Inhalt
Stellaris, entwickelt von Paradox Interactive, gehört zu den großen, epischen Weltraum-4X-Spielen, die mich immer wieder in ihren Bann ziehen. Es kombiniert die Elemente von Erkundung, Expansion, Ausbeutung und Auslöschung (=4X) in einem riesigen, Zufalls-generierten Universum. Was Stellaris jedoch von anderen Spielen dieses Genres abhebt, ist die schier unendliche Freiheit, die es den Spielern bietet. Man steuert nicht nur eine Zivilisation durch die Herausforderungen des Universums, sondern erschafft gewissermaßen ein eigenes Gedankenparadies – ein Raum, in dem sich Träume von interstellaren Imperien, philosophischen Fragen und radikalen Entdeckungen entfalten. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, die oft durch starre Regeln und Spielmechaniken limitiert sind, erlaubt Stellaris es mir, ungewöhnliche Strategien auszuprobieren, Bündnisse zu schmieden, die ich mir vorher nie vorstellen konnte, und Herausforderungen zu meistern, die in ihrer Komplexität jedes Mal einzigartig sind.
Der neueste DLC, Cosmic Storms, erweitert dieses fantastische Universum und konzentriert sich auf ein zentrales Thema: kosmische Stürme. Wie der Titel schon andeutet, sind es diesmal gewaltige Naturgewalten, die nicht nur für Spannung sorgen, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf das Gameplay haben. Ich habe mich für den Test intensiv mit dem neuen Ursprung „Sturmjäger“ auseinandergesetzt – eine spannende, aber riskante Wahl.
Story
Die Cosmic Storms-Erweiterung führt mit den Sturmjägern eine neue Fraktion ein, die der Menschheit entstammt, aber eine völlig abgedrehte Philosophie verfolgt. Diese imperiale Menschengruppe erinnert stark an die Tornadojäger unserer realen Welt. Sie suchen den Nervenkitzel und finden gerade in den gefährlichen, unvorhersehbaren kosmischen Stürmen das, was sie wirklich begeistert. Sie sind vom Chaos fasziniert und sehen in den Zerstörungskräften des Universums nicht nur Bedrohungen, sondern auch Chancen und Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Im Spiel bedeutet dies, dass ich als Spieler in regelmäßigen Abständen mit Stürmen konfrontiert werde. Diese sind jedoch nicht nur gefährlich, sondern können auch Vorteile bringen – etwa indem sie meine Feinde schwächen oder die Ressourcenproduktion in bestimmten Systemen verbessern. Die Sturmjäger freuen sich über diese extremen Wetterphänomene und erhalten spezielle Boni, die das Überleben und den Umgang mit diesen Naturkatastrophen erleichtern. Doch wie bei jeder Macht, die schwer zu kontrollieren ist, müssen die Stürme mit Bedacht behandelt werden, da sie auch meine Flotten und Stationen schwer beschädigen können. Das Leben als Sturmjäger gleicht also einer Gratwanderung zwischen Gefahr und Chance.
Neue Inhalte
Inhaltlich hat Cosmic Storms eine Menge zu bieten. Die Stürme selbst sind in verschiedene Kategorien unterteilt: elektrisch, Partikel, Gravitation, magnetisch, strahlend, Sternenstaub, Schleier und Nexus. Jede dieser Sturmarten bringt eigene Herausforderungen und Vorteile mit sich. Die strategische Komponente wird dadurch noch einmal intensiviert: Sollte ich versuchen, einen Sturm zu umschiffen, oder nehme ich die Vorteile, die er mir bringen könnte, in Kauf und gehe das Risiko ein?
Es gibt auch neue Relikte zu entdecken, die durch Vorläufergeschichten freigeschaltet werden. Zwei davon sind die Wettermanipulatoren und die adAkkaria-Convention.
Zusätzlich sorgen neue Anomalien, galaktische Gemeinschaftsbeschlüsse und Aufstiegsboni für noch mehr Tiefe. Besonders spannend finde ich die Möglichkeit, das galaktische Wetter in der Gemeinschaft zum Thema zu machen und über Maßnahmen abzustimmen, die beispielsweise den Umgang mit den Stürmen regulieren.
Lore
Ein großer Teil der Faszination von Stellaris liegt in seiner tiefgehenden Lore, und Cosmic Storms erweitert diese auf beeindruckende Weise. Jede spielbare Rasse in Stellaris hat ihre eigene Kultur, Geschichte und Philosophie, und die neuen Stürme fügen sich nahtlos in das vorhandene Universum ein. Die Menschen der Sturmjäger sind nur eine von vielen Spezies, die das Universum bevölkern. Da gibt es etwa die humanoiden Fanatiker, die sich in religiösem Eifer an Stürme klammern.
Technik
Technisch überzeugt der DLC auf ganzer Linie. Die kosmischen Stürme sehen in der Kartenansicht fantastisch aus und sorgen für eine düstere, atmosphärische Stimmung. Obwohl Stellaris größtenteils in einer strategischen Kartenansicht gespielt wird, schaffen es die Entwickler immer wieder, visuelle Highlights zu setzen. Besonders die Animationen der verschiedenen Stürme – von grellen Blitzen bis zu wirbelnden Partikelfeldern – sind beeindruckend und verstärken die Dramatik der Situation.
Das parallel veröffentlichte Update auf Version 3.13 Vela bringt außerdem zahlreiche Bugfixes und Verbesserungen, insbesondere bei der Benutzeroberfläche für Megastrukturen. Dies macht das Verwalten großer Imperien spürbar einfacher und übersichtlicher. Die Performance ist, wie gehabt, perfekt.
Fazit
Mit Cosmic Storms hat Paradox Interactive einen weiteren gelungenen DLC für Stellaris veröffentlicht, der das Spiel nicht nur thematisch erweitert, sondern auch spannende neue Gameplay-Elemente hinzufügt. Die Sturmjäger bieten eine herausfordernde und gleichzeitig faszinierende neue Spielweise, die mich ständig dazu zwingt, Risiken abzuwägen und Chancen zu ergreifen. Die neuen Stürme sind optisch und spielerisch ein Highlight, das das Universum von Stellaris noch lebendiger und unberechenbarer macht.
Für einen Preis von 12,99 Euro bietet der DLC eine Menge Inhalt, vor allem für Spieler, die das unvorhersehbare Chaos lieben und nach neuen Herausforderungen suchen. Das kostenlose Update 3.13 rundet das Paket perfekt ab, indem es das Grundspiel weiter verbessert und optimiert. Stellaris bleibt damit eines der komplexesten und spannendsten 4X-Spiele auf dem Markt – und Cosmic Storms ist ein weiterer Grund, warum es so schnell nicht an Reiz verliert.
Zudem gibt es immer noch die Möglichkeit, den Season Pass für gerade einmal 9,99 Euro im Monat abzuschließen, der alle, wirklich alle knapp 300 Euro teuren DLCs, beinhaltet.
Riesige spielerische Freiheit und hohe strategische Tiefe
Faszinierende neue Spielmechanik mit kosmischen Stürmen
Der Ursprung „Sturmjäger“ bietet spannende Boni und Herausforderungen
Stürme sind optisch beeindruckend, auch in der Kartenansicht
Neue Relikte, Anomalien und galaktische Gemeinschaftsbeschlüsse erweitern das Gameplay sinnvoll
Große Vielfalt an Sturmarten mit unterschiedlichen Auswirkungen
Paralleles Update (3.13 Vela) behebt Bugs und verbessert die Benutzeroberfläche
Relativ günstiger Preis für den gebotenen Inhalt (12,99 €)
Stürme können unvorhersehbar und teils frustrierend sein, besonders für unerfahrene Spieler