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Shadowrun Trilogy: Dragonfall (PS5) im Test – Teil 2

Shadowrun Trilogy: Dragonfall (PS5) im Test – Teil 2

Die Shadowrun Trilogy hat nach sehr langer Zeit ihren Weg auf die PS5 gefunden. Nach Shadowrun: Returns folgt nun der Test zu Shadowrun: Dragonfall, welches die Stadt wechselt und gleichzeitig auch die Begebenheiten. Es ist daher nicht zwingend notwendig Shadowrun: Returns gespielt zu haben. Man kann auch direkt mit Dragonfall starten, wenn man das denn möchte. Hat man bereits Teil 1 gespielt, so wird man an wenigen Stellen im Spiel auf bekannte Gesichter stoßen.

DRACHEN!!!

Der Dragonfall war ein Ereignis in der Welt von Shadowrun, das nicht so schnell vergessen wird. Ein sehr gefährlicher Drache hat sein Unwesen in Berlin und Umgebung getrieben und sehr viele Menschen auf dem Gewissen – und natürlich auch alle anderen Spezies.

Irgendwann wurde dieser Drache zu Fall gebracht: Der titeltragende Dragonfall kommt ins Spiel.

Unsere Reise beginnt aber einige Jahrzehnte später in einem sehr großen Anwesen. Der Run sollte eigentlich nicht allzu schwierig zu bewältigen sein, doch stellt er sich schnell als gefährlich und sogar tödlich heraus. Schnell wird klar, dass hier noch etwas anderes gespielt wird und dem müssen wir in gut 20 Stunden Spielzeit auf den Grund gehen. Dabei werden Drachen, böse KIs und noch sehr viel mehr auf den Plan treten.

Eine Verbesserung zu Shadowrun: Returns?

Gepielt wird das Ganze sehr ähnlich zu Shadowrun: Returns. Wir haben wieder sehr viele Dialoge mit Entscheidungsmöglichkeiten, die teilweise von unseren Werten abhängen. Auf der anderen Seite haben wir rundenbasierte Kämpfe. Beides ist sehr ähnlich zu Returns gehalten, jedoch wird dieses Mal die Klasse Decker bevorzugt, was wirklich ärgerlich ist, wenn man eine andere Klasse gewählt hat. Gut, man spielt in einer Cyberpunk-Fantasy-Welt, und ja, man kann seine Klasse auch in eine andere Richtung wachsen lassen, schöner wäre es aber gewesen, wenn auch die anderen Klassen mehr Möglichkeiten gehabt hätten. Hier empfehle ich also den Decker als Startklasse, um mehr Möglichkeiten im Spiel zu haben.

Auch Granaten werden in diesem Teil etwas übermäßig eingesetzt. Ständig erfreuen sich Gegner daran, mit Granaten nicht nur erheblich viel Schaden anzurichten, sondern auch gleiche alle APs abzuziehen, sodass man sehr wenig Handlungsraum behält.

Eine schöne Veränderung ist aber, dass man nun feste Begleiter*innen haben kann. Man kann sein eigenes Team anführen und seine Begleiter*innen leveln lassen. Das fühlt sich dann im Gegensatz zu Returns etwas besser an. Dort konnte man sehr häufig nur Begleiter*innen anheuern und diese hatten dann natürlich keine Geschichte.

Auch hier legt Dragonfall noch einen drauf: Die Begleiter*innen haben eigene Storylines, die man mit der Zeit freispielt. Diese münden dann nicht nur in Dialogen, man kann diese auch wirklich spielen. Diese sind auch alles andere als uninteressant geschrieben. Ich gehe sogar so weit, dass einige der Storylines ein eigenes Spiel hätten sein können. Vorhersehbar waren diese in der Regel auch nicht. Selbst der Hund hat eine tiefere Bedeutung. Auf die Frage hin, ob man den Hund mitnehmen kann, kann ich nur mit „spielt weiter“ antworten.

Ein Bugfest, das sich zu spielen lohnt

Es gibt also einige Verbesserungen, teils auch Änderungen, die man mögen oder auch hassen kann. Was allerdings sehr enttäuschend ist, ist die Anzahl der Bugs. Hatte man in Teil 1 erst in der dritten Spielhälfte Schwierigkeiten, so sieht es hier schon anders aus. Von Anfang an kommt es zu Ladeverzögerungen, d.h. man tötet einen Gegner und das Spiel stockt für gut 2 Sekunden. Manchmal fängt es sich wieder, manchmal stürzt es daraufhin ab. Sehr ärgerlich. Dazu kommen weitere Bugs, dass man sich beispielsweise noch bewegen kann, aber keine Skills aktivieren kann, usw. Das Bugfest zieht sich durch das ganze Spiel und schmälert den Spielspaß leider. Nicht selten habe ich mir überlegt, doch auf PC weiterzuspielen, denn das Spiel ist wirklich hervorragend!

Das Einzige, was man momentan tun kann, ist regelmäßig zu speichern. Das Spiel speichert an einigen Stellen auch automatisch, doch eher selten zwischen Kämpfen, daher sollte man hier seine gut 100 Speicherplätze gut ausnutzen.

Es gibt was auf die Ohren

Auch Sound technisch gibt es wenig Änderung. Es schrillt immer noch die Musik im Hintergrund, die man mögen kann, aber nicht muss. Die Dialoge sind reine Lesearbeit und nicht vertont und es gibt die Trilogie momentan nur auf Englisch.

Die Spielwelt verändert sich im Laufe der Story

Die englische Sprache wird im Übrigen hier gut zum Einsatz gebracht. Die Story spielt ja in Berlin, rund um Spandau und dem Moritzplatz. Dazu kommen viele deutsche Wörter, u.a. Feuerschwinge, „Guten Tag“, „Liebchen“, usw. Diese in englischen Sätzen zu lesen, hat wiederum sein ganz eigenen Charme.

Trotz viel Kritik ein einfach unfassbar gutes Spiel

Das sind sehr viele Kritikpunkte und dennoch kann ich das Spiel nur empfehlen, da es trotz dieser Problematiken zu den besten CRPGs gehört, die man spielen kann. Allein die Story ist all die Ärgernisse wert und das Kampfsystem macht ebenfalls sehr viel Spaß – trotz Granaten-Smashing. Auch die Rätsel sind nun etwas ausgefeilter und es gibt häufig richtige Wortsuchen, sodass man sich nicht einfach nur eine richtige Antwort aus einer Auswahl an Antworten aussuchen kann. Hier wird Köpfchen gefragt, ein guter rundenbasierter Kampf eingefordert und eine Story erzählt, die man so noch nicht gehört hat. All das für schnuckelige 19,99 Euro. Nur etwas Frustresistenz vor Bugs, die eventuell in den nächsten Monaten behoben werden, sollte man schon mitbringen. Und wenn man dann auch noch etwas Geld sparen möchte, kann man zur Trilogie greifen, die mit 39,99 Euro quasi eins der drei Spiele gratis anbietet.

0
Masterpiece
90100
Pros

Tolle Story!

Begleit-Quests

Eigener Hund

Drachen und Berlin als Setting

Viele Entscheidungsmöglichkeiten

Skills für den Kampf UND für die Handlung

Cons

Zu viele Bugs

Text nur auf Englisch

Kämpfe nicht so gut ausbalanciert

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