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Magma Mini von ROCCAT im Test

Magma Mini von ROCCAT im Test

Sobald man sich mit Gaming am PC auseinandersetzt, egal, ob nun mit einem Notebook oder einem Standrechner, stellt sich schnell die Frage nach einer Tastatur. Denn selbst an einem Gaming-Notebook hat man häufig einen Monitor, eine Tastatur und eine Maus angeschlossen. Komisch, aber wirklich wahr.

Und wenn man sich dann auch noch die Frage nach der passenden Gaming-Tastatur stellt, wird es häufig schon schwieriger, die richtige Antwort zu finden.

Dieser Artikel befasst sich mit einer Mini-Tastatur. Diese hat natürlich den Vorteil, aber gleichzeitig auch den Nachteil, besonders klein zu sein. Die Magma Mini von ROCCAT hat gerade einmal eine Grundfläche von 60 Prozent im Gegensatz zu einer Standard-Tastatur.

Reicht das wirklich für Gaming aus?

Grundsätzlich: ja. Es sind alle nötigen Tasten vorhanden. Es gibt keinen Nummernblock, aber den würde man wohl auch nicht in einem Call of Duty oder SpellForce oder was auch immer nutzen. Hier vermisst man ihn dann erst recht nicht.

Anders an der Tastatur sind auch noch die Pfeiltasten, die F-Tasten und weitere Funktionstasten, wie etwa der Bildlauf. Kennt ihr nicht? Werdet ihr dann auch nicht vermissen.

Das heißt nicht, dass die Tasten nicht existent sind. Diese müssen dann einfach durch das Drücken der FN-Tasten angesteuert werden.

2 Aufsteller sind übrigens auch dabei, sodass man die Tastatur anwinkeln kann

Möchte man zum Beispiel einen Screenshot bei Steam über die F12-Taste machen, muss man einmal unten rechts auf die FN-Taste und gleichzeitig oben rechts auf die F12-Taste drücken. Im Eifer des Gefechts kann das schon einmal eine wertvolle Sekunde dauern, sobald man sich aber an die Tastatur gewöhnt hat, passiert es schon automatisch. Anders ist es aber bei den Tasten F1 bis F6. Wenn man diese benötigt, werden gleich beide Hände zum Ausführen in Beschlag genommen. Gut, wirklich oft braucht man diese nicht und wenn man wirklich sauer ist und ein Spiel mit ALT+F4 beendet, kann man auch eine Taste mehr drücken – tut dann auch sicherlich dem Blutdruck gut.

Aber man merkt schon, im Vergleich zu einer Standard-Tastatur, die größer ist und dementsprechend mehr Tasten anbietet, muss man schon Zeit weilen etwas umdenken.

Wobei man auch sagen muss, dass jene Tasten, die nun hinter FN versteckt sind, wirklich nur selten genutzt werden. Das Nötigste und somit auch Wichtigste ist dementsprechend gut erreichbar.

Mehr Platz bei gleicher Funktionalität

Das Gaming-Gefühl mit dieser Tastatur ist sehr angenehm. Immerhin ist sie so klein, dass man selbst bei Platzmangel auf dem Schreibtisch einiges noch verschieben kann. Spielt man einige Zeit und möchte seine Arme mal ausstrecken, kann man die Tastatur nach hinten schieben, dann wieder näher heranziehen – das sind alles Bewegungen, die ich zuvor mit meiner großen Tastatur nicht ausführen konnte. Folgende Eindrücke sind also meine persönlichen.

Ich persönlich dachte auch immer, dass ich gar nicht so viel Platz brauche, aber so im Eifer des Gefechts und vor allem in langen Sessions war es dann doch befreiend.

Dazu kommt die gewonnene Beweglichkeit der Maus. Da ich nun mehr Platz auf dem Schreibtisch habe, kann ich auch die Maus mehr bewegen. In Shootern, wie beispielsweise Battlefield oder auch Call of Duty ist es sehr von Vorteil, wenn man etwas mit dem Handgelenk ausholen kann. Auch in Destiny, das auch mal mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, in langen Raids beispielsweise, hat es sich bewährt, dass ich mal etwas Spielraum hatte.

Auch Essen für längere Sessions kann man nun gut vor die Tastatur stellen. Sollte man natürlich nicht, aber wer im Glashaus sitzt …

Und mit “sollte” meinte ich nur, dass dadurch die Tastatur schmutzig werden kann. Auch Getränke neben einer Tastatur sind ja immer so eine Sache. Gut, die Tastatur ist nach Standard IP33 gefertigt, was heißt, dass sie bis zu einem Winkel von 60 Grad vertikal gegen Spritzwasser und gegen Kabel etc. bis 2,5 mm geschützt ist. Das Kabel der Maus passt also unter die Tasten und reißt nicht gleich alles vom Tisch.

Die Tasten lassen sich gut und schnell zur Reinigung lösen, falls es mal nicht nur Wasser war

Apropos Kabel, das USB-Kabel der Tastatur ist auf der linken Seite. Bislang habe ich darauf nicht geachtet, aber es ist wirklich praktisch, wenn es links angebunden ist, da es sich dann nicht mit der Maus stört. Wireless wäre vielleicht noch besser gewesen, aber hat auch den Nachteil, dass man sie zwischendurch zum Laden anschließen muss.

Da die Mini aber den Vorteil hat, dass sie sehr klein ist und der Bewegungsspielraum im Vordergrund steht, würde ich das Kabel trotzdem als Kritikpunkt sehen.

RGB-Beleuchtung für den Einstieg

Gerade da sie beleuchtet ist und so auch wirklich schick aussieht, stört es ein wenig, dass man dann noch ein Kabel sieht.

Wobei man hier auch nicht zu sehr kritisieren darf, da die Tastatur gerade einmal 49,99 Euro kostet. Das ist im Vergleich zu anderen Tastaturen fast nichts. Die HyperX Alloy kostet beispielsweise knapp 100 Euro. Die RGB-Tastatur von SteelSeries mit sehr ähnlichen Funktionen kostet im Vergleich 5 Euro weniger. Keine der anderen Tastaturen ist jedoch so klein wie die Magma Mini.

Mit folgenden Maßen ist die Tastatur wirklich klein: 12,12 Zoll (ca. 31 cm) x 5,20 Zoll (13,21 cm) x 1,44 Zoll (3,66 cm).

Dazu kommen 10 LEDs und 5 programmierbare Zonen, sodass man sich das “Leuchten” wirklich so einstellen kann, wie man es gerne mag. Das ist für den Einstieg mehr als genug, wird aber RGB-Freudige nur am Anfang begeistern können. Eine gute RGB-Einstiegstastatur sozusagen.

Mit Shift+ kann man noch mehr Funktionstasten programmieren. Etwas überladen, aber wieso nicht?

Man kann auch noch weitere Funktionstasten hinzufügen, dafür gibt es dann Shift+.

Alles in allem hat man hier alles, was eine gute Tastatur ausmacht. Anti-Ghosting, sodass jeder Tastaturanschlag angenommen wird, auch wenn man wild anfängt, zu hämmern. Man hat weiche Tasten, wenn auch keine mechanischen, sodass es einen soften Anschlag gibt, der auch nicht zu laut ist. Man hat einen fairen und günstigen Preis, trotz RGB-Beleuchtung, die sich sonst immer extra bezahlen lässt. Man hat den Platz auf dem Schreibtisch, den Extra-Platz für Mausbewegungen und dennoch sieht es hochwertig aus und fühlt sich auch so an.

Wenn man noch keine kleinere Tastatur hatte, ist es ganz klar erst einmal eine kleine Umstellung, aber mit der Zeit mag man sich diese Größe nicht mehr wegdenken.

Auch im Office-Bereich kann ich mir diese Tastatur gut vorstellen, gerade dann, wenn man Gaming- und Büroarbeiten kombiniert.

Für diesen Test wurde uns vorab ein Muster zur Verfügung gestellt.

0
Masterpiece
90100
Pros

Sehr klein

Tasten fühlen sich gut an

Angenehmer Anschlag

Durchschnittlich laut

Shift+ für mehr programmierbare Tasten

IP33 Standard

RGB-Einstellungsmöglichkeiten ausreichend

Kabel an der linken Seite

Leicht lösbare Tasten für die Reinigung

Sehr günstig

Lässt sich gut seitlich stellen

Cons

Kabelgebunden

Eingewöhnungsphase

Umdenken bei den F-Tasten

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