Ich hatte das Vergnügen, „Earthless“ von Entwickler Blackbird Interactive und Publisher Team17 auszuprobieren, und ich muss sagen, es ist ein faszinierendes Spielerlebnis, das sich schnell von einem eigenartigen Mix aus Genres zu etwas Eigenem und äußerst Interessantem entwickelt.
Die Handlung ist zunächst recht simpel: Die Erde ist unbewohnbar geworden, und wir suchen verzweifelt nach einem neuen lebensfähigen Planeten, den sogenannten Exo-Planeten. Die Story ist im aktuellen Stadium des Spiels eher zweitrangig, da „Earthless“ sich noch in der Entwicklungsphase befindet. Aber schon Anfang 2024, wenn der Early Access beginnt, soll der erste Akt der Kampagne verfügbar sein, gefolgt von weiteren Akten im Laufe des Early Access. Die vollständige Veröffentlichung ist etwa ein Jahr nach dem Early Access geplant.
Nun zum Gameplay, das anfangs etwas verwirrend klingen mag, aber letztendlich sehr gut durchdacht ist. In der Demo bewegte ich mich mit meinem Raumschiff auf einer Karte auf einem Exo-Planeten von „Begegnung“ zu „Begegnung“ und erweiterte nach und nach mein Kartendeck. Dabei hatte ich die Möglichkeit, Karten zu recyclen, neue zu erstellen oder am Ende einer Mission aus einem Belohnungsmenü eine von drei Karten auszuwählen. Dieses Kartendeck-Management mag auf den ersten Blick bekannt erscheinen, wurde jedoch gekonnt umgesetzt. Man muss nicht immer das Rad neu erfinden; eine solide Umsetzung kann genauso gut sein.
Die „Begegnungen“ selbst sind wirklich anspruchsvoll gestaltet. Das Schlachtfeld mag zwar in seiner Größe und Grafik begrenzt sein, aber die Entwickler haben viele Mechaniken eingebaut, die den Spieler in der Demo bereits vor große Herausforderungen stellen. Man muss die Hitze im Auge behalten, um sich überhaupt bewegen zu können, und den Energiehaushalt im Blick haben, um möglichst viele Karten spielen zu können. Die eigenen Schilde, die vor Feinden schützen, werden ebenfalls durch Karten aufgefüllt. Ein Gleichgewicht zwischen Verteidigung und Angriff ist stets erforderlich. Und es wird noch schwieriger, wenn man Karten von Gegnern erhält, die bestimmte Malus-Effekte haben, wie Schaden an der Hülle bei jeder ausgespielten Karte. Zusätzliche Features wie Nebel und Gelände-Elemente sorgen für Abwechslung und taktische Tiefe. Schon die ersten Spieleindrücke zeigen, dass hier viele Features, viele Herausforderungen aufeinandertreffen. Wenn im Early Access und auch in der Vollversion dieses Niveau an Diversität gehalten wird, kann man sich auf ein forderndes und abwechslungsreiches Spiel freuen.
Ich möchte jedoch betonen, dass es sich hierbei um eine sehr frühe Version des Spiels handelt, und daher kann ich noch nicht viel zur Langzeitmotivation sagen. Doch die Roguelite-Elemente, die einen nach dem Tod von vorne beginnen lassen, verleihen „Earthless“ definitiv einen gewissen Wiederspielwert und den typischen Indie-Charme. Wenn man das Spiel mag, kann man sich stundenlang darin verlieren, ohne dass Langeweile aufkommt.
Zusammenfassend hinterlässt „Earthless“ einen vielversprechenden Eindruck, und ich bin gespannt auf die weiteren Entwicklungen. Die Mischung aus Deckbuilding, rundenbasiertem Gameplay und dem faszinierenden Sci-Fi-Setting verspricht ein aufregendes Spielerlebnis, das Fans des Genres aufhorchen lassen sollte. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie sich „Earthless“ während des Early Access und bei seiner Vollveröffentlichung weiterentwickeln wird.