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Manor Lords (PC) im Early Access

Manor Lords (PC) im Early Access

Manor Lords hat gerade zu Beginn für Furore gesorgt: Ein einzelner Entwickler schafft ein Anno im Mittelalter-Setting und dann sieht das Indie-Game auch noch richtig gut aus!

Doch stimmt das? Kann das Spiel neben seiner Optik auch noch mit Inhalten punkten?

Manor Lords ist ein klassisches Aufbauspiel. Ihr habt eine Karte und auf dieser erhebt ihr einen Anspruch auf ein Gebiet, in dem es Holz, Wasser, Beeren, Tiere und Stein- sowie Lehmvorkommen gibt.

Ihr habt zu Beginn nur wenige Bürger zur Verfügung, die dann nach und nach für den Bauholznachschub durch das Fällen von Bäumen sorgen, die Lager errichten, damit die Lagervorräte vor Wetterbedingungen geschützten und die dafür zuständig sind, zu jagen oder Beeren zu sammeln.

Das zu Beginn noch kleine Dorf ist gerade am Anfang sehr genügsam: Ein Dach über dem Kopf, Essen, Brennstoff für kalte Tage sowie der Zugang zu Wasser muss gewährleistet sein. Je größer das Dorf wird, je mehr Einwohner hinzuziehen, desto mehr Bedürfnisse entstehen. Eine Kirche muss gebaut werden, das Volk wünscht sich eine Auswahl an Essen und Kleidung und natürlich später auch Bewaffnung für die Miliz.

Die Bedürfnisse steigen ab einem gewissen Punkt rasant an und das Wachstum muss kontrolliert werden, in dem die Bevölkerung zufriedengestellt wird und gleichzeitig neue Häuser gebaut werden. Bereits errichtete Wohnstätten können ein Upgrade erhalten, sobald die Bedürfnisse der Bewohner erfüllt sind. Diese Upgrades sorgen dann für ein Passiveinkommen, womit wiederum Einfluss gewonnen werden kann. Außerdem gibt es für jeden Stufenaufstieg, beispielsweise von “Kleines Dorf” zu “Großes Dorf” je einen Spezialisierungspunkt. Mit diesem kann man diverse Hilfen freischalten, zum Beispiel, dass man Apfelbäume anpflanzen oder Bienen für Honig züchten kann. Aber auch anderes, wie etwa Stände für den Marktplatz oder Fallen für Jäger können hierüber gewonnen werden.

Alles, was letzten Endes nicht selbst abgebaut oder angebaut werden kann, kann auch über den Handel erworben werden. Hierzu müssen Handelsrouten errichtet werden, die später recht teuer werden können. Aber auch hierfür gibt es Spezialisierungen, die das Ganze erschwinglich machen.

Gibt es für die meisten Gebäude einen Reiter im Baumenü, was außerordentlich gut unterteilt wurde, sodass es leicht verständlich und übersichtlich ist, gibt es allerdings auch Produktionsschritte, die nicht selbstverständlich und auch nicht per Baumenü zu finden sind.

Nehmen wir hierzu das Beispiel Honig. Haben wir die Spezialisierung erhalten, können wir einen Bienenstock bauen und dann daraus Honig gewinnen. Haben wir allerdings einen Apfelbaum, kann dieser nur in Gärten von Häusern platziert werden – und ist nicht über das Baumenü verfügbar. Man muss dann auf ein Haus klicken und es entsprechend erweitern.

Schwieriger wird es sogar, wenn es später um Gambesons, Schwerter und Met geht. Hierfür können sich Häuser mit Anbaumöglichkeit spezialisieren und dieses herstellen, aber im Baumenü selbst findet man dies auch nicht.

Vielleicht hätte eine stärkere Miliz hier mehr retten können

Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wo sich jeweils Produktionsketten befinden können: im Baumenü oder in den Wohnstätten selbst. Aus diesem Grund ist es nie eine lange Suche, allerdings ist es manchmal doch etwas umständlich dadurch.

So schön es auch ist, seinen Einwohnern beim Errichten und Arbeiten zuzuschauen, so ärgerlich ist es aber auch, wenn diese gewisse Aufgaben haben, diese aber nicht erledigen, weil sie sich aufhängen, sie sich eine ganz eigene neue Route suchen oder einfach Arbeitsverweigerung via “Warten” betreiben. Vor allem in späteren Spielständen kommt es gelegentlich mal zu einem Bug, doch handelt es sich um Early Access, weswegen wir hier mal ein Auge zudrücken.

Ansonsten gibt es nur noch kleinere Schwierigkeiten: tote Tiere verschwinden nicht und belegen Bauplätze, Pathfinding-Probleme, Waren von abgerissenen Gebäuden werden nicht abgeholt, Leute frieren trotz Kleidung, usw.

Die meisten Bugs befinden sich in einem spielbaren Rahmen. Richtige Game Breaker gibt es nur in den seltensten Fällen. Und das ist für einen Early Access in diesem frühen Stadium wirklich gut.

Dazu kommt, dass das Spiel regelmäßig Updates erhält, sodass es stetig besser wird und sogar noch neue Features hinzukommen, wie etwa der Ausbau des Herrenhauses, Mauerbau, uvm.

Der jetzige Stand ist bereits ein Ordentlicher. Es macht einfach Spaß, sein kleines Dorf immer weiter wachsen zu sehen, sich gegen Banditen und andere Länder zu verteidigen und sein Territorium zu erweitern.

Das Kämpfen an sich sieht auch richtig gut aus. Man kann erstaunlich viel selbst in die Hand nehmen, Formationen aus den bereits ausgestampften Milizen und Söldnern bilden und dem Kampfgeschehen ein bisschen Tiefe verleihen. Vor allem optisch erinnert das Kämpfen an Total War, jedoch mit abgespeckter Tiefe – zum Glück!

Bauen, Handeln, Kämpfen – das sind die Grundlagen von Manor Lords, die bereits wunderbar funktionieren. Trotz Early Access lässt das Spiel jetzt schon erkennen, wie fortgeschritten und stimmig es ist.

Für Fans von Anno und Aufbauspielen ein absolutes Muss!

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