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Dune: Spice Wars startete kürzlich in den Early Access. Das Spiel nutzt die Buchvorlage von Frank Herbert, um ein 4X-Strategiespiel zu gestalten, das sowohl die Elemente des Wüstenplaneten als auch strategische und spielerisch wertvolle Elemente umfasst. Wie gut es sich momentan im Early Access spielen lässt, erfahrt ihr hier.
Was bedeutet Early Access?
Dune: Spice Wars wird ca. 9 bis 12 Monate im Early Access bleiben. Es hat zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine Kampagne und es sind vier von geplanten fünf Fraktionen spielbar. Auch die Multiplayer-Komponente wird noch nachgereicht.
Innerhalb dieser 9 bis 12 Monate plant das Entwicklerteam vor allem, das Spiel weiter anzupassen. Das, was man bislang spielen kann, kann also gut und gerne als Kern des Spiels bezeichnet werden. Balancing, weitere Features, die Kampagne und der Multiplayer werden also mit der Zeit hinzugefügt.
Momentan kostet die Early Access-Version noch 29,99 Euro. Allerdings soll der Preis bei Release der Vollversion steigen – verständlicherweise.
In der Zwischenzeit können sich Spieler*innen aktiv am Entwicklungsprozess beteiligen, in dem sie dem Discord-Server beitreten.
Fraktion wählen und in die Welt von Dune eintauchen
Kommen wir aber jetzt zum Spiel selbst. Zu Beginn können wir uns eine von vier Fraktionen aussuchen:
- Harkonnen
- Atreides
- Schmuggler
- Fremen.
Die Fraktionen lassen sich zwar ähnlich spielen, sind aber im Kern unterschiedlich. Das beginnt schon mit der Wahl der Berater*innen. Zwei kann man wählen und diese haben dann bestimmte Auswirkungen, die beispielsweise die Ressourcen betreffen. Ein Berater/eine Beraterin ist jeweils sehr schwierig zu spielen, doch kann ich mir vorstellen, dass diese dann besonders gut im Multiplayer einsetzbar sind.
Sehr interessant bei der Auswahl der Fraktion ist, dass man automatisch versucht, mit den Atreides mehr auf Diplomatie zu gehen, immerhin hat man mehr Einfluss auf den Rat und mit den Harkonnen eher Richtung kriegerische Ausbeute geht. Das wird im Kleinen deutlich, wenn man andere Dörfer angreift und dann die Option erhält, diese für seine Fraktion zu übernehmen oder eben diese zu unterwerfen. Welche Fraktion welche Optionen hat, dürfte Dune-Kenner*innen schnell auffallen. Im Großen wird es an jeder Ecke des Spiels deutlich, denn der Spielstil verändert sich merklich. Auch die KI scheint darauf zu reagieren. Nehmen wir nochmals das Beispiel Atreides/Harkonnen. Die Basis von Haus Atreides wurde ständig von den Harkonnen angegriffen. Die Basis der Harkonnen wurde kaum angerührt. Das könnte ein Zufall sein, aber das glaube ich eher weniger.
Außerdem kann man besagte Dörfer auch plündern oder zu einer neutralen Zone verkommen lassen. Egal, was man auch tut, es hat Auswirkungen auf die Ressourcen, auf den Einfluss, auf die Hegemonie – einfach auf alles.
Zielsetzung: die totale Macht
Ziel ist es, die Macht an sich zu reißen. Das kann unterschiedlich erreicht werden. Man kann beispielsweise Hegemonie auf 25.000 bringen. Diese kann durch Gebäude angereichert werden, aber auch durch beispielsweise gezielte Übernahmen. Das kann auch erzielt werden, in dem man alle anderen unterwirft, wobei hier der Hegemonie-Wert auch schnell erreicht wird.
Hier gilt auf jeden Fall: Der Weg ist das Ziel. In den meisten Spielen macht man permanent Fortschritte und weiß ziemlich schnell, wann man gewonnen hat und muss nur noch abwarten. Bei Dune: Spice Wars sieht es etwas anders aus.
Ressourcenmanagement par excellence
Hier nutzen wir unsere Ornithopter (so eine Art Helikopter mit Scanner und Ressoucenschöpfer) und spähen das Gebiet aus.
Sobald wir das Gebiet kennen, überlegen wir uns, wo wir uns zuerst ausweiten. Spice muss beispielsweise regelmäßig an die MAFEA bezahlt werden. Hierfür können wir handeln, wir können aber auch mit den Ornithoptern nach Ressourcen suchen oder dies sogar abbauen. Beim Abbau selbst sind Würmer eine große Herausforderung.
Würmer können den Transporter verschlingen. Es gibt zum Glück eine Option, dass sich die Transporter rechtzeitig zurückziehen, aber das kostet wiederum Spice, weil sie insgesamt weniger abbauen. Spice lässt sich aber gut an die MAFEA und auch an die anderen Fraktionen verkaufen. Ohne Spice wird es schwierig, Geld zu scheffeln. Ohne Geld können wir keine Armee ausheben. Ohne Armee können wir keine Dörfer übernehmen. Ohne Dörfer können wir keine Ressourcen abbauen und erhalten fast keine Hegemonie. Wir können also nicht gewinnen, wenn wir unsere Ressourcen, unser komplettes Spiel, nicht im Einklang halten.
Und das macht Spaß!
Balancing in Arbeit – bei den Entwickler*innen UND mir
Gut, manchmal sitzt man schon davor und denkt sich, dass es etwas unfair ist. Beispielsweise wenn man gerade eine Armee ausgehoben hat, diese auf eine Reise geschickt hat, um ein Dorf einzunehmen und man mitten im Kampf dann von einer zweiten Fraktion von hinten angegriffen wird. Diese nicht nur die komplette Armee ausmerzt, sondern auch das Dorf übernimmt, in dem man Spice, Stahl und Wasser angebaut hat. Man in dem Moment keine weitere Arbeitskraft hat und keine Armee ausheben kann und einfach nur zusehen kann, wie sie nach und nach alles übernehmen. Das ist dann traurig. Aber für’s nächste Mal baut man sich dann Flugplätze, um die Armee schnell von A nach B zu bugsieren. Dann hebt man eine Plan B-Armee aus, setzt mehr Milizen ein, um die Dörfer zu schützen. Geht voll und ganz auf Verteidigung … und geht sukzessiv pleite. Verkauft dann alle Ressourcen, die man hat, nur um weiter pleite zu gehen. Tja, das war wohl nichts.
All das sind Probleme, auf die ich in den ersten Spielstunden gestoßen bin. Wichtig ist, dass man eine gewisse Balance hat. Einfach nur auf Rohstoff X gehen, um diesen anzubauen und zu verkaufen, bringt einem auch nichts, wenn die anderen Fraktionen genügend davon haben. Eine große Armee ist teuer und will versorgt werden. Diplomatie ist nur bedingt einsetzbar und die Agenten, ja, die sind einfach cool. Mit diesen kann man sich Boni sichern, Ressourcen abbauen und sogar dem Gegner schaden, in dem beispielsweise dafür sorgt, dass sich seine Soldaten nicht heilen können.
Mehr als nur ein Spiel für Zwischendurch
Ihr merkt schon: Dune ist kein Spiel, das man mal eben spielt. Man muss sich wirklich reinfuchsen und da es nur wenige Tutorialeinblendungen gibt, muss man sich auch vieles selbst beibringen. Für mich ist das kein Negativpunkt, aber ich kann mir vorstellen, dass es für manche ein sehr harter Einstieg ist. Das sei dem Spiel aber alles verziehen, denn wir sprechen hier von einem Early Access-Kracher. Es macht sehr viel Spaß und wird noch weiter verbessert und ich kann es kaum erwarten, bis die Kampagne erscheint.