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The Last of Us Part 1 (PS5) im Test

The Last of Us Part 1 (PS5) im Test

The Last of Us kam ursprünglich noch für die PS3 heraus. Es sah damals schon umwerfend aus und wurde dann als Remaster noch einmal für die PS4 veröffentlicht. Nach knapp 10 Jahren erhalten wir nun ein Remake für PS5, das es wirklich in sich hat.

Für all jene, die The Last of Us noch nicht kennen, fangen wir an dieser Stelle mit den Basics an:

Was ist The Last of Us und worum geht es?

In The Last of Us schlüpfen wir zunächst in die Rolle von Joel, der in einer mit einem Pilzvirus befallen Welt versucht, zu überleben. 20 Jahre nach dem Ausbruch – und dem Zusammenbruch der Gesellschaft – lebt er mehr oder weniger von Tag zu Tag. Essensmarken zu sammeln, indem er schwierige Aufgaben bewältigt, sind somit sein Tagesgeschäft. Dafür muss er sich mit Banditen, Pilz-Zombies und teils auch Soldaten herumschlagen.

Eines Tages jedoch wird seine Routine unterbrochen, als er ein Kind schmuggeln soll. Ein Kind, das für die Zukunft der Menschheit von unvorstellbarem Wert ist. Ihr Name ist übrigens Ellie.

Eine lange und gefährliche Reise beginnt und die Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, sind nicht nur menschlicher Natur.

Die Story von The Last of Us ist dabei die wohl beste Story, die man in einem Videospiel erleben darf. Sie ist abenteuerlich, humorvoll, angsteinflößend und herzlich zugleich. Man könnte sagen, dass sie in drei Abschnitte eingeteilt ist und in jedem Abschnitt gibt es actiongeladene Szenen, Horror-Szenarien und beruhigende Szenen, welche die Bindung zwischen Joel und Ellie vertieft.

Joel und Ellie in ruhigeren Phasen des Spiels

Es bleibt bis zum Ende spannend und mit seinen gut 12 plus Spielstunden ist dies nicht zu verachten. Die Story wird knackig erzählt und das Gameplay bleibt abwechslungsreich.

Dadurch, dass mal gegen Pilz-Zombies gekämpft werden muss und dann mal wieder gegen menschliche Gegner, gibt es nicht nur die eine Strategie, die eine Taktik, die angewendet werden kann.

Zum Beispiel sind menschliche Gegner sehr gut im Umzingeln und nutzen Unachtsamkeit sehr gerne aus. Man kann sich hier sehr schnell in die Ecke manövrieren und muss schnell lernen, von Deckung zu Deckung, von Ecke zu Ecke zu huschen, um menschliche Gegner erfolgreich auszuschalten. Man kann zum einen schleichen und diese lautlos zu Fall bringen oder man entscheidet sich für den brachialen Weg und ballert wild um sich. Ressourcen sind allerdings begrenzt, sodass man sehr häufig zwischen der Schleich- und Brachial-Variante wechseln muss.

Kleinere und größere Hilfsmittel, um gegen die ganz fiesen Gegner anzukommen

Gegen Pilz-Zombies sieht es schon anders aus. Zwar kann man auch hier versuchen, brachial vorzugehen, und muss das an manchen Stellen auch, doch agieren die Gegner anders. Zum einen gibt es unterschiedliche Gegnertypen. Es gibt schnelle Zombies, Zombies, die mit einem Schlag töten (Clicker – wie man sie so liebevoll nennt) und Blouter, die auf einen zustürmen und einen in fiese Gase hüllen können. Für jeden Gegnertyp benötigt man eine gewisse Strategie und wenn man doch mal in die Enge getrieben wird und einem beim Lauschen etwas durchgegangen ist, dann muss man schnell die Taktik wechseln, Positionen durchtauschen, Bomben verwenden, Molotows gezielt einsetzen, Rauchgranaten werfen oder einfach mal fliehen und sich verstecken.

Das Gameplay bleibt so dynamisch. Außerdem gibt es kleinere Raum-Puzzle, in denen man versucht, voranzukommen, Szenen, in denen man wegläuft oder reitet oder auch eine Mischung aus allem.

Selbst außerhalb von Kämpfen wird einem nicht langweilig.

Auch wenn das Ressourcen-Sammeln an sich einen hohen Stellenwert einnimmt und man eher selten an Ressourcen, Häusern und Schubladen mit eventuellen Ressourcen vorbeilaufen kann, bleibt die Anspannung meist bis zu nächsten Werkbank bestehen.

Nach dem Aufwerten sehen die Waffen schon viel besser aus – und sind nützlicher

Bei der Werkbank angekommen, kann man seine Waffen aufwerten, vorausgesetzt man hat das richtige Werkzeug und ausreichend Ressourcen.

Pillen kann man ebenfalls sammeln, um seine Fertigkeiten zu verbessern, seine Gesundheit zu boosten oder auch den Rückstoß zu verringern. Das ist sehr zu empfehlen, da das Spiel mit der Zeit immer anspruchsvoller wird.

Ab einem gewissen Punkt, ca. ab dem letzten Drittel, wird der Schwierigkeitsgrad enorm angehoben. Die Gegneranzahl wird erhöht, alle Gegner arbeiten noch besser zusammen und es kommen sogar Sturmgewehre hinzu. Schleichen ist fast unmöglich – aber nur fast.

Hat man das Spiel durchgespielt, gibt es die Möglichkeit auf ein Neues Spiel+ und man kann Cheats für den nächsten Durchgang freischalten. Auch Speedrunner kommen auf ihre Kosten. Ebenfalls sehr schön ist die Option Permadeath, die sehr feingliedrig eingestellt werden kann. Auch wenn diese nicht für den ersten Spieldurchlauf empfohlen wird, kann sie auch schon da eingeschaltet werden.

Kommen wir zu den Vorzügen des Remakes

Das Remake ist technisch nochmals komplett neu aufgesetzt und kann nicht nur mit neuen Titeln mithalten, sondern steckt diese auch problemlos in die Tasche. Die Reflektionen, der Detailgrad, die Animationen, Licht- und Schatten sowie die Auflösung bis zu 4k sind einfach unglaublich gut gelungen. Es sieht einfach BOMBE aus.

Wer in höchster Bildqualität spielen möchte, muss allerdings auf etwas auf Performance verzichten. Dann gibt es nur noch 30 FPS. Flüssige 30 FPS, aber eben keine 60.

Die 60 FPS sind dabei das, was es von der PS3 Version am meisten unterscheidet. Das dann sehr flüssige Spielerlebnis, das an manchen Stellen sehr schwierig werden kann, ist durch die vielen FPS etwas einfacher. Sich mal eben umdrehen, zielen und weglaufen, ist eben mit einer höheren Framerate einen Tick einfacher.

Dazu kommt die tolle Einbindung des DualSense. Man fühlt beispielsweise Generatoren, die in der Nähe brummen alles, was den Boden etwas bewegt. Es ist dadurch nicht zu stark eingebunden, sodass es lästig wird, gleichzeitig steigert es aber die Immersion. Und wenn man es beim Zielen mit dem Bogen nicht mag, kann man es sogar ausschalten.

Viele Einstellungsmöglichkeiten (übrigens auch auf Deutsch einstellbar)

Grafisch ist das Spiel nun umwerfend, spielerisch nahezu perfekt und auch das Audio kann sich mehr als hören lassen. Da empfehle ich allerdings die englische Sprachausgabe. Die deutsche Ausgabe ist okay, aber an die Englische kommt sie leider nicht heran. Volle Emotionen sind nur in der englischen Lokalisation zu finden.

Zu Beginn des Spiels kann man sich noch über das fummelige Menü ärgern. Eine Waffe mit den Steuerungstasten wechseln, wenn sich Joel erst einmal hinknien muss, um dann seine Waffe aus dem Rucksack zu holen, kann schon mal den ein oder anderen Tod bedeuten. Doch das ist so gewollt. Haltet durch, denn mit der Zeit kann man die Waffenhalterungen aufwerten.

The Last of Us war schon beim ersten Mal ein Genuss. Als Remake macht es eine noch bessere Figur und zeigt, dass sie wirklich noch etwas aus dem Spiel rausholen konnten, was man zuvor schon als perfekt ansehen konnte.

The Last of Us Part 1 gehört zu jenen Spielen, die man gespielt haben sollte. Kaum ein anderes Spiel kann einen auf so eine emotionale Achterbahn bringen, einen spielerisch fordern und dabei auch noch so gut aussehen.

Licht-, Schatten und Detailgrad sind einfach unglaublich gut gelungen
Es kann schonmal blutig werden (man kann den Gewaltgrad im Menü herunterdrehen)

Empfohlen für alle Spieler*innen (der Alterseinstufung entsprechend 😉 ).

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Gelegenheit.

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Masterpiece
100100
Pros

Sehr emotional

Tolle Spielwelt mit unfassbar gut aussehenden Umgebungen

Lädt zum Sight Seeing ein

Tolle Charakteranimationen

Hoch spannend bis zum Schluss

Audio top

DualSense perfekt eingesetzt

Grafisch vielen Spielen überlegen

Nebenaktivitäten komplett optional und belohnend

Fordernd bis zum Schluss

Sehr ausbalanciertes Ressourcenmanagement

Hochauflösend und flüssig

Cons
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