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Little Hope (Nintendo Switch) im Test

Little Hope (Nintendo Switch) im Test

Die Nintendo Switch erweist sich erneut als eine ideale Plattform für die Horror-Spieleserie “The Dark Pictures Anthology”. Nachdem “Man of Medan” erfolgreich auf die Switch portiert wurde, ist nun “Little Hope” an der Reihe, um Spieler auf der mobilen Konsole in Angst und Schrecken zu versetzen.

Setting und Geschichte: Hexenverfolgung in Little Hope

Anders als sein Vorgänger, der auf einem gruseligen Boot spielte, entführt uns “Little Hope” in die düstere Welt der Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert, genauer gesagt in die Stadt Little Hope. In diesem Albtraum steuern wir einen Professor und vier College-Studenten – Andrew, Angela, Daniel und Taylor –, die verzweifelt versuchen, aus diesem verfluchten Ort zu entkommen. Die Besonderheit liegt darin, dass wir abwechselnd die Kontrolle über diese Charaktere übernehmen können, wodurch sich die Story und die Beziehungen untereinander ständig verändern.

Der Schmetterlingseffekt spielt hier eine entscheidende Rolle: Jede Entscheidung, die wir treffen, hat Konsequenzen. Sie beeinflusst nicht nur den Verlauf der Geschichte, sondern auch das Schicksal der Charaktere. Dieser Mechanismus sorgt für einen hohen Wiederspielbarkeitswert und hält die Spannung konstant hoch.

Spielmechanik: Zeitepochen, Rückblenden und Quick Time Events

“Little Hope” setzt ähnlich wie sein Vorgänger auf Zeitepochen und Rückblenden, die erst am Ende des Spiels das gesamte Geheimnis lüften. Das Ende ist jedoch gleichzeitig ein Neuanfang, denn nach dem ersten Durchspielen wird der “Curator’s Cut”-Modus freigeschaltet, der es ermöglicht, die Geschichte aus verschiedenen Charakterperspektiven zu erleben und neue Entscheidungen zu treffen.

Der Schmetterlingseffekt wird zusätzlich durch das Sammeln von Hinweisen und das Lösen von Rätseln vertieft, was dem Spiel eine zusätzliche Spannungsebene verleiht. Quick Time Events (QTEs) bieten ebenfalls eine Prise Nervenkitzel, da sie je nach Schwierigkeitsgrad entweder leicht zu bewältigen oder extrem anspruchsvoll sind. Ein Scheitern in bestimmten QTEs kann sogar den sofortigen Tod eines Charakters bedeuten.

Technik: Überraschend gutes Spielgefühl auf der Switch

Technisch gesehen ist “Little Hope” ein erstaunliches Ergebnis auf der Nintendo Switch. Obwohl die Konsole nicht mit Next-Gen-Konsolen oder dem PC mithalten kann, gelingt es dem Spiel, eine beeindruckende Optik zu präsentieren. Dadurch, dass “Little Hope” dunkler ist als “Man of Medan” fällt die niedrige Auflösung seltener auf und das Bild wirkt insgesamt weniger pixelig. Abstriche müssen natürlich in den Details und in den Schatten in Kauf genommen werden, aber die Präsentation als Gesamtbild ist ziemlich beeindruckend.

Die Mobilität der Switch ist hier jedoch eine zwiespältige Sache – ein Horrorspiel in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit zu spielen, ist nicht jedermanns Sache, aber die Option besteht.

Die Steuerung auf der Switch ist akzeptabel und gut angepasst, was das Spielerlebnis unterwegs noch angenehmer macht. Das staksige Laufen ist auf allen Plattformen gleich – da macht die Nintendo Switch Version nun nichts schlechter oder besser. Dies ist einer der wenigen Kritikpunkte an dem Spiel selbst: Das direkte Steuern der Charaktere fühlt sich hakelig an.

Fazit: Ein Gruselspiel, das begeistert

Schon 2020 habe ich mich auf “Little Hope” gefreut, und die Freude ist nach wie vor berechtigt. Der Anfang und das Ende des Spiels sind beeindruckend, während die Mitte zwar etwas zäh sein kann, aber dennoch auf das große Finale hinarbeitet. Das Spiel auf der Nintendo Switch zu erleben, selbst mit geringerer Auflösung, bietet Bequemlichkeit und die Möglichkeit, sich in kurzen Sessions in den Grusel zu vertiefen. Für diejenigen, die das Spiel noch nicht kennen, gibt es einige überraschende Wendungen, während es für diejenigen, die es bereits gespielt haben, eine willkommene Auffrischung bietet. Mit hochkarätigen Schauspielern, einer gut erzählten Story, einem Online-Koop-Modus, um den Schrecken zu teilen, und der Mobilität der Switch ist “Little Hope” ein echtes Schnäppchen für nur 19,99 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hervorragend. Grusel-Fans sollten diesen Titel auf der Nintendo Switch auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Für diesen Testbericht wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

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Amazing
85100
Pros

Fesselnde Geschichte, die auf der Hexenverfolgung in Little Hope basiert

Abwechslungsreiche Charaktere, die abwechselnd gesteuert werden können

Der Schmetterlingseffekt sorgt für hohe Wiederspielbarkeit und Spannung

Verzweigte Entscheidungen beeinflussen den Verlauf der Geschichte und das Schicksal der Charaktere

"Curator's Cut"-Modus für erweiterte Perspektiven und Entscheidungen nach dem ersten Durchspielen

Quick Time Events (QTEs) bieten zusätzlichen Nervenkitzel

Überraschend gute Optik auf der Nintendo Switch

Mobilität der Konsole ermöglicht flexibles Spielen unterwegs

Cons

Geringere Auflösung im Vergleich zu Next-Gen-Konsolen und PCs

Einige QTEs können schwer zu bewältigen sein und führen bei Scheitern zum sofortigen Charaktertod

Die Mitte des Spiels kann etwas zäh sein

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