Inhalt
Einleitung und erste Eindrücke
Vor gut einem Jahr begann meine Reise mit Gestalt: Steam & Cinder, als ich zum ersten Mal die Demo des Spiels ausprobierte. Nun hatte ich das Glück, ein Rezensionsexemplar des Spiels zu erhalten, und konnte es ausführlich testen. Bereits auf den ersten Blick wurde ich von der pixelartigen Grafik und der dampfenden Stadt Canaan verzaubert. Doch nicht nur die Optik, sondern auch die Hauptfigur, ein Mädchen mit roten Haaren und Cowboy-Hut namens Aletheia, zog mich sofort in ihren Bann. Ihre auffälligen roten Augen und Haare deuteten schon darauf hin, dass sie etwas Besonderes ist. Die faszinierende Welt, in der sich die Pforten zur Hölle öffnen und Gefahren in den Tiefen lauern, bot den perfekten Hintergrund für ein spannendes Abenteuer. Doch können diese Erwartungen nach dem Release nun auch erfüllt werden?
Visuelle und erzählerische Eindrücke
Die visuelle Gestaltung von Gestalt: Steam & Cinder ist beeindruckend. Der pixelartige Stil verleiht der Stadt Canaan eine nostalgische und zugleich lebendige Atmosphäre. Aletheia als Protagonistin ist nicht nur durch ihre Andersartigkeit herausstechend, sondern auch charakterlich gut ausgearbeitet. Die Story des Spiels ist fesselnd und voller politischer Intrigen, die geschickt in die Dialoge eingebunden sind. Diese Dialoge sind kurz und prägnant, dennoch tiefgründig und literarisch ansprechend geschrieben, was das Lesen zu einem Vergnügen macht. Auch dass die Gegenseite immer mal wieder gezeigt wird, hält die Leselust bei Laune und die pixelartigen Zwischensequenzen untermauern das Ganze. Zudem helfen sie etwas beim Herunterkommen, wenn es im Spiel mal wieder brenzlig wurde.
Spielmechanik und Gameplay
Das Gameplay von Gestalt: Steam & Cinder überzeugt durch seine Mischung aus Erkundung und Rätseln. Obwohl das Spiel in einem 2D-Raum stattfindet, müssen immer wieder neue Wege gefunden und Herausforderungen gemeistert werden. Manchmal benötigt man spezielles Werkzeug, um weiterzukommen, wie etwas spezielle Munition oder Schlüssel, oder man muss längere Umwege in Kauf nehmen. Die Wegfindung kann dabei herausfordernd sein, was gelegentlich frustrierend, aber auch umso befriedigender ist, wenn man den richtigen Pfad entdeckt.
Eine bemerkenswerte Ergänzung ist die Möglichkeit, das Spiel auf dem Steam Deck zu spielen. Obwohl es offiziell noch nicht verifiziert ist, läuft es darauf flüssig und gut lesbar, was den Spielspaß erheblich steigert. Gerade dann, wenn man mal wieder etwas hängen bleibt und nicht weiß, wo es weitergeht, ist es motivierend, sich auf dem Sofa mit dem Steam Deck zurückzuziehen und es weiter zu versuchen. Erkundung ist in dem Spiel immerhin das A und O. Schnellreisen gibt es erst ab Mitte des Spiels und bis dahin muss man sich gut zurechtfinden und so viele Wege wie möglich öffnen. Auch hilft es, denn NPCs und ihren Hinweisen wirklich zu lauschen, um den richtigen Weg zu finden.
Kämpfe und Gegner
Das Kampfsystem ist abwechslungsreich und fordert strategisches Denken. Man hat einmal einen Nahkampfangriff mit seinem Schwert und zum anderen hat man die Möglichkeit, mit seinem Revolver weiterzukommen. Diesen muss man allerdings durch Treffer aufladen. Und um mehr Ladungen zu erhalten oder seine Kombos mit dem Schwert zu verlängern oder zu verbessern, muss man wiederum leveln. Das funktioniert sehr gut und auch das Leveln ist recht schnell, sodass ein langer Grind nicht nötig ist.
Das Ausweichen ist dabei mein einziger Kritikpunkt. Es gibt einen kleinen Cooldown, nachdem man ausgewichen ist, sodass man, wenn man mehreren Gegner entgegensteht, oft auch Schläge einstecken muss. Es fühlt sich in dem Moment träge an. Auch dass Gegner einem die Haltung brechen können, man selbst aber in der Regel nicht dem Gegner, fühlt sich stellenweise nicht fair an.
Dafür gibt es aber in jedem Gebiet unterschiedliche Gegnertypen, die dann wiederum für Abwechslung sorgen. Die Gegner werden im Verlauf des Spiels anspruchsvoller, schneller und stärker, sodass sie bis zum Schluss eine Herausforderung darstellen.
Neben normalen Gegnern gibt es auch herausfordernde Bosskämpfe. Die Bosse haben spezielle Mechaniken, wie das Spawnen zusätzlicher Gegner oder das Erstellen von Hürden, die das Ausweichen erfordern.
Diese Kämpfe sind anspruchsvoll und erinnern an die Qualität von Spielen wie Blasphemous.
Das Leveln der Fähigkeiten ist motivierend, da man dadurch häufiger zuschlagen, mehr Schuss im Revolver haben oder stärkere Spezialattacken einsetzen kann.
Auch das Freischalten von Accessoire-Slots durch Fähigkeitenpunkte bietet zusätzliche Tiefe. Allerdings gibt es auch einige Balance-Probleme, wie etwa das Ausweich-Problem oder dass man schnell unterlevelt sein kann, wenn man zu gut durchkommt.
Nebenaktivitäten und Spielspaß
Die Nebenaktivitäten in Gestalt: Steam & Cinder sind gut integriert und nicht aufdringlich. Besonders das Suchen der
s macht Spaß und bietet eine willkommene Abwechslung. Mit seinen gut 8 Stunden Spielzeit bietet das Spiel eine kompakte, aber intensive Erfahrung, bei der man nichts falsch machen kann.
Fazit
Gestalt: Steam & Cinder ist ein visuell beeindruckendes und spielerisch herausforderndes Spiel, das sich wunderbar auf dem PC und dem Steam Deck spielen lässt. Die fesselnde Story, gut geschriebene Charaktere und abwechslungsreichen Kämpfe bieten ein rundum gelungenes Spielerlebnis. Trotz kleinerer Balancing-Probleme im Kampfsystem bleibt das Spiel fair und belohnend. Fans von Pixel-Art und 2D-Abenteuern sollten sich dieses Spiel nicht entgehen lassen.
Beeindruckende pixelartige Grafik
Fesselnde und politisch durchdachte Story
Gut geschriebene und prägnante Dialoge
Abwechslungsreiches Kampfsystem
Anspruchsvolle und gut designte Bosskämpfe
Möglichkeit, das Spiel auf dem Steam Deck flüssig zu spielen
Motivierendes Level- und Fähigkeitssystem
Gut integrierte Nebenaktivitäten (z.B. Suchen der Corgis)
Rund 8 Stunden intensiver Spielspaß
Spannende Welt und interessante Erkundungselemente
Wegfindung kann herausfordernd und gelegentlich frustrierend sein
Cooldown beim Ausweichen wirkt in Kämpfen mit mehreren Gegnern unfair