Now Reading
Hunt: Showdown (PC, Xbox) im Test

Hunt: Showdown (PC, Xbox) im Test

Ihr habt es satt, in irgendeinem Battle Royale andauernd gegen schwitzende Möchtegern-Pros zu spielen, wollt aber die gleiche Anspannung verspüren? Dann ist vielleicht Hunt: Showdown etwas für euch, denn hier müsst ihr mit dem unausweichlichen Ableben eures Charakters leben.

Monster, Jäger und Zombies

In Hunt: Showdown wird man nicht über eine immer kleiner werdende Map gejagt und es kann auch nicht nur einen Sieger geben. Vielmehr spielt ihr einen Jäger, der nicht andere Spieler jagt sondern Monster, die auf der Karte sind. Allerdings wollen dass zwölf andere Jäger auch und die schrecken nicht davor zurück, euch euer Kopfgeld gewaltsam zu rauben. Dabei ist allerdings nicht das Ziel, so viele Gegner wie möglich auszuschalten und der Letzte, der mit der Trophäe am leben, ist gewinnt, sondern man sollte mit der Trophäe so schnell wie möglich zu einem Extraktionspunkt verschwinden. Denn es kann sein, dass ihr als Solo-Spieler auch mal gegen Dous antreten müsst und da ist dann auch Taktik gefragt.

Ein Hinweis! Wenn er rot wird, sind andere Spieler in der Nähe!

Allerdings müsst ihr euch auch erst einmal die Trophäe verdienen und das macht ihr, indem ihr Hinweise sucht und das Boss-Monster besiegt. Allerdings könnt ihr unterwegs schon auf stärkere Zombies oder Höllenhunde treffen, genauso wie Spieler, die auch auf der Jagd nach dem Monster sind und die vor allem auch gerne die Trophäe und das Kopfgeld einstreichen wollen. Dabei können unvorsichtige Jäger im Kampf gegen die KI schnell von anderen Spielern überrascht werden, denn lautes und unvorsichtiges Vorgehen kann man über die ganze Map hören.

Bosse sind gar nicht so ungefährlich

Schaft ihr es dann doch den Boss ausfindig zu machen, geht der Spaß erst richtig los! Die Bosse sind nämlich gar nicht so einfach und unterscheiden sich grundlegend. So vergiftet die Spinne einen und kann an den Wänden krabbeln. Der Butcher ist ein riesiges Schweine/Mensch-Monster, das mit Feuer um sich schlägt und der Assassine kann sich in Insekten verwandeln und fügt euch extrem fiesen Blutungsschaden zu.

Der Butcher, ein Riesenschwein!

Zusätzlich werden die Bosse nach jedem verlorenen Viertel Lebensenergie mächtig wütend und benutzen eine Zeitlang stärkere und vor allem tödlichere Angriffe. Wobei der Kampf gegen die Bosse nicht das übelste ist, denn so Bossfights sind in der Regel relativ laut und locken andere Spieler an und diese müssen unter Umständen auch noch während des Bossfights abgewehrt werden. Oder man findet heraus, wo der Boss ist und nutzt diesen taktisch, in dem man einfach einen anderen Spieler oder Team den Boss machen lässt. Denn nachdem die Lebenspunkte vom Boss auf null gefallen sind, muss dieser noch verbannt werden und das dauert drei Minuten und 20 Sekunden. In dieser Zeit wird jedem Spieler angezeigt, wo sich die Verbannung abspielt und so kann es auch schon mal sein, dass ganz schnell ein kleiner Krieg ausbricht. Gerade wenn nur ein Monster auf der Map ist und jeder die Trophäe haben möchte. Da kann es auch schon mal sein, dass gar kein Spieler im Gebiet überbleibt und sich die langsamsten Spieler einfach die Trophäe schnappen können, ohne dass noch irgendwer anderes auf der Map lebt.

Verbannen anstatt entspannen

Jedenfalls könnt ihr erst nach den drei Minuten eine Trophäe aufheben und damit habt ihr für fünf Sekunden die Möglichkeit, andere Jäger durch die Wand zu sehen, zumindest im Umkreis von 150 Metern. Die fünf Sekunden könnt ihr euch dabei frei einteilen, da ihr diese nur in der Schattensicht nutzt, in der ihr auch Hinweise sehen könnt.

Das kann dauern…

Solltet ihr es schaffen, die Trophäe aufzuheben, müsst ihr nun zu einem Extraktionspunkt. Diese sind zufällig auf der Map verteilt und ihr müsst in dem Bereich 30 Sekunden ausharren, bis ihr endlich das Match beendet und eueren Jäger sicher nach Hause gebracht habt.

Der Tod ist nicht nur ein Ende

Solltet ihr mal sterben, ist das bis zum 11. Rang nicht schlimm. Es gibt dann zwar nur die Hälfte der Erfahrungspunkte, aber ihr dürft euren Jäger behalten. Nach dem 11. Rang kann euer Jäger sterben und dann ist er und die ganze Ausrüstung weg, die er dabei hatte. Allerdings könnt ihr euch diese wieder kaufen und Jäger könnt ihr euch auch gegen In-Game-Währung kaufen, dabei ist auch immer einer dabei, der gratis ist und mit dem könnt ihr dann auch mal spielen, wenn ihr kein Geld mehr habt.

So sehen die legendären Jäger aus

Zusätzlich gibt es auch noch DLC-Jäger bzw. legendäre Jäger. Diese sehen besonders cool aus und ihre Perks passen sich eurem Rang an. Allerdings haben diese keine Ausrüstung und kosten immer 333 In-Game-Währung. Zusätzlich hat euer erster Jäger immer noch bestimmte Anfänger-Perks, die euch das Spiel einfacher machen. So erleidet euer erster Jäger zum Beispiel weniger Blutungsschaden, trotzdem kann er sterben. Die legendären Jäger richten sich daher auch eher an Spieler mit einem höheren Level.

Atmosphäre

Was soll man dazu sagen, außer dass ich noch nie einen Shooter gespielt habe, der so atmosphärisch war und mir gleichzeitig eine angenehme Anspannung gegeben hat. Fangen wir aber mal bei Sound-Design an, denn hier ist neben der fantastisch aussehenden CryEngine das absolute Highlight. Denn egal, was euer Charakter, ein NPC oder ein anderer Spieler in der Nähe macht, ihr könnt es hören und mein Gott ist das geil! Ihr könnt alleine über das Gehör bestimmen, wo sich ein Gegner aufhält und was dieser gerade macht. So kann man sogar langsame Bewegungen hören und der Untergrund macht dabei auch noch einen Unterschied. Dann gibt es noch Audio-Fallen, wie Glasscherben, Äste oder Krähen, wobei die Krähen sogar die Richtung der Bewegung anzeigen, da sie immer in die entgegengesetzte Richtung fliegen.

Krähen können gefährlich sein!

Neben dieser absolut genialen Sound-Design kommt noch die wahnsinnig gute Grafik, die das Spiel einfach grandios aussehen lässt – und das egal ob Tag oder Nacht auf den Karten ist. Dazu kommt noch das minimalistische HUD, dass euch nur die nötigsten Informationen gibt.

Gunslinger oder Hunter

Die Steuerung ist ein weiteres Highlight, denn ihr könnt zwischen zwei Steuerungs-Schemata entscheiden. Einmal die Gunslinger-Steuerung, hier habt ihr quasi die “normale” Shooter-Steuerung, die kennt man ist aber nicht ganz angemessen für das Spiel, da ihr eigentlich gar nicht so oft schießen müsst. Vielmehr ist das Hunter-Schema der eigentliche Star, denn hier verändert sich der Umgang mit der Waffe. Anstatt aus der Hüfte zu schießen und zu zielen, habt ihr nun erst einmal die Möglichkeit, einen Nahkampfangriff mit der Taste auszuführen, mit der ihr im Gunslinger noch geschossen habt und die Taste zum Zielen wird zum Anlegen genutzt, d.h. dass ihr jetzt schießen könnt – und zwar aus der Hüfte. Um jetzt noch mal richtig zu zielen, müsst ihr noch einmal eine Taste betätigen. Jetzt könnte man meinen, dass das extrem umständlich ist und keinen Sinn macht, aber da täuscht man sich, denn es gibt einige Vorteile.

So wird die Waffe im Hunter-Modus gehalten

Zum einen ragt eure Waffe nicht mehr aus der Deckung heraus, da ihr die Waffe nun näher am Körper führt. So können euch andere Spieler zumindest nicht mehr erwischen, weil sie eure Waffe sehen und zum anderen nutzt man so regelmäßig den Nahkampf, der wesentlich leiser ist und nicht so viele Spieler und Zombies aufschrecken lässt.

So wird die Waffe im Gunslinger-Modus gehalten

Fairness und Content

Wie schon erwähnt, spielt man im Wesentlichen mit und gegen andere menschliche Spieler, d.h. auch, dass es Matchmaking-Maßnahmen gibt, damit ihr eueren neuen Jäger nicht gegen einen Spieler mit 1000h ins Rennen schickt, außer der ist total schlecht. Deswegen gibt es einen MMR wert, denn ihr auch mit Rang 11 bekommt. Der ist allerdings gar nicht so verschwitzt wie in anderen Spielen, da ihr mehrere Modifikatoren habt. So werden Solo-Spieler immer bevorteilt. Also wenn ihr alleine ein Spiel sucht, wird euer MMR runtergestuft und die Gegner sind einfacher, das gilt auch für Duos, aber nicht so stark und Dreier sind quasi der Normalzustand. Allerdings könnt ihr, wenn ihr alleine oder zu zweit unterwegs seit, die dreier Teams deaktivieren. So kann es auch mal sein, dass ihr als Duo in einem Spiel nur mit Solos seid, die sind zwar vielleicht alleine besser, aber ihr seid zu zweit und die Solos haben sehr viel mehr Gegner.

Hier könnt ihr euch Jäger holen!

Zum anderen gibt es dann noch den neuen Content. Der kommt langsam, aber stetig. So ist zum Beispiel im Juli die neue Map DeSalle dazu gekommen, die stark an klassische Wild West Gegenden erinnert, also Saloons, Farmen usw.

Zusätzlich gibt es einen Haufen andere Maps, die mehr im Bayou, also den Südstaaten der USA, spielen. Dann gab es noch ein paar DLC Hunter, aber das nur so am Rand.

Fazit

Was soll ich nun sagen: Hunt: Showdown ist von jetzt auf gleich einer meiner liebsten Shooter geworden und hat ersatzlos die Warzone von meiner Festplatte gewischt. Die Community ist top, die Mechaniken sind leicht zu erlernen, aber hart zu meistern und man muss sich etwas mit dem Spiel auseinandersetzen. Es gibt keine Stützräder und man wird nicht von klein Timmy mit seinem 20€ Waffenskin, der verbuggt ist, über den Haufen geschossen. Es gibt sogar kaum Probleme mit Cheatern, natürlich wird man in den oberen MMR-Bereichen den ein oder anderen finden, aber es ist nicht verseucht. Einzig und alleine die Konsolen-Versionen benötigen noch ein passendes Update, damit es vielleicht etwas mehr als 30 FPS werden und die Auflösung etwas hoch geht. Allerdings arbeitet Crytek schon dran, also können wir da vielleicht schon bald auf gute Neuigkeiten mit Datum hoffen.

0
Masterpiece
95100
Pros

Geniales Audio-Design und der Soundtrack ist auch verdammt genial!

Tolle Grafik

Monster und Zombies sehen toll aus und sind gefährlich

DLCs sind fast nur optisch

Waffen fühlen sich gut und wuchtig an

Cons

Kein Shooter für Gelegenheitsspieler

Scroll To Top