Age of Wonders geht mit Age of Wonders 4 in die vierte Runde. Das rundenbasierte und an Total War und Civilization angelehnte Game zeigt sich im vierten Teil von einer sehr starken Seite.
Starten wir direkt einmal mit den Vorzügen im Gameplay.
Charaktererstellen par excellence

Sobald ihr euch für eine der vielen unterschiedlichen Klassen entschieden habt – und die Auswahl ist wirklich stattlich, da sie vieles aus dem Fantasy-Segment abdeckt – könnt ihr euch für verschieden schwierige Szenarien entscheiden. Es gibt beispielsweise ein Tutorial-Szenario, ein Story-Szenario und noch größere Herausforderungen. Sobald ihr euch dann für eine Rasse, Klasse und viele kleine Details entschieden habt, u.a. ob ihr imperialistisch sein wollt, was sich natürlich alles auch auf das Spiel auswirkt, startet das Szenario, für das ihr euch entschieden habt.
Haupthandlung okay, Lore dafür sehr gut
Spielt ihr das Story-Szenario erhaltet ihr eine Fantasy-Story rund um Godir (selbst ernannte Götter) und ein zwei Kniffen in der Story, die man sich wirklich gerne anhört.
Die Siegbedingungen sind gut gestaltet, da ihr sowohl durch Krieg, als auch durch Punkte, durch Wissen usw. gewinnen könnt. Es ist also nicht notwendig alles und jeden zu unterjochen, außer natürlich, es entspricht der Natur der gewählten Einheiten. Als Blutork macht ein imperialistischer Ansatz mehr Sinn als, wenn ihr euch nun für menschliche wissbegierige Paladine entscheidet.
Die Geschichte rund um die Godir ist in Ordnung. Sie ist nicht zu präsent, als dass sie einen zu großen Anteil des Gameplays für sich einnehmen würde, zeigt aber hier und da ihre sehr guten Seiten, vor allem dann, wenn sie mit dem Gameplay einher kommt. Beispielsweise muss man dann mal schnell Feinde ausmerzen, die eine Stadt bedrohen oder einen Turm einnehmen. Manche Events sind zeitgebunden und bieten neben der zeitlichen Herausforderung etwas mehr Spannung.
So gut die Dialoge auch geschrieben sind, so gut sie auch synchronisiert wurden, so sind sie dennoch nur ein gutes Beiwerk zu einem noch besseren Gameplay, auf dem hier klar der Fokus liegt. Die Lore allerdings, die Weltgeschichte des Spiels, ist erstklassig und strotzt geradezu vor Fantasy.
Runde für Runde, aber alles andere als langweilig
Im Grunde genommen versucht ihr in Age of Wonders 4 eure Armee auszubauen, diese Runde für Runde über die Weltkarte zu jagen, auszuspähen, auf neue Verbündete/Feinde zu treffen und euch euren Platz in der neuen Welt zu verdienen. Ob nun durch Krieg oder Verträge, die über Freundschafts- und Handelverträge sogar noch hinausgehen. Sehr viel Spaß macht vor allem das Gewinnen von Vasallen und die oft daraus resultierende Annexion. Hier könnt ihr dann sogar entscheiden, ob ihr den Stadtausbau selbst vornehmen wollt oder die KI das für euch übernimmt.
Generell ist das ein sehr komfortables Feature: Die KI kann Sachen für euch erledigen. Es gibt beispielsweise die Option, einen Kampf automatisch ausfechten zu lassen. Daraufhin bekommt ihr sogar das Ergebnis angezeigt und wenn es euch nicht gefällt, könnt ihr manuell nachhelfen. Im Gegensatz zu manch anderem Spiel ist dieses manuelle Eingreifen danach wirklich ein großes und tolles Feature, das einfache Kämpfe bespringt und gleichzeitig dafür sorgt, dass man das Ergebnis anpassen kann.

Der Skilltree ist nicht nur hübsch anzusehen, er kann das Leben im Spiel auch durch nützliche Fähigkeiten erleichtern….
Das manuelle Kämpfen macht je nach Map und gewählter Fraktion mal mehr und mal weniger Spaß. Es gibt viele unterschiedliche Maps, auf denen gekämpft wird. Das ist ein großer Pluspunkt. Vor allem die Story-Kämpfe stechen mit einem sehr guten Leveldesign samt Gänge und Deckung hervor. Je nach gewählter Fraktion und gewählter Einheiten kommt es aber auch schon einmal vor, dass ein Kampf durch die Umgebung sehr viel schwieriger wird. Eine ausgewogene Balance zwischen Nah- und Fernkämpfern sowie Heilern ist hier also gefragt. Auch die Fähigkeiten des Anführers können die ein oder andere Schlacht für sich entscheiden. Im Zweifelsfall kann aber jeder Kampf so oft wiederholt werden, bis er gewonnen ist. Und da ründlich gespeichert wird, kann man immer noch Verstärkung heranziehen, die einem tatkräftig zur Seite steht. Wieso mit einer Armee angreifen, wenn man auch drei heranziehen kann?





Alles im Spiel ist sehr ausgewogen, da ein Fokus auf den Kampf gesetzt wird. D.h. ihr habt zwar Auflockerungen im Sinne von Stadtausbau, Diplomatie und Erkundung, wie auch das Erkunden unterirdisch, aber nicht alles nimmt gleich viel Zeit ein. So wird Micromanagement auf ein eher seichtes Niveau gehoben, währenddessen bei den Kämpfen schon etwas mehr gefordert wird.
Alles in Allem macht Age of Wonders 4 so gut wie alles richtig. Das Gameplay wird fordernder, anspruchsvoller über Zeit, die Grafik ist für das Genre gut und auch die Story kann sich sehen lassen, auch dann, wenn sie sich erst über Zeit entfaltet.
Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

Gute Grafik
Viele Fraktionen und Rassen, Klassen
Drachen ;)
Herausfordernd
Diverse Schwierigkeitsgrade
Epische Kämpfe in der Hauptstoryline
Seichte Diplomatie, Handel und Stadtausbau