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Call of Duty: Black Ops 6 (PC) im Test

Call of Duty: Black Ops 6 (PC) im Test

Black Ops 6 ist seit knapp über einem Monat für alle verfügbar und ich habe sehr viel spielen können bzw. dürfen. Was soll ich sagen? Es ist anders gekommen als ich erwartet habe, denn ich habe nicht wie üblich den Multiplayer exzessiv gespielt, sondern vor allem Zombies. Wie es dazu gekommen ist und warum der Multiplayer seine Schwächen hat, trotz, dass Black Ops 6 einfach genial ist, erfahrt ihr jetzt.

Singleplayer

Trotzdem fangen wir erst einmal klassisch mit dem Singleplayer an, denn der ist auch mal wieder sehr gut geworden. Das ist zwar nach der Enttäuschung von Modern Warfare 3 auch nicht schwierig, trotzdem haut dieser wieder einiges raus!

Story

Ihr spielt Troy, einen CIA-Agenten, der nach einer schief gelaufenen Mission mit Frank Woods untertauchen muss. Viel mehr werde ich zum Plot auch nicht verraten, denn die Story ist nicht sehr lang und hat einige Wendungen, deswegen möchte ich hier nicht zu viel spoilern.

Ihr solltet euch allerdings einen Recap zu den vorherigen Black Ops-Teilen angucken, denn es kommen einige bekannte Gesichter wieder und es wird immer mal wieder Bezug auf frühere Ereignisse genommen.

Alles in allem war und ist die Kampagne von Black Ops 6 wieder super und ein fantastischer Agenten-Thriller mit einigen Actioneinlagen – und das nicht nur zu Fuß!

Gameplay

Warum hat jetzt der Singleplayer-Teil einen eigenen Gameplay-Teil? Ganz einfach, denn die Singleplayerkampagne hebt sich durch einige Sachen vom Rest ab. Fangen wir mal beim Aufbau an. Die meisten Missionen sind recht cineastisch oder aber sehr gut inszeniert. Darunter Verfolgungsjagden, Stealth-Missionen oder aber vielleicht mal ein entspanntes Bankett, auf dem ihr nur mit einer Kamera bewaffnet seid. Zusätzlich gibt es noch ein Safehouse, in dem ihr Fähigkeiten und andere Kleinigkeiten verbessern könnt.

Natürlich unterscheidet sich das Gunplay so gut wie gar nicht vom Multiplayer oder Zombies, außer ihr verbessert vielleicht sowas wie Stabilität im Safehouse. Ansonsten lässt sich die Kampagne von Black Ops 6 wie jede andere gute Kampagne eines CoDs spielen!

Technik

Normalerweise würde ich keinen separaten Technikteil in eine Review zu einer Kampagne einfügen. Allerdings startet die Kampagne in einem separaten Client und ich verstehe nicht warum. Es nervt halt extrem, wenn ich erst einmal Call of Duty starten muss, das meistens zweimal, weil ein Update draußen ist und dann noch einmal warten muss, bis der Client von der Kampagne startet! Dabei werden alle Grafikeinstellungen usw. übernommen. Ansonsten ist die Technik und Performance super und ich hatte auch keine Bugs.

Fazit

Wie immer ist die Kampagne von Black Ops super. Ich mochte die Story-Twists und das generelle Gameplay genauso wie die Abwechslung, allerdings muss man ehrlich sein, denn kaum jemand wird sich ein Call of Duty für 79,99€ kaufen, nur um die Story zu spielen.

Multiplayer

Kommen wir jetzt aber endlich mal zum eigentlichen Herzstück von Black Ops 6, dem Multiplayer! Hier geht es nicht um packende Storys, sondern um actionreiche und vor allem schnelle Fights, dies verdanken wir dem vor allem neuen Movementsystem. Dass wir uns später noch einmal im Detail angucken, aber auch den Maps.

Wobei so ganz stimmt das nicht, denn die Maps sind leider größten Teils einfach zu groß für sechs versus sechs. Dabei stimmt die Abwechslung und das Design oft, aber man hat einfach viel zu viele Downtimes während des Spielens und da die Maps sehr verwinkelt sind, sitzen auch oft einfach irgendwelche Leute in der Ecke und warten auf ihr Opfer. Dabei zeigt das Team von Trayarch, dass sie wirklich gute Maps designen können und damit meine ich nicht die X-te Neuauflage von Nuketown, sondern wirklich einige der neuen Maps.

Darunter zum Beispiel Derelict, eine Map auf einem alten und verwitterten Bahnhof. Hier gibt es alles: verwinkelte Gassen, längere Gänge und auch Wege, ohne die Möglichkeit sich zu verstecken. Hier hat man wirklich jede Art von Möglichkeit, aber dann gibt es auch Maps, die vor allem einen Spielstil bevorzugen und das ist aus der Entfernung Spawnpunkte zu becampen. Leider ist das Spawnsystem immer noch broken und so passiert es einfach zu häufig, dass man direkt vor oder hinter einem Gegner spawnt. Das nervt!

Dafür ist das Balancing dieses Mal eigentlich ziemlich gut, bis auf den ein oder anderen Ausreißer, aber den muss es geben. Die Waffen haben viele Anpassungsmöglichkeiten, aber darunter auch nichts, was man nicht kennt. Auch die einzelnen Waffen kennt man schon aus etwaigen Black Ops oder anderen CoD Teilen. Es ist nichts völlig neu, aber das ist auch gut so!

Dasselbe gilt auch für Create-a-Class. Es ist dasselbe System: Ihr wählt und modifiziert eine Primär- und Sekundärwaffe, eure Taktikausrüstung, Granaten, drei Extras und eine Wildcard. Hier gibt es eine kleine, aber schon bedeutende Änderung. Wählt ihr drei Extras aus derselben Kategorie, so schaltet ihr ein Spezialistenextra frei.

Zum Beispiel, wenn ihr drei Aufklärer-Extras habt, dann bekommt ihr bei jedem Wiedereinstieg einen kurzen Wallhack, der euch anzeigt, wo die Gegner sind.

Das ist schon ziemlich übermächtig, die anderen Spezialisierungen sind zwar auch stark, geben euch aber keinen so unfairen Vorteil!

Was gibt es noch Wichtiges zum Multiplayer? Eigentlich nichts, denn die Modi sind klassisch und man findet sie in so gut wie jedem CoD wieder.

Wie finde ich jetzt den Multiplayer? An sich habe ich wieder sehr viel Spaß, auch wenn nichts bedeutendes Neues dabei ist! Trotzdem nervt mich mal wieder das viel zu strikte Skill-Based-Matchmaking (kurz: SBMM). Ich verstehe, dass man das braucht, aber leider ist das Matchmaking wieder so strikt, dass sich jede Runde wie ein eSports-Finale anfühlt und dann kommen noch die Cheater hinzu. Ich verstehe, dass man versucht, gegen Cheater anzukämpfen, aber das Problem besteht und nervt.

Zombies

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal so schreibe, aber ich hatte wirklich am meisten Spaß im Zombie-Modus von Black Ops 6! Ich habe mir beide Easter Eggs erspielt und das dritte kommt auch noch, aber gerade Liberty Falls hat es mir angetan!

Wie funktioniert der Zombie-Modus eigentlich? Grundsätzlich besiegt ihr Runde für Runde Zombies. Diese werden immer stärker und es kommen immer mehr normale Zombies und später auch spezielle Zombies und Monster hinzu. Da die Monster immer stärker werden, müsst ihr eure Waffe immer weiter verbessern. Sei es über die Pack-a-Punch-Maschine, die eure Waffe extrem viel stärker macht oder über die Werkbank. Dort erhöht ihr die Rarität eurer Waffe und erhöht so die Grundwerte, die von Pack-a-Punch noch einmal verstärkt werden und dann? Na ja, dann überlebt ihr so lange, wie ihr es schafft oder ihr fangt an, die Easter Eggs zu machen. Davon gibt es kleine und ein Haupt-Easter-Egg, das die Story der Map erzählt.

Dafür müsst ihr bestimmte Schritte einhalten. Meistens aber müsst ihr zuerst die Wunderwaffe der Map bauen, damit ihr damit erst einmal besondere Aufgaben erledigen könnt.

Ansonsten gibt es noch Power-Ups und die Kaugummis. Power Ups werden von Zombies fallen gelassen, wenn diese sterben und können doppelte Punkte oder volle Muntion bedeuten. Es gibt noch einige andere Arten von Power-Ups. Interessanter sind die Kaugummis, diese bekommt ihr Random am Ende einer Runde und ihr habt nur eine limitierte Anzahl zur Verfügung.

In der Runde könnt ihr dann eines von fünf oder sechs zufälligen Kaugummis aus eurem Set bekommen. Das können Kleinigkeiten sein, wie zum Beispiel für ein paar Minuten bessere Rüstung, aber auch krasse Sachen wie zum Beispiel alle verfügbaren Extras. Wichtig ist nur, dass ihr nicht unendlich viele davon habt.

Ansonsten gibt es noch die Map Terminus, diese finde ich allerdings nicht so genial wie Liberty Falls, den Terminus ist viel größer und gerade der Anfang kann etwas schwierig sein.

Apropos Schwierigkeitsgrad, wenn ihr nicht selber herausfinden wollt, wie ein Easter-Egg funktionier, gibt es jetzt einen Guided-Mode, der euch alle Steps zeigt.

So das war es zu dem Zombie-Modus, den ich wirklich lieben gelernt habe. Gerade die Easter Eggs sind super, aber auch hier ist der Content mit zwei Maps zum Start und einer dritten Map, die jetzt im Mid-Season-Update war, recht mager.

Progress

Eine der besten und wichtigsten Änderungen ist die Rückkehr des klassischen Prestige. Ihr levelt jetzt im Zombie- und Multiplayer-Modus von Level 1 bis 55, danach geht es ab in den Prestige, der setzt euer Level und eure Freischaltungen wieder auf Level 1 zurück und gibt euch einen Freischalttoken. Mit diesem könnt ihr Waffen, Granaten, Punkteserien usw. permanent freischalten, auch über die nächsten Prestige-Ränge hinweg. Einzig und allein euer Waffenlevel wird übernommen, also müsst ihr Waffen nicht wieder von vorne leveln.

Ansonsten gibt es noch Änderungen bei den Tarnungen, hier müsst ihr kein bestimmtes Level mehr haben, um die Herausforderungen zu starten. Das führt dazu, dass ihr die Waffen nicht erst leveln müsst und ihr so in einigen Fällen die Gold-Tarnung schon weit vorher freigeschaltet habt.

Seasons

Wer sich jetzt gefragt hat, warum unsere Review so spät kommt, der kriegt jetzt seine Antwort, denn ich wollte erst einmal das Mid-Seasons-Update abwarten und erst einmal gucken, „was so kommt“ und ich bin recht zufrieden!

Kommen wir jetzt einmal zum Inhalt, den ich hier nur stichpunktartig aufführe, weil es echt viel ist:

  • 6 Maps
  • 7 Waffen
  • 2 Modi
  • Ranked Play
  • Neue Punkteserie
  • 2 Neue Extras
  • Neue Zombie Map (inkl. Neuer Extras, Muni-Mod und Gegner)
  • Events
  • Bundles im Shop (inkl. Squid Game)

Das ist schon einmal viel Inhalt für eine Season. Zusätzlich gibt es noch den Battle Pass für Kosmetische-Items und Doppel-EP Token. Außerdem kommen regelmäßig Patches und es wurde das Balancing auch schon angegangen. Trotzdem sind gerade neue Waffen wieder verhältnismäßig ein wenig zu stark. Ansonsten werden viele kleine Probleme angegangen.

Ich hoffe, dass Treyarch hier weiter macht und immer so viel Content liefert, dann könnte Black Ops 6 eines der besten Call of Duties der letzte Jahren werden.

Omnimovement

Die größte und vielleicht bedeutenste Neuerung seit Jahren ist das neue Movement-System. Dieses erlaubt euch euch besser und schneller in jede Richtung zu bewegen. Kurz gesagt bedeutet es, dass ihr in jede Richtung sprinten, sliden und hechten könnt. Genauso könnt ihr auf dem Rücken liegen oder seitwärts vorrücken. Das hilft dabei, sich sehr viel schneller und pärziser zu bewegen.

Leider sorgt es auch dafür, dass die Matches an sich teilweise sehr viel schneller werden und es gibt Probleme mit den Animationen, denn diese können etwas schlecht zu lesen sein, da Gegner manchmal einfach plötzlich vom Stand auf dem Boden liegen oder rückwärts um die Kurve sliden. Das liegt zum einen daran, dass schnellere Bewegunganimationen visuell einfach geskippt werden und es fehlt hier an Fine-Tuning. Wenn man schon ein so detailiertes und vor allem cooles Bewegungssystem in ein Spiel einbaut, dann muss man auch die passenden Animationen haben, damit es keine Diskrepanzen für das Auge gibt. Leider wird hier wieder, damit das Spiel schnell genug ist, auf Lesbarkeit verzichtet.

Technik

Kommen wir jetzt einmal zur Technik. Diese ist an sich gut. Es gibt kaum Abstürze und es ist sehr performant. Der Sound ist okay, aber immer noch sehr flach, gerade das Hören von Bewegungen ist recht schwer.

Leider hatte ich gerade im Zombie-Modus mit einigen optischen Bugs zu kämpfen. Ansonsten ist es aber recht bugfrei.

Fazit

Call of Duty: Black Ops 6 hat das Potenzial eines der besten Call of Duties zu werden. Aber aktuell ist einiges noch recht grob. Das neue Movement-System ist cool, aber schlecht zu lesen und die Maps sind teilweise einfach zu groß im Multiplayer. Dafür ist aber der Zombie-Modus dieses Jahr extrem gut. Trotzdem sind 79,99€ ein ganz schön hoher Preis. Dafür gibt es wiederum die Möglichkeit, zumindest am PC auf die Game Pass-Version zurückzugreifen.

Wir bedanken uns herzlich für die Bereitstellung des Downloadcodes bei Activision und Blizzard.

0
Amazing
84100
Pros

Spannende, wendungsreiche Story mit Bezug zu früheren Teilen.

Abwechslungsreiches Gameplay: Stealth, Verfolgungsjagden, cineastische Inszenierung.

Safehouse-Feature für Individualisierung.

Gute technische Performance im Kampagnenteil.

Innovatives Movement-System („Omnimovement“) für flexible Bewegungen.

Gut ausbalancierte Waffen (bis auf wenige Ausnahmen).

Abwechslungsreiche und kreativ gestaltete Maps wie „Derelict“.

Rückkehr des klassischen Prestige-Systems.

Viele Anpassungsmöglichkeiten für Waffen und Klassen.

Bedeutende Mid-Season-Inhalte: neue Maps, Waffen, Modi, und Zombies-Map.

Spannende Easter Eggs und liebevoll gestaltete Maps (z.B. Liberty Falls).

Guided-Mode erleichtert den Einstieg in Easter-Eggs.

Vielfältige Power-Ups und Kaugummi-Mechaniken.

Pack-a-Punch und Werkbank erweitern das Upgrade-System.

Stabile Performance und wenige Abstürze.

Regelmäßige Updates und Balancing-Patches.

Cons

Externe Client-Launches sind umständlich und zeitaufwendig.

Maps teilweise zu groß für 6v6, was zu langen Downtimes führt.

Verwirrendes Spawn-System: Spawn-Camping und problematische Platzierungen.

Übermächtige Spezialisten-Extras, z.B. Wallhack bei Aufklärer-Set.

SBMM sorgt für konstant stressige Matches.

Cheater-Problematik weiterhin problematisch.

Content anfangs spärlich (nur 2 Maps, 1 weitere im Update).

Terminus-Map nicht so gelungen, Einstieg schwierig.

Animationen schlecht lesbar, was die Übersicht erschwert.

Gegner können plötzlich Bewegungen ausführen, die unnatürlich wirken.

Sounddesign immer noch zu flach, Fußschritte schwer hörbar.

Einige optische Bugs, besonders im Zombie-Modus.

Neue Waffen im Multiplayer oft zu stark und müssen nachträglich gebalanced werden.

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