Now Reading
The Devil in Me (PS5) im Test

The Devil in Me (PS5) im Test

„The Devil in Me“ markiert den vierten fesselnden Eintrag in der von Supermassive Games entwickelten „The Dark Pictures Anthology“. Diese Serie von Horror-Abenteuern ist für ihre intensive Erzählweise und die tiefgreifenden Auswirkungen der Spielerentscheidungen auf den Verlauf der Geschichten bekannt. In diesem Kapitel wird die Dunkelheit durchleuchtet, indem sie Spieler in ein gruseliges Hotel entführt, das als Drehort für das Filmteam von „Architect of Murder“ dient. Doch während die Kameras rollen, entfaltet sich hinter den Kulissen ein schreckliches Grauen, da das Hotel eine akribische Nachbildung eines schaurigen Schauplatzes ist – eines Ortes, der einst von H.H. Holmes, einem berüchtigten Serienmörder, heimgesucht wurde.

Ein bisschen „Saw“-Feeling darf natürlich nicht fehlen

Verwobene Schicksale: Die vielschichtige Filmcrew und ihre individuellen Geheimnisse

Von links nach rechts: Mark, Kate, Charlie, Jamie, Erin

Die Filmcrew, zusammengesetzt aus den sehr gut ausgearbeiteten Charakteren Kate, Mark, Jamie, Erin und Charlie, findet sich auf einer abgelegenen Insel ein, nachdem sie von einem mysteriösen Herrn Du’Met zu einem vermeintlich spannenden Filmprojekt eingeladen wurde. Jedes Mitglied dieser vielschichtigen Gruppe trägt eigene Geheimnisse, ungelöste Gefühle und persönliche Konflikte mit sich herum, die im Verlauf der Geschichte zunehmend an die Oberfläche gelangen. Kate, eine gequälte Frau mit einem dunklen Trauma, scheint anfangs eine kühle Fassade aufrechtzuerhalten, doch es wird schnell deutlich, dass sie noch immer starke Gefühle für ihren Ex-Partner Mark hegt. Mark wiederum, ein rational denkender Kameramann, ist tief in seine wissenschaftliche Herangehensweise an die Dinge verstrickt und scheint sich trotz des vergangenen Beziehungsdramas nicht vollständig von Kate lösen zu können. Jamie stellt eine mutige, toughe Persönlichkeit dar, die jedoch auch verwundbar ist und unerwartete Gefühle für Erin entwickelt, die als ängstliche und sensible Person dargestellt wird, stets mit ihrem Asthmaspray bewaffnet. Die Dynamik der Gruppe wird durch Charlie, den angespannten und oft unbequemen Anführer der Crew, weiter aufgeladen. Sein autokratischer Führungsstil und die Tatsache, dass er oft seine eigenen Ideen über die Bedürfnisse der anderen stellt, sorgen für Unmut innerhalb der Crew.

Überleben um jeden Preis: Das herausfordernde Gameplay von „The Devil in Me“

Das Gameplay von „The Devil in Me“ legt einen starken Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere. Dialogoptionen ermöglichen den Spielern, die Richtung der Gespräche und Interaktionen zu lenken, was sich auf die Gruppendynamik auswirkt und die Richtung der Handlung beeinflusst. Überleben ist der Schlüssel, und dieses Ziel wird durch eine Mischung aus strategischen Entscheidungen und geschicktem Umgang mit Quick-Time-Events erreicht. Letztere erfordern präzises Drücken der richtigen Tasten während entscheidender Momente, was oft über Leben und Tod entscheidet. Das Erforschen der Umgebung nach Hinweisen und nützlichen Gegenständen ist ebenfalls von großer Bedeutung, da sie den Spielern ermöglichen, Rätsel zu lösen und die Schicksale der Charaktere zu beeinflussen.

Die Implementierung von Dunkelheit als zentrales Gameplay-Element ist eine bemerkenswerte Neuerung, die die Horrorelemente des Spiels intensiviert. Spieler sind gezwungen, auf Taschenlampen, Feuerzeuge und Kameralichter zurückzugreifen, um die dunklen und beängstigenden Abschnitte der Umgebung zu beleuchten. Diese Verletzlichkeit und Unsicherheit tragen dazu bei, die immersive Erfahrung zu vertiefen.

Die Atmosphäre in „The Devil in Me“ ist dicht, düster und unheimlich. Der sorgfältig gestaltete Wechsel von Tages- zu Nachtsequenzen, die schaurige Ästhetik der Innenräume des Hotels sowie die geschickt platzierten visuellen Elemente wie Risse in den Wänden und unheimliche Puppen tragen allesamt dazu bei, das Gefühl der Bedrohung und des Unbehagens zu intensivieren. Die Nutzung von Lichtschaltern, Taschenlampen und anderen Lichtquellen betont die Macht des Lichts inmitten der Finsternis und verstärkt das Spielerlebnis.

Das Spiel brilliert jedoch mit seinen innovativen Gameplay-Elementen wie den platzierten Hinweisen in Form von Bildern und Zukunftsversionen. Diese visuellen Anspielungen auf zukünftige Ereignisse erzeugen eine unheimliche Vorahnung, die den Nervenkitzel intensiviert und die Spieler dazu anregt, ihre Entscheidungen mit Bedacht zu treffen. Ebenso faszinierend ist die Einbindung einer Parallelstory um einen FBI-Agenten, die zusätzliche Tiefe und Komplexität in die Handlung bringt. Diese Erzählstränge fügen sich nahtlos in das Gesamtgefüge ein und sorgen für eine noch tiefere Immersion in die Welt des Spiels.

Schatten der Unvollkommenheit: Eine kritische Betrachtung der Gameplay-Mängel

Allerdings ist anzumerken, dass einige Aspekte des Gameplays nicht ganz perfekt umgesetzt wurden. Die Quick-Time-Events sind zwar spannend und entscheidend, können jedoch gelegentlich frustrierend sein, wenn das Drücken der richtigen Taste in stressigen Situationen leicht danebengeht. Zudem hätten einige Rätsel und Interaktionen komplexer gestaltet werden können, um dem Gameplay noch mehr Tiefe zu verleihen. Einige Spieler könnten auch die Tatsache bemängeln, dass bestimmte Türen lediglich dekorativ sind und nicht geöffnet werden können, was das Erkunden der Umgebung etwas einschränkt.

Bann des Grauens: Warum „The Devil in Me“ trotz Mängeln eine fesselnde Erfahrung bietet

„The Devil in Me“ ist trotz einiger kleinerer Mängel zweifellos eine bemerkenswerte Bereicherung für die „The Dark Pictures Anthology“. Die komplexe Handlung, die Wendungen, falsche Fährten und einzigartige Charakterdynamiken bietet, führen zu einer höchst spannenden Spielerfahrung. Das Spiel legt großen Wert auf die Konsequenzen von Entscheidungen und verleiht der Wiederspielbarkeit durch verschiedene Entscheidungsstränge zusätzliche Tiefe. Obwohl es nicht perfekt ist, schafft „The Devil in Me“ eine beklemmende Horroratmosphäre, die die Spieler in ihren Bann zieht. Das Zusammenspiel von intensiven Entscheidungen, schnellen Reflexen und einer fesselnden Handlung machen dieses Spiel zu einem Muss für Fans von interaktiven Horrorgeschichten.

0
Masterpiece
90100
Pros

Intensive Erzählweise und tiefgreifende Auswirkungen von Spielerentscheidungen

Innovative Nutzung von visuellen Hinweisen und Zukunftsversionen

Atmosphäre mit dichter, düsterer und unheimlicher Stimmung

Vielschichtige Charaktere mit individuellen Hintergründen und Konflikten

Spannende Dynamik innerhalb der Filmcrew, die zur Spannung beiträgt

Faszinierende Parallelstory mit einem FBI-Agenten, die die Handlung bereichert

Kreative Implementierung von Dunkelheit als zentrales Gameplay-Element

Quick-Time-Events und Dialogoptionen erhöhen den Spannungsfaktor

Immersive Umgebung mit geschicktem Lichtdesign und Gruselelementen

Cons

Gelegentlich frustrierende Quick-Time-Events

Einige Aspekte des Gameplays hätten komplexer sein können

Einschränkung bei bestimmten Türen, die nur dekorativ sind

Synchronisationsprobleme in der deutschen Version

Manche Rätsel könnten mehr Herausforderung bieten

Scroll To Top