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Nobody wants to die (PC) im Test

Nobody wants to die (PC) im Test

Als Detective James Karra versuchen wir nach einem lebensveränderten Ereignis wieder in unseren Job zu finden. Und was wäre ein Leichteres, als ein hohes Tier, das auf einem Baum aufgeknüpft wurde, zu untersuchen, die politischen Machenschaften dahinter aufzuklären und dabei die leichteste aller Fragen zu klären: Ist der wahre Tod wirklich so schlimm?

Wir sprechen hier von Nobody Wants to Die, einem neuen Indie-Hit, der gut und gerne in die Kerbe von Telltale schlägt, nur mit moderner Grafik und spielerisch ebenfalls an die heutige Zeit angepassten Mechaniken.

Die Hauptrolle übernimmt Detective Karra, der sich in einer neuen Hülle zurechtfinden muss. Im Jahre 2329 geht es ähnlich wie in der TV Serie Altered Carbon zu: Noir-Feeling inklusive.

Reklametafeln, eine gestörte Gesellschaft und Körper als Ware. Die Armen können sich ihre eigenen Körper ab dem 21 Lebensjahr nicht mehr leisten, die Reichen bleiben für immer jung.

In dieser Dystopie versucht sich Karra mit seinem neuen Körper zurechtzufinden und bekommt eine neue Partnerin namens Sara an die Seite gestellt – ebenfalls eine Umstellung für ihn.

Zusammen müssen sie den vermeintlichen Mord an Mr. Green aufklären, einem Mogul in dieser cyber-dystopischen Welt.

Hierfür greifen die Entwickler in die Gameplay-Werkzeugkiste und kramen UV-Licht, tragbare Röntgengeräte und die Möglichkeit, sich Szenarien in unterschiedlichen Zeiten anzuschauen, mit sich.

Karra kann sich auf dem Schauplatz also in Ruhe umsehen, die Zeit vor- und zurückdrehen, um Hinweise zu finden. Diese Hinweise kann er noch weiterverfolgen, in dem er beispielsweise Blutspuren mit dem UV-Licht folgt. Hat er sich ein gutes Bild vom Tatort und Tathergang gemacht, müssen die Puzzleteile noch auf einem Hexafeld zusammengetragen und verbunden werden. Diese Schlussfolgerung bringen ihn an den nächsten Tatort, bringen neue Fragen auf bereits beantwortete Fragen und schüren eine gut durchdachte Crime-Story, die bis zum Ende einen roten Faden verfolgt.

Was zu Beginn noch etwas wie Schema F wirkt, entwickelt sich im Laufe des Spiels, sodass, auch wenn das Spiel mit gut 5 Spielstunden beendet werden kann, nicht an Reiz verliert. Gerade da man Entscheidungen treffen und Hinweise verpassen kann, die zu neuen Dialogoptionen führen, ist es aber auch Spiel, dass einen gewissen Wiederspielwert hat. Es gibt sogar 3 unterschiedliche Enden, auf die man zuspielen kann.

Allein die grafische Aufmachung ist ein Augenschmaus. Zum einen sieht alles fotorealistisch aus. Dazu kommen dann noch die ganzen Lichteffekte, die Flares, welche das Ganze noch beeindruckender wirken lassen.

Trotz der sehr guten Grafik ist das Spiel recht performant. Man kann es auch auf den RTX 30er Karten noch sehr gut spielen.

Mir haben vor allem die sehr bildlichen Dialoge gut gefallen. Dazu kommen noch die sehr guten Synchronsprecher, sodass alles sehr lebendig wirkt.

An manchen Stellen hätte ich mir etwas weniger Führung gewünscht. Das Spiel weist einen nicht nur auf den nächsten Schritt hin, es nimmt einen an die Hand und sorgt dafür, dass man an keiner Stelle im Spiel länger als 30 Sekunden ratlos ist. Gerade für Neueinsteiger in das Genre kann das praktisch sein, allerdings hat es den faden Beigeschmack, dass es sich dadurch weniger anfühlt, als habe man etwas im Spiel erreicht oder geschafft.

Dennoch ist das Spiel in seiner Gesamtheit, vor allem auch in Bezug auf den Preis (24,99 Euro), mehr als gelungen und kann vorbehaltlos empfohlen werden.

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Masterpiece
95100
Pros

Interessante Handlung: Eine spannende Crime-Story in einer dystopischen, cyberpunk-inspirierten Welt.

Tiefgründige Hauptfigur: Detective James Karra muss sich nach einem lebensverändernden Ereignis in einer neuen Körperhülle zurechtfinden, was eine tiefere Charakterentwicklung ermöglicht.

Stimmungsvolle Atmosphäre: Ein Setting, das stark an die TV-Serie "Altered Carbon" erinnert, mit Noir-Feeling, Reklametafeln und einer gestörten Gesellschaft.

Innovatives Gameplay: Nutzung von UV-Licht, tragbaren Röntgengeräten und der Fähigkeit, Szenarien in unterschiedlichen Zeiten zu betrachten.

Puzzles und Schlussfolgerungen: Spieler müssen Hinweise sammeln und auf einem Hexafeld zusammenfügen, um den Fall voranzubringen.

Grafik und Performance: Fotorealistische Grafik mit beeindruckenden Lichteffekten, die auch auf RTX 30er Karten gut läuft.

Dialoge und Sprachausgabe: Sehr bildliche Dialoge und hochwertige Synchronsprecher, die das Spiel lebendig wirken lassen.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Für 24,99 Euro bietet das Spiel eine lohnende Erfahrung.

Cons

Hoher Führungsgrad: Das Spiel nimmt den Spieler an die Hand und gibt klare Anweisungen, was erfahrene Spieler als zu wenig herausfordernd empfinden könnten.

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