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Ready or Not (PC) im Test

Ready or Not (PC) im Test

Taktik-Shooter, also Shooter, die vom Spieler mehr fordern, als das ständige Töten, getötet werden und wieder respawnen, gibt es tatsächlich recht selten in der heutigen Gaming-Landschaft. Vor allem solche, die sich nicht auf Multiplayer im klassischen Sinne konzentrieren.

In “Ready or Not” kann man sowohl allein als auch mit Freunden auf ein brachiales Erlebnis einstellen. Wie genau das funktioniert, klären wir jetzt.

Keine langweilige Story

Um es vorweg zu nehmen: Nein, es handelt sich bei “Ready or Not” nicht um einen Story-Shooter. Es gibt kleinere Kurzgeschichten, die hauptsächlich durch die verschiedenen Maps erzählt werden, letzten Endes ist das einzige Augenmerk jedoch die Erreichung der Ziele – lebendig, wenn möglich.

Ein wenig Micromanagement gehört dazu

Um dies zu erreichen, kann man sich ausrüsten. Hier gibt es zum Glück keine Rollenspiel-Elemente, man muss nicht leveln oder Waffen hochspielen.

Man schaut sich den Fall an, ob beispielsweise eine Nacht-Map vorliegt und man dementsprechend anders gerüstet sein muss und dann geht es auch schon Richtung Waffenarsenal und ab in die jeweils ausgewählte Map.

Bei der Ausrüstung gibt es recht viel zu beachten. Neben einigen Waffentypen muss man sich auch noch gut um die Aufsätze kümmern. Außerdem gibt es diverse Gadgets, u.a. ein Gerät, das einem erlaubt, unter die Tür zu schauen und Gegner auszuspähen. Wo wir auch schon beim eigentlichen Gameplay wären.

So wird gespielt – oder kann gespielt werden

Wie zu Beginn schon erwähnt, kann man “Ready or Not” mit Freunden, aber auch alleine spielen. Wobei man nicht wirklich alleine ist. Man hat ein KI-Squad an seiner Seite, das sich sehr gut kommandieren lässt. Ist man eher von der ruhigen und bedachten Sorte, kann man seinen KI-Partnern befehlen, auszuspähen, Türen leise zu öffnen, sich aufzuteilen, usw. Es gibt einige Kommandos, welche das Spielerlebnis so authentisch wie möglich gestalten.

Und genau so fühlt es sich auch an und zwar von der ersten Minute an. Ihr habt keine Karte, könnt nicht durch Wände sehen oder euch die Anzahl der Gegner im HUD anzeigen lassen. Auch die Munition wird euch hier nicht angezeigt. Ihr spielt einen authentischen Taktik-Shooter, also müsst ihr auf alles gefasst sein. Das Einzige, was euch einen Hinweis darauf gibt, das ihr euch in einem Spiel befindet, ist die Anzeige eurer Verletzungen an der Seite. Die benötigt ihr allerdings nicht, da ihr schon allein durch die Bewegungen merkt, woran es eurem Spielcharakter fehlt.

Spinnen wir die Missionen mal weiter. Wir haben beispielsweise eine Map, die stockdunkel ist und müssen in ein Haus eindringen. Ohne Taschenlampe und ohne Nachtsichtgerät ist es schier unmöglich, hier weiterzukommen. Wir rüsten uns also besser aus und entscheiden uns für die Taschenlampe, welche leider von den Gegnern ebenfalls gesehen wird. Gut, dann eben das Nachtsichtgerät, das manchmal etwas unangenehm wird, wenn wir uns im Hellen befinden. Aber wir können es ja auch kurzzeitig absetzen.

Wir gehen also los, mit neuer Ausrüstung und einem weiteren Kollegen. Hier fällt schon auf, dass das Beitreten an sich sehr einfach und schnell gestaltet ist.

Obendrauf gibt es in der oberen Ecke noch die Möglichkeit zu sehen, was der jeweilige Squad-Member sieht. Auch das ist sehr hilfreich, vor allem dann, wenn es zu stressigen Situationen kommt, in denen auch mal gerne etwas gestottert wird und sich der andere schnell einen Überblick über die Situation verschaffen muss.

Man geht also Richtung des besagten Hauses, sucht einen Eingang, späht unter Türen hindurch, findet schon die ersten Gegner, schaltet sie aus und geht weiter. Hier und da nimmt man Beweise mit und nagelt die Gegner fest, indem man sie festnimmt. Auch Zivilisten müssen dingfest gemacht werden – das gilt dem eigenen Schutz.

Beweis für Beweis, Raum für Raum arbeitet man sich vor. Zwischendurch schadet ein Blick auf die Missionsübersicht nicht, die einem zumindest anzeigt, wie viele Gegner noch auf einen zukommen.

Das hört sich nun alles sehr einfach an, zumindest so lange, bis man von den ersten Gegner eingekesselt und niedergeschossen wird. Oder man nicht ordentlich durch die Tür geschaut hat und mit einer Schrotflinte von der Seite niedergemäht wird. Oder ein Gegner sich von hinten anschleicht – wobei dies mehr im übertragenen Sinne gemeint ist. All dies kann und wird passieren. Denn in “Ready or Not” ist nichts so einfach, wie es zu Beginn den Anschein hat.

Dann kommt noch dazu, ob man das KI-Squad gut befehligen kann, ob menschliche Squads richtig agieren. Hier kann man aus Erfahrung heraus schon sagen, dass es immer den einen im Team gibt, der zu schnell vorprischt, seine Schießskills überschätzt, in dumme Situationen gerät und letzten Endes stirbt und das Team es ausbaden muss.

Wenn man übrigens stirbt, kann man weiter zuschauen und Däumchen drücken. No Second Chances!

Technisch sauber

Technisch ist das Spiel auf einem guten Stand. Es hat so gut wie keine Bugs, sieht gut aus und läuft auch flüssig. Die Systemanforderungen sind ebenfalls sehr Portemonnaie-freundlich, was vor allem dann wichtig ist, wenn man mit anderen zusammen spielen möchte. Es gäbe wohl nichts Ärgerlicheres, als wenn einer nicht mitspielen könnte, weil er mal eben auf eine neue Grafikkarte sparen müsste.

Hier kann ich übrigens nur raten: Performance über Grafik zu wählen, da jeder Frame leben retten kann.

Fazit

Insgesamt ist “Ready or Not” ein sehr gelungener Taktik-Shooter, der nicht nur mit Freunden, sondern auch alleine Laune macht. Besonders gut ist hierbei, dass es trotz Mehrspieler-Erfahrung mal ein Koop-Spiel ist.

Es behält seine taktische Tiefe, ist schwierig und fordernd und lädt dazu ein, manche Maps noch einmal zu spielen. Da es einige Szenarien bzw. Maps gibt, dürfte auch für jeden Geschmack etwas mit dabei sein.

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Amazing
85100
Pros

Authentischer Taktik-Shooter: "Ready or Not" bietet ein authentisches und realistisches Spielerlebnis, das auf taktischem Denken und strategischem Vorgehen basiert.

Vielfältige Ausrüstung: Das Spiel ermöglicht eine umfangreiche Auswahl an Ausrüstung, darunter verschiedene Waffentypen, Aufsätze und Gadgets, die je nach Mission und Umgebung strategisch eingesetzt werden können.

Einzelspieler- und Koop-Modus: Die Möglichkeit, das Spiel sowohl alleine mit KI-Partnern als auch im Koop-Modus mit Freunden zu spielen, verleiht dem Spiel Flexibilität und erweitert die Spielerfahrung.

Realistisches Gameplay: Fehlende HUD-Elemente wie eine Karte, Munitionsanzeige und Gegneranzahl sorgen für ein herausforderndes und authentisches Spielerlebnis.

Taktische Befehle: Die Möglichkeit, das KI-Squad mit verschiedenen Befehlen zu steuern, trägt zur taktischen Tiefe des Spiels bei und ermöglicht eine realistische Teamkoordination.

Cons

Fehlende Story-Elemente: "Ready or Not" legt den Fokus nicht auf eine tiefgreifende Story, was für Spieler, die eine starke narrative Komponente bevorzugen, enttäuschend sein könnte.

Herausforderndes Gameplay: Die Schwierigkeit des Spiels kann dazu führen, dass einige Spieler frustriert werden, insbesondere wenn sie von unerwarteten Situationen überrascht und besiegt werden.

Begrenzte Informationen: Das Fehlen von Informationen wie Munitionsanzeige und Karte kann für manche Spieler frustrierend sein, die möglicherweise eine klarere Übersicht bevorzugen.

Einige Waffenbalance: Möglicherweise gibt es kleinere Ungleichgewichte bei bestimmten Waffen, die die Spielerfahrung beeinflussen könnten.

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