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Star Ocean: The Divine Force (PC) im Test

Star Ocean: The Divine Force (PC) im Test

Star Ocean: The Divine Force ist der neuste Eintrag einer langen Spielereihe. Bevor man nun aber auf die Idee kommt, vorher nochmals alle anderen Teile gespielt haben zu wollen, sei gesagt, dass das in diesem Falle nicht nötig ist. Auch als kompletter Neueinsteiger in das Universum Star Ocean, hat man keinerlei Probleme, die Handlung des Spiels nachzuvollziehen. Es spielt zwar im Star Ocean-Universum und hier und da gibt es mal eine Anspielung, doch ist es hier nicht entscheidend, die Story hinter der Anspielung zu kennen.

Vor allem aber konzentriert sich das Spiel nicht nur auf die Handlung. Diese nimmt zwar auch einen wichtigen Stellenwert ein, jedoch wurde auch auf das Gameplay und die Balance zwischen Gameplay und Story geachtet, sodass nichts zu kurz kommt.

Doch beginnen wir mit einem groben Umriss der Handlung: Gleich zu Beginn können wir uns zwischen Raymond und Laeticia als Hauptcharakter entscheiden. Dieses Mal geht es nicht nur darum, welches Geschlecht unser Charakter hat, sondern wir erleben die Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven, d.h. es gibt Story-Passagen, die mit einem Charakter mehr Sinn machen als mit einem anderen. Dann weiß man eventuell, aus welchen Gründen etwas geschieht, wenn es beispielsweise um lokale Adelsfamilien geht, von denen Laeticia mehr weiß. Immerhin ist Raymond von einem anderen Planeten und hat Erfahrung mit dem Bereisen von Planeten, währenddessen Laeticia eine lokal ansässige Prinzessin in einem eher mittelalterlichen Gebiet ist.

Man kann sich also zwischen zwei Charakteren entscheiden, deren Laufbahn komplett unterschiedlich ist, die aufgrund der Ereignisse aber dennoch aufeinandertreffen und den Großteil des Weges gemeinsam bestreiten.

Dieser Weg ist zu Beginn wirklich sehr schlicht gehalten, da man sich in Laeticias Welt bewegt und einen lokalen Konflikt bekämpft. Jetzt sei noch so viel gesagt, dass das nur ein Teil der Geschichte ist, die noch weit darüber hinaus geht. Das Spiel hat immerhin gut 40 Spielstunden – und das pro Charakter. Leider gibt es kein Neues Spiel plus, d.h. man beginnt wirklich jedes Mal von vorne. Leveln, Ausrüstung zusammenstellen und so weiter, sind also in beiden Spieldurchgängen sowohl für die Hauptfiguren als auch die zahlreichen Begleiter*innen vonnöten.

Sehr gut gelungen ist dabei, dass man zwischen allen Charakteren fließend wechseln kann. So kann man beispielsweise mitten im Kampf zwischen Laeticia, die schneller unterwegs ist mit dem brachialen Raymond oder auch mit anderen Charakteren wechseln. Das gibt dem Spiel eine gewisse Dynamik.

Wir sprechen hier ja auch nicht von rundebasierten Kämpfen. Wir können diverse Waffen einsetzen und Kombos aneinanderreihen und verketten, um massiven Schaden anzurichten. Außerdem haben wir eine Kampfeinheit, D.U.M.A, an unserer Seite, welche sowohl schützend als auch angriffsrelevant eingesetzt werden kann.

Befindet man sich mal nicht im Kampf, kann man D.U.M.A. auch in die Erkundung integrieren, schneller vorankommen oder den Scanner zum Suchen nutzen.

Häufig ist die Spielwelt allerdings etwas leer. Es gibt viele Details, schickes Gras, aber in der Regel reicht es schon fast aus, einfach den Wegpunkten zu folgen. Leider fühlen sich die Wege manchmal etwas gestreckt an, da es nicht allzu viel zu entdecken gibt.

Ist man an den Story-Punkten angekommen, gibt es meist eine schicke Cutscene und daraufhin wird meist auch schon gekämpft. Man such dich die besten Wege, levelt, grindet ein wenig, um sich das Leben einfacher zu machen und besiegt so auch recht schwierigere Bosse. So schick die Umgebung aussieht, so schick sind auch die Charaktere, welche den perfekten Anime-Look-And-Feel mit sich bringen.

Mal abgesehen von Ray, der sieht leider so aus, als hätte man ihn versehentlich aus einem 1980er Jahre Manga kopiert, aber auch der Stil ist wohl Geschmackssache.

Die Charakter- und Storydichte ist dabei auch eher an Animes gehalten. Zu Beginn wirkt alles noch stereotypischer als zum Ende hin. Vieles ist vorauszusehen, doch manches überrascht auch angenehm.

Es gibt beispielsweise Private Actions, also Punkte in der Story, an denen man mit den anderen Charakteren sprechen kann und diese verraten einem dann mehr über sich und die Welt. Das sind sehr interessante Aktionen, wenn manchmal auch wirklich schwierig zu finden. Aber das macht auch seinen Reiz aus. Die Karte ist mal nicht von Fragezeichen überflutet und man geht häufig seinen Weg und kommt auch eher selten davon ab.

Grafisch ist das Spiel wirklich schick und auf dem PC hat das leider auch seinen Preis. Um in 1080p spielen zu können, und ja, viele wollen lieber 1440p, benötigt man eine RTX 2070. Nun könnte man glauben, dass das ein Schreibfehler wäre und das Spiel auch mit schlechterem Setup starten, nur dann wird man auf etwas Unangenehmes stoßen: Ruckler. Von 16 bis 86 FPS kann bei einer 2060 schon einmal alles dabei sein. Gut, das hat das Spiel auch zuvor gesagt und dafür gibt es auch Empfehlungen, aber etwas mehr Stabilität hätte man sich da schon wünschen können. Zumal auch eine RTX 3070 mit Schwankungen zu kämpfen hat. Hier und da kann ein Kampf mal sehr ruckelig beginnen, trotz besserer Hardware.

Das Spiel benötigt also mehr Leistung als einem lieb ist und braucht beim ersten Start nach der Installation gut 30+ Minuten, bis alle Shader installiert wurden. Das ist zwar ein einmaliges Ärgernis und sorgt dafür, dass es nicht ständig nachladen muss, aber vor dem Start des Spiels sollte man schon wissen, dass man etwas mehr Zeit einplanen muss.

Star Ocean – The Divine Force ist ein gutes JRPG, das auf zu viel Grinden verzichtet und eine gute Balance zwischen Grafik und Performance findet. Es hat leider Performance-Schwierigkeiten auf dem PC und fordert teils etwas zu viel Leistung in Anbetracht der zwar schicken, aber auch tatsächlich nicht fotorealistischen Grafik.

Wobei ich noch positiv betonen möchte, dass es bei den sehr coolen Ausrüstungen nicht zu Clipping-Fehlern kommt.

Es ist schick, es macht Spaß, es ist fordernd und wenn man den richtigen PC dazu hat, kann Star Ocean – The Divine Force richtig glänzen. Auf einer RTX 3080 merkt man fast keine Leistungseinbußen.

Für all jene, deren PC nicht ganz so potent ist, würde ich die PS5 Version empfehlen. Diese steht der PC Version optisch in kaum etwas nach und wenn man dann auch noch VRR nutzen kann, ja dann, hat man wirklich keine Verluste mehr.

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Gelegenheit.

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Amazing
80100
Pros

Tolle Wendungen

Tolle Grafik

Tolles Kampfsystem

DUMA und Fortbewegung

Tolles Design (Mix aus Fantasy und SciFi)

Forderndes Gameplay

Cons

Sehr leistungsfordernd

Kein Neues Spiel plus

Sprache und Texte nicht auf Deutsch

HUD sehr klein

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