Somerville ist kein Spiel, das sich so einfach beschreiben lässt. Immerhin hat es keine Sprachausgabe, keinen Text oder Ähnliches, um seine Story zu erzählen. Es ist eines jener Werke, die man erst dann versteht, wenn man sie selber spielt.
Im Grunde genommen spielt man einen Familienvater, der sich auf die Suche nach seiner Familie macht, nachdem diese von Aliens getrennt wurden. Die Invasion ist heftig und zeigt sich hier beim kleinen Mann. Ein kleines Familienhaus, das in Schutt und Asche gelegt wird. Sobald sich der Vater mit seinem Hund aufmacht, sieht er das ganze Ausmaß der Zerstörung – und ihm werden Kräfte zuteil, die er zu Beginn noch nicht ganz einordnen kann.
Nach und nach wird ihm also nicht nur das Ausmaß der Zerstörung bewusst, sondern auch das seiner neu gewonnen Kräfte und wie er diese einsetzen kann, um weiter voranzukommen. Ganz ohne Map, ohne Fragezeichen und ohne Wegweiser geht er seinen Weg. Als Spieler*in scheint es zu Beginn undenkbar, so ganz ohne Direktive, loszuziehen. Doch mit Licht, mit gut platzierten Objekten und im Worst Case mit Trial and Error kommt man voran – und das viel besser als gedacht.
Das Spiel hat zwar keine Sprachausgabe, dafür aber einen Soundtrack, den man sonst aus Triple-A-Produktionen kennt. Man hört so vieles und die Atmosphäre ist dadurch unheimlich dicht und authentisch.
So setzt man sich also in Bewegung, löst Rätsel in der Spielwelt, um voranzukommen, wobei manches Rätsel einfacher ist als anderes. Sterben ist fast unvermeidlich auf der Suche nach dem richtigen Vorgehen, gleichzeitig sind die Speicherpunkte aber auch so gut gesetzt, dass Sterben nicht frustriert.
Was hingegen mehr frustriert sind Bugs. Oder die Tatsache, dass man beim Spielstart auf dem PC zuvor in den Einstellungen festlegen muss, dass man mit Maus und Tastatur spielen möchte, da man sich sonst sehr lange fragt, wieso man keinen Charakter bewegen kann. Das sind Kleinigkeiten, aber diese technischen Kleinigkeiten häufen sich und werden zum Ärgernis. Zum Beispiel hängt sich der Charakter gerne mal auf, sodass man den letzten Checkpoint neu laden muss. Das nimmt einiges von der sehr guten Stimmung weg.
Aber gut, das sind auch Sachen, die in Patches behoben werden können. Und sobald diese behoben wurden, bleibt ein stimmungsvolles, narrativ hochwertiges Spiel bestehen. Ein Spiel, das seine Höhen und Tiefen hat, nicht länger als 4-5 Stunden in Anspruch nimmt und dazu auch noch Teil des Game Passes ist.
Wenn man sich dann noch das schicke Leveldesign ansieht und wie vor allem die Animationen der alienverseuchten Objekte aussehen oder die kleinen Alien-Bälle, welche an so manchen Animationsfilm erinnern, kann man kaum noch Kritikpunkte finden.
Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Gelegenheit.
Stimmungsvoll
Gut designte Rätsel
Actiongeladene Weglauf-Passagen
Toller Soundtrack
Schickes Leveldesign
Keine sichtbaren Hilfen in Form von Fragezeichen, Questmarker und Co.
Bugs
Controller-Voreinstellung am PC