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Kennt ihr diese Videos, die so richtig befriedigende Produktionsabläufe zeigen? Wo einfach jeder Schritt perfekt in den anderen übergeht? So in etwa fühlen sich für mich diese Produktions-Games à la Factorio oder Satisfactory an. Jetzt hatten wir die Möglichkeit, das neue Produktions-Game von Paradox noch vor dem offiziellen Start in den Early Access zu spielen und was soll ich sagen? Ich bin begeistert!
Ein Fließband, sie alle zu knechten!
Also vielleicht erst einmal zum generellen Ablauf eines Spieles, in dem es darum geht, so wenig wie möglich am Ende selber zu machen: In diesen Produktions-Games geht es immer darum, aus Rohstoffen, wie Erzen, Steinen und anderem Zeug immer größer werdende Produktionsabläufe zu bauen. Man könnte quasi sagen, dass das die Spiel gewordene Version einer Minecraft-Mod ist, die wir uns alle gewünscht haben. Denn es geht darum, jeden Schritt für die Produktion von wichtigen Items zu automatisieren und das beginnend mit der Rohstoffproduktion. Euer Ziel ist es deshalb, am Ende so wenig wie möglich selber zu machen. Man muss auch ganz ehrlich sagen, dass das auch gar nicht geht, da die Produktion immer mehr Rohstoffe, Einzelteile und Maschinen braucht, so könnt ihr später gar nicht die Mengen herstellen, die man benötigt. Daher ist der Minecrat-Mod Vergleich vielleicht auch nicht ganz so gut.
Der Skill, den ihr benötigt, um diese Spiele erfolgreich über Hunderte, wenn nicht auch Tausende von Stunden spielen zu können, ist also kein Aim oder besonders tolle Reaktionsgeschwindigkeit, sondern ihr müsst planen, skalieren und vor allem optimieren. So müsst ihr gucken, wie viele Rohstoffe ihr zu wie vielen Fertigungsteilen ihr machen könnt und wie viele Fertigungsteile ihr braucht, um daraus ein Endprodukt zu machen. Das kann man so weit auf die Spitze treiben, dass man Produktionsmatritzen macht, damit man vorher gut und hauptsächlich theoretisch planen kann. Diese Art von Spiel fördert so vor allem Planungsvermögen und eine Art systemisches Arbeiten, das einem erlaubt, seine eigene Fabrik immer weiter zu skalieren. Das klappt am Anfang natürlich gar nicht und so baut man immer wieder um.
Für mich sind diese Spiele pure Entspannung, da sie meistens so gut wie ohne Gegner auskommen, die man besiegen muss. Es geht eher um das Erkunden und Erschließen von neuen Ressourcen. Man spielt quasi die Menschheit, die mal wieder Raubbau an einem Planeten begeht, das ist zwar gar nicht so positiv, aber bei mir haben diese Spiele eine Art von Bewusstsein für Ressourcen erzeugt.
Kommen wir aber jetzt endlich mal zu Foundry!
Foundry! Wir gründen eine Produktionsstraße!
Das Szenario von Foundry ist schnell erzählt. Wir sind auf einem Planeten gelandet, um Ressourcen abzubauen und zu verwerten. Dabei verlieren wir den Kontakt zu unserer Heimat-Station. Wenn wir in den Himmel gucken, ist auch gleich klar, was passiert ist, denn die Raumstation besteht nur noch aus Trümmern und um das geradezubiegen, müssen wir jetzt produzieren, was das Zeug hält.
Wie fangen wir an? Zuerst einmal müssen wir Rohstoffe per Hand abbauen und veredeln. Das tun wir mit unserem Bohrer und dem Schmelzer an unserem Raumschiff. Jetzt können wir Fundamente bauen, auf denen wir unsere Bergbaudrohnen platzieren, diese bauen, mit ein bisschen Strom, den wir aus Biomasse gewinnen, die Erze, die vorhin noch per Hand abbauen mussten, automatisch ab.
So langsam fängt auch das Automatisieren an, denn mit genügend Rohstoffen können wir Schmelzer bauen, die die Rohstoffe automatisch veredeln, so müssen wir nicht mehr das Raumschiff nutzen, denn das ist langsamer und eine Bergbaudrohnen-Plattform baut genug ab, damit wir vier Schmelzer bedienen können. Jetzt können wir uns auch der Erforschung neuer Bauteile und Fertigungstechniken widmen. Dafür müssen wir in unserem Inventar Forschungspakete craften und in einen Forschungsserver schieben. So schalten wir den ersten Fertiger frei, mit dem wir automatisch Sachen produzieren können. So können wir unsere Forschungspakete automatisiert produzieren und in unseren Forschungsserver schieben.
Als Nächstes steht dann die Stromproduktion auf der Agenda, denn diese läuft jetzt noch nicht autark und wir benötigen Biomasse, die wir per Hand sammeln müssen. Also bauen wir weiter und vergrößern unsere Produktion immer weiter.
So sieht der generelle Ablauf aus, also immer wieder neue Sachen freischalten und dann die Produktion erweitern. Leider gibt es ein Quality of Life Feature, das ich irgendwie nicht mag, obwohl es vieles, zu Anfang, leichter macht. Damit meine ich das automatische craften von Komponenten. Fließbänder und Gebäude bestehen natürlich nicht aus Grundmaterialien, sondern aus Komponenten, die ihr vorher craften oder produzieren müsst. Wenn ihr aber in eurem Baumenü auf craften klickt, werden alle Komponenten, die für das Endprodukt nötig sind, automatisch gecraftet. Das ist bedauerlicherweise etwas problematisch, wenn man die Rezepte nicht lernt, die man für die Produktion braucht. Denn um ein Endprodukt wie zum Beispiel ein Fließband zu produzieren, braucht ihr erst einmal eine gewisse Zahl an Komponenten, die ihr vorher mit einem Fertiger produzieren lassen musstet, da ihr aber die Rezepte nicht im Vorhinein gelernt habt, müsst ihr dann regelmäßig ins Baumenü gucken, damit ihr wisst, was ihr braucht. Das ist zwar an sich ein gutes Feature für den Einstieg, aber ist im Nachgang etwas zu vereinfacht.
Technik
Kommen wir nun mal kurz zur Technik. Foundry läuft super und sieht hübsch aus. Ich hatte einmal einen Bug und bin unter die Welt gefallen. Was hat das Spiel gemacht? Mich einfach wieder nach oben geportet. Das war tatsächlich das erste Mal in einem Spiel, dass ich so einen Failsafe hatte. Was mich leider stört ist die deutsche Synchronisation, denn die hört sich nicht so wirklich gut an, dennoch ist es schön, dass es diese überhaupt gibt.
Fazit
Ist Foundry einen Blick wert? Ja! Für alle, die Bock auf solche Spiele haben, ist Foundry der richtige Spielplatz. Gerade auch für jüngere Spieler kann ich Foundry sehr empfehlen, auch, wenn ein Elternteil vielleicht mitspielen sollte, damit gerade die späteren Abläufe nicht zu frustrierend sind. Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich direkt in meiner ersten Session schon fast einen ganzen Tag in Foundry verbracht habe und nicht aufhören konnte. Ich liebe es und freue mich weiter bauen zu können! Foundry geht am 2. Mai in den Early Access und kostet 29,99 €.