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Cities: Skylines Remastered (PS5) im Test

Cities: Skylines Remastered (PS5) im Test

Cities: Skylines ist eines jener Aufbauspiele, die immer wieder neue Inhalte spendiert bekommen. Ursprünglich ist das Spiel 2015 erschienen. Mittlerweile kann man das Spiel auf so ziemlich jeder Plattform genießen. Damit das Spiel auch so grafisch ansprechend bleibt, wie es inhaltlich ist, setzt es sich nun ein „Remastered“ auf die Flagge und wird so für Next Gen besonders interessant.

Eines nur vorweg: Cities Skylines Remastered enthält nicht die über 30 DLCs, die es mittlerweile gibt. Es ist die Grundversion, die zwar ein paar Extras bereithält (Tag-Nacht-Zyklus), aber schon sehr nah an der Standardversion des Spiels bleibt.

Der Tag-Nacht-Zyklus macht optisch DEN Unterschied

Dabei ist die Standardversion schon sehr umfassend, auch wenn DLCs, wie etwa ein Transportsystem oder Finanzen sehr interessant sind.

In der Standardversion des Spiels gibt es im Bereich Bauen kaum Grenzen. Zu Beginn hat man ein kleines Areal, das an eine Autobahn grenzt. Die ersten Schritte bestehen also aus dem Straßenbau, dem Zuweisen von Wohn-, Gewerbe- und Industriegebieten. Wasser und Strom dürfen natürlich nicht fehlen. Direkt zu Beginn kann man sich für teure grüne Energie entscheiden, Rohre verlegen, Abwasser und Grundwasser nahe eines Flusses legen. Solche Dinge.

Sobald die ersten Bewohner kommen, gibt es auch schon die ersten Bau-Upgrades. Diese beziehen sich auf neue Gebäude und wachsende Bedürfnisse seitens der Bevölkerung. Schnell muss eine Grundschule her, Freizeitbeschäftigungen und so vieles mehr.

Auch wenn das grundlegende Tutorial am Anfang nicht ausreichend erscheint, führt das Spiel einen nach und nach in die Materie ein. Dann reicht die normale Ansicht auf einmal nicht mehr aus, es müssen Rohr-, Bildungs- und viele weitere Ansichten beachtet werden. Der Verkehr stockt plötzlich, ein Kreisverkehr muss gebaut werden, das Geld wird knapp, das Darlehen immer teurer, usw.

Das Spiel hält einen auf Trab

Auch wenn Aufbauspiele sehr entspannend sein können, kann es hier auch mal stressiger werden. In den seltensten Fällen wird der erste „Spieldurchgang“ der Run werden. In der Regel verbaut man sich, verkalkuliert sich oder hat schlichtweg etwas Wichtiges nicht bedacht.

Spielerisch hat Cities: Skylines einiges auf dem Kasten und auf dem PC kann man diese Mechaniken durch einfaches Klicken durchschalten. Wie verhält sich das aber auf der PlayStation mit Controller?

Erstaunlicherweise besser als gedacht. Die Kamera kann man relativ bequem mit den Analogsticks steuern und emuliert mehr oder weniger eine Maus. Aber auch die Schultertasten oder das bereits vorhandene Radialmenü werden gut eingesetzt. Zu Beginn merkt man kaum den Unterschied zwischen der Steuerung am PC und an der PlayStation – obwohl diese grundverschieden sind. Das ändert sich allerdings in dem Moment, in dem das Feintuning kommt. Wenn man eine gewisse Größe erreicht hat und mal eben etwas anpassen möchte, wird es anspruchsvoller. Konnte man zuvor noch mit den Richtungstasten beim Bauen mal eben rotieren, so wird es ab einer gewissen Größe und vor allem Dichte schwieriger zum Ziel zu gelangen.

Dadurch, dass man generell wenig an die Hand genommen wird und sich vieles über kleinere Hinweise in den Ecken zusammenbastelt, das Gameplay an sich recht entschleunigt ist, da man ja auch immer Pause machen kann, ist das gewisse Extra-Fummeln aber nicht ganz so wichtig.

Apropos Hinweise, hier hat der Entwickler auch wirklich mal darauf geachtet, dass man die Konsole in der Regel an einem großen TV angeschlossen hat. So kann man Hinweise, Übersichten und Co. gut lesen – auch wenn man sich gerade ins Sofa kuschelt, während man versucht, Geld aufzutreiben, um die Feuerwehr ans Laufen zu kriegen, weil man Angst vor Bränden hat.

Das sehr übersichtlich gestaltete HUD vom PC tut natürlich auch der PlayStation gut. Nur wurde hier nochmals etwas nachgearbeitet. So gibt es eine überarbeitete UX durch beispielsweise Distanzindikatoren. Die Navigation, um beispielsweise etwas abzubauen oder etwas Neues zu bauen, ist sehr handlich. Mit wenigen Drückern ist man am gewollten Objekt. Legt man alles etwas grobmaschiger an, wird man gar keinen Unterschied zur PC-Version merken.

Apropos Unterschiede, die PS5-Version unterscheidet sich optisch so gut wie gar nicht von der PC-Version. Sie sieht richtig gut aus. Einzelne Gebäude können per bequeme Zoom-Funktion angesehen werden, Tagesabläufe und Verkehr sind wunderbar ersichtlich. Es läuft auch flüssig und hat so gut wie keine Bugs. Technisch befindet sich das Game somit auf einem Niveau, das man von vielen erwartet, aber selten erhält. Sehr löblich.

Dazu kommen auch noch die Trophäen, die allesamt darauf abzielen, das Spiel nicht nur gründlich zu spielen, sondern diverse Spielstile auszuprobieren. Das schnellste und einfachste Beispiel wäre die grüne Energie, Bevölkerungszuwachs, usw. Das spornt unheimlich an und man freut sich vor allem im späteren Verlauf des Spiels über jede weitere Errungenschaft.

Wie bei den meisten Spielen stellt sich die Frage, wieso man zur PlayStation-Version greifen sollte. Ein häufiger Aspekt ist das bequeme Sitzen, der Komfort, der einem eine Konsole bietet. Leider gibt es kein Cross-Save, sodass man sich schon für eine Version entscheiden sollte, da Spielstände nicht hin und her geschoben werden können, aber das wäre vermutlich technisch auch etwas utopisch.

Wer eine PS5 hat und mal Lust auf Cities: Skylines hat, kann mit der Remastered-Version nichts falsch machen. Ein erneuter Kauf, wenn man bereits alle DLCs erworben hat, die auf Steam alle zusammen über 200 Euro kosten, ist allerdings weniger zu empfehlen. Ein weiterer Wermutstropfen ist das fehlende Modding. Es gibt zwar einen Creator-DLC, aber der kostet leider wieder Geld. Jetzt muss man aber noch erwähnen, dass es eines jener Spiele ist, die seit Jahren (!) weiter entwickelt und unterstützt werden. Hier wird nicht jedes Jahr ein neuer Teil mit selbem Inhalt verkauft, sondern hier und da mal Verbesserungen, die von Entwicklern stammen, die ihr Geld verdienen müssen. Dementsprechend ist es für den Neukauf zwar etwas teuer, wenn man alle DLCs auf einmal kauft, aber im Hinblick auf das Alter des Spiels und die Abstände, wann DLCs erscheinen, vollkommen in Ordnung. Vor allem reicht die Standardversion zu Beginn aus, um erst einmal die ersten Städte in den Wind zu schießen und dann nach und nach besser zu werden, neue DLCs hinzuzuziehen und das Spiel regelmäßig neu zu starten.

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Masterpiece
90100
Pros

Sehr gute Steuerung

Tag-Nacht-DLC

Optisch kaum von der PC-Version zu unterscheiden

Keine langen Tutorials

Übersichtliches HUD, Texte sind groß genug

Cons

Nicht alle DLCs enthalten

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