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Enshrouded (PC) im Early Access

Enshrouded (PC) im Early Access

Wir durften auf der Gamescom 2023 einen Blick auf das Survival-Game Enshrouded von Keen Games werfen, dort wurde uns ein wenig das Spiel gezeigt. Damals fand ich das Spiel schon interessant, gerade wegen der Prämisse und dem Bausystem. Jetzt haben wir Anfang 2024 und es ist irgendwie der Frühling der Survival-Games. Neben Enshrouded ist im Januar schon Palword erschienen, das Pokémon-esque-Survival-Game und es kommt am 20. Februar noch Nightingale, das Multiversum-Survial-Game. Also wo reiht sich jetzt Enshrouded ein?

Die Story

Embervale ist verloren, denn unsere Vorfahren haben in ihrer Gier nach magischen Kräften eine Seuche über das Land gebracht und wir sind dazu bestimmt, Embervale wieder aufzubauen und die Seuche zurückzutreiben. Das ist die Prämisse von Enshrouded.

Die Story wird einmalig in einer Cutscene vor dem Erwachen in so einer Art Schlafkapsel erzählt. Danach könnt ihr über all in der Welt Loretexte finden, die euch Aufschluss über die Geschehnisse bringen oder aber interessante Orte auf eurer Map markieren.

Das alles hilft ungemein beim Worldbuilding und das ist gut so, denn anderes als zum Beispiel bei Palworld, spielt ihr in einer postapokalyptischen Welt, die Menschheit ist Geschichte und von den großen Städten und Burgen ist eigentlich nichts mehr übrig.

Das ist alles ist etwas, dass man nicht unbedingt aus Survival-Games kennt und wenn, dann sind diese auch wirklich Story-driven. Bei Enshrouded gibt es zwar eine Main-Questline, aber diese ist vor allem anfangs mehr ein Tutorial.

Dein neues Eigenheim!

Relativ früh im Spiel werdet ihr dazu aufgefordert, ein Gebiet für euch zu beanspruchen, dort dürft ihr dann allerhand an Gebäuden und anderen Anlagen bauen. Dabei ist das Craftingsystem anfangs sehr fummelig und man fragt sich, warum das so gemacht wurde. Allerdings geht der Spaß später doch sehr gut von der Hand und ihr könnt Häuser, Hütten und Befestigungsanlagen bauen. Doch als Erstes benötigt ihr eine Werkbank. Denn dort bearbeitet ihr die Rohstoffe, damit ihr zum Beispiel aus Steinen, einfache Steinblöcke machen könnt. Oder aber ihr verarbeitet Pflanzenfasern zu Dachteilen.

Jetzt könnte man meinen, dass das irgendwie ein komischer Schritt wäre, denn man könnte ja mit einem Stein einfach eine Wand bauen. Allerdings ist es so, dass ihr aus zwei Steinen 100 grobe Steinblöcke baut. Das sind quasi 1×1 große Blöcke. Also craftet ihr jetzt 100 1×1 große Blöcke und ein 4x4m großer Boden besteht so aus 64 Blöcken. Da ihr jetzt verschieden große Formen habt. Von 1×1 Blöcken bis hin zu Fundamenten, die aus um die 200 Blöcken bestehen. Könnt ihr euch jetzt austoben und interessante und vor allem schöne Häuser designen. Anders als wie zum Beispiel in Valheim müsst ihr hier nicht auf Statik oder so was achten, auch wenn ich das sehr cool finden würde.

Eine Besonderheit ist auch, dass Enshrouded ein Muster fortführt bzw. verändert, damit Rundungen oder andere Muster entstehen können. So sehen eure Bauten auch gleich sehr gut aus und ihr könnt eurer Fantasie freien Lauf lassen.

Kämpfen like a Soulslike!

Neben dem Bauen und Craften müsst ihr euch auch noch um eure Ausrüstung kümmern. Dazu braucht ihr Rüstungen und Waffen. Das Kämpfen könnt ihr euch wie in einem klassischen Souls-Like vorstellen. Ihr müsst blocken und ausweichen, könnt aber auch Gegner parieren. Das bricht irgendwann die Haltung des Gegners und ihr könnt ihm mit einem kritischen Angriff besonders viel Schaden zufügen, sofern ihr den entsprechenden Skill freigeschaltet habt. Ansonsten kommt es auf euer Ausdauermanagement an. Denn jede Aktion verbraucht Ausdauer. Gerade bei Bossen kann das schon einmal zu Problemen führen, wenn ihr eure ganze Ausdauer in Angriff steckt und dann nicht mehr ausweichen könnt. Hier wird man wie in einem Souls-Like mit massivem Schaden bestraft. Gerade wenn ihr nicht genug Rüstung oder euch nicht voll gefressen habt, kann es dann schnell vorbei sein.

Denn neben Rüstung, die euren Verteidigungswert bestimmt, bestimmen Nahrungsmittel eure Ausdauer und eure Lebensenergie und das vor allem noch vor eurem Level. Denn ein Gegner mit drei Leveln über euch ist gar nicht so die Gefahr, wenn ihr gut vorbereitet seid. Trotzdem spürt man die Levelunterschiede. Gerade zu Anfang ist das recht schwer, da man noch nicht so wirklich weiß, wo man welche Ressource findet und vor allem wie schwer die Gegner in den verschiedenen Gebieten sind.

Level Up!

Wenn ihr dann doch mal den ein oder anderen Gegner verprügelt habt, heißt es Level Up! Jetzt heißt es Skillpunkte verteilen und der Skilltree hat es auf den ersten Blick in sich. Sobald man sich den etwas genauer angesehen hat, sieht man aber schnell, wo man vielleicht hin möchte und welche Skills zum Beispiel am wichtigsten sind.

Leider dauert das Leveln sehr lange, gerade wenn ihr euch vielleicht erst einmal kreativ austoben wollt und eure Basis hochziehen wollt, denn fürs Bauen, Craften und Abbauen von Ressourcen gibt es keine Erfahrungspunkte. Hier wäre es schön, wenn sich in Zukunft etwas ändern würde, denn nach sechs Stunden noch auf Level drei zu sein, weil man erst mal sein zu Hause aufbaut, macht keinen Spaß.

Ansonsten ist alles wie gehabt, Bosse geben viele Punkte, normale Gegner geben ein paar Punkte.

Ein Unterbau, der sich gelohnt hat.

Naben dem ganzen Gameplay, hat Enshrouded eine Besonderheit, die wir in den letzten Jahren nur sehr selten zu Gesicht bekommen haben und das ist die hauseigene Engine. Also keine Unreal Engine oder Unity, sondern wirklich was ganz Eigenes. Das hat zum Vorteil, dass das Spiel meistens sehr gut läuft und dass wir hier eine eigene Optik haben, die das Spiel wunderschön macht. Allerdings gibt es in Gebäuden noch Probleme mit der Volumetrik. Also man sieht dort oft Rauch oder Nebel, der da nicht hingehört. Allerdings gibt es auch so eine eigene Material-Physik und das sorgt vor allem für tolle Effekte von Stoff, der weht nämlich schön im Wind und bewegt sich sehr realistisch, das sieht man vor allem, wenn man den Gleiter benutzt.

Und da hörte ich den Wald

Neben der tollen Grafik ist der Sound einfach phänomenal, gerade bei den meisten Survival-Games stören die Monoten-Sounds oft, hier hört man aber vor allem den tollen und entspannten Soundtrack, neben den Geräuschen von Tieren und anderen Ambient-Sounds. Ich muss sagen, Enshrouded ist das entspannendste Survival-Game, das ich gespielt habe.

Fazit

Enshrouded bietet eine interessante und einladende postapokalyptische Welt, die mit einer fesselnden Story, einem ansprechenden Bausystem und forderndem Kampf-Gameplay aufwartet. Die hauseigene Engine trägt zu einer beeindruckenden Grafik und realistischen Materialphysik bei, während der erstklassige Soundtrack und Umgebungssound für eine immersive Spielerfahrung sorgen. Trotzdem gibt es einige Aspekte, die noch verbessert werden könnten, insbesondere im Bereich des Levelns und der Erfahrungsverteilung sowie kleinen technischen Problemen wie der Volumetrik in Gebäuden.

Pros

Fesselnde Story und interessantes Worldbuilding

Kreatives Bausystem mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten

Herausforderndes Kampfsystem mit Souls-like Mechaniken

Beeindruckende Grafik dank eigener Engine

Realistische Materialphysik und Umgebungssound

Entspannender Soundtrack

Cons

Langsames Leveln und keine Erfahrungspunkte für das Bauen und Craften

Kleine technische Probleme wie die Volumetrik in Gebäuden

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