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Vampire: The Masquerade – Swansong (Nintendo Switch) im Test

Vampire: The Masquerade – Swansong (Nintendo Switch) im Test

Die Welt des Rollenspiels „Vampire: The Masquerade“ hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis in die 90er Jahre zurückreicht. Das Pen & Paper-Rollenspiel erfreute sich großer Beliebtheit, was schließlich zur Entstehung von Videospielen im gleichen Universum führte. Doch die Entwicklung dieser Spiele war oft von Problemen begleitet. Trotz dieser Schwierigkeiten ist „Vampire: The Masquerade – Swansong“ nun auf der Nintendo Switch erschienen.

3 Charaktere – 3 Blickwinkel auf die Story

In „Swansong“ übernehmen Spieler die Rollen von drei unterschiedlichen Vampiren: Emem, Galeb und Leysha. Jeder dieser Charaktere zeichnet sich durch einzigartige Eigenschaften aus. Emem, die Diva der Nachtclubs, hat einen ganz eigenen Charme und steht in einer Beziehungskrise mit ihrer Ex. Galeb hingegen ist düster und egoistisch, getrieben von dem Wunsch, seine Freundin in einen Vampir zu verwandeln. Leysha, die Visionen hat und versucht, ein untypisches Vampirkind aufzuziehen, komplettiert das Trio. Diese vielfältigen Charaktere machen es spannend, ihre unterschiedlichen Schattenseiten kennenzulernen. Dabei mag man natürlich nicht jeden Charakter. Wenn es drei Protagonisten gibt, wird man den einen lieber spielen als den anderen. So sind dann manche Passagen besser, andere schlechter, wobei es keine sehr schlechten Passagen gibt. Die Umgebungen sind jedes Mal anders, die Dialoge unterscheiden sich, so auch die Rätsel. Langweilig wird es daher nie.

Galeb (links), Leysha (mitte unten), Emem (rechts)

Apropos Story …

Doch wie passen diese drei doch sehr unterschiedlichen Charaktere in eine Story?

Das Spiel ist ein packender Thriller, der sich um den bisherigen Frieden zwischen den verschiedenen Vampirfraktionen dreht. Nach einem brutalen Vorfall beschuldigen sich die Parteien gegenseitig, und es liegt in der Hand des Spielers, die Wahrheit herauszufinden. Da das Spiel hauptsächlich von seiner Story lebt und vor allem von der ein oder anderen Wendung, werde ich nicht mehr über die Story verraten.

Anspruchsvolle Rätsel, interessante Spurensuche & herausfordernde Dialoge

Im Gegensatz zu anderen Adventure-Spielen werden hier keine klaren Anweisungen gegeben. Ihr wechselt ständig zwischen den drei Charakteren, sucht nach Spuren, befragt Personen und löst anspruchsvolle Rätsel, um voranzukommen. Sowohl die Rätsel als auch die Dialoge sind herausfordernd, was den Spielspaß steigert. Die Suche nach Hinweisen ist anspruchsvoll, da es keine Highlight-Funktion gibt. Die Dialoge sind scharfsinnig, und die Entscheidungen, welche Fähigkeiten ihr einsetzen möchtet, sind entscheidend für den Spielverlauf. Dieser Vielfalt und den Würfelelementen verdankt das Spiel seinen anhaltenden Spannungsbogen, bei dem ihr stets mit den Konsequenzen eurer Entscheidungen leben müssen. Die Tatsache, dass man nicht manuell speichern kann, trägt dazu bei, dass jede Spur, jede Entscheidung und jeder Dialog die Geschichte vorantreibt. So hat jeder Spieler sein ganz eigenes Erlebnis der Story.

Unterschiedliche Umgebungen sorgen für Abwechslung und Spannung

Ein grafischer Graus und spielerischer Schmaus auf Nintendo Switch

Die technische Umsetzung war bereits auf dem PC nicht optimal. Die Umgebungen sahen zwar gut aus, aber die Charaktere weniger.

Schlangenhaare, verwaschene Gesichter bei Fernaufnahmen, fehlende Details

Auf der Nintendo Switch fällt die Auflösung jedoch noch niedriger aus, was zu einem unscharfen Erscheinungsbild führt. Gesichter sind oft kaum erkennbar, insbesondere wenn mehrere Charaktere in der Nähe der Kamera stehen. Nur Frisuren und Kleidung lassen darauf schließen, wer mit wem spricht. Obwohl dies zu flüssigem Gameplay führt, schmälert die geringe Grafikqualität den Gesamteindruck erheblich. Grafik ist sicherlich nicht alles, aber sie kann den Spielspaß beeinflussen. Immerhin sind nur wenige Bugs aufgefallen, und die Ladezeiten sind akzeptabel, wenn auch länger als auf dem PC.

Fazit

„Vampire: The Masquerade – Swansong“ auf der Nintendo Switch bietet eine fesselnde Geschichte mit vielschichtigen Charakteren und anspruchsvollen Rätseln. Die Entscheidungsfreiheit und die Konsequenzen eurer Handlungen sorgen für anhaltende Spannung. Leider leidet die technische Umsetzung auf der Switch unter niedriger Auflösung und unscharfer Grafik, was den Gesamteindruck trübt. Dennoch ist das Spiel einen Blick wert, wenn ihr auf der Suche nach einer tiefgründigen Vampirgeschichte seid und die technischen Abstriche in Kauf nehmen könnt.

Für diesen Testbericht wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

0
Great
62100
Pros

Fesselnde Handlung mit vielfältigen Charakteren

Anspruchsvolle Rätsel und Dialoge

Große Entscheidungsfreiheit und Konsequenzen für das Gameplay

Abwechslungsreiche Charaktere mit einzigartigen Eigenschaften

Spannende Vampirwelt und Hintergrundgeschichte

Fesselnder Thriller-Aspekt

Gute Umsetzung des Vampir-Settings aus dem Pen & Paper-Rollenspiel

Cons

Niedrige Auflösung und unscharfe Grafik auf der Nintendo Switch

Schwierigkeiten bei der Erkennung von Gesichtern der Charaktere

Lange Ladezeiten im Vergleich zur PC-Version

Fehlende Möglichkeit des manuellen Speicherns

Technische Abstriche trüben den Gesamteindruck

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