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Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich bei Koch Media und NIS America.
Nahe des Wahnsinns befinden sich nicht nur die NPCs im Spiel Monark, auch der Protagonist hat damit zu kämpfen. In Monark werden Spieler in eine düstere Welt entführt. Wie viel Spaß dieser Wahnsinn auf der Switch machen kann, klären wir nun.
Wir werden ins kalte Wasser geworfen
In Monark spielen wir einen Charakter, den wir selbst benennen dürfen. Auf Geschlechterwechsel und Umstyling wurde hier bewusst verzichtet, da man einer linearen Geschichte folgt.
Zudem übernimmt der Charakter das Umstyling am Ende selbst, doch dazu später mehr.
Am Anfang werden wir in mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen. Wir dürfen ohne Tutorial kämpfen. Wie das ausgeht, kann man sich denken.
Nach dem Sprung ins kalte Wasser sieht es aber ganz anders aus. Dann übernimmt das Spiel für die ersten knapp 2 Spielstunden die Führung, blendet Tutorials regelmäßig ein und gibt ein paar Tipps, wie man das Kämpfen überstehen kann.
Überstehen? Ja, Monark hat nicht das einfachste Kampfsystem.
Strategische Kämpfe mit einer Prise JRPG
Zum einen ist es rundenbasiert, d.h. man hat genügend Zeit, um seine Charaktere strategisch zu positionieren, sich ihre Fähigkeiten in Ruhe durchzulesen, sich Gedanken über Buffs/Debuffs zu machen, Authorität einzusetzen und natürlich anzugreifen – und das alles schon zu Beginn!
Im Gegensatz zu einigen anderen Genre-Vertretern verzichtet Monark auf Hex-Felder. Man kann sich in seinem Bewegungsradius frei positionieren. Zum einen heißt das, dass man nah an den Gegner für seine Angriffe heran muss. Zum anderen heißt das aber auch, dass man gegnerischen Angriffen im Vorhinein ausweichen sollte. Wer seine Einheiten stupide vor den Gegner stellt und sich fragt, warum er ständig stirbt und einfach nicht weiterkommt, der muss so wie ich, erst einmal das Spiel lernen. Die Position der Charaktere kann bestimmen, inwieweit man siegreich ist.
Ganz so einfach ist es dann aber nicht. Mithilfe von Authorität kann man die Charaktere miteinander verbinden. Durch die Verbindung können neue Fähigkeiten eingesetzt werden.
Manche Fähigkeiten verbrauchen sogar HP, daher sollte man stets jede Fähigkeit genau betrachten. Wenn der Healer beispielsweise Heilung anwendet, kann ihn das Lebenspunkte kosten. Wenn zwei Einheiten oder mehr geheilt werden, dafür aber der Healer stirbt, kann das im späteren Verlauf eines Kampfes in Ordnung sein, doch zu Beginn wäre es eine absolute Katastrophe.
Dazu kommen dann noch, wie schon beschrieben, Faktoren wie etwa Buffs und Debuffs, die Möglichkeit, einem anderen Charakter einen zweiten Zug zu gewähren und die ständige Überwachung des Wahnsinns-Balken. Ist dieser nämlich gefüllt, ist das ebenfalls das Ende.
Gameplay abseits der Kämpfe kaum vorhanden
Außerhalb der Kämpfe gibt es Gameplay-technisch nicht ganz so viel zu tun. Man kann craften, seine Gehilfen managen, kleinere repetitive Weg-Rätsel lösen und sich so nach und nach durch eine sehr gut geschriebene Story wuseln.
Monark ist kein Shin Megami-Abklatsch
In Monark geht es nämlich um die Shin Mikado Akademie (ein kleiner Seitenhieb auf Shin Megami?). Immerhin hat das Spiel damit geworben, dass Entwickler aus Shin Megami an der Entwicklung beteiligt sind. Auch wenn dieser Einfluss rein durch das Fiend-System bemerkbar ist. Man kann zwischen zwei Welten wechseln und es gibt böse Einheiten oder Fiends, die wir im Kampf nutzen können. Das war es auch schon mit dem Vergleich. Monark zieht sein eigenes Ding durch und das ist auch gut so.
Wo waren wir? Ach ja, bei unserem Charakter…
Unser Charakter hat natürlich sein Gedächtnis verloren und erkennt noch nicht einmal seine eigene Schwester wieder. Gleichzeitig wird besagte Akademie von einem mysteriösen Nebel umgeben. Immer mehr Stockwerke werden eingeraucht und immer mehr Schüler verändern sich, fallen dem Wahnsinn anheim. Als unser Protagonist ohne sein Gedächtnis erwacht, muss er sich an diverse Persönlichkeiten halten, um voranzukommen. Dabei werden die Charaktere nach und nach vorgestellt, sodass man sich diese gut merken kann und auch jeder Charakter seine Screen-Time erhält. Auch wenn es sich um die Begleitcharaktere und auch die anderen NPCs nur um Nebenakteure handelt, wird einem schnell, einfach und im Detail erklärt, wer welche Beziehung zu welchem anderen Charakter hält und welche Auswirkungen dies auf die Spielwelt hat. Ein Who is Who beginnt und ist eine schöne Abwechslung neben den anspruchsvollen Kämpfen.
Dabei ist der Rote Faden recht simpel: Beseitige all jene, die für den Nebel verantwortlich sind. Ausgearbeitet wurde die Story aber wirklich gut. Gerade die einzelnen Abschnitte/Kapitel, in denen es je um einen Charakter geht, sind sehr gut unterteilt.
An sich ist Monark also eine gut erzählte Geschichte mit herausfordernden Kämpfen. Es gibt übrigens auch einen Casual Modus, der etwas einfacher ist, dafür aber weniger Items verspricht.
Sehr gute Umsetzung auf der Nintendo Switch
Wie lässt sich das Ganze nun auf der Nintendo Switch spielen?
Der Grafikstil ist einfach toll. Vor allem im Handheld-Modus weiß sich das Spiel perfekt in Szene zu setzen. Es sieht gut aus, läuft größtenteils flüssig und auch die Steuerung ist sehr gut umgesetzt. Klar, es gibt Kamera-Einstellung, die etwas altbacken wirken, aber sie helfen auch dabei, die düstere Atmosphäre zu verdeutlichen, deshalb würde ich das mal eher als Stil und weniger als Kritikpunkt abtun. Es wurde auf Radialmenüs verzichtet und dennoch ist alles sehr übersichtlich arrangiert und man kann schnell navigieren. Die UI und das Menü sind top.
Wenn man das Ganze dann auf dem TV spielt, sieht die Grafik aufgrund der Auflösung nicht mehr ganz so gut aus. Es hat dann immer noch seinen tollen Art Style und es lässt sich weiterhin gut spielen, aber durch die niedrige Auflösung muss man sich schon etwas weiter weg setzen, damit einen die riesigen Pixel-Kleckse nicht stören. Aber in der Regel kauft man sich ja ein Spiel für die Switch, um es auch im Handheld zu spielen. Wenn es dann in groß mal nicht so gut aussieht, man aber trotzdem auf dem Sofa lümmeln möchte, ist das auch machbar.
Insgesamt ist Monark also nicht nur ein gutes Spiel, es ist auch noch ein gutes Spiel für die Nintendo Switch. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, die mittlerweile weichgespült sind, schafft Monark den Balance-Akt zwischen Herausforderung und Geschichten erzählen.
Sehr schöner Art Style
Sehr herausfordernd
Sehr gutes, strategisch und taktisch angereichertes Kampfsystem
Tolle Charaktere
Im Handheld-Modus sieht es gut aus
Kämpfe teils knüppelhart
Story teils sehr linear
Sieht im Docked-Modus durch geringe Auflösung nicht ganz so toll aus