Now Reading
Bayonetta 3 (Nintendo Switch) im Test

Bayonetta 3 (Nintendo Switch) im Test

Bayonetta steht für over the top. Over the top Action, over the top Characterization und over the top Gameplay. Kann Teil 3 mit all dieser rasanten Action mithalten oder ist die Hexe Bayonetta mittlerweile doch etwas in die Jahre gekommen?

Dass Bayonetta 1 und 2 erschienen sind, ist nun schon eine Weile her. Wer die Geschichte aus den ersten beiden Teilen vergessen hat und eigentlich nur noch weiß, dass Bayonetta eine Hexe ist, es Charaktere namens Jeanne und Waffenlieferanten gab und wem noch Luka ein Begriff ist, der wird sich schnell in die neue Story des Spiels einfinden.

Da ein Weltuntergang definitiv nicht in die over the top Action reicht, steigt man bei Bayonetta 3 gleich ins Multiversum ein bzw. in dessen Untergang. Eine mysteriöse Frau namens Viola tritt auf den Plan und zeigt Bayonetta einen Weg auf, um den Kollaps zu verhindern.

Zerstörung, Kampf der Giganten, alles ist mit dabei

Mit der Zeit erfährt man wie gewohnt mehr über die Charaktere, doch die Story, so extravagant und spaßig sie auch ist, ist ein nettes Beiwerk. Man kann sich sehr an ihr erfreuen, aber der Fokus liegt hier auf dem Gameplay.

Und das ist außergewöhnlich gut gelungen! Es darf wieder mit mehreren Pistolen geschossen werden, mit riesigen Händen angegriffen und viel wichtiger mit Magie weghauen werden. Bayonetta ist eine Hexe durch und durch und nutzt ihre immense Magie, auch wenn sie sich dafür mal das Herz rausreißen muss, voll und ganz aus.

So beschwört man riesige Kreaturen, imposante Kreaturen, um sich durch die Massen der Gegner zu schnetzeln, wobei in diesem Teil dieses Mal mehr auf Klasse und weniger auf Masse gesetzt wird. An sich fühlt sich jedes Kapitel wie das Letzte Kapitel an, da es imposante Gegner und Bosse bietet, Verfolgungsjagden und zerstörte Welten.

Wow, selbst in Einzelbildern sind die Animationen einfach top!

Besonders ansprechend ist dabei der Grad der Zerstörung. Egal, in welches Universum Bayonetta entführt wird, es ist immer dem Untergang geweiht und wenn sie dabei auf ihre alternativen Ichs trifft, klappt einem schon einmal die Kinnlade runter. Bayonetta als chinesische Kriegsfürstin? WOW! Und das ist nur ein Beispiel von einigen.

Nach und nach lernt die beliebte Hexe neue Bayonettas und weitere Freunde/Feinde kennen und ist somit auch in einem ständigen Wandel, was ihre Fähigkeiten angeht. Wieso bei einem coolen Drachen bleiben, wenn ein Zug doch ebenfalls cool ist? Und auch hier: Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Dazu kommen auch noch andere Charaktere, die man spielen kann, wobei sich manche so anfühlen, als würde man eine etwas langsamere Version von Bayonetta spielen und das Ausweichen ist beispielsweise nicht ganz so flüssig. Andere Charaktere spielen in einem ganz anderen Genre. Dann erwartet einen auf einmal Spy Action samt schleichen.

Bayonetta 3 ist also nicht einfach nur dasselbe Spielerlebnis, das man aus Bayonetta 1 und 2 kennt, es ist vielmehr als das. Sowohl das Kämpfen fühlt sich besser an, es gibt mehr Abwechslung und auch die unterschiedlichen Welten/Universen bieten viel gestalterischen Spielraum, der großzügig genutzt wurde.

Bayonetta 3 wird nicht langweilig – und das, trotz dass es sich um Teil 3 handelt. Im Gegenteil, es hat so viel Action, fühlt sich so sehr nach Ende und Extravaganz an, dass man zwischendurch vor lauter positiver Aufregung mal eine Pause einlegen muss. Und das ist wirklich toll!

Nun könnte man glauben, dass ein actionreiches Spiel mit Zerstörung, tollen Animationen, verschiedenen Open Spaces nicht gut auf der Nintendo Switch funktionieren würde. Dem ist aber auch nicht so. Die Grafik ist unfassbar gut. Die Cutscenes sind umso besser. Insgesamt macht das Design sehr viel her und büßt trotz kleinem Bildschirm kaum etwas ein. Sind Gegner mal zu groß und würde man deswegen den Überblick verlieren, werden sie einfach durchsichtig und man weiß wieder, wo Bayonetta steht. Das sind Kleinigkeiten, aber diese Kleinigkeiten verbessern das Spielerlebnis enorm. In einem solchen Spiel den Überblick zu verlieren, nicht im richtigen Moment auszuweichen und die Hexenzeit zu gewinnen, kann ab einem gewissen Schwierigkeitsgrad sofort den Tod bedeuten. Klar, man kann es einfacher stellen, aber das würde wieder viel von dem eigentlichen Gameplay und seinen Mechaniken überschatten.

Auch die Steuerung kann sich wirklich sehen lassen. Diese ist sehr angenehm gelegt, sodass man schnell mit allen Charakteren gleich gut zurechtkommt. Eine gewisse Eingewöhnungsphase, wenn man Bayonetta schon lange nicht mehr gespielt hat, ist zwar vonnöten, aber sobald man diese hinter sich hat, fühlt man sich im Spiel gleich zu Hause.

Bayonetta 3 ist das für mich bislang beste Bayonetta. Es sieht nicht einfach nur besser aus, es bringt auch tolle neue Ideen mit sich. Die Story ist wie immer over the top und wird von over the top Gameplay nochmals getoppt. Immerhin: Wer würde nicht gerne wie Spider-Man durch die Gegend schwingen, während ein ganzes Universum um einen herum zusammenbricht? Wer würde nicht gerne am Steuer eines Todeszugs sitzen, nur um eine weitere Bossphase zu erleben? Und hey, Beschwörungen, die man regelmäßig nutzen kann, sodass alles, was man tut, einfach over the top aussieht? JA, genau das ist Bayonetta 3. Ein tolles Spiel, das nicht viel Aufmerksamkeit erhalten wird, weil es nur für die Nintendo Switch erscheint und das zu einem Zeitpunkt, zu dem viele Spiele erscheinen. Aber diejenigen, die ihre Aufmerksamkeit auf dieses Prachtstück lenken, werden ihren Spaß haben.

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Gelegenheit.

0
Masterpiece
100100
Pros

Tolle Grafik

Interessante Story in sehr krassen Cutscenes erzählt

Beschwörungen

Andere Charaktere, anderes Gameplay

Animationen

Tolle Vertonung

Bosskämpfe mit mehreren Phasen und Spiellogik

Cons
Scroll To Top