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Edge of Eternity (Xbox Series X) im Test

Edge of Eternity (Xbox Series X) im Test

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich bei Plan of Attack.

Edge of Eternity ist gestern erschienen. Wir haben uns das Spiel vorab schon zu Gemüte geführt und wollen in diesem Test klären, ob es einem Final Fantasy gewachsen ist.

Gut, ein Vergleich zu einer so großen Marke wie Final Fantasy scheint zu Beginn etwas gemein, doch umso schöner ist das Ergebnis des Testberichts.

Beginnen wir aber mal von vorne.

In Edge of Eternity schlüpfen wir in die Rolle von Daryon. Ohne ein Bild vor Augen zu haben, könnte man ihn am ehesten als Noctis aus Final Fantasy 15 beschreiben. Wer diese Spielfigur kennt, hat ein ziemlich direktes Bild von dem Aussehen des Hauptcharakters. Dieser lebt in einer Welt, die es nicht ganz so einfach hat. Irgendwann kamen Aliens und unterstützen die noch nicht ganz so technisch versierten Menschen. Irgendwann wurden die Aliens den Menschen aber überdrüssig und es kam zu Ausschreitungen, um es mal nett zu formulieren. Inmitten dieser turbulenten Zeiten versucht sich Noctis, ähm Daryon, im Militär.

Nur leider ist sein Weg nicht ganz so einfach, wie es scheint. Plötzlich erkrankt seine Mutter an einer Art Verderbnis, die immer tödlich endet. Um sie ein letztes Mal zu sehen, muss er desertieren.

Als er seine Mutter erreicht, beginnt das eigentliche Abenteuer. Seine Schwester meint, einen Plan gegen diese todbringende Krankheit zu haben. So machen sich die beiden auf den Weg, um ihre Mutter zu retten – und selbstredend die Welt. Gut, dass mit der Welt scheint am Anfang etwas aufgeblasen, im Laufe der Story macht es dann aber doch Sinn.

So viel zur Haupthandlung der Story, um nicht zu viel zu verraten.

Bislang kann man also von Story-Elementen sprechen, die gut zusammen geschustert sind, d.h. die an sich zwar bekannt sind aus anderen Filmen, Spielen, usw., gleichzeitig aber auch so zusammen gesetzt wurden, dass sie eine interessante Story bilden.

Die Charaktere sind dabei nicht überzeichnet, wie man es vielleicht aus Final Fantasy oder vielen anderen japanischen Rollenspielen kennt. Sie sind recht bodenständig, reißen aber auch mal eher unlustige Witze, ziehen sich gegenseitig auf und wirken zu guter Letzt sympathisch. Auch andere Charaktere, die sich mit der Zeit anschließen, geben ein gutes Bild ab und ergänzen sich.

Na gut, die ein oder andere Actionszene muss man den Charakteren aber auch zusprechen

Die NPCs wirken ebenfalls passend. Hier wird zwar dann doch mehr auf Stereotypen gesetzt, aber warum sollte ein Wachmann in einem solchen Spiel mit genau zwei Dialogzeilen auch mehr sein als „wachmännisch“.

So eine schicke Fantasy-Spielwelt gab es schon lange nicht mehr

Die Spielwelt an sich ist dafür umso abwechslungsreicher. Jedes Gebiet sieht etwas anders aus, nutzt diverse Biotope samt Flora und Faune und lädt zum Erkunden ein. Gut, wir sprechen jetzt nicht von einer riesigen Open World, sondern eher von mehreren recht offenen Gebieten, aber dennoch wird das Gefühl von Größe vermittelt.

Vor allem schön ist dabei das Gras und die Flora geworden. Es ist, wie man es sich in einem Fantasy-Spiel wünscht.

Auch die Tiere und Gegner können sich sehen lassen. Beispielsweise gibt es auch Reittiere, die man per Quest von sich überzeugt und sich dann schneller fortbewegen kann. Sie sehen den Chocobos aus Final Fantasy nun wirklich nicht ähnlich, so ganz will der Vergleich aber nicht hinken.

Und wo würde man lieber mit seinem Reittier hinreiten, wenn nicht zu unzähligen Quests? An sich gibt es eine Hauptkampagne, die einen eher selten hin und zurück laufen lässt. Die Hauptkampagne ist in der Regel dafür da, im Spiel, in der Story und der Spielwelt voranzukommen – und genau das tut sie hier auch. Dazu kommen kleinere Nebenquests, deren Story nur aufgesetzt ist und zu den typischen Suchen- und Töten-Quests zählen. Aber nun gut, man möchte ja auch neue Kristalle und die bekommt man am besten durch das Töten von Gegnern.

Ein sehr gelungenes Kampfsystem

Der Kampf in Edge of Eternity ist rundebasiert. Es wird ein Hexa-Feld generiert und je Zug können sich Freund und Feind entweder bewegen oder angreifen.

Die Angriffe und auch die Bewegungen können bequem über RT angesteuert werden. Zauber sind dabei auf LT gelegt. So können sehr schnell und übersichtlich, diverse Aktionen ausgewählt werden. Dazu kommt, dass wenn es dann doch mal unübersichtlicher wird, eine Taktik-Kamera mit RS ausgewählt werden kann.

Das lässt sich von der Steuerung her schon einmal gut handlen. Schwieriger wird es in der freien Bewegung, da spielt sich Daryon an manchen Stellen doch etwas schwerfälliger und auch das Laufen an sich sieht nun einmal aus, wie in einem Indiespiel und kann nicht mit den ganz großen fair verglichen werden. Dennoch ist das an sich sehr gut umgesetzt.

Die Kämpfe an sich werden mit der Zeit herausfordernder, da auch mehrere Einheiten auf einem Hexa-Feld stehen können. Auch gibt es diverse Feldmechanismen, wie etwa Kristalle, die Schutz bieten, mehr Leben oder mehr Angriff oder auch Magie-Katapulte, die enorm viel Schaden machen. Immer mal wieder gibt es Kämpfe in der Hauptkampagne, die nochmal etwas Würze in die Sache geben, in dem beispielsweise eine Felswand gesprengt wird.

Neben der Bedingung, dass alle Gegner besiegt werden sollen, gibt es noch zusätzliche Aufgaben. So muss man mal alle Gegner in x Zügen besiegen, weniger Schaden als Wert x erleiden und noch vieles mehr. Das macht die Kämpfe ebenfalls etwas lebendiger und spornt zu besseren Leistungen an. Diese Leistungen werden dann belohnt. Dann gibt es beispielsweise auch mal Kristalle.

Das Leveln geht hier ein bisschen anders

Mit Kristallen kann man seine Attribute erhöhen und manchmal sogar Zauber und Angriffe freischalten. Das Menü ähnelt einem abgespeckten Sphärobrett – und das ist auch gut so. Niemand wünscht sich das Sphärobrett aus Final Fantasy X zurück.

Ausrüstung kann also schnell und einfach geändert werden und mit neuen Waffen folgen auch neue Möglichkeiten, die Kristalle einzusetzen. Es gibt also ein bisschen Micromanagement, um seinen Spielstil zu verfeinern, ohne dass es aber zu viel und aufwendig wäre.

Fazit: Ein tolles Spiel mit kleineren Edges

Die Story ist also gut, die Charaktere sind schön durchwachsen und das Kampfsystem macht Spaß. Die Spielwelt ist schön gestaltet, auch wenn sie nicht den aktuellen Standards eines Triple A-Studios gerecht werden kann. Muss sie aber auch nicht. Die Performance ist auf der Xbox noch etwas durchwachsen. Meistens ist diese sehr stabil – auch in 4k – doch manchmal schwankt sie doch etwas. Das kann aber noch mit den nächsten Patches in Ordnung gebracht werden.

Insgesamt macht Edge of Eternity ein sehr gutes Bild. Im Vergleich zu Final Fantasy, gerade da es auch viele Anleihen davon hat, kann es gut mithalten.

Und das ist positiv überraschend, da es sich hier um einen Indie-Titel handelt, der sich an ein Genre wagt, an das sich nur wenige wagen und es dabei auch noch sehr gut macht. Wie so ziemlich jedes Spiel, ist natürlich auch Edge of Eternity nicht perfekt und hat seine Ecken und Kanten. Die Steuerung in der freien Welt ist mal nur so la la, die Animation sind manchmal besser, manchmal aber auch nur ok. Die Kämpfe sehen toll aus, aber wenn man zu lange dieselben Fähigkeiten benutzt, wird es mit der Zeit langweiliger, wenn auch nicht langweilig.

Mit Edge of Eternity kann man also als Rollenspiel-Fan nichts verkehrt machen, einem sollte nur bewusst sein, dass dies keine Produktion im Sinne eines Dragon Age ist.

Und da es auch noch Day One im Xbox Game Pass erhältlich ist, gibt es kaum noch Gründe, es nicht auszuprobieren.

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Amazing
80100
Pros

Sehr schöne Spielwelt

Gut erzählte Fantasy-Story

Ausbalanciertes Kampfsystem

Kampfsteuerung gut umgesetzt

Cons

Steuerung in der Spielwelt etwas hakelig

Fühlt sich etwas sehr nach Final Fantasy an

Reittiere nicht immer rufbar

Nebenquests wirklich sehr lahm geschrieben und gestaltet

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