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Last Epoch (PC) im Test

Last Epoch (PC) im Test

Immer wieder versuchen Indie-Games ihre großen Vorbilder zu übertrumpfen. So auch Last Epoch! Aus einer Idee in einer Kommentarsektion entstanden, nachdem man sich über die Genre-Größe Diablo ausgetauscht hat, ist Last Epoch ein ARPG und das ganz klassisch aus der Iso-Perspektive. Jetzt ist Last Epoch endlich nach einigen Jahren Early Access erschienen und muss sich drekt gegen die Service-Hölle von Diablo IV und der abartigen Komplexität von Path of Exile behaupten. Kann sich Last Epoch bei solchen Genre-Größen überhaupt behaupten oder sogar die Nummer Eins werden? Die kurze Antwort ist ja und ja, allerdings müssen wir wohl etwas tiefer in die Materie einsteigen.

Es braucht nicht immer diabolische Monetarisierung

Beginnen wir gleich mal mit dem Elefanten im Raum: Die Monetarisierung! Eines vorweg, Last Epoch hat einen Shop für kosmetische Items und die Preise sind auch nicht ganz ohne und das dafür, dass man Backer noch nicht einmal eine Ultimate- oder Deluxe-Version zur Verfügung gestellt hat, obwohl diese das Projekt teilweise seit Beginn unterstützt haben.

Die Deluxe Edition kostet zusätzliche 30 € und die Ultimate Edition kostet noch einmal 40 €

Zudem sind die Upgrade-Kosten relativ hoch, da das Spiel alleine 33,99 € kostet. Für die Ultimate-Edition, die lediglich kosmetische Items und Premiumwährung beinhaltet, noch einmal knapp dasselbe zu verlangen, ist schon recht heftig. Ich verstehe, dass man das Spiel finanzieren möchte, aber was das angeht, sind die Preise überzogen.

Heftig sind leider auch die Preise für die einzelnen Store-Items, denn diese sind auch recht hoch und bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau wie Diablo IV, denn ein Portal-Skin kostet 50 der Premiumwährung. Das lässt sich in knapp fünf Euro umrechnen. Die Premiumwährung wird außerdem gestaffelt von 50 bis 200 Währung verkauft. Dabei kostet das 50er-Paket genau 4,75 € und das größte Paket mit 200 Währung 18,99 €. Wenn man sich dazu im Vergleich Diablo IV anguckt, das Pakete mit mehreren Items verkauft, ist es ähnlich teuer gestaltet. Also meistens ein Tranmog-Set für die gesamte Rüstung, dazu kommen dann noch einzelne andere Sachen, wie Portale und Embleme. Dann kommen wir bei Diablo zwischen 20 und 30 Euro raus. Ähnlich gestaltet sich das in Last Epoch auch, auch wenn es auf den ersten Blick besser aussieht. Hier hätte ich mir gerade von einem kleinen Studio schon vielleicht etwas anderes gewünscht. So ist leider auch die Monetarisierung in Last Epoch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Allerdings muss man sagen, dass es keinen Season-/ Battle-Passes oder ähnliches gibt. Wie sich da aber die Zukunft weiter gestaltet, erfahren wir wohl erst mit dem Start des zweiten Zyklus.

Wähle weise, denn es gibt kein Zurück!

Nach dem kleinen Rant über Mikrotransaktionen, kommen wir jetzt aber endlich mal zum Herzstück, und zwar das Gameplay. Doch bevor wir unseren Charakter bewegen und loslegen, müssen wir uns erst einmal eine von fünf Starklassen aussuchen. Wichtig ist dabei, dass jede Startklasse drei Masteries besitzt, die ihr euch am Ende des zweiten Kapitels aussuchen könnt. Das ist schon mal ein großer Unterschied im Vergleich zu den beiden großen Genrevertretern Diablo IV und Path of Exile. Hier könnt ihr zum Beispiel als Acolyte später zum Necromancer, Warlock oder Lich werden. Oder aber als Rogue zum Falconer, Marksman oder Bladedancer. Wichtig ist nur, dass ihr weise wählt, denn eure Mastery könnt ihr nicht rückgängig machen.

Das sind die Klassen und ihre Masteries

Habt ihr euch nun für eine Startklasse entschieden, fängt der Spaß erst einmal richtig an. Denn bei einem Levelaufstieg bekommt ihr „nur“ Passivepunkte, anfangs noch ein paar Basisskills und Skillslots.

Fangen wir mal mit den Passivskills an, diese geben euch mehr Angriff, Dodge oder irgendwas anderes. Dabei ist wichtig, dass ihr nicht direkt neue aktive Skills freischaltet, bis auf ein paar grundsätzliche Sachen. Ihr bekommt aber weitere aktive Skills, wenn ihr Anzahl X an passiven Skillpunkten in einem Passiv-Skilltree eingesetzt habt. Dabei hat jede Mastery einen eigenen Skilltree, der passive Skills beinhaltet. Ihr könnt auch in die Skilltrees von Masteries Punkte einsetzen, die ihr nicht gewählt habt, um so Skills freizuschalten (auch aktive), allerdings dürft ihr den Skill nicht nutzen, der speziell für die Mastery ist und ihr kriegt die passiven Boni nicht für die Klasse. Solltet ihr euch mal für ein falsches Passiva entschieden haben, ist es allerdings nicht schlimm, es gibt einen Händler im Spiel, der euch Passiv-Punkte entfernen lässt, damit ihr diese neu verteilen könnt. Außerdem könnt ihr euch Passiv-Punkte auch über Nebenaufträge verdienen.

Hier sieht man den Rogue-Skilltree der Marksman Mastery, trotzdem habe ich auch einige Punkte in den Falconeer gesteckt, damit ich dort einen aktiven Skill bekomme.

Die Frage ist jetzt bestimmt für viele, wie man jetzt zum Beispiel aktive Skills verändert. In Diablo IV gab es für Skills Verbesserungsknoten und in Path of Exile Kristalle, die Skills verändern. In Last Epoch nutzt ihr Skill-Slots, damit meine ich nicht die Slots, die ihr für die Klassenbelegung nutzt, sondern, die, die ihr später freischaltet und von denen ihr mit Level 50 fünf Stück habt.

Hier seht ihr einmal die Übersicht für aktive Skills. Oben über den einzelnen Skills sind die Skillslots, auf diese Skills ist euer Charakter spezialisiert.

In diese Slots zieht ihr nach und nach die einzelnen Skills, auf die ihr euch spezialisieren wollt. Sobald ihr ein Skill in solch einen Slot geschoben habt, leveln diese mit. Und ihr kriegt für Skills Skillpunkte also quasi Skillskillpunkte, die ihr im Skill ausgeben könnt.

Die ist der Skilltree eines aktiven Skills vom Rogue.

Habt ihr euch nun mal verlevelt oder wollt einen anderen Skill haben, könnt ihr Verbesserungen zurücknehmen oder aber den Skill aus einem Slot entfernen. Dabei ist wichtig, dass ihr, wenn ihr einzelne Knoten zurücksetzt, das Level des Skills verringert. Ihr müsst euch also die entfernten Punkte erneut verdienen und wenn ihr den Skill tauschen wollt, setzt ihr den Level von dem Skill zurück, der zuvor in dem Slot war. So müsst ihr trotzdem mit bedacht vorgehen, auch wenn das Leveln, der Skills, später recht schnell ist.

Ach und bevor ich es vergesse, um zu Leveln müsst ihr hauptsächlich Gegner besiegen, Quests geben recht wenig EP und tragen so kaum zum Leveln bei.

Nur mit neuer, glänzender Ausrüstung macht das Spielen Spaß.

Neben dem ganzen Leveln und Punkteverteilen braucht ein gutes ARPG viel guten Loot, der Spaß macht. Am besten ohne 12.000 verschiedenen Präfixen und Affixen. Auf den ersten Blick ist die Itemisation von Last Epoch komisch. Ihr bekommt Ausrüstungen für alle Klassen, also auch für Klassen, die ihr nicht spielt. So war mein erster Loot als Rogue ein Zweihänder. Das hört sich doof an, macht aber auf zwei Arten Sinn. Zum einen könnt ihr Lootfilter einstellen. Aber Achtung! Lootfilter sind extrem mächtig, deswegen lege ich euch für den Anfang einen Leveling-Guide nah, wie die von Maxroll. Hier sind zum einen passende Lootfilter dabei, die ihr nur herunterladen müsst und zum einen kriegt ihr schon mal eine Skillung und Gear vorgegeben. So jetzt aber zurück zum Loot.

Hier sieht man den Lootfilter, den ich nutze.

Habt ihr den Lootfilter eingestellt, kriegt ihr vermutlich immer noch oft Ausrüstung, die ihr so gar nicht gebrauchen könnt oder auf der nur ein oder zwei Werte gut sind von möglichen vier. Trotzdem sind diese Gegenstände nicht unbedingt Schrott. Das hängt vor allem mit dem Craftingsystem zusammen. Ja, ich weiß, bei Craftingsystem rollen sich bei einigen bestimmt schon die Fußnägel auf. Allerdings ist das von Last Epoch für ein ARPG recht interessant. Denn es nimmt den Looting-Frust raus. Das hängt damit zusammen, dass ihr Schriftrollen, Runen und Shards finden könnt. Diese Materialien benötigt ihr zum Verschrotten von Ausrüstung oder aber um eure Ausrüstung zu verändern. Wichtig ist hier bei nur, dass Crafting nicht heißt, dass ihr Ausrüstung aus dem Nichts erschafft. Ihr braucht immer ein Teil, das sogenanntes Schmiedepotenzial hat. Dieser Wert bestimmt quasi, wie viel an einem Gegenstand machen könnt. Dabei ist wichtig, dass bei jedem Upgrade oder Hinzufügen von Skills das Schmiedepotenzial abnimmt.

Hier seht ihr ein Item, dass schon gute Werte hat. Drei Tier fünf Werte und ein Tier sechs Wert. Dabei wurden die meisten Werte von mir verbessert oder sogar neu gerollt.

Wenn es auf Null ist, könnt ihr das Item halt einfach nicht mehr verändern. Es gibt aber zum Beispiel eine Schriftrolle, die eine 25-prozentige Chance hat, kein Schmiedepotenzial zu verbrauchen. Natürlich gibt es noch andere Schriftrollen, aber diese ist besonders fürs Erste besonders spannend. Dann gibt es die Shards, diese sind in Affix- und Präffix-Shards unterteilt. Dabei ist jeder mögliche Stat als Shard vertreten. Mit diesen Shards könnt ihr auf leere Slots Präffixe oder Affixe hinzufügen. Ihr könnt aber bestehende Werte auch upgraden. Hierbei ist wichtig, dass die Werte von Tier eins bis Tier fünf gehen. So könnt ihr keinen Gegenstand bis ins Unendliche verbessern.

Das ist eine Rune, die es euch erlaubt aus einem Item ein Unique zu machen.

Kommen wir aber noch auf die Runen zusprechen. Die benötigt ihr zum einen, um Gegenstände zu zerlegen, dabei erhaltet ihr Shards passend zu den Werten der Ausrüstung. Aber es gibt auch Shards, die Werte noch einmal komplett auswürfeln oder aber euer schlechtes Item zu einem Unique machen. So kann zum Beispiel World-Drops farmen. Apropos Uniques, diese können auch verbessert werden. Allerdings nicht via Schmiedepotenzial, sondern via legendäres Potenzial. Dabei ist aber wichtig, dass ihr hier nicht Shards reinprügeln könnt, sondern ihr braucht einen Gegenstand der Stufe Exalted.

Links seht ihr die Schmiede. Hier ist ein exalted Item (Lila), das eine 120% Chance auf Crit hat

Dies sind Items mit einem Tier 6 Wert und auch diesen Wert könnt ihr in euer Unique übertragen. Dabei ist wichtig, dass ihr an eine bestimmte Schmiedestation müsst, die am Ende eines Dungeons ist.

Das ist erst einmal eine grobe Übersicht über die Möglichkeiten, die das Schmieden bringt. Natürlich kann man da noch viel tiefer in die Materie eindringen, aber wir wollen das ja kurz halten und deswegen kommen wir jetzt mal zum generellen Loot.

Loot in Last Epoch kommt in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, dabei ist die Unterteilung eigentlich recht einfach, da es nur drei Grundtypen an Ausrüstung gibt.

Ein schöner Drop von zwei lila Items, ob die auch was taugen?

Zum einen gibt es Basis-Ausrüstung. Diese kommt in den Farben Weiß, Blau, Gelb, Gelb/Blau und Lila. Dabei unterscheidet sich bei weißen, blauen und gelben Ausrüstungsgegenständen die Anzahl der schon vorhanden Werte. Das bedeutet, dass ihr einen weißen Gegenstand mit genügend Schmiede-Potenzial zu einem gelben Gegenstand machen könnt. Bei den gelb/blauen und lila Ausrüstungen ist das etwas anderes. Gelb/Blaue Ausrüstungen sind experimentell und werden nur von bestimmten Mini-Bossen fallen gelassen. Diese haben einen Wert, der etwas besonders macht – zum Beispiel beim Heilen zwei Zombies beschwört. Lila Ausrüstung ist allerdings schon seltener und etwas nützlicher, da diese einen Wert hat, der auf Tier sechs ist. Wichtig is dabei nochmal, dass ihr auf den meisten Ausrüstungen nur Werte bis maximal Tier fünf findet. Es kann auf einem lila Gegenstand auch nur ein Tier sechs wert drauf sein.

Auch im Endgame sind Basis-Items immer noch wichtig!

Neben den Basis-Ausrüstungen gibt es auch noch Set-Teile, das sind Ausrüstungen die bestimmte Boni haben, wenn ihr mehrere Teil eines Sets anzieht. Zum Beispiel ein Set, dass euch für bestimmte Skills mehr Punkte gibt oder halt andere Werte.

Legendaries können mehr als einen Tier sechs Wert haben!

Interessanter wird es da schon bei Uniques, den hier gibt es zwei unterschiedliche: Einmal das normale Unique mit der Farbe orange und einmal das Legendary mit der Farbe rot. Wichtig ist, das Legendaries nicht einfach droppen, die müsst ihr craften oder aufleveln. Das Craften von Legendaries ist soweit schon mal klar, dafür braucht ihr legendäres Potenzial und ein lila Item, dann könnt ihr den Tier sechs Wert einfach auf das Unique übertragen und habt ein Legendary. Das könnt ihr mit so vielen lila Teilen machen, bis das legendäre Potenzial aufgebraucht ist. Wichtig ist dabei, das legendäres Potenzial nur selten droppt und das es noch schwieriger ist, Uniques zu bekommen, die mehr als ein legendäre Potenzial haben. Interessanter wird es da schon bei Uniques die Weavers Will haben. Diese bekommen zufällige Werte bei ihrer Nutzung, also wenn ihr sie ausgerüstet habt.

Rechts über den Schmiede-Materialien seht ihr die Idol-Slots. Tetris in einem ARPG!

Neben den normalen Items gibt es allerdings noch die Idols. Diese sind dafür da, um passive Werte zu erhöhen, zum Beispiel Lebensenergie, Resistenzen, Angriff usw. Dabei ist wichtig, dass Idols bestimmte Formen und Größen haben.

Ein Idol kann eine mächtige Ergänzung sein. Ihr solltet deswegen immer nach neuen ausschau halten, die euren Build vervollständigen.

Wichtig ist dabei, dass ihr die Idol-Slots über Quests freischalten und diese klug füllen müsst. Denn sonst passen die Idols nicht zu eurem Build oder zu euren Werten. Dabi ist auch wichtig, dass man regelmäßig nach besseren Idols guckt oder man hat glück und es droppt ein uniques Idol, dann hat man den Jackpont gewonnen, zumindest, wenn es zum eigenen Build passt, denn diese sind extrem selten.

Guten Loot findet man nicht auf einfachen Wegen

Jetzt, da wir wissen wie der Loot funktioniert, ist die wichtigste Frage: Wie kommen wir überahupt an das Zeug. Erst einmal sollten wir die Story durchspielen, sofern man das noch nicht gemacht hat. Ansonsten könnt ihr auch, sobald es möglich ist, im Endgame leveln. Wichtig ist, das die Story euch so bis ungefähr Level 60 bringen kann. Währendessen könnt ihr Nebenquests für mehr Passiv-Punkte und Idol-Slots machen, die sind auch wichtig, damit ihr mächtiger werdet. Nachdem ihr dann die Story abgeschlossen habt und im Endgame angekommen seid, geht der Spaß erst richtig los.

So sieht ein Karte von einem Monolithen aus, dabei ist jeder Knoten ein Echo, also ein ganzes Level, das ihr machen könnt.

Sobald ihr im Endgame seid, habt ihr die Wahl zwischen einigen Aktivitäten. Das Spiel wird euch aber zuerst die Monolithen nahelegen und die kann ich euch für den Anfang empfehlen, allerdings gibt es hier einige Mechaniken, die euch das Spiel nicht erklärt. Hierfür empfehle ich erst einmal vielleicht ein kleines Tutorial in Form eines YouTube-Videos oder aber ihr erkundet selbst. Eine Mechanik, die besonders wichtig ist, ist die Corruption. Allerdings kommen wir darauf erst später wieder zurück. Denn wir sollten ja erst einmal bei den Basics anfangen. Ein Monolith hat immer ein bestimmtes Thema aus der Story und hat quasi eine veränderte Timeline. Um diese Timeline wieder zu retten, müsst ihr erst einmal Stabilität sammeln. Die bekommt ihr, in dem ihr Echos macht, das sind kleine Level, in denen ihr eine Aufgabe habt, wie zum Beispiel, dass ihr ein Portal versiegeln sollt oder aber das ihr einen bestimmten Gegner töten sollt. Zusätzlich habt ihr noch ein Bonusziel, das immer daraus besteht, eine bestimmte Anzahl an Champions und Eliten zu töten. Wichtig ist dabei, dass je weiter ihr von eurem Startknoten weg seid, mehr Gegner nötig werden für das Bonusziel. Zusätzlich hat jedes Echo eigene Modifikatoren, die euch betreffen. Dabei geht es hauptsächlich um die Bonus EP und eine ehöhte Loot-Wahrscheinlichkeit. Zusätzlich kann es sein, dass Gegner mehr Lebenpunkte haben oder aber bestimmte Resistenzen erhöht sind. Natürlich gibt es auch da mehre Modifikatoren. Wichtig für den Schwierigkeitsgrad ist, dass eure Entfernung zum Startknoten immer wichtig ist. Diese bestimmt nämlich so ein wenig die Schwierigkeit des Echos. Also umso weiter ihr vom Startknoten weg seid, desto stärker sind die Modifikatoren für euch und eure Gegner. Zusätzlich hat jedes Echo bestimmten Loot. So könnt ihr immer Echos wählen, die euch weiterhelfen. Jetzt ist natürlich wichtig, dass Echos endlich sind und an den Rändern sind Bonus-Bossfights, die einen Wert erhöhen, die Corruption. Auch hier gilt, umso weiter ihr weg seid, desto mehr Corruption bekommt ihr. Allerdings müsst ihr dafür den Boss besiegen, der in diesem Echo auf euch wartet. Wenn ihr gewinnt, bekommt ihr die Corruption und euer Monolith wird zurücksetzt. Allerdings wird der Monolith auch schwerer, die Gegner haben mehr Lebenpunkte und ein höheres Level, dafür bekommt ihr aber mehr Lootglück und mehr Erfahrungspunkte. Solltet ihr allerdings beim Boss sterben, wird auch der Monolith zurückgesetzt und ihr verliert eure gesamte Corruption. Ihr behaltet aber in beiden Fällen eure Stabilität und die ist wichtig, um neue Monolithen freizuschalten.

Ein Monolith hat schon viel Content, aber es gibt mehr als einen.

Wenn ihr genug Stabilität gesammelt habt, könnt ihr eine Quest machen, diese sind kleine Veränderte Storyschnippsel, die eine alternative Geschichte erzählen, also ein kleines Was-Wäre-Wenn. Es sind immer drei Quests, wobei ihr immer die zwei Vorherigen lösen müsst, damit ihr zum Boss des Monoliths kommt. Dieser ist entweder ein Boss, den ihr schon aus der Story kennt oder aber ein NPC, der vielleicht korrumpiert wurde, weil einige Events anders gelaufen sind. Sobald ihr den Boss eines Monolithen besiegt habt, dürft ihr euch ein Blessing aussuchen, das sind kleine Boni, die von Resistenzen bis hin zu erhöter Unique-Drop-Wahrscheinlichkeit reichen und wenn ihr ordentlich Corruption gesammelt habt, habt ihr hier mehr Auswahlmöglichkeiten und ihr dürft zu den nächsten Monolithen gehen.

Natürlich gibt es nicht nur die Monolithen, das wäre ja irgendwie langweilig, Zusätzlich gibt es noch die Arena und Dungeons. Für beide braucht ihr Schlüssel, diese droppen zufällig und sind entweder für die Arena oder aber für einen Dungeon. Wichtig ist dabei, dass jeder Dungeon seinen eigenen Schlüssel hat.

Die Arena besteht nur aus einigen Runden und einem Boss, hier gibt es leider nicht wirklich viel zu sehen.

Fangen wir erst einmal mit der Arena an. Die ist einfach erklärt. Ihr reist zur Arena, setzt den Schlüssel ein und besiegt eine Anzahl X an Wellen, bis ihr einen Boss trefft. Es gibt zusätzlich noch eine Level 100 Arena, die endlos ist. Interessanter wird es bei den Dungeons, denn diese bedienen immer ein anderes Thema. Zum Beispiel gibt es einen Dungeon, in dem ihr immer wieder zwischen zwei Zeitebenen wechseln müsst, um weiterzukommen. Das ist an sich erst mal cool. Allerdings gilt auch hier erst Schlüssel einwefen, dann Schwierigkeit wählen und weiter geht es. Ansonsten folgen die Dungeons der klassischen Formel. Es gibt ein paar Ebenen, dann kommt der Boss und ihr seid fertig. Ich muss halt sagen, dass ich die Monolithen da spannender und auch belohnender finde. Natürlich gibt es Uniques, die nur in einem bestimmten Dungeon droppen, aber es ist halt einfach nicht so belohnend und spannend wie die Monolithen.

Jede einzelne Insel auf der Karte ist ein Monolith!

Das war es auch schon mit dem Endgame, es gibt viel zu tun, aber was ich mich wirklich frage ist, was ändern die Zyklen? Gibt es mehr Monolithen oder andere? Kommen mehr Dungeons dazu? Wird es irgendwelche neuen Aktivität geben? All das ist mit dem ersten Zyklus einfach noch nicht ersichtlich. Hier würde ich mir wünschen, dass es vielleicht mal eine Raodmap oder ähnliches gibt. Natürlich macht das alles Spaß und es gibt schon viel zu tun, aber wo führt das hin? Es gibt halt aktuell einfach noch kein Ziel und das ist eine Motivation, die bestimmt einigen Spielenden fehlen wird.

Eine Geschichte wert erzählt zu werden?

Kommen wir mal zur Story von Last Epoch. Es gibt drei Bedrohungen, die die Welt Eterra ins Unglück stürzen wollen. Einen Gott, der alle Völker unterjochen will, einen verrückten Herrscher, der die Lebenden mit dem Fluch der Untoten überzieht und eine Leere, die nur darauf wartet Eterra komplett zu verschlingen. Wir als Zeitreisende, die eigentlich nur in die ganze Situation rein gestolppert sind, müssen jetzt in verschiedenen Epochen versuchen Eterra zu retten.

Ich will hier mal ganz ehrlich sein, die Story ist keine wirklich ausgereifte und interessante Geschichte. Sie ist halt einfach Mittel zum Zweck. Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich das meiste wirklich einfach weggeklickt habe, weil es mich nicht interessiert hat. Die Cutscences sind nicht aufwendig, sondern leicht animierte Artworks und ansonsten ist das Gameplay das, was wirklich für mich zählt. Die Story kann sich leider einfach nicht mit einer Multi-Millionen-Dollar-Story von Blizzard mit keine Ahnung was für krassen Cinematics messen, auch wenn man sagen muss, dass die Story von Diablo auch nicht wirklich viel Inhalt hat.

Eine Technik, die Jahrhunderte überdauert hat?

Fangen wir mal bei dem Offentlichtlichen an. Die Grafik von Last Epoch ist hübsch. Die Farbgebung ist toll und generell ist das Spiel optisch schön abwechslungsreich. Der Soundtrack ist gut und die Soundeffekte sind wuchtig. Leider ist das HUD und auch manche Features sehr altbacken. So nutzt das Spiel nicht die Steam Freundesliste, sondern ihr müsst eure Freunde erst einmal zu noch einer Liste hinzufügen, um sie dann in eine Gruppe einzuladen, damit ihr dann die Region der Gruppe wählen könnt, obwohl ihr die Region schon am Anfang eurer Session gewählt habt. Was soll das? Irgendwie ist das so übermäßig kompliziert, dass man schon fast keine Lust mehr hat, mit anderen zu spielen.

Zusätzlich gibt es einfach viele versteckte Menüs. Genauso ist der Lootfilter extrem mächtig, was toll ist, aber ohne ein Studium von Last Epoch hat man echt Probleme diesen überhaupt einzustellen, weil er eben so mächtig ist. Genauso sieht es beim Endgame aus. Irgendwann mitten der Story kriegt ihr eine Nachricht, dass ihr Monolithen ferigeschaltet habt und dann? Nichts und dann! Euch wird nicht viel erklärt. Ich verstehe, dass das Spiel sich vor allem an Genre-Fans richtet, aber es wird nach so viel guter Presse bestimmt auch viele Anfänger geben, die sich einfach etwas mehr Führung wünschen.

Neben der teweilwese umständlichen Bedienung ist auch technisch einiges im Argen gewesen. Einige Sachen wurden schon behoben, andere Sachen sind schwieriger. Zum einen müsst ihr manchmal echt lange warten, wenn ihr euch in einen anderen Bereich teleportieren oder wenn ihr einfach die Map wechseln wollt. Das kann, wenn viel los ist, einige Minuten dauern. Das Problem wird natürlich schlimmer, wenn ihr mit einer Gruppe unterwegs seid. Zusätzlich kann es passieren, dass ihr in unterscheidlichen Instanzen landet, wenn ihr das Gebiet wechselt. Hört sich komisch an, ist aber so. Oder aber es verschwinden die Party-Symbole und ihr müsst umständlich über das Menü zu eurem Partner reisen. All das trübt schon stark die Erfahrung und sorgt dafür, dass man sehr schnell den Spaß verliert.

Neben den Bugs mit der Party, gibt es auch schon mal Probleme mit dem Targeting von Angriffen, diese können teilweise Objekte nicht treffen. So könnt ihr manchmal einfach keine Kisten oder Fässer kaputt machen. Oder aber es gibt Probleme mit Memory-Leaks und euer RAM läuft einfach über. Hier haben die Entwicker zwar schon Abhilfe geschaffen, aber wirklich rund läuft das Ding noch immer nicht. Aber es wird fleißig dran gearbeitet!

Fazit

So nach dieser elendslangen Abhandlung versuchen wir jetzt mal die Frage zu beantworten, die ich zu Anfang gestellt habe: „Kann sich Last Epoch bei solchen Genre-Größen überhaupt behaupten oder sogar die Nummer Eins werden?“. Also Last Epoch ist eins der besten ARPGs, die ich jemals gespielt habe. Das Endgame ist toll und vor allem abwechslungsreich. Allerdings ist die Story nicht gerade sehr gut. Diese könnt ihr auch vernachlässigen. Das ist aber gar nicht schlecht, denn so könnt ihr auch in der Gruppe gut zusammen spielen, ohne dass ihr auf irgendwelche Dialoge aufpassen müsst. Die Technik ist leider immer noch ein Problem, hier muss man unbedingt noch einmal nachlegen und das machen die Entwickler auch. Auch wenn aktuell nicht viele Fixes kommen, da man sich auf den Mid-Season-Patch vorbereitet, aber auch das kann man einem kleinen Team verzeihen. Neben dem Endgame und der Technik ist gerade das Building ein Highlight. Denn man ordnet sich sinnvoll zwischen Diablo IV und Path of Exile ein. Last Epoch hat ein komplexes System aus Item, Passiv-Skills und Skill-Trees, das einfach Sinnvoll und vor allem verständlich ineinandergreift. Es hat mehr Tiefe als Diablo IV und ist weitaus einsteigerfreundlich als die Kristalle und dem Ultra-Skilltree von Path of Exile.

Mein größtes Problem ist mal wieder die Monetarisierung. Warum muss einen Shop geben, der für ein verdammtes Portal fast fünf Euro nimmt? Natürlich sieht das auf den ersten Blick besser aus als die Paketpreise von Diablo, aber ist es das auch? Genauso wie die unterschiedlichen Edition? Irgendwie verstehe ich, dass man Geld verdienen will, aber man wollte doch auch alles besser machen als Blizzard. Warum dann versuchen, die Spieler zu melken?

Trotzdem kann ich jedem ARPG-Fan Last Epoch ans Herz legen und für 33,99 € ist das ein richtig guter Preis. Nur verzichtet auf eine der besseren Editionen, die sind leider vom Preis doch recht heftig und tragen nichts zum Spielgefühl bei.

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Amazing
80100
Pros

Komplexes, aber zugängliches System für Itemisierung und Fähigkeiten.

Abwechslungsreiche Aktivitäten wie Monolithen, Arenen und Dungeons bieten langfristigen Spielspaß.

Ansprechende Grafik und beeindruckender Soundtrack.

Individualisierung durch vielfältige Ausrüstung und Fähigkeiten.

Cons

Preise im In-Game-Shop und für Editionen sind zu hoch

Lange Ladezeiten, Instanzierungsprobleme und gelegentliche Bugs trüben das Spielerlebnis.

Schwache Story

Einige Aspekte der Benutzeroberfläche und des Gruppensystems sind umständlich und könnten verbessert werden.

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