Inhalt
Einleitung
Als langjähriger Fan der Final Fantasy-Reihe war ich besonders gespannt auf Final Fantasy XVI. Die Serie hat mich schon immer mit ihren tiefgründigen Charakteren, der epischen Lore und einer Welt voller Mysterien in den Bann gezogen. Selbst der schwächste Teil der Reihe gehört noch zu den besten Rollenspielen auf dem Markt. Doch während Final Fantasy traditionell für seine Heldengeschichten und rundenbasierten Kämpfe bekannt ist, geht der sechzehnte Teil neue Wege. Es ist ein Sprung ins düstere Dark-Fantasy-Genre, und ich war neugierig, ob das Action-RPG-Gameplay und der neue Ton der Erzählung mit den Erwartungen an ein Final Fantasy mithalten können.
Nach dem Test auf der PS5 war ich begeistert, doch auf dem PC hat mich das Spiel noch mehr in seinen Bann gezogen. Die flüssigen Animationen, die gestochen scharfen Texturen und die Möglichkeit, das Spiel in höheren Bildraten zu genießen, heben das Erlebnis auf ein neues Level. Dennoch, nicht alles ist perfekt – gerade technische Schwächen und ein fehlendes Ultrawide-Feature werfen Fragen auf. Doch eines ist sicher: Final Fantasy XVI hat es geschafft, die DNA der Serie mit frischen Elementen zu kombinieren und dabei neue Maßstäbe zu setzen. Warum es mich so in seinen Bann gezogen hat, erfahrt ihr in den kommenden Abschnitten.
Story
In Final Fantasy XVI schlüpfen wir in die Rolle von Clive Rosfield, einem “Schild Rosarias”. Sein primäres Ziel ist es, seinen jüngeren Bruder Joshua zu beschützen, der nicht nur Clives Ein und Alles ist, sondern auch ein Dominus – eine auserwählte Person, die die Macht hat, mächtige Esper zu beschwören.
Insgesamt gibt es zwölf Domini, und sie alle sind an die gewaltigen Esper gebunden, die sie kontrollieren können. Diese übernatürlichen Wesen spielen eine zentrale Rolle in der Geschichte und den politischen Ränkespielen der Welt.
Clive selbst glaubt lange Zeit nicht, dass er zu Großem bestimmt ist. Doch im Verlauf der Geschichte erfährt er, dass auch auf die Macht der Esper zugreifen kann. Diese Enthüllung führt zu einem tiefen inneren Konflikt und einem Wendepunkt in der Story. Es ist faszinierend zu sehen, wie Clive sich von einem einfachen Bruder, der nur seine Familie beschützen will, zu einem zentralen Akteur in einem epischen Machtspiel entwickelt. Immer wieder wird die Story durch Rückblenden auf Clives Kindheit und Jugend unterbrochen, was die erzählerische Tiefe weiter verstärkt.
Die politischen Intrigen und die Verstrickungen der Charaktere erinnern stark an Game of Thrones – mit Verrat, Allianzen und überraschenden Wendungen. Besonders gelungen finde ich die Art und Weise, wie alte Bekannte und Feinde immer wieder auftauchen und in Clives Leben eine Rolle spielen. Trotz der vielen Figuren und politischen Verwicklungen bleibt die Story stets nachvollziehbar und ist eines der größten Highlights des Spiels.
Lore
Die Welt von Final Fantasy XVI ist reich an Geschichte und Mysterien. Die Domini und ihre Esper stehen im Zentrum des Machtgefüges und jeder dieser mächtigen Wesen verkörpert eine einzigartige Kraft. Hier sind die wichtigsten Esper, die im Spiel vorkommen:
- Phoenix – Joshua Rosfields Esper. Der Phoenix steht für Wiedergeburt und Heilung und ist eng mit dem Schicksal der Rosfields verknüpft.
- Ifrit – Die Feuer-Esper, die in Clive eine große Rolle spielt. Mehr möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten.
- Shiva – Die frostige Esper, die mit Clives Kindheitsliebe Jill verbunden ist. Sie kann ganze Landschaften in Eis hüllen.
- Ramuh – Der Donnergott, dessen Macht Blitze herbeiruft. Er ist ein Symbol für Weisheit und altertümliche Macht.
- Garuda – Die windige Esper, die für Zerstörung und Chaos steht. Sie ist mit einem mächtigen Dominus verbunden, der sich im Verlauf der Story als große Herausforderung erweist.
- Titan – Der Erd-Esper, der mit brutaler Kraft ganze Berge versetzen kann. Titan ist ein Symbol für rohe Stärke – so auch sein Dominus.
- Bahamut – Die Drachen-Esper, die den Himmel mit ihrer Macht kontrolliert. Bahamut steht für unendliche Macht und Zerstörung.
- Odin – Die Esper der Dunkelheit und des Schicksals. Odin reitet auf seinem Pferd Sleipnir und schneidet seine Feinde mit seinem Zantetsuken in Stücke.
- Leviathan – Diese Esper bleibt zunächst verschwunden, aber ihre Rückkehr wird ein zentrales Thema des DLCs “The Rising Tide” sein.
Jede dieser Esper hat ihre eigene Hintergrundgeschichte und prägt die Welt und die Charaktere auf entscheidende Weise. Es ist faszinierend zu sehen, wie eng die Domini mit diesen Wesen verbunden sind und wie ihre Macht das Schicksal ganzer Königreiche beeinflusst.
Gameplay
Das Gameplay von Final Fantasy XVI unterscheidet sich deutlich von seinen Vorgängern. Statt der bekannten rundenbasierten Kämpfe oder auch der ATB-Balken, der mit Teil 13 sein Ende fand, erwartet uns hier ein vollwertiges Action-RPG-Erlebnis. Das bedeutet, dass man in Echtzeit kämpfen, ausweichen und kontern muss. Besonders die Fähigkeiten der Esper, die Clive nach und nach erlangt, bringen Tiefe ins Kampfsystem. Je nachdem, welche Esper man ausgerüstet hat, verändern sich Clives Fähigkeiten grundlegend – von zerstörerischen Feuerangriffen bis hin zu schlitzenden Windattacken und mehr.
Zu Beginn mag die Steuerung etwas überwältigend wirken, besonders das Wechseln zwischen den Espern auf L2 und das Verwenden ihrer Fähigkeiten auf den Dreieck-, Viereck- und Kreis-Buttons. Doch sobald man das System verinnerlicht hat, fühlt es sich sehr intuitiv an und macht unglaublich viel Spaß. Bosskämpfe, insbesondere gegen andere Domini, sind spektakulär und erinnern oft an Kämpfe aus einem Devil May Cry oder Dark Souls – schnell, fordernd und visuell beeindruckend.
Auch Clives treuer Hund Torgal unterstützt den Spieler im Kampf, kann heilen und gezielt angreifen. Ein nettes Detail ist die Möglichkeit, das Spiel auf einfachere Schwierigkeitsgrade zu stellen, was es auch Einsteigern ermöglicht, die epische Geschichte zu erleben.
Gerade die großen Endbosse bestehen gut und gerne aus mehreren Phasen und sogar mehreren Bossgegnern. Dann geht es von einem normalen Kampf zu einem Esper-Scharmützel über. In Gestalt einer Esper lässt es sich nochmals ganz anders, und viel brachialer, kämpfen. Das sieht unheimlich wuchtig aus und ist sehr gut in Szene gesetzt. Allerdings können diese Kämpfe sich auch etwas in die Länge ziehen, sodass sie sich auch wirklich fordernd anfühlen.
Generell gilt: Einmal durchspielen ist erst der Anfang. Nach der gut 35 stündigen Kampagne (+25 h, wenn ihr alle Nebenaktivitäten abschließt), schaltet ihr auch schon ein Neues Spiel Plus frei – mit einem neuen Schwierigkeitsgrad, neuer Gegnerplatzierung und natürlich mehr Möglichkeiten, euren Build anzupassen.
Außerdem sind für 69,99 Euro nicht nur das Hauptspiel, sondern auch gleich noch die beiden DLCs “The Rising Tide” und “Echoes of the Fallen” enthalten. Im ersten geht es, wie schon erwähnt, um den verschollenen Leviathan. Der zweite DLC handelt von dunklen Kristallen, mit denen auf dem Markt gehandelt wird. Die DLCs können aber auch einzeln oder sogar als Bundle gekauft werden, sodass der Spieler, oder in dem Fall Käufer, entscheidet, was er haben möchte.
Technik
Optisch ist Final Fantasy XVI ein Meisterwerk. Besonders auf dem PC entfalten sich die Effekte, Texturen und Lichteffekte in voller Pracht. In dunklen Wäldern und düsteren Städten erzeugt das Spiel eine beeindruckende Atmosphäre. Meine RTX 3070 Ti und der Ryzen 7 5800x haben das Spiel meistens flüssig bei 90 FPS bewältigt, auch wenn es in dicht bevölkerten Gebieten gelegentlich zu Einbrüchen auf 40 bis 50 FPS kam. Dies hat dem Spielspaß jedoch kaum geschadet, da das Framepacing gut umgesetzt wurde.
Leider gibt es derzeit noch kein Ultrawide-Support, was etwas schade ist, da das Spiel visuell geradezu danach schreit, auf einem breiteren Bildschirm gespielt zu werden. Trotzdem hoffe ich, dass dieser Support bald nachgereicht wird.
Fazit
Final Fantasy XVI ist ein mutiger Schritt in eine neue Richtung für die Serie. Es verbindet gekonnt die epische Geschichte und tiefgründige Charaktere, die die Reihe bekannt gemacht haben, mit modernem Action-RPG-Gameplay. Die düstere Atmosphäre, die spannenden Kämpfe und die atemberaubende Welt haben mich von Anfang bis Ende gefesselt. Klar, hier und da gab es mal langsamer erzählte Passagen, aber diese haben dann die rasanten Wendungen in der Story nochmals untermalt.
Trotz kleiner technischer Schwächen auf dem PC und dem fehlenden Ultrawide-Support ist Final Fantasy XVI ein Meisterwerk und zeigt, dass die Serie auch nach über 30 Jahren noch frische und spannende Geschichten erzählen kann. Für Fans der Reihe und für Neueinsteiger gleichermaßen ist dieses Spiel ein absolutes Muss! Es gehört definitiv zu jenen RPGs, die man gespielt haben muss.
Spannende, düstere Story mit tiefgründigen Charakteren und politischem Drama
Episches Dark-Fantasy-Setting mit Game-of-Thrones-ähnlichen Intrigen
Vielfalt und Komplexität durch die Integration von Espern und Domini
Abwechslungsreiches Kampfsystem mit einem Mix aus Action-RPG-Elementen
Gelungene Bosskämpfe, die fordernd und visuell beeindruckend sind
Dynamische Kämpfe mit Clives Hund Torgal als unterstützender Begleiter sowie weiteren Verbündeten
Gut inszenierte Rückblenden, die die Story weiter vertiefen
Gute Implementierung von Rollenspiel-Elementen wie Fähigkeitenbäume und Ausrüstungsaufwertung
Starke visuelle Präsentation mit beeindruckenden Effekten, Texturen und Lichteffekten
Gute Performance, trotz gelegentlicher FPS-Einbrüche
Großzügige Zugänglichkeit durch verschiedene Schwierigkeitsgrade und Hilfsmittel
Optionale Monsteraufträge und abwechslungsreiche Nebenquests
Verfügbarkeit einer Demo für Performance-Tests auf dem eigenen System
Technische Schwächen auf dem PC mit FPS-Einbrüchen in dichter bevölkerten Gebieten
Kein Ultrawide-Support, was das Spielerlebnis auf großen Bildschirmen einschränkt
Kämpfe, insbesondere gegen Bosse, können sich in die Länge ziehen
Nebenquests sind teilweise etwas simpel und repetitiv