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Dying Light 2: Stay Human (Xbox Series X) im Test

Dying Light 2: Stay Human (Xbox Series X) im Test

Oh, ein weiteres Zombie-Spiel! Wie originell! Mit Open-World sogar… Viele „?“ und unendlich Loot-Kram mit massig uninteressanten Nebenmissionen… Auf den ersten Blick wirkt Dying Light 2 wie ein feuchter Traum eines UbiSoft-Verantwortlichen. Aber Gott sei Dank ist das Spiel von den Jungs und Mädels aus dem Hause Techland und hat alles, was ich gerade aufgezählt habe… Nur in gut.

Ja wo is sie denn?

Aber kommen wir erst einmal zur Geschichte. Diese ist nämlich ein Pluspunkt des Spiels. Dying Light 2 setzt 15 Jahre nach der Handlung des Vorgängers an. Der Virus aus dem ersten Teil hat sich aufgrund eines skrupellosen Unternehmens, die sogenannte GRE, auf der ganzen Welt verbreitet. Die wenigen Überlebenden haben sich in kleinen Kommunen zusammen getan und sind nur durch die sogenannten Pilger in Kontakt. Eben einer dieser Pilger ist unser Hauptprotagonist Aiden Cardwell. Dieser reiste nun schon mehr als 2000 km, um in der Stadt Villedor seine vermisste Schwester Mia zu finden. Villedor ist die letzte große Stadt der Menschheit und verbirgt das ein oder andere Geheimnis, das ihr nun aufdecken könnt… Oder auch nicht. Auf eurer Suche werdet ihr die ein oder andere Entscheidung treffen müssen, die euch den Handlungsverlauf immer wieder verändern werden. Das Spiel besitzt mehrere Enden und das bedeutet, dass alleine hier schon ein Wiederspielwert gegeben ist. Wie bereits erwähnt, ist die Handlung eine der Stärken des Spiels und lässt euch immer wieder verwundert zurück und auch das ein oder andere „HÄ!?“ wird euch entgleiten. Am Ende kommt dann aber alles zusammen. Keine Sorge.

Einladend ist die Welt von Dying Light 2 sicherlich nicht

Run Boy Run!

Was erwartet euch aber Gameplay technisch? Ja, Dying Light 2 ist eine waschechte Open World und hat auch einige der allseits bekannten Mechaniken, die ein Open World Spiel halt so hat. Ihr findet immer wieder neue Verstecke, wo ihr starken Loot findet (meistens sind diese aber nur bei Nacht erkundbar, dazu aber gleich mehr), ihr erklimmt Windräder, um diese wieder zu aktivieren, was euch dann Vorteile in der Spielwelt bringt und ihr findet NPCs mit einem „!“ über dem Kopf, was auf eine Nebenmission hinweist. Letztere sind aber sehr oft gut geschrieben und haben kleine Handlungen, die auch interessant sind. Also lohnen sich diese auch abseits der EP und des Loots. Ja, DL2 hat ein Level System für das ihr EP sammelt. Ihr sammelt Kampf und Parkour, EP die ihr dann wieder in die jeweiligen Skill-Bäume verteilt. Um die Skills freizuschalten, um sie überhaupt aktivieren zu können, müsst ihr die Hemmstoffbehälter finden. Diese sind auf der gesamten Map verteilt und meistens auch nur in der Nacht zu erreichen. Denn in den Gebäuden befinden sich Unmengen an Zombies, die aber bei Nacht sich auf der Straße tummeln. Also ist es nachts deutlich besser in diese Komplexe zu steigen. Bei Tag habt ihr keine Chance. Allerdings könnt ihr euch dafür nicht unendlich viel Zeit lassen. Aiden ist nämlich infiziert (auch deshalb braucht er den Hemmstoff) und die Dunkelheit beschleunigt den Wandelprozess. Ein sogenannter Bio-Marker sagt euch aber, wann es Zeit ist, euch im UV-Licht zu sonnen. Der Virus mag nämlich kein Licht, was einen guten Kniff in das Gameplay bringt. Orte mit UV Lichter findet ihr in der Spielwelt und iht könnt noch viele weitere in der Welt aktivieren. Daher ist es sehr zu empfehlen, euch am Tag auf die Suche nach diesen Orten zu machen, um euch die Nächte etwas entspannter zu machen.

Und wie macht man das? Genau! Ihr nutzt das wohl beste Fortbewegungssystem, das es je in einem Open World Spiel gab. Die Parkour Rennerei ist ein absoluter Genuss. Das Rennen, Klettern und Springen geht super instinktiv von der Hand und wird im Laufe des Spiels immer besser, wenn ihr euren Parkour Skill-Baum ausbaut. Dazu kommen im Laufe der Story noch ein Gleitschirm und ein Enterhaken dazu, womit ihr noch an viel mehr Orte kommen könnt. Diese könnt ihr bei NPCs in der Welt auch noch verbessern. Das Parkour-System IST DAS Argument, warum man Dying Light 2 gespielt haben sollte.

Das Parkour System ist klasse – zwischendurch mal einen Banditen vom Dach fegen bockt natürlich auch!

Was aber nicht so cool ist, ist das Kampfsystem. In DL2 habt ihr nur Schlag-Waffen und später dann auch einen Bogen und Wurfmesser. Schusswaffen gibt es quasi keine, was auch innerhalb der Story erklärt wird und Sinn macht. Trotzdem hat man das Gefühl, das etwas fehlt. Versteht mich nicht falsch, das Kämpfen macht anfangs schon Spaß, wird aber im Laufe des Spiels repetitiv und auch die Waffen, die kaputt gehen, nerven irgendwann. Das ändert sich auch nicht durch die Skills, die ihr freischaltet. Diese sorgen sogar dafür, dass die Kämpfe nur einfacher werden, obwohl ihr auf stärkere Gegner trefft.

Schöne kaputte Welt

Kommen wir zur Technik. Ja, Dying Light 2 ist ein schönes Spiel. Stellenweise sogar sehr schön, aber irgendwie hat man sich im Vorfeld mehr versprochen. Auch leidet das Spiel unter dem ein oder anderen Bug. Manchmal kann man eine Tür nicht öffnen, obwohl es dort weitergehen sollte, manchmal buggen die Gegner (egal ob Zombie oder Mensch) durch den Boden und richtig schlimm ist der Soundbug, den ich öfter mal hatte. Bei allen Problemen half nur ein Neustart des Spiels. Dazu kommen noch ein paar kleinere Probleme wie z.B. Grafik-Fehler. Diese Sachen trüben das Gesamtbild leider. Der Sound ist ordentlich, wobei ich euch aber dringend empfehle, dass Spiel auf Englisch zu spielen. Die deutsche Synchro ist ok, hinkt aber der englischen Sprachausgabe hinterher. Dafür gibt es dann auch deutsche Untertitel.

Das Kampfsystem ist gut, wird aber irgendwann zu einfach und repetitiv

Fazit

Generell hätte ich euch hier noch deutlich mehr erzählen können, was ich euch aber lieber selbst entdecken lassen will. Dying Light 2 ist ein wahres Conent-Monster, in dem ihr euch verlieren könnt. Allerdings müsst ihr viele Dinge auch nicht machen, wenn ihr euch lieber auf die Hauptstory konzentrieren wollt. Aber ganz ohne Neben-Kram geht es leider auch nicht. Warum sollte man jetzt aber das Spiel gespielt haben? Die Story ist gut geschrieben, die Nebenquests sind gut geschrieben und das Parkour System ist einfach klasse. Abseits davon hat Dying Light 2 aber auch seine Fehler und Schwächen, die es einfach nicht kaschieren kann. Und trotzdem ist Dying Light 2: Stay Human ein Open World Spiel, das zeigt, wie dieses Genre sein kann, wenn nicht sogar soll!

0
Amazing
85100
Pros

Klasse Parkour System

Spannende Handlung

Gutes Tag/Nacht System

Gut geschriebende Nebenquests

Cons

Kampfsystem könnte besser sein

Manchmal nervige Bugs

Deutsche Synchro maximal ok

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