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Es ist endlich so weit: Die Geschichte rund um Cloud und seine Gefährten wird weiter erzählt, wobei es sich hier eher um die Geschichte vor den Ereignissen aus Final Fantasy VII dreht.
SOLDAT bleibt SOLDAT
Dieses Mal ist auch nicht Cloud in der Hauptrolle, sondern Zack, den man bereits am Ende von Final Fantasy VII sehen konnte. Zack ist ebenfalls ein SOLDAT, doch im Gegensatz zu Cloud ist dieser nicht ganz so trübsinnig. Er wirkt eher etwas unbeholfen, etwas zu aufgedreht und hat so seinen ganz eigenen Charme.
Im Grunde dreht sich auch in Crisis Core alles wieder um Sephiroth, doch lernen wir in diesem Prequel eine andere Seite von ihm kennen. Außerdem kommen neben neuen interessanten und unerwarteterweise dichten Charakteren auch noch Charaktere aus dem Hauptspiel vor, u.a. Aerith, Tifa und die Turks.
Ein gutes Prequel
Rein von der Story her ist es zwar ein Prequel und es ist bei Weitem kein uninteressantes Prequel, da es auch Storylücken an den Kragen geht, aber so manch poetischer Feind könnte gefühlt früher sterben als er es im Spiel letzten Endes tut. Die Story wandelt sich im Laufe des Spiels, wird düsterer, erwachsener und auch die Charaktere passen sich an. Das ist ein großer Pluspunkt. Das Ende kann man zwar erahnen, wenn man das Hauptspiel bereits gespielt hat, dennoch ist hier der Weg das Entscheidende.
Nun könnte man sagen, da es sich ja um ein Prequel handelt, dass man zuerst dieses und dann Final Fantasy VII spielen sollte. Da bin ich allerdings anderer Meinung, da es in Final Fantasy VII auch darum ging, mit der Zeit zu erfahren, was in Clouds Vergangenheit passiert ist und es so viel vorwegnehmen würde. Am besten ist dementsprechend die Release-Reihenfolge, wenn man die Spiele noch nicht kennt.
Die Story ist also gut, wenn teils gegen Ende hin, leider auch etwas gestreckt. Mit einer Spielzeit von 10 plus Stunden, wird man aber sicherlich nicht lange gelangweilt.
Actiongeladenes Gameplay
Gerade da ein Großteil der Zeit wirklich gekämpft wird, dürfte eher selten Langeweile aufkommen – mal abgesehen von den Nebenquests. Diese können an Speicherpunkten ausgewählt werden, dann wird man in eine Welt teleportiert und tötet Gegner. Keine Story, dafür gibt es aber Belohnungen, die wärmstens zu empfehlen sind, um im Spiel voranzukommen. Hat man noch nicht die richtigen Nebenquests abgeschlossen, die für das Vorankommen wichtig sind, wird man aber auch vom Spiel erinnert.
In diesen Nebenquests, wobei manche sinnvoller sind als die breite Masse, kann man beispielsweise Materia erhalten, die man wiederum im Kampf einsetzen kann.
Auch in Crisis Core: Final Fantasy VII – Reunion wird NICHT rundenbasiert gekämpft. Dieses Mal wird einem sehr viel Spielraum gelassen, man kann sich frei bewegen und frei angreifen, MP und FP einsetzen. Dazu gibt es noch das DBW-System, eine Art Einarmiger-Bandit in der oberen linken Ecke. Stehen alle drei Felder auf einem Charakter, kann man sehr starke Fähigkeiten, wie etwa Materia, einsetzen. Aber auch für eine Extraladung FP oder MP ist es sehr praktisch.
Zu Beginn hat das DBW sehr unruhig gewirkt und es war sehr ungewohnt, aber mit der Zeit lernt man es lieben und schätzen.
Gerade dann, wenn es eine besondere Zwischensequenz für besondere Attacken und Materia gibt, die nicht nur viel Schaden austeilt, sondern auch gleich noch zum Zuschauen einlädt.
Gegner haben ebenfalls eine Zwischensequenz, wenn sie etwas richtig Fieses machen. Das ist optisch dann immer noch imposant, die Freude hält sich dann aber in Grenzen.
Es muss nicht immer einfach sein
Ganz so einfach ist das Spiel immerhin nicht. Es gibt nur einen Schwierigkeitsgrad auf „Normal“ oder „Schwer“. Einen Story-Modus, wie man es aus anderen Spielen kennt, gibt es nicht. Hier sollte aber noch erwähnt werden, dass der „Normale“-Modus auch ruhig als einfacher Schwierigkeitsgrad deklariert werden könnte. Es ist wirklich nicht sehr schwierig, wenn auch an einigen Stellen etwas fordernder, wenn man die Gegner nicht mit dem richtigen Zauber schwächen kann. Die Zauberplätze sind nämlich begrenzt und man muss sich auch regelmäßig mit diesen auseinandersetzen, diese aufleveln und neu fusionieren, um wirklich gut voranzukommen.
Boss-Fights sind da sogar die Regel. Sobald man sich auf einen Bosskampf vorbereitet, sollte man nochmals gut seine Ausrüstung und seine Zauber checken, sonst könnte dies ganz schön in die Hose gehen. Bosse können nicht nur hart austeilen, sie haben auch Mechaniken, die man verstehen und kontern muss. So richtig schwierig wird es aber bis zum Schluss nicht. Da gibt es ehrlich gesagt so manche Nebenquest, die schwieriger und nervtötender ist.
Anders, aber nicht immer gut anders
Um das Gameplay etwas aufzulockern, gibt es immer mal wieder besondere Passagen. Hier ist besonders aber auch wirklich besonders im nicht angenehmen Sinne. Immerhin müssen wir mal schleichen, mal schießen und all diese Mechaniken funktionieren eher schlecht als recht. Es ist schön, dass es abwechslungsreich ist, aber es gibt mindestens zwei Stellen im Spiel, die sie sich bei der Umsetzung auch einfach hätten schenken können.
Wenn Zack nicht gerade mit seinem Klapphandy beschäftigt ist, sich nicht im Kampf befindet oder sich von einem Gebiet zum nächsten teleportiert, dann erfreut er sich an den Rätseln. Diese sind recht unterschiedlich aufgebaut, nie zu lang und nie zu schwierig. Sie passen sich dem Gameplay sehr gut an und nehmen etwas Ernüchterung von den teils doch häufig auftretenden Kämpfen heraus. Sie lockern das Spielerlebnis auf. So muss man zum Beispiel mal durch Türschlösser schauen, um Gegenstände und Monster zu zählen, um dann wiederum einen Safe zu öffnen. Andere Rätsel befassen sich mit anderen Mechaniken, dann muss man etwas in der richtigen Reihenfolge ausführen oder aber auch etwas sammeln.
Fazit
Crisis Core: Final Fantasy VII – Reunion hat viel im Gepäck. Zum einen erzählt es eine Geschichte, welche die Reihe wirklich unterstützt, einem Charaktere näherbringt und sogar auf den DLC von Final Fantasy VII vorbereitet. Es bedient sich einem sehr guten Action-Gameplay und befasst sich mit Micromanagement. Dazu kommen noch einige Rätsel und Auflockerungen, die man mal mehr und mal weniger mag.
Zum anderen sieht die Grafik wirklich gut aus. Die Zwischensequenzen wurden nicht neu bearbeitet, sehen aber trotzdem gut aus. Vieles ist auch In-Game gerendert und sieht somit umso besser aus. Die Framerate ist einfach top. Mit einer RTX 3080 Ti hatte das Spiel so gut wie immer 120 FPS, was übrigens die Obergrenze ist. Mehr Frames gibt es nicht, auch auf Einstellungsmöglichkeiten wurde größtenteils verzichtet. Das beschleunigt den Einsteig, könnte bei Rechnern, die mit der Leistung Schwierigkeiten haben, aber zu größeren Problemen führen.
Das Spiel kostet bei Steam gerade einmal 49,99 Euro und dafür wird einem einiges geboten. Es kommt nicht auf seine 30 Spielstunden und das ist wirklich erfrischend. Es erzählt eine in sich geschlossene Story, die schick präsentiert wird, sich gut spielen lässt und dazu auch noch gut im Verbund mit Final Fantasy VII zu spielen ist. Allerdings empfehle ich zuvor Final Fantasy VII (Remake) zu spielen, damit man sich nichts vorwegnimmt.
Für diesen Testbericht wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Gelegenheit.
DBW
FPS + Grafik
Rätsel
Kampf
Animationen und Zwischensequenzen
Anlehnungen an FFVII
Preis
Einstellungsmöglichkeiten
Schleichen und andere Sonderaktionen
Häufigkeit der Kämpfe