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Horizon Forbidden West (PC) im Test

Horizon Forbidden West (PC) im Test

Horizon Forbidden West ist bereits vor einiger Zeit auf der PlayStation erschienen und hat es nun, wie auch schon sein Vorgänger, auf den PC geschafft. PC-Ports werden in letzter Zeit erst einmal kritisch betrachtet, da doch einige sehr viele Bugs und Performance-Probleme mit sich bringen und auch bei Horizon Forbidden West ist es nicht ganz so rund, wie man es gerne hätte. Feature-Reichtum und gleichzeitige Performance-Absacker stehen sich hier gegenüber, doch mehr dazu später.

Beginnen wir erst einmal mit dem Spiel an sich.

Wieder einmal die Welt retten

Horizon Forbidden West knüpft nach den Geschehnissen von Horizon Zero Dawn an. Aloy konnte zwar viele Menschen retten, hat aber im selben Atemzug erfahren, dass sie noch die Welt retten muss. Gaia, eine KI, die dazu ausgelegt ist, die wichtigsten Kernfunktionen eines Planeten zu steuern und diesen bewohnbar zu machen, ist verschwunden. Auch der Kampf gegen Hades scheint noch nicht ganz gewonnen, einer KI, die ihrem Namen treu bleibt.

Auf der Suche nach Gaia trifft Aloy auf sehr viele bekannte Gesichter, die ihr sowohl freundlich als auch feindlich gesonnen sind. Schön ist es, dass sogar Charaktere aus kleineren Nebenquests nochmals einen Gastauftritt erhalten. Aber auch die “Bösen” können sich dieses Mal sehen lassen. Gerade da diese nicht einfach nur böse sind, sondern ihre eigenen Hintergründe haben.

Wenn die Story in Teil 1 teilweise noch etwas gegen Ende hin flacher war, fährt Horizon Forbidden West richtig auf. Viele Charaktere, viele Schauplätze, ein großes Übel und viel zu entdecken.

Viel zu entdecken, viel zu tun

Dieses “Entdecken” artet auf positive Weise aus, denn es gibt eine sehr große Spielwelt, prall gefüllt mit vielen Nebenaktivitäten. Zum einen gibt es natürlich wieder diverse Maschinengebiete, in denen man nach Materialien jagen kann, zum anderen gibt es neben den bereits bekannten Aktivitäten aus Teil 1 aber auch Neues zu erkennen. Beispielsweise müssen jetzt Codes in Ruinen gefunden werden, um wiederum an wertvolle Artefakte zu gelangen. Aber auch kleinere Foto-Rätsel oder das Brettspiel Maschinenstreit sorgen für Abwechslung.

Man könnte nun meinen, dass all diese Aktivitäten einem Spiel mit viel Story schaden, doch es ist das Gegenteil der Fall: All diese Aktivitäten unterstreichen die Story rund um die rebellische Aloy, die alles und jedem helfen möchte, und dabei natürlich auch ihren Dickkopf durchsetzt. Gerade Nebenquests, die darauf ausgelegt sind, Gegner auf besondere Art und Weise zu jagen sind wertvolle Tutorials, die aber auch optional sind. Etwas weniger gut designt sind dabei die Jägerposten, in denen wirklich stumpf in eine Arena mit Auftrag gerannt wird. Das ist noch ein Überbleibsel aus dem Horizon Zero Dawn, das sich meiner Meinung nach nicht ganz bewährt hat. Gerade in einer so schicken und spannenden Open World, die zum Erkunden einlädt und etwas Metroidvania-Charme mit Werkzeugen mit sich bringt, passen solch simple Arenen nicht wirklich – außer es ist ein Wettstreit.

Da wir aber gerade bei den Metroidvania-Werkzeugen waren. Besonders interessant sind die diversen Werkzeuge, die benötigt werden, um beispielsweise unter Wasser zu atmen oder Pflanzen zu sprengen, um weiter voranzukommen. Man kann dadurch zwar nicht alles von Anfang an machen, hat dafür aber wieder Motivation bereits bereiste Gebiete nochmals zu erforschen und vielleicht stößt man dabei noch auf den ein oder anderen Rohstoff, der einem gefehlt hat.

Was die Wiederholungsrate der Aktivitäten angeht, so hält es sich in Grenzen. Ja, einige Aktivitäten wird man recht häufig wiederholen, andere sind dafür seltener und klüger platziert. Gegner für das Brettspiel Maschinenstreit beispielsweise sind meist in größeren Dörfern zu finden, sodass man sich schon fast freut, wenn man mal wieder einen neuen Spieler entdeckt. Langhälse, welche man noch aus Teil 1 kennt und die das Pendant zu Funktürmen in Far Cry darstellen, sind ebenfalls passend an der Zahl und zugleich auch noch einen Tick anspruchsvoller als in Zero Dawn.

Viele Mechaniken bereichern das Spielerlebnis

Insgesamt kann man Horizon Forbidden West nicht als einfaches Spiel beschreiben. Es greifen einige Mechaniken ineinander, u.a. Bogen, Speer, elementare Schwächen und Schwachstellen. Dazu kommt noch eine Bandbreite an weiteren Waffen sowie diverse Fähigkeiten, die man im Laufe des Spiels erlernt. Immerhin wäre es ja langweilig, wenn man nur eine kleine Kombo mit dem Speer anwenden könnte. Sobald man diesen aufgelevelt hat, kann man einiges an Kampfkraft vom Zaun brechen und sogar Kombos mit Speer und anschließendem Bogen sind möglich.

Um den Einsatz von Kombos und generell gutem Spielen zu belohnen, gibt es auch noch besondere Fähigkeiten, wie beispielsweise das Verschießen mehrerer Pfeile, Schadensboots und Ähnliches. So kann jeder seinen individuellen Kampfstil ausleben. Gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden werden Fallenstellen und überlegtes Verteilen der Fähigkeitenpunkte Pflicht, doch auch schon auf dem leichten Schwierigkeitsgrad muss mit Bedacht gekämpft werden, wobei hier beispielsweise darauf verzichtet werden kann, besondere Schwachstellen zu treffen und besondere Materialien zu erhalten.

Horizon Forbidden West lässt sich nicht umsonst gut und gerne mit The Witcher 3: Wild Hunt vergleichen. Es hat eine ebenfalls lebendige, sogar meiner Meinung nach lebendigere Welt, viele Aktivitäten, wenn auch nicht nur mit Fragezeichen, sondern mit Nebel versehen sowie eine Story, die zum Weiterspielen animiert.

Burning Shores inklusive

Zum Weiterspielen lädt übrigens auch der DLC “Burning Shores” ein, welcher ebenfalls Bestandteil der PC Version ist. Hier wird die Geschichte zwar nur indirekt weitererzählt, aber es gibt einen neuen Abschnitt in der Spielwelt: Los Angeles. Neben dem sehr prägnanten Hollywood-Zeichen gibt noch einige neue Dinge zu erkunden, neue Rätsel zu lösen sowie eine komplett in sich geschlossene Kurzgeschichte zu erleben.

Gerade da man in Horizon Forbidden West sehr viele Spielstunden investieren kann, ist der DLC im Vergleich knackig und auf das Wesentliche beschränkt. Es gibt weniger Nebenaktivitäten und alles ist etwas flotter erzählt. Es ist in dem Sinne nicht besser, sondern anders als das Hauptspiel, behält aber den Kern, die Problematik und die generelle Richtung des Spiels wunderbar bei. Einen ausführlichen Test zu Burning Shores könnt ihr auch gerne hier nachlesen.

PS5 oder PC, wer gewinnt?

All das gab es bereits auf PS5, doch nun ist ja die PC Version erschienen, die auch neue Features verspricht. Eines der Features ist beispielsweise Ultrawide-Support, was auf dem PC eine Zeitlang an Beliebtheit gewonnen und dann aufgrund mangelnder Unterstützung von Spielen auch wieder etwas abgenommen hat. Dennoch ist es schön, wenn es unterstützt wird. Schade ist es nur, dass man links und rechts im Ultrawide kleine Balken sieht.

Im Gegensatz zu PS5 muss sich die PC Version bei Grafik, Auflösung und Framerate nicht allzu sehr beschränken.

Das Einzige, was wirklich beschränken kann, ist die eigene Hardware. Die Grafik an sich ist unfassbar gut – wie auch schon auf PS5 nur mit Kantenglättung, mehr Schatten und mehr Details. Dazu kommt, dass man es in 4K mit mehr als 30 FPS spielen kann, vorausgesetzt man hat die Hardware und selbst dann gibt es kleinere Probleme.

Beispielsweise verlangen die Zwischensequenzen sehr viel mehr Leistung als das Spiel selbst. Das sorgt für teils erhebliche Ruckler. Konnte man das Spiel zuvor mit 90 FPS auf einer RTX 3070Ti spielen, so erhält man in den Zwischensequenzen 17 FPS oder weniger. Das ist sehr unausgeglichen und selbst auf leistungsstärkerer Hardware gibt es in den Zwischensequenzen nicht nachvollziehbare Drops.

Etwas nachvollziehbarer sind dabei die Framerate-Einbrüche, wenn man mehrere Stunden am Stück spielt. Hier kommt es dann ganz auf den VRAM an, wie lange man ruckelfrei spielen kann. Dann hilft nur noch, das Spiel kurz neuzustarten.

Dennoch tut dem Spiel die höhere Framerate wirklich gut. Kletterpassagen, Action- und Kampfeinlagen gehen dann einfacher von der Hand. Zudem ist davon auszugehen, dass die oben genannten Probleme in naher Zukunft noch gefixt werden.

Alles in allem ist Horizon Forbidden West ein Spiel, das man nicht verpassen sollte, wenn man Story fokussierte Rollenspiele mag. Es hat eine sehr gute Story, das Gameplay macht einfach Spaß und es bietet ausreichend Inhalte, nun auch mit dem DLC, um viele Spielstunden im Spiel zu verbringen, ohne sich dabei zu langweilen. Auf die Frage hin, welche Plattform empfehlenswert ist, lässt sich nur schwer Antwort geben. Es sieht auf der PlayStation sehr gut aus und lässt sich sehr gut spielen, dazu kommen Trophäen und die sehr schnelle M2, die Ladezeiten fast verblassen lässt. Auf einem Ultrawide-Monitor mit passender Hardware und etwas Frutsresistenz gegen Ruckler, ist es allerdings nochmals eine leicht andere Erfahrung, die etwas intensiver ist.

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

0
Masterpiece
90100
Pros

Bekannte und neue Charaktere, die die Geschichte bereichern

Große, prall gefüllte Spielwelt mit vielen Nebenaktivitäten

Verschiedene Aktivitäten wie Jagd, Rätsel und Brettspiel sorgen für Abwechslung

Metroidvania-Elemente und Werkzeuge für Erforschung und Wiedererkundung

Komplexe Kampfmechaniken mit vielfältigen Waffen und Fähigkeiten

DLC "Burning Shores" bietet zusätzlichen Inhalt und neues Spielgebiet

Ultrawide-Support und verbesserte Grafik auf PC

Dualsense wird unterstützt

Cons

Performance-Probleme und Bugs auf PC, insbesondere in Zwischensequenzen

Ruckler und Framerate-Einbrüche bei längeren Spielzeiten

Einige Aktivitäten wie Jägerposten könnten besser gestaltet sein

Ultrawide-Support mit kleinen Balken links und rechts

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