Now Reading
The Legend of Nayuta: Boundless Trails (PS5) im Test

The Legend of Nayuta: Boundless Trails (PS5) im Test

Die Trails-Serie von Nihon Falcom ist für ihre komplexe Welt und tiefgründige Handlung bekannt. Doch „The Legend of Nayuta: Boundless Trails“ bricht mit dieser Tradition und präsentiert sich als eigenständiges Abenteuer auf der PS5. Ursprünglich für die PSP veröffentlicht, hat Nayuta seinen Platz in der Trails-Reihe gefunden, obwohl es einiges anders macht.

Auf ins Abenteuerland

Hier tauchen wir in ein Abenteuer ein, das zwar seinen eigenen Charakter hat, aber dennoch einige Merkmale der Serienwurzeln bewahrt. Anders als bei den meisten Trails-Spielen benötigt ihr jedoch kein Vorwissen, um in die Welt von Nayuta einzutauchen. Mit einer vergleichsweise simplen Story und einer Spielzeit von etwa 30 Stunden ist „The Legend of Nayuta: Boundless Trails“ eine gute Möglichkeit, die Welt der Trails zu erkunden, ohne sich auf lange, zusammenhängende Handlungsstränge einzulassen.

Ein Blick zu den Sternen – und die halbe Story ist schon verraten

In „The Legend of Nayuta: Boundless Trails“ schlüpft ihr in die Rolle des namensgebenden Protagonisten Nayuta. Anders als die Helden der anderen Trails-Teile, ist Nayuta ein unbeschwert wirkender Abenteurer, der den Sternen nachjagt. Seine Weltanschauung unterscheidet sich stark von der des Rests der Welt, da er felsenfest daran glaubt, dass die Welt rund ist. Während Nayuta die Sterne am Himmel betrachtet und neue Abenteuer in der Ferne sucht, geschieht das Unfassbare: Sterne und uralte Ruinen fallen vom Himmel. Zusammen mit alten und neuen Freunden macht sich Nayuta auf, dieses mysteriöse Ereignis zu erforschen.

With the Power of Friendship

Die Charaktere, die Nayuta auf seinem Abenteuer begleiten, bedienen so ziemlich jedes Klischees, das man aus Anime und Videospielen kennt. Von kleinen Fee-Mädchen, die ihr Gedächtnis verloren haben, bis hin zu Kindheitsfreundinnen, die mehr sein wollen, und dem treuen, loyalen Freund, sind alle typischen Archetypen vertreten. Man kann das als Klischee abtun, aber es verleiht dem Spiel auch einen gewissen klassischen Reiz. Die Story mag nicht gerade innovativ sein, aber sie bietet dennoch genügend Charme und Unterhaltung, um Spieler bei Laune zu halten.

Stereotypisch, aber gewollt

Schluss mit rundenbasiert

Ein bemerkenswerter Unterschied zu anderen Trails-Spielen ist das Kampfsystem in „The Legend of Nayuta: Boundless Trails“. Hier setzt man auf actiongeladene Kämpfe, in denen ihr euch frei bewegen, ausweichen und mächtige Kombos ausführen könnt. Um neue Kombos freizuschalten, müsst ihr Level erneut spielen, um Sterne zu sammeln. Dieser Ansatz verleiht dem Spiel einen leichtfüßigen, fast schon Mario-artigen Charme, der allerdings aufhört, sobald ihr die Möglichkeit habt, die Jahreszeiten zu verändern. Das eröffnet euch nämlich neue Möglichkeiten, die Spielwelt zu erkunden, auch wenn die Sprungmechanik in einigen Situationen etwas ungenau wirkt und die Steuerung gelegentlich als altbacken empfunden werden kann. Dies beeinträchtigt den Spielspaß jedoch nur in begrenztem Maße. Es ist immerhin ein PSP-Spiel und wer das im Hinterkopf behält, wird auch nicht allzu große Erwartungen haben, die enttäuscht werden können.

Die normalen Kämpfe gegen gewöhnliche Gegner können aufgrund der Einfachheit des Kampfsystems schnell repetitiv werden. Die Bosskämpfe hingegen sind ein echter Höhepunkt des Spiels. Hier erwartet euch mehrere Kampfphasen und taktisches Geschick ist unerlässlich. Dies sorgt für Abwechslung und Spannung in den Kämpfen.

Developer did it again

Es gibt natürlich auch Trails-typisch wieder einige Nebenaktivitäten in Form von kleineren Nebenquests, die in der Regel nicht zu lange dauern, aber inhaltlich auch nicht gut gestaltet sind. Es sind die typischen Nebenaktivitäten, um das Spiel etwas zu strecken und etwas mehr Inhalt rauszukitzeln, um Spieler länger am Ball zu lassen, gleichzeitig aber auch für Ermüdung sorgen. Das ist nun kein Beinbruch, aber wie auch in vielen anderen Spielen, ein kleines Manko.

Auf PS5 gar nicht so schlecht

Die PS5-Version von „The Legend of Nayuta: Boundless Trails“ präsentiert sich als ein Remaster des ursprünglichen PSP-Spiels. Grafisch gesehen ist es sicherlich keine Augenweide im Vergleich zu den neuesten AAA-Titeln auf der Konsole. Die Umgebungsdarstellung wirkt oft grob und wenig detailreich, was das Spielgeschehen gelegentlich ausbremst. Allerdings kommen die in 2D gezeichneten Charaktere sehr gut zur Geltung und verleihen dem Spiel einen charmanten Anime-Touch. Die Steuerung ist zwar funktional, jedoch etwas altmodisch, was in einigen Passagen zu Frustration führen kann. Was die Trophäen angeht, so sind sie fair und motivieren zum Weiterspielen, da sie gut in die Spielmechanik integriert sind und zusätzliche Herausforderungen bieten.

Hier sieht man sehr gut den Unterschied zwischen Konzept und Umsetzung

Fazit

„The Legend of Nayuta: Boundless Trails“ ist ein eigenständiges Abenteuer in der Trails-Welt, das zwar auf eine simplere Story setzt, aber dennoch eine interessante Erfahrung bietet. Die actiongeladenen Kämpfe und die Vielfalt der Charaktere tragen dazu bei, dass das Spiel trotz einiger Schwächen unterhält. Fans der Trails-Reihe sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass Nayuta einige ungewohnte Änderungen mit sich bringt und nicht unbedingt als Einstiegspunkt in die Serie geeignet ist, sondern eher als eigenständiges Abenteuer betrachtet werden kann. Trotzdem bietet „The Legend of Nayuta: Boundless Trails“ eine unterhaltsame Reise in eine Welt, die zwar anders ist, aber dennoch den Charme der Trails-Reihe bewahrt.

Für diesen Testbericht wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

0
Great
74100
Pros

Eigenständige Story innerhalb der Trails-Welt

Kein Vorwissen über die Trails-Reihe erforderlich

Charmante und vielfältige Charaktere

Actiongeladene Kämpfe mit freier Bewegung

Interessante Bosskämpfe und taktische Tiefe

Unterhaltsame Weltenerkundung durch das Verändern der Jahreszeiten

Fair gestaltete Trophäen, die zum Weiterspielen motivieren

Cons

Grafisch nicht auf dem neuesten Stand, insbesondere bei der Umgebungsdarstellung

Altbackene Steuerung in einigen Situationen

Wiederholende Kämpfe gegen gewöhnliche Gegner

Einfache Story, die nicht gerade innovativ ist

Schwierigkeiten bei der Einschätzung von Sprungdistanzen

Scroll To Top