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Arcadia Fallen (Nintendo Switch) im Test

Arcadia Fallen (Nintendo Switch) im Test

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich bei PR Nordic.

In freudiger Erwartung auf Hogwarts Legacy und so ziemlich jedem anderen Spiel, das etwas mit Magie zu tun hat, bin ich auf Arcadia Fallen gestoßen. Das Indiespiel behandelt nicht nur etwas die Magie, sondern setzt diese auch gleich in den Fokus. Und so eine Magie-Story gab es schon seit Jahren nicht mehr.

Alles beginnt mit einem Charakter meiner Wahl. Männlich, weiblich, männlich mit weiblichen Pronomen, weiblich mit männlichen Pronomen – man hat hier die freie Wahl. Auch wenn es ein sehr offenes Spiel ist, was Sexualität und Pronomen angeht, wird trotzdem auf explizite Darstellungen verzichtet. Man wird hier nicht die Penisgröße bestimmen.

Der Charaktereditor ist sehr einfach gehalten. Man wählt wirklich nur das Geschlecht und mehr oder weniger die Frisur aus. Dann gibt man seinem Charakter noch einen Namen und schon geht es mit der Visual Novel los.

Man wird mit wenigen Erklärungen direkt ins Geschehen geworfen. Es beginnt zwar nicht actionreich, doch das kommt dann einige Minuten später.

Man spielt seinen einen Charakter, der zu Beginn alles andere als besonders wirkt. Der Charakter ist ein Lehrling in einem Alchemielabor, muss mal Kleinigkeiten besorgen, mal den Kundenumgang üben und zu guter Letzt Alchemie praktizieren. Alles sehr unscheinbar, bis natürlich etwas passiert.

Im Großen und Ganzen führen Menschen und Magier eine Art Krieg. Menschen trauen Magiern und vor allem ihrer Magie nicht und es ist alles kurz vor der Eskalation. Magier hingegen wollen den Ball flach halten, unentdeckt vor Feindseligkeiten bleiben. Und dann wäre da unser Charakter, der sich im kleinen Dörfchen doch etwas langweilt.

Eines Tages ändert sich das aber schlagartig. Besagter Charakter wird aufgrund von verheerenden Umständen an einen Geist gebunden. Es dauert nicht lange, bis eine Ritterin auftaucht, die dann wiederum das Geistbündnis verurteilt und es eigentlich direkt zum Gefängnis gehen sollte. Eigentlich. Denn es wäre keine Heldengeschichte, wenn der eigene Charakter nicht noch den Pfad des Helden nehmen würde.

Doch mehr will ich an dieser Stelle nicht zur Story verraten. Diese ist nämlich das Hauptaugenmerk des Spiels. Man kann vielleicht noch so viel sagen, dass es vier mögliche Romanzen gibt. Im Gegensatz zu Dragon Age oder auch anderen RPG-Genre-Vertretern, kann man mit allen eine Beziehung eingehen – ganz egal, welches Geschlecht.

Insgesamt wird man also hauptsächlich damit beschäftigt sein, Dialoge zu lesen und Entscheidungen zu treffen. Gut, die meisten Dialoge sind vertont und dann auch noch von sehr bekannten Persönlichkeiten, die bereits Sprecherrollen in Persona 5 und Fire Emblem: Three Houses inne hatten. Die Entscheidungen sind vor allem für die Charakterentwicklung interessant. So kann der Charakter mal lustig, mal ernst und mal sehr emotional antworten. Alle drei Varianten fühlen sich immer richtig an und die Reaktionen der NPCs passen perfekt.

Geht es mal nicht um Dialoge, so verbringt man seine Zeit mit Rätseln. In der Regel sind das Farbenrätsel oder auch Symbole, die aufeinander abgestimmt werden müssen. Der Schwierigkeitsgrad nimmt alle paar Rätsel zu, doch wird nicht so hoch, dass man nebenbei einen YouTube-Guide laufen lassen muss.

Alles in Allem ist das Spiel ein Feel-Good-Spiel. Es fordert nicht, es erwartet nicht und es bringt einen nicht zum Schwitzen. Es erzählt eine interessante und durchweg gut erzählte Story und behandelt ein Genre, das es nicht allzu oft gibt.

Die Nintendo Switch Steuerung ist dabei ebenfalls gelungen. Die Dialoge haben genau die richtige Größe und die Steuerung der Rätsel, wobei nie wirklich viel gesteuert werden muss, geht gut von der Hand.

Die Framerate ist sehr stabil und das Bild schön scharf.

Speichern kann man übrigens so gut wie immer, was einer kleinen Pause zwischendurch sehr positiv entgegenkommt. Dabei muss man aber nicht nach jeder und vor jeder Entscheidung speichern. Das Spiel hat keine schlechten Enden. Das kann man nun positiv sehen, aber irgendwie nimmt es auch das Gewicht der Entscheidungen und ist somit für manche Spieler eher negativ zu betrachten. Wenn es egal ist, was man sagt und eh immer alles gut wird, dann braucht man aus meiner Sicht auch keine Entscheidungsmöglichkeiten.

Insgesamt ist Arcadia Fallen eine gute Visual Novel, die man für wenig Geld und trotzdem guten Inhalten empfehlen kann. Nicht umsonst haben so viele Spieler das Spiel bei Kickstarter unterstützt.

0
Amazing
75100
Pros

Schöner Grafikstil

Tolle Sprecher

Gut geschriebene Dialoge

4 mögliche Romanzen

Cons

Entscheidungen mit wenig bis keine Auswirkung

Keine bösen Enden

Fordert nicht

Charaktererstellung etwas zu vereinfacht

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