Marvel’s Midnight Suns – Deadpool DLC (PC) im Test

Marvel’s Midnight Suns ist vor einiger Zeit erschienen und konnte trotz des Einsatzes von Karten – eine Neuerung im XCOM-Universum – von sich überzeugen.

Wie sehr, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Nun ist der erste Charakter-DLC erschienen: Deadpool. Der Erste von insgesamt vier Charakteren, die ihren Weg ins Spiel finden sollen.

Nach Deadpool kommen noch folgende „Helden“ hinzu:

• Venom
• Morbius
• Storm

Das Schöne ist, dass man das Spiel durchgespielt, einen Speicherstand kurz vor dem Finale laden und dann direkt die Missionen mit Deadpool starten kann. Das hat den Vorteil, dass man die Story direkt in einem Zug spielen kann.

Es ist aber auch möglich, die Hauptstory plus Deadpool-Story nebenbei zu spielen. Dann wird die Story häppchenweise serviert und hält so länger an.

Doch worum geht es eigentlich im Deadpool DLC?

Grundsätzlich geht es darum, wie Deadpool seinen Weg zu den Midnight Suns findet, sodass wir als Spieler die Möglichkeit haben, ihn mitzunehmen. Doch wo ein Deadpool ist, da ist eine schreckliche Gefahr, welche den Untergang der Menschheit bedeuten könnte, nicht weit entfernt.

Dieses Mal sind es Vampyre (kein Schreibfehler), welche eine horrende Gefahr darstellen. Mit Blade im Gepäck, dem Vampir- und Vampyr-Spezialisten schlechthin, gilt es, die Gefahr einzudämmen. Hunter ist natürlich auch von der Partie. Wäre ja doof, wenn nicht.

Deadpool und Blade in einer Gruppe? Deadpool und Captain Marvel in einer Gruppe? Deadpool und irgendein anderer Held, der ihn länger als 5 Minuten aushalten muss? Ihr könnt euch sicherlich ein gutes Bild von Beziehungsmöglichkeiten machen, von den Dialogen und den Reaktionen rund um und mit Deadpool. Und unglaublicherweise hat jedes Mitglied der Midnight Suns eine Reaktion auf Deadpool auf Lager.

Deadpool: Mit dem Kopf durch die vierte Wand

Wie auch alle anderen Charakter hat Deadpool seine eigene Geschichte im Gepäck und entwickelt diese im Laufe des Spiels weiter. Er durchbricht gerne die vierte Wand, d.h. er spricht direkt zu uns, den Spielern, und dass auch mal gut und gerne, während er sich mit NPCs unterhält. Ein bisschen chaotisch kann es also werden – und umso lustiger.

Er ist fröhlich, stets unpassend und bringt so viel Charme mit, dass es schon fast weh tut.

Und so komisch es sich auch anhört: Man kann sich Deadpool nicht mehr aus der Gruppe denken, sobald er einmal mit dabei ist.

Seine Persönlichkeit mal beiseitegelassen, aber seine Kampfstärke hat wirklich was für sich. Er kämpft beispielsweise mit dem Attribut „schnell“, d.h. er kann ohne Aktionspunkte auszugeben agieren, sofern er den Gegner auch tötet. Dazu kommen tolle Karten, um mehr Karten zu ziehen und Granaten, die Flächenschaden machen.

Nicht nur die Zwischensequenzen können sich sehen lassen und nehmen es qualitativ mit der Hauptquest auf, auch Deadpools Animationen sind bis zum Ende perfekt. Selbst dann, wenn er geheilt wird, hat er seine eigene Animation, seine eigenen Hampelmänner.

Sind 45 Euro für den Season Pass zu teuer?

Normalerweise würde ich einen DLC, der in einem 45 Euro teuren Season Pass daherkommt, sehr sehr skeptisch entgegenblicken. Immerhin ist das viel Geld und nur für einen neuen Charakter – oder in diesem Fall 4 plus ein paar Kostüme – scheint es übertrieben zu sein. ABER, und das ist wirklich ein dickes ABER: Es macht unheimlich viel Spaß. Der Charakter wirkt weder herausgeschnitten noch dazu gedichtet. Es passt einfach. Da ich die Deadpool-Missionen im Anschluss des Hauptspiels gespielt habe, war ich in gut 2 Stunden durch und sehr traurig, da es so viel Spaß gemacht hat und dann doch so schnell vorbei war. Wenn man nun aber pro Charakter 2 Spielstunden dazu bekommt, eine sich lohnende Nebenquestreihe auf Niveau einer Hauptquest und einen Charakter bekommt, den man schnell ins Herz fasst und nicht mehr wegdenken kann, dann hat ein DLC oder auch ein Season Pass mit 4 großen DLCs aus meiner Sicht alles richtig gemacht.

Ich habe auch schon 80 Euro für ein Spiel bezahlt und es bis zur letzten Sekunde nicht wirklich gut gefunden. Dann lieber 45 Euro und einige gute Spielstunden. Vor allem gibt es ja auch noch NG Plus, man kann das Freundschaftslevel erhöhen und Kostüme freischalten, usw. Selbst dann, wenn man nur mit Deadpool Videospiele spielt, hat man etwas vom DLC gehabt.

Dazu kommen ja auch noch neue Forschungen, neue Karten und wie gesagt, eine sehr gute Nebenquestreihe mit neuen Gegnern und sogar neuen Mechaniken, wie etwa die Brutstätten, die Gegner ausspucken und Gegner, die sich selber buffen, wenn man infizierte Karten ausspielt.

Midnight Suns ohne Deadpool – unvorstellbar!

Deadpool und Hunter harmonieren im Übrigen sehr gut miteinander. Sie haben viel Gesprächsstoff und auch die Karten können gut zusammen ausgespielt werden, sofern man die Lichtkarten benutzt. Bei den Schattenkarten finde ich es aber generell schwierig, gute Kombinationen mit anderen Helden zu finden.

Da es in den Deadpool-Missionen darum geht, viele Gegner schnell auszuschalten, bevor sie sich stärken, empfehle ich „schnell“ und „Verkettung“ – nur so nebenbei, denn eine kleine Herausforderung bieten die Missionen auf jeden Fall.

Die Frage, die sich also stellt, ist, ob Midnight Suns auch ohne Deadpool gut spielbar ist. Vor dem DLC hätte ich mit „Ja, klar“ geantwortet. Es war und ist ein tolles Spiel mit seinen eigenen Momenten, Höhen und Tiefen. Wenn man den Deadpool-DLC im Nachhinein spielt, kann man alles auf einmal erleben. Aber dann muss man vielleicht Quests spielen, die man bereits kennt, um ihn richtig aufzuleveln und mit Karten auszustatten. Spielt man das Spiel von Anfang an mit DLCs geschieht dies automatisch.

Ich bin wirklich gespannt, wie es mit den anderen DLCs aussieht und ob diese die nun hohen Erwartungen halten können. Den Deadpool-DLC indes kann ich jedem nur ans Herz legen, der Spaß an diesem Spiel hat.

Da ich den DLC noch vor Release testen durfte, möchte ich keine Aussage zur Technik tätigen. Das ist aber auch etwas, das durch zukünftige Patches bereinigt werden kann. Es sieht gut aus, ruckelt aber ab und an – zumindest in der Testversion.