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Chrono Cross (PC) im Test

Chrono Cross (PC) im Test

Wenn das Wort „Chrono“ fällt, folgt meist gedanklich schon das Wort „Trigger“, auch wenn ich meinerseits noch nicht in den Genuss gekommen bin, dieses Spiel zu spielen, erlebe ich dasselbe Phänomen.

Doch handelt es sich um das neue Remaster nicht um Chrono Trigger, sondern Chrono Cross. Dabei sei zu beachten, dass es sich hier um ein Remaster und kein Remake handelt. Eine Grafik wie bei Resident Evil 2 ist demnach ausgeschlossen.

Als Neueinsteigerin habe ich mir die Trailer sehr interessiert angeschaut. Ich mag JRPGs, ich mag rundenbasierte Kämpfe und wenn alles drumherum Spaß macht, ist mir auch eine altbackene Grafik ziemlich egal. Zudem wurde diese ja auch überarbeitet – ein wenig zumindest.

Die Story ist leider nicht allzu erzählenswert und kann ziemlich kurz abgehakt werden: Es ist eine typische Fantasy-Story, die zwar einige interessante Charaktere mit bringt, aber dabei nicht so wirklich von sich überzeugen lässt. Es ist alles recht plump und schnell durchschaut, aber gut, das ist ja auch der Zeit zu schulden, immerhin kam das Spiel um die Jahrtausendwende heraus.

Mehr Entwicklungsarbeit als es den Anschein hat

Optisch wurde doch etwas mehr an dem Spiel gearbeitet, als es zu Beginn den Anschein hat.

Da fängt es schon bei den Hintergründen an, die nur in 2D sind. Die ursprüngliche Variante des Spiels sollte 2D Hintergründe mit 3D-Charakteren haben. Deswegen hat man die Spielszene in 3D animiert, dann einen Screenshot davon gemacht (um es wirklich plump auszudrücken, denn da steckt doch etwas mehr dahinter) und diese dann in Szene gesetzt. So konnte man die Charaktere frei bewegen und es sah dann auch gleichzeitig gut aus, während die PlayStation nicht gleich in Flammen aufging. Immerhin konnte diese nicht ohne Leistungseinbußen alles in 3D rendern.

Heutzutage müssen wir uns um solche technischen Limitierungen nicht mehr sorgen. Leider aber ist die Aufbereitung einer solchen Welt nicht ganz so einfach. Beispielsweise musste das Entwicklerteam dann auf die alten Hintergründe zugreifen, die natürlich nicht die passende Auflösung hatten und diese aufbereiten.

Neu hingegen sind die Charakterportraits und auch die Charaktere selbst gestaltet worden.

Rein optisch macht das Spiel daher einen sehr veralteten, wenn auch sauberen Eindruck.

Ein gutes Kampfsystem

Auch an den Kämpfen wurde gearbeitet. Diese waren zwar schon immer etwas spezieller, da zum Beispiel mit einem Prozentsatz gearbeitet wird. So wird einem ein Prozentsatz angezeigt, wie wahrscheinlich es ist, zu treffen. Dann muss man auch mal entscheiden, ob man einen Critical Hit mit 63 Prozent oder einen sicheren Schlag mit 99 Prozent versucht, auch wenn dieser weniger Schaden macht. Das Kampfsystem ist und bleibt gut durchdacht und bringt sogar neue Würze in moderne Spiele.

Neue Features, wie zum Beispiel das Deaktivieren von Zufallskämpfen, einen Kampf-Boost, der es noch einfacher macht oder vor allem die Beschleunigungstaste, damit das Laufen nicht so elendig lang dauert, verbessern das ursprüngliche Spiel, ohne den Retro-Charme zu verlieren.

Retro-Charme oder Retro-Qual?

Retro-Charme kann manchmal aber auch Retro-Qual sein. Und nun kommen wir zur Kehrseite der Technik-Medaille. Ein Spiel, das im Vergleich zu anderen Spielen, so altbacken aussieht, sollte eigentlich auf jeder Gurke von Rechner laufen – flüssig und problemlos. Das tut es aber leider nicht. Ständig kämpft man sich hier durch einen Framerate-Wust, der von 40 bis 60 FPS alles zu bieten hat und gerne auch mal sekündlich umschlägt. Auch Tearing ist hier eine Sache, die ich noch nicht zu bewältigen vermag.

Dazu kommen fehlende Tooltips und einige andere Features, die man in moderneren Spielen kennt. Das kann man nun als Retro-Charme ansehen oder aber auch als lästig. Das liegt ganz an der spielenden Person.

Ich, für meinen Teil, bin nicht überzeugt. Der Grat zwischen Remaster und Remake ist nicht leicht und die Anforderungen an ein Spiel steigen mit der Zeit. Wenn man sich auf ein Remaster einlässt, muss man sich die Frage stellen, was man erwartet. Erwartet man dieselbe Erfahrung wie damals? Schlechtere Grafik, Framerate-Probleme? Erwartet man das Erlebnis von damals? Interessante Charaktere, gute Kämpfe? Erwartet man das Erlebnis von damals in einem für heutige technische Mindestanforderungen angepassten Umfeld? Sprich: Es soll halt nicht ruckeln und optisch in Ordnung sein?

Ist auch enthalten, aber leider überhaupt nicht meins

Diese Frage muss sich jeder selbst stellen. Mir ist es wichtig, dass ein Spiel technisch in Ordnung ist, dass ich es nicht mehrmals starten muss und dass ich es so ans Laufen kriege, dass mich keine Ruckler stören. Das war mir bei diesem Spiel nicht vergönnt. Natürlich könnte das in Zukunft mit der Hilfe von Updates möglich sein, aber der Stand von heute sieht das anders.

0
Great
65100
Pros

Kampfsystem

Audio wurde überarbeitet

Über 40 Charaktere

Auf allen gängigen Plattformen spielbar

Cons

Ruckelt und hat Tearing

Steuerung sehr altbacken

Seltene Speichergelegenheiten

2D Hintergründe

DLC uninteressant

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