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New Arc Line im Early Access

New Arc Line im Early Access

New Arc Line ist ein CRPG der feinen Art, das heute in den Early Access startet. Wir durften uns den Titel bereits zuvor anschauen und ich kann jetzt schon verraten: New Arc Line gehört zu jenen CRPGs, die man gespielt haben sollte.

Schon die ersten Spielausschnitte haben Lust auf mehr gemacht, immerhin werden Steam Punk und Mittelalter-Fantasy miteinander gemischt, sprich, Drache trifft auf Dieselpunk.

Vielleicht auch etwas Dark Fantasy

So komisch sich diese Mischung auch anhört, so unglaublich erfrischend und unverbraucht ist diese. In New Arc Line herrscht ein schwelender Konflikt zwischen Magiern und Technikbegeisterten. Erst unterjochten die Magier die Menschheit und spielten sich selbst als Götter auf, dann wurden jene gottgleichen Kreaturen mithilfe eines Tricks vom Thron gestoßen, um nur wenige Jahre später wieder hervorzutreten, um den Konflikt auf ein Neues aufleben zu lassen.

Wir als Spieler:innen können uns eine Rolle aussuchen: Wollen wir uns der Voodo-Magie hingeben oder setzen wir lieber auf Diesel und geben uns der Technik hin? Sind wir menschlich oder elfisch? Wie schaut es mit diversen Unterkategorien aus? Immerhin können wir schon fast wie in einem Fallout verschiedene Attribute ausbessern und gleichzeitig so manches Attribut vernachlässigen, um so viel spielerische Freiheit wie nur möglich zu erhalten.

Sind wir schlau? Können wir Sachen reparieren? Sind wir eine diebische Frohnatur oder doch eher ein charmanter Berg von muskulöser Überzeugungskraft? All diese Entscheidungen stehen uns frei – und sie sollten wohl überdacht sein.

Denn schon in den ersten Spielminuten zeigt uns das Spiel, welche Möglichkeiten es für uns parat hält. Im Zuge dessen hält es uns aber auch gut und gerne vor, was wir verpassen. Manche Personen können wir beispielsweise während einer apokalyptischen Szene nur dann retten, wenn wir die passenden Attribute und Talente haben – vom Würfelglück ganz zu schweigen.

So gut wir uns auch auf Entscheidungen und Ereignisse versuchen vorzubereiten, so sehr müssen wir uns aber auch auf die Würfel verlassen. Ein schlechter Wurf kann selbst das vielversprechendste Ergebnis zu einem Todesurteil verkommen lassen. Andersherum kann etwas Glück aber auch die heikelsten Situationen in die richtigen Bahnen lenken.

Apropos, Bahnenlenken …

Allein mit dem Prolog haut das Spiel richtig auf den Tisch. Es verspricht eine spannende Story, viel Action, viel Entscheidungsgewalt und eine tiefgreifende zugrundeliegende Lore, welche die Welt und auch die Charaktere prägen. Selbst Nebenakteure haben eine Geschichte, die sich plausibel anhört und es gibt so gut wie keinen Charakter, der nicht etwas interessantes zu erzählen hat. Vor allem die atypischen Charakter, und nein, damit sind nicht irisch klingende Zwerge gemeint, die mit humorvollen und aufbrausenden Gemüt einher kommen, die wirklichen Helden des Storytellings. Es können die Begleiter sein, die einen mit ihren Taten überraschen. Es können aber auch Questgeber für Nebenaktivitäten sein oder auch nur ein Jahrmarkt, der dem Spiel seine Immersion verleiht.

Wobei mir der soeben angesprochene Zwerg wirklich am meisten Spaß bereitet hat, auch wenn er erst später vorkommt.

So reißerisch der Prolog auch ist, so vergisst das Spiel nicht sein eigentliches Genre: CRPGs tendieren dazu, eine Geschichte mit Höhen und Tiefen zu erzählen und auch mal nicht ganz so Spannendes zu erzählen, um letzten Ende die Hochs in einer Geschichte weiter anzutreiben. Auch New Arc Line schafft es mit einem Jahrmarkt erst tief zu stapeln, um die Umgebung kennenzulernen sowie wichtige Charaktere. Doch dies gehört zum Storytelling dazu und sorgt für eine angenehme Spielatmosphäre.

Die Atmosphäre hat wirklich etwas für sich

Diese hat mir besonders gut gefallen. Es wird sich Zeit mit Dialogen gelassen und man hat stets die Möglichkeit, in die Welt einzutauchen. Das gute Writing und sogar die guten Synchronsprecher:innen untermalen dabei die sehr gelungene Grafik samt ihrer tollen Reflexionen und den weitläufigen Arealen.

Doch auch spielerisch macht es jetzt schon einen tollen Eindruck. Man kann zwar erst gut 25 Prozent der eigentlichen Hauptstory spielen, doch schon jetzt zeigt es einen gewissen Anspruch an die Spieler:innen. Es gibt hier und da zwar Markierungen, dennoch muss man auch mal etwas suchen oder Lösungen finden. Je nachdem, wie gut das Würfelglück ist, findet man etwas auch mal schneller. Fingerfertigkeiten sind auch ein Thema beim Diebstahl. Immerhin muss man nicht nur auf „stehlen“ drücken, sondern erhält ein kleines Mini-Spiel, in dem nach den Habseligkeiten der Leute geangelt wird, um gleichzeitig die beste Route aus der Tasche zu finden, bevor man entdeckt wird. Das ist mal etwas Neues und lockert das Geschehen auf.

Die Kämpfe sind bislang recht ausgeglichen gehalten. Sie ähneln anderen CRPGs, sind rundenbasiert und der besondere Fokus liegt auf den Fähigkeiten. Es ist ein standardisiertes Kampfsystem, das zwar nicht viel Neues macht, dafür aber grundsolide aufgebaut ist und seinen Reiz mit sich bringt.

Nun gut, rein optisch ist vor allem der Mage im Vorteil

Auch wenn ich erst einen kleinen Teil des Spiels gesehen habe und erst gut ein Viertel des Spiels im Early Access spielbar ist, so zeigt sich schon jetzt, dass aus dem Titel noch etwas Großes werden kann. Wenn die Qualität beibehalten wird, sowohl technisch als auch inhaltlich, steht einem sehr guten CRPG nichts mehr im Wege.

Bis Ende 2025 planen die Entwickler das Spiel herauszubringen. Bis dahin sind sie aber auch etwas auf die Mithilfe der Spieler:innen angewiesen. Diese können sich per Discord oder auch Steam an die Entwickler melden und die Entwicklung somit positiv beeinflussen. Außerdem sollen noch deutsche Untertitel folgen, neue Klassen und Rassen nebst Menschen, Elfen, Voodo-Magiern und Dieselpunks, sowie neue Areale, Quests, Ausrüstung und Begleiter:innen.

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