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The Legend of Heroes: Trails through Daybreak (PS5) im Test

The Legend of Heroes: Trails through Daybreak (PS5) im Test

Die The Legend of Heroes-Serie ist eine lange und schier nicht endende. Nach der sehr erfolgreichen Trails of Cold Steel-Serie folgt nun ein neuer Abschnitt im Jahr 1208, angeleitet durch den Protagonisten Van Arkride.

Bei genauerer Betrachtung kommt einem seine Schwertkunst sehr bekannt vor

Dieser hat dieses Mal nicht die Rolle eines Schülers oder Lehrers, er ist so eine Art Privatdetektiv und schimpft sich selbst Spriggan, was seiner eher grau geprägten Natur im Sinne der Gerechtigkeit entspricht.

Ob es nun dubiose Lieferungen betrifft, das Auffinden von dubiosen Gegenständen und Personen, Van fühlt sich gerade zu von der grauen Zone hingezogen und ist nicht selten in Konflikt mit Bracern, örtlichen Behörden und mehr.

Auf seinen Pfad, der je nach Entscheidungen mehr dem Gesetz entspricht oder auch mal eher der Grauzone, nimmt er noch ein junges Schulmädchen mit. Es dauert nicht lange, und noch weitere Charaktere folgen ihm und helfen, die Natur seines Cortana-Pendants herauszufinden, das ihm besondere Kräfte gibt.

Die Charaktere sind einfach top animiert und designt

Die Story könnte wieder einmal glatt aus einem Anime kommen. Es gibt sehr viele Vorurteile, auf denen aufgebaut wird und die auch lustig in Szene gesetzt werden. Fremdschämen, Gewalt und überhebliche Sprüche sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.

Beginnt die Story zu Beginn noch recht einfach und behandelt nur einen Fall, weitet sich dies schnell aus. Es kommen mehr Fälle dazu und die eigentliche Story entfaltet sich gegen Mitte des Spiels.

Die Charaktere und die Story, die einen großen Teil des Spiels ausmachen, kommen nicht zu kurz. Die Dialoge sind lang, passen zu den jeweiligen Charakteren und behandeln nicht immer hoch brisante Themen, sondern jene, welche auch in die Situation passen.

Van, das Schleckermäulchen unter den Anime-Charakteren wird immer wieder aufgezogen, wodurch auch in Situationen, die an sich etwas ernster sind, eine gewisse Lockerung auftritt.

Der Erzählstil ist sehr angenehm und im Gegensatz zu seinen Vorgängern, wurde dieses Mal auch sehr viel mehr vertont.

Allein von der Story her, bietet Trails through Daybreak einen sehr angenehmen Einstieg. Man muss die Story nicht kennen, um hier gut einsteigen zu können, gleichzeitig gibt es aber auch etwas Fan-Service, wenn Charaktere aus anderen Teilen genannt werden.

Auch die Grafik ist nun auf einem weitaus höheren Niveau. Sahen Zwischensequenzen und Charakterzeichnungen immer sehr gut aus, so hat es in den Animationen doch etwas gehakt. Nun sieht sogar der spielbare Teil sehr gut aus. Klar, die Umgebungen sind noch etwas karg und die das Leveldesign wirkt etwas altmodisch mit langen Wegen umgeben von etwas Wald oder einer Kanalisation, aber es passt. Es gibt auch durchaus Gebäude und Städte, die wirklich gut aussehen, so ist es dann auch nicht.

Doch nicht nur die Grafik ist nun fortgeschrittener, auch das Kämpfen fühlt sich nun flüssiger an. Es gibt weiterhin den rundenbasierten Kampf mit S-Skills, besonderen Fähigkeiten und Zaubern. Die Positionierung ist weiterhin wichtig und auch die Schwächen des Feindes auszunutzen. Auch muss man weiterhin sehr viel grinden, um an das Level der Feinde heranzukommen, sobald man auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad oder höher spielt.

Trotz teils rundenbasiert ein echter Hingucker

Neu ist hingegen, dass man auch actionbasiert Gegner angreifen kann. Das geht nur solange gut, bis sie einen treffen, aber bis dahin kann man sehr schnell und mit Standardangriffen grinden. Dazu kommt, dass wenn man Feinde gestunnt hat, man einen besonderen Angriff ausübt und in den rundenbasierten Modus übergehen kann. Das gewährt Spielern eine gewisse taktische Freiheit, die vor allem bei der Anzahl der Gefechten, und es sind wirklich viele, für Abwechslung sorgen.

The Legend of Heroes: Trails through Daybreak ist somit eine etwas schnellere Erfahrung. Das Ginden ist angenehmer, das Kämpfen fühlt sich dynamischer an, die Grafik ist besser und die BGMs sind manchmal immer noch zu beruhigend, sodass es schwierig wird, bis spät abends zu spielen.

An manchen Stellen vermisse ich etwas die Brisanz der Thematik, wenn sich die Story etwas zu sehr auf fröhlichen Gesprächen ausruht oder auch mal dringende Probleme durch Nebenaktivitäten verschoben werden. Dennoch sind es auch diese ruhigeren Momente, welche die Charaktere in ein besseres Licht setzen, dementsprechend ist es gewonnen und veloren zugleich.

Die Nebenaktivitäten sind aber auch nicht zu lang oder zu kurz gehalten. Sie haben eine angenehme Länge und bieten nochmals Entscheidungsmöglichkeiten in kleineren Fällen. Auch wenn man unbedingt wissen möchte, wie es in der Hauptstory weitergeht, sind die Nebenfälle nicht zu verachten, da sie auch viel Story mit sich bringen.

Schön wäre es noch gewesen, wenn es neben Dialogen und Kämpfen mehr gegeben hätte. Ja, man kann durch die Städte reisen und auch mal X oder Dreieck drücken, um mit anderen Personen oder Dingen zu interagieren, aber es fühlt sich etwas staksig an.

Nichtsdestotrotz ist Trails of Daybreak eine jener Spieleerfahrungen, die vor allem Fans von Anime nicht durch die Lappen gehen sollte. In dem Spiel steckt so viel Liebe zum Detail, dass man einfach nicht anders kann, als es zu mögen.

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Amazing
85100
Pros

Van Arkride als Privatdetektiv und "Spriggan" bietet eine frische Perspektive im Gegensatz zu den klassischen Schüler- und Lehrerrollen

Die moralisch graue Zone, in der sich Van bewegt, sorgt für interessante und vielfältige Entscheidungen und Konflikte.

Beginnend mit einem einzelnen Fall weitet sich die Handlung aus und entfaltet sich komplex gegen Mitte des Spiels.

Lange Dialoge, die gut zu den Charakteren passen und sowohl ernste als auch humorvolle Themen behandeln.

Verbesserte Vertonung im Vergleich zu den Vorgängern, was den Erzählstil angenehmer macht.

Neue Spieler können problemlos einsteigen, ohne die vorherige Geschichte zu kennen. Gleichzeitig gibt es Fan-Service für bestehende Fans.

Höheres Niveau der Grafiken und Animationen im Vergleich zu vorherigen Teilen.

Das Kämpfen fühlt sich flüssiger an und bietet sowohl rundenbasierte als auch actionbasierte Kämpfe.

Die Möglichkeit, Gegner zu stunnen und in den rundenbasierten Modus zu wechseln, bietet taktische Vielfalt.

Cons

Die Leveldesigns wirken teilweise altmodisch und die Umgebungen sind oft karg.

Es gibt viele Kämpfe, was repetitiv wirken kann.

Die Story verliert gelegentlich an Dringlichkeit, wenn dringende Probleme durch Nebenaktivitäten verschoben werden.

Neben den Dialogen und Kämpfen gibt es wenige zusätzliche Aktivitäten, und das Interagieren mit der Umgebung fühlt sich manchmal steif an.

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