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Miasma Chronicles (PC) im Test

Miasma Chronicles (PC) im Test

Nach Mutant Year Zero kommt nun ein weiteres Spiel aus dem Hause The Bearded Ladies: Miasma Chronicles.

Hier schlüpft ihr dieses Mal nicht in die fedrige Haut einer Ente. Ihr spielt Elvis, dessen Namensherkunft so unfassbar komisch ist, aber an dieser Stelle nicht gespoilert wird.

Im Grunde genommen verfolgt man Elvis, seinen Roboter Diggs und weitere Gefährten, auf die man im Laufe des Games trifft. Zu Beginn wagt ihr euch nicht weit vom verschlafenen und post-apokalyptischen Städtchen Sedentary weg. Ihr schaut euch das Umland an, kämpft gegen böse Frosch-Mutationen und alles ist zwar interessant, aber sehr ruhig und gelassen. Zumindest, bis ihr erfahrt, worum es in der Welt wirklich geht und ihr mit Elvis und Co. versucht, etwas an der Situation zu ändern. Dann kommt ihr in neue Gebiete, trefft auf neue Gegner und diese haben es wirklich in sich. Selbst der Schwierigkeitsgrad der Rätsel für Türcodes nimmt zu. Könnt ihr beispielsweise zu Beginn noch den Code auf einer Wand ablesen, müsst ihr mit der Zeit schon Rätsel lösen, um den Code zu erhalten.

Allein was die Story angeht, nimmt das Spiel an Spannung zu. Die komplette Atmosphäre des Spiels verändert sich und zieht einen in seinen Bann. Wenn andere Spiele also mit der Zeit langweiliger werden, setzt Miasma Chronicles einen drauf.

Rein vom Gameplay her ist das schon eine hohe Kunst, da wir hier von rundenbasierten Kämpfen sprechen. Normalerweise würde man hier schnell die Lust verlieren, da immer der gleiche Gegnertyp bekämpft würde. Man hätte schnell raus, was gegen welchen Gegner hilft und es könnte dann nur unnötig lang dauern, den Gegner seinen Zug machen zu lassen. Hier ist es aber anders: Durch eine recht vielfältige Gegnerauswahl, durch gut platzierte Deckung, diverse Umgebungsauslöser und Fähigkeiten, bleibt es bis zum Schluss spannend.

Die normalen Fähigkeiten sind dabei eher langweilig gestaltet, weil sie Schema F folgen: Feuerschutz, mehr Lebensenergie, usw. Weitaus interessanter sind die Miasma-Kräfte. Hier kann man Feinde übernehmen, Tornados losschicken und noch einiges mehr. Die Kräfte gibt es nicht geschenkt, denn hierfür müssen bestimmte Missionen abgeschlossen werden, die teils in die Hauptstory integriert sind, teils in der Welt zu finden und teils per Nebenquest abgeschlossen werden können.

Um sich das Spiel wesentlich einfacher zu machen, lohnt es sich, sich an Gegner anzuschleichen, mit einer schallgedämpften Waffe so viele wie möglich auszuschalten und dann letzten Endes nur gegen die wirklich harten Gegner zu kämpfen. Vor allem dann, wenn Gegner ihren Vorteil daraus ziehen, dass sie in der Gruppe kämpfen, einen festhalten können, etc.

Um übrigens die komplette Weltkarte aufzudecken, besonders wichtige und praktische Items zu finden und genug Geld für bestimmte besondere Waffen im Spiel zu ergattern, sollte man die Nebenquests unbedingt erfüllen. Diese laufen leider sehr eintönig ab, da man meist ein Gebiet nach Gegnern absucht und alle tötet. Aber die Gegenstände sind es wirklich wert und manchmal bekommt man noch eine gute Nebengeschichte erzählt, die mehr zur Weltgeschichte preisgibt und die Atmosphäre dadurch verdichtet.

Was den Schwierigkeitsgrad der Nebenquests angeht, so muss man hier schon sehr hartgesotten sein, um diese zu Beginn abzuschließen. Die Hauptquests haben ein sehr viel niedrigeres Level als die Nebenquests und so bietet es sich an, erst eine ganze Handvoll Hauptquests zu machen, bevor man sich an die Nebenquests heranwagt. Aber gut, diese beinhalten auch den besten Loot, daher müssen sie wohl auch etwas schwieriger sein.

Der Schwierigkeitsgrad generell ist sehr ausgeglichen. Zumindest auf den ersten beiden Schwierigkeitsgraden. Auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad ist es immer noch nicht zu einfach, aber das Sterben ist schon weitaus schwieriger, immerhin machen Feinde weniger Schaden und man hat mehr Lebensenergie. Es verzeiht viel mehr.

Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad wird es schon härter. Ab da sind Medi Pods und andere Heilgegenstände verpflichtend, da auch nicht so viel Lebensenergie nach dem Kampf wiederhergestellt wird.

Über den schwierigsten Schwierigkeitsgrad müssen wir wohl nicht reden: Der richtet sich definitiv an die Creme de la Creme der Taktik-Enthusiasten.

Insgesamt hinterlässt Miasma Chronicles mit guten 25+ Spielstunden ein schönes Gefühl. Die Spielwelt ist toll designt und es sieht, gerade auch wegen der tollen Effekte, einfach toll aus. Die Story ist interessant, das Gameplay ist fordernd und man möchte einfach am Ball bleiben. Wie auch schon Mutant Year Zero zuvor, kann man bei diesem Spiel nichts falsch machen.

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

0
Masterpiece
90100
Pros

Rätsel werden anspruchsvoller

Sehr gut designte Kämpfe und Kampfareale

Viele unterschiedliche Gegnertypen

Miasma-Fähigkeiten

Tolle Story

Tolle Spielwelt

Tolle Grafik (vor allem die Effekte)

Cons

Teils zu viele Nebenquests

Schwierigkeitsgrad bei Nebenaktivitäten zu hoch

Standard-Fähigkeiten etwas langweilig

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