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Crusader Kings 3: Roads to Power Expansion (PC) im Test

Crusader Kings 3: Roads to Power Expansion (PC) im Test

Einleitung

Crusader Kings 3 ist eines jener Spielerlebnisse, das so besonders ist, dass es kaum mit einem anderen Spiel vergleichbar ist. Was in einzelnen Trailern und Gameplay-Ausschnitten einfach nach einem Weltkartensimulator aussieht, entwickelt sich, sobald man selbst Hand anlegt, zu einer spielerischen Freiheit, wie man sie in noch keinem anderen Spiel erhalten hat.

Dieses einzigartige Spielerlebnis hat schon einige DLCs und somit zusätzliche Inhalte erhalten, wie etwa den Thronsaal. Nun schauen wir uns aber „Roads to Power“ an, die neueste und wohl auch eine der umfangreichsten Erweiterungen.

Verwaltung im byzantinischen Stil

Ein besonderes Highlight von „Roads to Power“ ist die Einführung der Administrativen Regierung, die stark vom byzantinischen Reich inspiriert ist. Diese neue Regierungsform bietet eine komplett andere Herangehensweise an das Spielgeschehen, da sie sich auf die Verwaltung eines großen Reiches konzentriert. Als Spieler steuere ich nicht nur die Geschicke meines Charakters, sondern muss mich auch intensiv um die Bürokratie meines Reiches kümmern, was einen enormen Tiefgang bietet. Diese neue Art des Spielens erfordert strategisches Denken, da ich mit verschiedenen Einflussressourcen agiere, die ich durch Intrigen, geschicktes Bauen und die Verteilung von Ämtern an meine Familienmitglieder verdienen kann.

Der Aufstieg und Fall adliger Familien

Eine weitere spannende Neuerung ist das System der Adelsfamilien. Diese werden in drei Kategorien eingeteilt: edle, mächtige und dominante Familien. Je nach Status meiner Familie erhalte ich besondere Vorteile und Zugriff auf neue Aktionen. Besonders gut gefällt mir, dass man für seine Familie nun auch ein eigenes Attribut festlegen kann, welches allen Mitgliedern des Hauses kleine Boni verleiht. Durch die Nutzung des Einflusses kann ich zudem meine Verwandten in wichtige Positionen bringen und die Geschicke des Landes in Richtungen lenken, die mir besser gefallen.

Neue Erbgesetze für mehr Kontrolle

Die neuen Erbgesetze sind weitere interessante Ergänzungen. Ich kann beispielsweise meinen Einfluss nutzen, um sicherzustellen, dass meine Familie an vorderster Stelle der Erbfolge in vielen Provinzen steht. Auch habe ich die Möglichkeit, um den Thron zu kämpfen und selbst Kaiser zu werden oder jemanden auf den Thron zu setzen, den ich dort haben möchte. Besonders gefällt mir dabei, dass der Einfluss meiner Familie eine entscheidende Rolle spielt, was das Machtspiel noch interessanter und unvorhersehbarer macht.

Die Rolle der Gouverneure

Eine der größten Neuerungen betrifft die Gouverneure, die als administrative Vasallen agieren und mein Reich verwalten. Die Effizienz eines Gouverneurs wird dabei anhand seiner Fähigkeiten gemessen, was sich auf die Höhe der Steuereinnahmen und die Stärke der Provinzarmeen auswirkt. Diese Mechanik verleiht dem Spiel eine zusätzliche Schicht an strategischer Tiefe, da ich ständig abwägen muss, welchen meiner Vasallen ich Vertrauen schenke, um meine Ländereien zu verwalten.

Es gibt auch eine interessante Neuerung, die Probleme von Gouverneuren, bei denen ich aktiv auf der Karte eingreifen muss, um Ressourcen zu gewinnen oder das Können meiner Gouverneure zu verbessern. Dadurch habe ich das Gefühl, noch stärker in die Verwaltung meines Reiches eingebunden zu sein.

Das byzantinische Flair

Fans des byzantinischen Reichs werden mit dieser Erweiterung besonders auf ihre Kosten kommen. Der neue byzantinische Thronsaal, ausgestattet mit prunkvollen Marmorwänden, atemberaubenden Mosaiken und mechanischen Löwen, die brüllen und mit den Schwänzen schlagen, verleiht dem Spiel eine eindrucksvolle Atmosphäre. Die hinzugefügten historischen Artefakte, wie die hydraulische Orgel oder die Statue der vier Tetrarchen, verstärken diesen Eindruck noch.

Besonders faszinierend finde ich die neuen Einheiten, wie die Varangian Guards, die als schwere Infanterie exklusiv für das byzantinische Reich rekrutierbar sind. Diese Einheiten geben mir im Kampf einen klaren Vorteil, vor allem in Kombination mit den neuen griechischen kulturellen Traditionen wie den Imperial Tagmata oder den Römischen Zeremonien.

Politische Intrigen und kriegerische Abenteuer

Für die Spieler, die gerne Intrigen spinnen, bietet „Roads to Power“ gleich 14 neue politische Intrigensysteme, die auf die administrative Spielweise zugeschnitten sind. So kann ich anderen Gouverneuren beibringen, besser zu regieren, oder sogar die Ländereien einer anderen Familie ausrauben. Auch die Verwaltung der imperialen Armeen bietet neue spannende Mechaniken, da ich Einfluss nutzen kann, um die Kontrolle über die Armeen meiner Vasallen zu übernehmen.

Auch die neuen Verpflichtungstypen geben mir mehr Möglichkeiten, meine Vasallen nach meinen Vorstellungen regieren zu lassen – ob militärisch, zivil oder imperial, ich habe nun die volle Kontrolle über ihre Regierungsweise.

Integration der Expansion ins Hauptspiel

Was mir besonders gut gefällt, ist, wie nahtlos sich „Roads to Power“ ins Hauptspiel integriert. Bereits beim Start eines neuen Spiels merkt man, wie die neuen Inhalte direkt auf das bestehende Gameplay aufbauen und es um unzählige Optionen erweitern. Besonders für Spieler, die alle bisherigen DLCs besitzen, bietet sich ein nahezu überwältigendes Maß an Möglichkeiten. Die Vielzahl an neuen Mechaniken, Erbgesetzen, Gouverneuren und politischen Intrigen fügt sich so gut ins Spiel ein, dass es sich natürlich und organisch anfühlt. Auch nach über 100 Stunden Spielzeit habe ich noch längst nicht alle Facetten dieser Erweiterung erlebt, was zeigt, wie viel Wiederspielwert sie mit sich bringt. Die Neuerungen schmiegen sich elegant an das bestehende Gameplay an und bieten eine reiche, tiefe Spielerfahrung, die sowohl Veteranen als auch neue Spieler begeistern wird.

Fazit

„Roads to Power“ ist eine Erweiterung, die nicht nur jede Menge neue Inhalte bietet, sondern auch die Tiefe und Komplexität von Crusader Kings 3 auf ein neues Level hebt. Besonders die administrative Spielweise, die durch das byzantinische Vorbild inspiriert wurde, bringt frischen Wind in das Spiel und verlangt von mir noch mehr strategisches Denken. Für Fans von Crusader Kings 3, die das politische und administrative Spiel lieben, ist diese Erweiterung ein absolutes Muss. Die Detailtreue, die neuen Mechaniken und die vielen Möglichkeiten, die mir als Spieler zur Verfügung stehen, machen „Roads to Power“ zu einem unverzichtbaren Teil des Crusader Kings 3-Erlebnisses.

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Masterpiece
90100
Pros

Tiefere Verwaltung: Einführung des Administrativen Regierungssystems bringt mehr Komplexität und strategische Tiefe.

Neue Erbgesetze: Erhöhen die Kontrolle über die Nachfolge und ermöglichen neue Machtspiele.

Adelsfamilien-System: Mehr Dynamik und Einflussmöglichkeiten durch das Aufstiegssystem der Adelsfamilien.

Vielfältige politische Intrigen: 14 neue Intrigen speziell für die Verwaltung, die das diplomatische Spiel spannender machen.

Nahtlose Integration: Erweiterung fügt sich perfekt ins Hauptspiel ein, ohne überladen zu wirken.

Neuer byzantinischer Thronsaal und Einheiten: Spezielle Inhalte für Fans des byzantinischen Reiches, mit exklusiven Truppen und kulturellen Traditionen.

Viel Wiederspielwert: Selbst nach über 100 Stunden Spielzeit gibt es noch viel zu entdecken.

Neue Musik und Atmosphäre: 11 neue Soundtracks und einzigartige Artefakte tragen zur Atmosphäre bei.

Historische Tiefe: Viele neue historische Charaktere, Ereignisse und Artefakte erweitern das immersive Erlebnis.

Cons

Komplexität könnte überwältigend sein: Die vielen neuen Mechaniken könnten für neue Spieler schwer zugänglich sein.

Abhängigkeit von anderen DLCs: Um das volle Potenzial von „Roads to Power“ auszuschöpfen, sind andere Erweiterungen (z.B. Royal Court) fast notwendig.

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