben werden analysiert, was zu neuen Forschungsergebnissen oder Prototypen führen kann. Diese könnt ihr dann verkaufen, um Geld zu verdienen, das wiederum in den Ausbau eurer Basis fließt. Später kommen auch Verteidigungsanlagen ins Spiel, falls sich unerwünschte Besucher mal verirren.

Und zwischendurch? Da sorge ich dafür, dass die Kantine anständig aussieht! Nichts ist schlimmer, als müde Wissenschaftler, die sich über wacklige Stühle beschweren. Also schnell ein paar neue Möbel platziert, vielleicht ein extra Kantinentisch… Oh, und natürlich dürfen die Soldaten nicht vergessen werden, die zwischen ihren Missionen eine kleine Fitness-Ecke zu schätzen wissen.

Ein Spiel voller Persönlichkeit

Was Exogate Initiative besonders macht, ist, wie lebendig alles wirkt. Die kleinen Wusel-Charaktere haben alle ihren eigenen Rhythmus – sie essen, schlafen und arbeiten, und dabei wirkt das Ganze nie langweilig. Es gibt kleine Entscheidungen, die man treffen kann, die das Spielgefühl noch intensiver machen. Vielleicht bittet ein Teammitglied darum, auf einer Mission etwas Ungewöhnliches zu untersuchen, was riskant, aber potenziell lohnend ist. Soll ich zustimmen? Oder schicke ich sie auf eine sichere Route?

Solche Momente machen das Spiel lebendig und sorgen dafür, dass die Charaktere menschlicher wirken. Auch wenn sie nur kleine Pixelmenschen sind, fühlt man sich für sie verantwortlich – fast wie ein überambitionierter Chef, der abwechselnd motiviert und besorgt ist.

Benutzerfreundlichkeit und Interface

Die Benutzeroberfläche in Exogate Initiative ist angenehm schlicht. Das HUD gibt euch einen schnellen Überblick über alle wichtigen Funktionen, sei es das Anheuern von Personal, das Bauen neuer Räume oder das Verwalten eurer Ressourcen. Was anfangs vielleicht etwas ungewohnt wirkt, wird mit der Zeit erstaunlich intuitiv.

Ein Beispiel: Um Räume einzurichten, müsst ihr sie zuerst bauen und dann durch einen Klick in den jeweiligen Raum diesen mit Möbeln oder Maschinen ausstatten. Anfangs dachte ich: „Warum kann ich das nicht alles gleichzeitig machen?“ Aber je mehr ich mich darauf eingelassen habe, desto mehr habe ich gemerkt, wie clever dieses System ist. Es gibt euch die Kontrolle, Räume Stück für Stück zu optimieren – und dabei geht nichts verloren.

Die Platzierung von Möbeln und Geräten funktioniert tadellos. Marker zeigen klar an, wie etwas gedreht werden kann, und die Übersichtlichkeit bleibt selbst bei einer größeren Basis erhalten. Für jemanden wie mich, der bei chaotischen Layouts gerne mal ausrastet, ist das ein wahrer Segen.

Neues in Version 1.0

Auch für Veteranen des Early Access gibt es genug Gründe, wieder reinzuschauen. Mit der Version 1.0 kommen neue Alienrassen, frische Ausrüstung und zusätzliche Gameplay-Elemente ins Spiel. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern gibt auch Langzeitspielern einen guten Grund, noch einmal von vorne zu beginnen.

Allerdings muss ich ehrlich sein: Die Langzeitmotivation hat ihre Grenzen. Nach einigen Stunden hat man den Gameplay-Loop verinnerlicht, und die Neuerungen reichen nicht aus, um das ewig spannend zu halten. Aber – und das ist ein großes „Aber“ – der Wiederspielwert ist trotzdem enorm. Das Spiel macht einfach Spaß, selbst wenn man „nur“ eine neue Basis aufbaut und optimiert.

Für wen ist Exogate Initiative?

Ganz klar: Für Fans von Stargate. Die Atmosphäre des Spiels fängt das Gefühl perfekt ein, ein Team in unbekannte Welten zu schicken und gleichzeitig die Verantwortung für eine geheime Basis zu übernehmen. Aber auch Fans von Management-Spielen wie Evil Genius werden hier auf ihre Kosten kommen – vor allem, wenn sie es lieben, sich stundenlang mit der Optimierung ihrer kleinen Wusel-Basis zu beschäftigen.

Fazit

Exogate Initiative hat mich als Fan des Genres begeistert. Die Mischung aus Basisaufbau, Erkundung und Charaktermanagement fühlt sich frisch an, und die Community-gesteuerte Entwicklung hat dem Spiel sichtlich gutgetan. Auch wenn die Langzeitmotivation etwas zu wünschen übrig lässt, ist es ein Spiel, in das man immer wieder gerne zurückkehrt – sei es, um eine neue Alienrasse zu entdecken oder einfach nur die Kantine auf Vordermann zu bringen.

Wenn ihr also Lust auf ein Spiel habt, das Stargate-Vibes versprüht und gleichzeitig euer Management-Herz höherschlagen lässt, dann ist Exogate Initiative genau das Richtige für euch. Und wer weiß – vielleicht packt euch auch die Spannung, wenn euer Team mal wieder länger als geplant durchs Gate unterwegs ist.

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Amazing
85100
Pros

Einzigartige Mischung aus Genres: Kombination aus 4X-Management, Basisaufbau und Stargate-Feeling.

Atmosphärisches Sci-Fi-Setting: Spannende Missionen durch das Gate und Begegnungen mit Alienrassen.

Lebendige Simulation: Wusel-Faktor durch Fachkräfte mit individuellen Tagesabläufen (essen, schlafen, arbeiten).

Community-gesteuerte Entwicklung: Verbesserungen während der zweijährigen Early-Access-Phase.

Einfache Bedienbarkeit: Intuitives HUD und übersichtliche Steuerung, ideal für Neueinsteiger.

Personalisierungsmöglichkeiten: Räume bauen, Möbel platzieren, Basis individuell gestalten.

Spannender Gameplay-Loop: Rekrutieren, Erforschung, Proben analysieren und Basis erweitern.

Abwechslung durch Entscheidungen: Menschliche Momente bei Teams, z. B. Risiken eingehen oder sicher agieren.

Neue Inhalte in Version 1.0: Alienrassen, Ausrüstung und weitere Elemente für mehr Vielfalt.

Hoher Wiederspielwert: Spaß am Optimieren und Neustarten trotz bekanntem Gameplay-Loop.

Cons

Langzeitmotivation begrenzt: Der Gameplay-Loop wiederholt sich nach einigen Stunden.

Eingeschränkte Kampfmechanik: Fokus liegt eher auf Management als auf strategischen Kämpfen.

Etwas flacher Einstieg: Zu Beginn wirken einige Mechaniken (z. B. Möbelplatzierung) ungewohnt.

Grafikdesign Geschmackssache: Die Optik ist funktional, aber nicht außergewöhnlich modern.

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