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Destiny 2: The Final Shape (PC) im Test

Destiny 2: The Final Shape (PC) im Test

Irgendwie weiß ich nicht so recht, wo ich anfangen soll. Ich habe Destiny seit 10 Jahren immer wieder regelmäßig gespielt. Mal mehr oder weniger auch im Endgame und auch etwas organisierter. Jetzt war es endlich soweit: The Final Shape ist erschienen, das Finale der Licht und Dunkelheit-Saga und was soll ich sagen? Bungie hat mich nach dem doch ernüchternden Start von Lightfall überzeugt. Das ist auch der Grund, warum die Review erst knappe vier Wochen nach dem Release von The Final Shape hier zu finden ist, denn ich wollte mir dieses Mal wirklich so gut wie alles angucken. Schon einmal vorweg: Bungie hat größtenteils abgeliefert.

Trotzdem wird der Inhalt dieses Reviews etwas komplexer, da ich auf viele Mechaniken und Neuerungen eingehe, die Bungie gebracht hat. Dabei ist auch das veränderte Season-Model Thema. Fangen wir aber da an, wo wir immer anfangen.

Die Story

Okay, seien wir mal ehrlich, so viel kann ich gar nicht über die Story schreiben, ohne ein paar heftige Spoiler loszutreten und ein „Story so far“ werde ich auch nicht bringen, denn in 10 Jahren ist extrem viel passiert. Aber fassen wir mal kurz zusammen. Nachdem der Zeuge am Ende der Story von Lightfall in den Reisenden eingedrungen ist (Ja, das hört sich nicht wie eine jugendfreie Geschichte an!), haben wir über das letzte Jahr und über die vier Seasons einen Weg gesucht, um ihm hinterher zu reisen. Dabei haben wir Savathun, die Hexenkönigin und noch einige andere Verbündete aufgegabelt.

Nach einer toll inszenierten Intro-Zwischensequenz, in dem wir sehen, wie der Reisende versucht, sich mit letzter Kraft gegen den Zeugen zu wehren, entscheiden wir uns dafür, dass es Zeit ist, endlich einen Angriff zu starten. Ab da geht es in den Reisenden und in das bleiche Herz, der neuen Patrollienzone.

Become Legend!

Spielt ihr nun die Kampagne, müsst ihr nun einen Schwierigkeitsgrad wählen: Normal oder Legende. Dieser bestimmt den Schwierigkeitsgrad der Kämpfe, allerdings nicht das Power-Level, denn das ist eine der ersten Neuerungen von Destiny, denn von so gut wie jeder Aktivität wurde der Schwierigkeitsgrad angepasst. So ist es nun so, dass zum Beispiel in der Kampagne euer Power Level einfach nicht mehr zählt. Das könnte man jetzt als schlecht darstellen, ist aber tatsächlich eine gute Neuerung, denn so könnt ihr auch mit jemandem spielen, der noch nie Destiny gespielt hat oder aber sehr lange Pause gemacht hat, denn Neulinge können die Einführungsquests überspringen und direkt mit euch zusammen spielen und das ist schon mal sehr gut!

Auf die restlichen Änderungen gehen wir später ein.

Natürlich stellt sich euch jetzt die Frage: „Wie spielt sich das Ganze denn?“ Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Das Gunplay und das allgemeine Movement von Destiny ist wie immer einfach nur toll. Waffen fühlen sich je nach Typ und Gattung komplett unterschiedlich an und das Springen, Strafen und generelle Bewegen durch die Level ist einfach sehr gut durchdacht. Hier und da gibt es mal kleine Sprung-Passagen, die ein wenig euren Umgang mit dem Movement fordern und dann gibt es große Kämpfe gegen Horden von kleineren Gegnern und Eliten oder aber auch Bosskämpfe, die besondere Mechaniken fordern.

Generell muss man sagen, dass schon die Kampagne von The Final Shape recht fordernd sein kann, wenn man sich noch nicht mit den möglichen Mechaniken eines Destinys auskennt. So werden teilweise Mechaniken aus früheren Raids abgekupfert. Das hört sich jetzt kompliziert an, aber man kann alles mit ein wenig Köpfchen lösen und ich für meinen Teil finde es schön, wenn man für ein Spiel auch mal ein wenig Köpfchen braucht.

Deswegen würde ich eigentlich auch, wenn es nicht bei vielen Sachen, den Spaß versauen würde, hier mal die ein oder andere Situation im Detail beschreiben, allerdings nehme ich dann teilweise Mechaniken von mehreren Missionen vorweg, auf denen immer weiter aufgebaut werden. Ich kann nur soviel sagen, dass das Gameplay von Destiny wie immer top ist!

Und für diejenigen, die sich fragen, welchen Schwierigkeitsgrad sie in der Kampagne spielen sollen, dem empfehle ich einfach mal auf Legendär anzufangen und dann zu gucken, wie es läuft, denn legendär spiegelt eher die Erfahrung wider, die ihr im Endgame haben werdet und die Belohnung sind besser. So dürft ihr euch ein neues exotisches Ausrüstungsteil aussuchen und ihr bekommt ein komplettes Rüstungsset auf dem Power-Level 1960 – das ist schon relativ hoch. Auf Normal bekommt ihr leider nichts.

Prismatisch

Was ihr allerdings bekommt, ist die neue Sub-Class, allerdings ist neu hier vielleicht das falsche Wort, denn Prisma bedient sich bei allen anderen Sub-Klassen. So habt ihr einen Baukasten, aus einigen Aspekten, Fragmenten, Granaten, Nahkampffähigkeiten und Supern, aus allen anderen Sub-Klassen.

So könnt ihr als Hunter eine Solar-Granate, einen Strand-Nahkampf und die Stasis-Super nutzen. Das ist aber noch nicht das krasse, denn ihr könnt transzendent werden. Das ist auf der Tastatur eure B-Taste und damit erhaltet ihr eine andere Granate, die Licht und Dunkelheit miteinander verbindet und eure Nahkampffähigkeit lädt bedeutet schneller auf. In Verbindung mit den neuen Artefaktmods und dem neuen exotischen Klassenzeichen, dass zwei Exos für Prisma verbindet, kann man extrem starke Builds bauen, also stärker als alles Dagewesene.

Trotzdem müsst ihr auch ein bisschen dafür arbeiten, auch wenn ihr Prisma früh in der Kampagne freischaltet, so müsst ihr für die meisten Fragmente und Fähigkieten erst einmal kleinere und größere Aufgaben erfüllen.

Ihr schaltet aber während der Kampagne eine neue Super für eure Klasse frei, darunter die Sturmschneise des Hunters. Ihr werft euer Arkus-Messer dabei auf einen Gegner oder in die Nähe und portet euch gleich hinterher. Leider ist das für den Jäger nur im PvP nützlich.

Ich hoffe jetzt einfach mal, das Prisma nach und nach die aktuellen Sub-Klassen alle ersetzt und wir demnächst frei sind unsere eigenen krassen Builds zu bauen.

Nach der Kampagne ist vor dem Endgame

Nachdem ihr die Kampagne beendet bzw. nachdem ihr die letzte Mission gemacht habt, steht euch das bleiche Herz als Open-World zur Verfügung. Ihr habt aber immer noch die Quest „Die Finale Form“ im Questlog, auch wenn hier schon quasi das Endgame anfängt, müsst ihr noch einige Sachen im bleichen Herzen erledigen, bevor es so richtig losgeht. Darunter zählen die oder andere Quests für exotische Waffen, darunter das Scharfschützengewehr Still Hunt, dass quasi eine zweite Super hat und die golden Gun vom Jäger imitiert und auch eine Synergie zu einem exotischen Helm hat, die Jäger noch einmal sehr viel mehr Schaden mit dieser Waffe machen lassen.

Ansonsten müsst ihr ein paar Quests erledigen, die euch zeigen, dass es noch anderes zu tun gibt als Missionen. Bevor ihr aber richtig ins Endgame startet, kommt die letzte Aktivität der Kampagne und das ist Excision, die erste 12-Spieler-Aktivität von Destiny 2 und das große Finale von Destiny 2. Eine Aktivität, die, wenn ihr sie das erste Mal spielt, mit einer Zwischensequenz beginnt und mit einer endet. Ich kann so viel verraten, man hatte das Gefühl, als wenn man in der Endschlacht von Avenges: Endgame mit dabei ist.

Dies beendet auch nun den Teil über die Quest „Die Finale Form“ also alles, was mit der Story zu tun hat. Als kleines zwischen Fazit, kann ich nur sagen, dass ich am Ende wirklich ein paar Tränen wegdrücken musste. Das war das Finale von 10 Jahren Destiny so wie ich es kenne. Es war emotional und es war wohl die beste Geschichte, die Bungie erzählt hat.

It’s over 9000!!!

Nachdem wir soeben die Kampagne von The Final Shape abgehandelt haben, geht es jetzt ans Eingemachte. Denn ihr werdet die vermutlich oder besser gesagt hoffentlich die meiste Zeit im Endgame verbringen und hier hat Bungie gewaltig Hand angelegt! Es ist so gut wie jede Aktivität schwerer geworden. Das fängt damit an, dass ihr in einen Dungeon oder Raid mit -5 Power Level geht. Das bedeutet, dass ihr um die 30 % weniger Schaden macht. Dies wurde anfangs durch die sogenannten Surges aufgefangen, ein Buff auf bestimmte Schadenstypen um die 25 %, dies wurde aber wieder rückgängig gemacht, da die Community sich über die wöchentlich rotierenden Surges geärgert hat. So ist jetzt jeder Schaden um 25 % erhöht. Trotzdem habt ihr immer noch einen Nachteil von 5 %.

In den etwas einfacheren Endgame-Aktivitäten hat sich auch was geändert. So haben die Vanguard-Playlist und Storymissionen gar kein Power-Level mehr, diese sind für alle gleich schwer! Das ist an sich schon mal eine sehr gute Änderung, da sich so vieles nicht mehr trivial anfühlt.

Wer jetzt Freunde hat, die länger nicht mehr gespielt oder aber einfach nicht so viel Zeit in das Spiel investiert haben, der wird sich über das Gruppen-Power-Level freuen. Neu ist, dass jeder in der Gruppe an das Power-Level des Spielers angepasst wird, dass den höchsten Power-Level hat, allerdings minus fünf. Also wenn der höchste in der Gruppe 2000 ist, werden alle anderen auf 1995 gehoben, so könnt ihr allerdings schon viele Aktivitäten laufen, die man vielleicht so nicht hätte machen können. Leider ist die Ausrüstung, die ihr bekommt, auf euren ursprünglichen Level, bzw. wird für Spitzenloot ab da gerechnet.

Für die meisten Aktivitäten gibt es jetzt gut sichtbar eine Power-Level-Grenze, die ihr treffen solltet, müsst ihr aber nicht, wenn ihr euch mit einem Nachteil sicher fühlt.

Natürlich haben sich die Grenzen für das Power-Level auch geändert. Das Soft Cap ist 1940, bis hierhin, kommt ihr mit jedem Loot den ihr findet, das Hard Cap liegt bei 1990. Dafür braucht ihr mächtigen Loot, den ihr aus vielen Aktivitäten bekommen könnt. Die Power Grenze liegt nun bei 2000, hier kommt ihr nur mit Spitzenloot hin. Dafür müsst ihr Raids, Dungeons, Dämmerungen und andere Aktivitäten laufen.

Ein Pfadfinder

Eine neue Sache ist der Pfadfinder, damit werden alle Vorhut-, Schmelztiegel- und Gambit-Beutezüge ersetzt. Ihr müsst also einige Aufgaben erfüllen, die eigentlich den Beutezügen entsprechen. Also sowas wie „töte Anzahl X mit Waffe Y“ oder „Mache Anzahl X an Finishern“.

Das macht ihr dann, bis ihr am Ende angekommen seid und ihr bekommt Loot. Dabei ist der erste Pfadfinder jeder Woche immer für alle gleich, danach werden diese aber zufallsgeneriert. Dabei gibt es einen Pfadfinder für die Ritualaktivitäten und einen für das Bleiche Herz. Ich denke mal in Zukunft werden noch der ein oder andere Pfadfinder dazu kommen für andere Aktivitäten.

Von Seasons zu Episoden

Die größte Neuerung sind wohl die neuen Episoden, die das Saison-Modell ersetzen. Das hat zur Folge, dass eine Episode jetzt vier Monate geht und nicht mehr wie früher eine Season drei Monate. Zusätzlich ist eine Episode in drei Akte unterteilt. Wobei jeder Akt einen neuen Teil des Battle-Passes freischaltet. Aktuell kann in Akt 1 bis Level 100 hoch, danach muss man auf Akt 2 warten, man kann also noch keine neue Ausrüstung freischalten oder bekommen.

Neben den neuen Stufen im Battle Pass wird es auch neue Artkefat-Mods geben, die man freischalten kann. Ansonsten hat sich eigentlich nicht viel geändert, es gibt zwar neue Ausrüstung usw. allerdings unterscheidet sich die Art und Weise wie der Händler funktioniert nicht von den vorherigen Saisons.

Episode 1: Echos

Akt 2 der ersten Episode startet in wenigen Stunden oder ist schon gestartet, je nachdem wann ihr das lest. Deswegen fassen wir schon mal Akt 1 zusammen und geben ein kleines Fazit, also Achtung Spoiler!

Okay, Episode 1: Echos startet nach The Final Shape, deswegen beschäftigen sich die Episoden auch mit den Folgen des Verschwinden vom Zeugen. Nachdem wir den Zeugen besiegt haben, spalten sich vom Reisenden Spiltter ab, was diese genau sind? Keine Ahnung! Einer dieser Splitter stürzt allerdings auf Nessus ab und die Vex verhalten sich daraufhin seltsam. Die Intro-Mission zeigt schon, dass gerade hier auch wieder mehr Wert auf Narrative und Mechanik gelegt wird. Man interagiert während der ersten Mission mit einigen alten bekannten, darunter vor allem Failsafe, die wir ein wenig vergessen haben.

Da sich unser Gegenspieler nicht sofort zeigt und sich die Vex auch nicht gerade gewaltlos, den Grund für ihre Veränderung aus der Nase ziehen lassen, müssen wir erst einmal Nachforschungen anstellen. So ist Akt 1 erst einmal der langsame Auftakt zu hoffentlich mehr.

Spielerisch bekommen wir allerdings erst einmal zwei neue Aktivitäten. Einmal das Breach Protokoll, hier müssen wir Daten sammeln, damit Failsafe diese auswerten kann, währendessen erfahren wir immer wieder etwas mehr über die Story und die Beziehungen einzelner Figuren. Hier hat Bungie echt ganze Arbeit geleistet. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Bosse und unterschiedliche Events während der Aktivität. Als Zweites gibt es noch das Enigma-Protokoll, die etwas versteckte Mission auf Nessus geht auf Zeit und wir müssen mal wieder das Vex-Netzwerk infiltirieren, dazu kommen die alten Maps aus der Splicer-Season wieder, aber mit einem Twist. Als Belohnung kriegen wir die alten Saint-14 Waffen und einmal die Woche sogar mit vier anstatt zwei Perks.

Generell ist die Ausrüstung schon sehr gut geworden, die Waffen haben entweder den Saint-14-Stil oder aber einen Vex-Stil und die Waffen lohnen sich. Die Perkkombinationen sind extrem gut und spielerisch sind sie auch super!

Als kleines Vorab-Fazit zu den Episoden kann ich schon einmal so viel verraten: Ich finde die Änderung bisher recht gut, so gibt relativ regelmäßig neue Ausrüstung, Features und Aktivitäten. Zudem merkt man einfach, dass hier ein Konzept hinter steht, das konnte man bei so machen Seasons bezweifeln. Akt 1 hat mir bis jetzt aber gefallen, ich hoffe einfach, dass Akt 2 und drei etwas mehr anziehen. Allerdings sieht man schon, dass da was kommt, denn mit dem start von Akt 2 gibt es gleich drei neue Battlegrounds und neue Waffen. So viel Content gab es schon lange nicht mehr. Also bin ich gespannt.

A new Frontier awaits!

Die Zukunft für Destiny sieht rosig aus. Wir kriegen noch zwei Episoden, die unterschiedliche Themen haben, sich aber mit den Nachwirkungen von The Final Shape beschäftigen. Darunter gibt es noch neue Themen. Für Episode zwei werden wir zum Beispiel zu Monsterjägern und bekommen Rüstung, die ein wenig an Bloodborne angelehnt ist. Ich hoffe ja auf eine Crossover-Rüstung. Zusätzlich gibt es noch Tränke, die einem Boni geben sollen.

In Episode drei geht es zurück auf das Grabschiff von Oryx und das als Patrullienzone.

Besonders interessant ist aber die Ankündigung der nächsten Erweiterung. Hier wurde noch Projekt Frontier angekündigt und Leaks zufolge gibt es auch noch Projekt Payback, dass Destiny 3 sein soll, also mal abwarten, was da noch kommt.

Fazit

Destiny 2: The Final Shape ist das Finale, was sich alle gewünscht haben. Man kann als Neuling oder Rückkehrer einsteigen, ohne etwas verpasst zu haben und man kann als Veteran einfach da weitermachen, wo man aufgehört hat. Es ist jetzt die beste Zeit wieder mit Destiny anzufangen, da man so viel Content wie noch nie hatte, dieser aber für jeden zu erreichen ist. Die neue Subklasse ist einfach der Hammer und macht auch extrem viel Spaß, genauso wie das Freischalten dieser. Alles andere zeigt die Zukunft, allerdings ist The Final Shape für sich alleine eine 10/10.

Leider muss die neue Episode erst einmal zeigen, was sie kann, deswegen kommen wir hier erst einmal auf eine 95. Trotzdem sollte jeder Destiny in diesem Zustand eine Chance geben!

0
Masterpiece
95100
Pros

Beste Narrative seit Jahren

Prisma ist einfach genial und fühlt sich mächtig an

Der neue Fokus auf Mechaniken und stärkeren Kämpfern ist super

Neue Exo-Missionen sind super designed

Viel zu tun, ohne zu überfordern

Cons

Für Anfänger immer noch schwierig, ohne Hilfe einzusteigen.

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