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Lacuna (PS4) im Test

Lacuna (PS4) im Test

Lacuna spielt im Jahre 1840. Aber nicht in unserem 1840. Alles ist anders. Es gibt unterschiedliche Planeten in einem fremden Sonnensystem. Auf einem dieser Planeten spielt sich die Geschichte rund um CDI Agent Neil Conrad ab.

Dieser hat nicht nur mit der Tatsache zu kämpfen, dass die Zeiten, ein guter Vater zu sein, langsam schon vorbei sind und auch seine Ex-Frau eher weniger nette Worte für ihn findet, sondern auch mit einem Vorfall, der das komplette Sonnensystem gefährden könnte.

Kleinere Streitereien gehören dazu

Ein Mord ist geschehen, wie er nur in einem düsteren Sci-Fi-Noir-Spiel geschehen kann. Da es sich um eine ranghohe Persönlichkeit handelt, steht Krieg so gut wie vor der Tür und nur die schnelle Aufklärung des Mords kann das Schlimmste verhindern – so zumindest Conrads Hoffnung.

Der dunkle Noir-Thriller weiß dabei schon sehr früh von sich zu überzeugen. Der sehr schicke Pixel-Look untermauert dies nur weiter.

Rauchen als Belohnung: Mehr Einblicke in die Szenerie gibt es leider nur mit einem Haken

Es handelt sich bei Lacuna um ein Adventure, d.h. es wird von links nach rechts, von rechts nach links und manchmal auch von oben nach unten gelaufen. Hört sich unspektakulär an, ist aber sehr gut umgesetzt. Das Spiel kommt einem nicht horizontal vor, da auch ständig vertikal, zum Beispiel in versetzten Treppenhäusern, agiert wird. Es gibt eine Art Detektiv-Modus, in der man alles in Ruhe betrachten kann und es gibt einen Modus, in dem man mit anderen Personen spricht und mit Gegenständen interagiert. Das gibt dem Spielgeschehen eine gewisse Dynamik und sorgt dafür, dass man sehr achtsam durch die Spielwelt wandert.

Sehr häufig müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden, doch dazu müssen erst einmal die richtigen Interaktionsobjekte/-Dialoge gefunden werden. Das Spiel sorgt dafür, dass man ständig mitdenkt, Überlegungen zu Verdächtigen anstellt und dennoch immer mal wieder überrascht wird. Es kommt einem wie ein sehr gut geschriebener Crime-Roman vor, nur dass man diesen spielen kann.

Dazu kommt dann auch noch die sehr authentisch gezeichnete Welt. Nicht nur die Personen bleiben ihren Charakterzügen treu und gehen wunderbar auf diese alternative Welt ein, auch die Umgebung spiegelt dies perfekt wider. So gibt es beispielsweise News, die man sich direkt vom Plakat auf das Smartphone ziehen kann. Und so fortgeschritten das Ganze auch ist, so gibt es alltägliche Probleme, wie etwa Türerkennungssysteme, die defekt sind. Das macht das Ganze wiederum noch authentischer.

So düster die Prämisse rund um Mord und Krieg auch ist, so weiß das Spiel einen aber auch wieder aufzuheitern. Sehr oft hat Conrad in den richtigen Augenblicken genau den richtigen Spruch auf den Lippen.

Wenn man eh nur langweilig die Treppe hinaufläuft – und dann plötzlich eine Geschichte erzählt wird

Besonders gut gelungen sind dabei die wenigen, dafür aber außerordentlich gut vertonten Passagen. Immer dann, wenn es auch gut ins Bild passt, kommt eine Textwand, die das Geschehen weiter ins Lichts rückt und vorgelesen wird. Der Sprecher ist übrigens kein Geringerer als Tom Vogt, der beispielsweise auch Clive Owen und Laurence Fishburne lokalisiert.

Insgesamt ist Lacuna ein in sich geschlossenes, sehr gutes Sci-Fi-Krimi-Werk, das Spieler*innen, die Darkside Detective oder auch andere einschlägige Werke von sich überzeugen wird. Außerdem ist es mit gut 16 Euro sehr günstig und ein spannender Titel für den heißen Sommer.

Auf Konsole ist das Spiel ebenfalls sehr gut umgesetzt. Die PlayStation-Version lief butterweich und auch die Controller-Steuerung konnte ohne viel Nachdenken und Nachlesen umgesetzt werden.

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Masterpiece
100100
Pros

Tolle Polizei-Geschichte

Tolles Setting

Interessante Entscheidungen

Gut geschriebene Charaktere

Schön designte Spielwelt

Cons
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