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Days Gone (PC) im Test

Days Gone (PC) im Test

Days Gone hat seinen Weg nun auch auf den PC gefunden, wie zuvor auch schon Horizon Zero Dawn. Das PlayStation exklusive Spiel ist dabei nicht nur grafisch ein Hingucker, sondern auch spielerisch und vor allem Story technisch ein mehr als gelungenes Spiel. Doch kann es so einfach sein? Ist der Port wirklich so gut?

Days Gone in a Nutshell

In Days Gone schlüpfen Spieler*innen in die Rolle des nicht ganz so charmanten, dafür aber sehr charismatischen Deacon St. John. Der ehemalige Biker macht sich mit seinem “Bruder” Boozer auf, um der Zombie-Apokalypse zu entkommen.

Immer mehr Zombies bereiten sich aus, immer gefährlicher wird die Welt und es bleiben immer weniger Menschen übrig. Die Menschen, die übrig bleiben, tun sich in kleineren Gemeinschaften, sogenannten Camps, zusammen. Nur Deacon uns Boozer möchten allein unterwegs bleiben.

Dazu kommt eine recht tragische Hintergrundgeschichte Deacons, in der er sehr viel verarbeiten muss. Diese Hintergründe beeinflussen immer wieder seine Taten in der Gegenwart und sorgen nicht selten für Ärger – aber auch gewaltige Spannungsbögen.

Mehr Gameplay brauchen Zombie-Spiele

Zu Beginn ist das Spiel noch sehr auf seine Story fokussiert und es gibt noch sehr viele Cutscenes. Auch bis zum Ende hin können sich Spieler*innen über sehr gelungene, gut vertonte und vor allem grafisch aufwendige Story-Abschnitte freuen.

Das Eintauchen ins Spiel ist auch recht leicht gelöst. So haben Spieler*innen zu Beginn nur eine Waffe, dann mehrere, dann kommen Nahkampfwaffen hinzu und dann sogar verschiedene Wurfwaffen (Molotov, Rohrbombe und Co.).

Muhahaha… wer braucht schon Sprengstoff, wenn er ein Bike und ‘ne Knarre hat?

Da all diese Gegenstände mit der Zeit kommen, passt sich der Spielstil nach und nach an die immer actionreicher werdende Story an. Treffen Spieler*innen zu Beginn auf max. 3 Gegner, so kommen später ganze Horden auf sie zu.

Ach ja, Horden…

Da wir gerade beim Thema Horden sind. Diese sind ein großer, wenn auch meist optionaler Bestandteil des Spiels. Es gibt ein paar Zombies im Spiel, die sich zusammenrotten und in sogenannten Horden agieren. Das ist nun keine Schwarmintelligenz oder Ähnliches. Es handelt sich um Zombies, die zusammen trinken gehen, Menschen fressen und in einer Höhle zusammen schlafen. Das sind so viele Zombies, dass Spieler*innen gar nicht genug Munition mitnehmen können, um alle zu töten. Nun heißt es also, den Grips anzuschalten.

Mit einem Molotov wird es einfacher, mit einem Molotov wird es einfacher … uuuuund weglaufen!

Wie tötet man so viele Zombies wie möglich, ohne zu viel Munition zu verschwenden? Wie nutzt man die explosiven Gegenstände in einem Gebiet besonders effektiv? Wie gut macht sich eine Rohrbombe auf 172 Zombies? Kleiner Tipp: Kiten ist das Stichwort der Stunde. Spieler*innen werden sich, sobald sie auf eine Horde treffen und diese auch ausschalten wollen, ihren eigenen Parkour bauen, um sich die Zombies vom Schlitz zu halten und gleichzeitig so viele wie möglich so sanft wie möglich auszuschalten. Sie müssen Planken, Höhen und auch andere Tricks anwenden, um eine Chance gegen die Übermacht zu haben. Wie kommt es dann eigentlich dazu, dass Deacon allein gegen Horden ankämpft?

Story technisch wird das alles immer gut erklärt, jedoch spielt Days Gone in einer recht großen, wenn auch zum Glück nicht zu großen, Open World. In dieser gibt es diverse Aktivitäten, die zum einen durch Nebenquests abgedeckt werden, zum anderen aber auch durch Spieler*innen selbst.

So gibt es neben den Horden viele weitere Aktivitäten: Banditenlager, Nero-Stützpunkte, Nester und auch Kopfgeldjagden, um die doch sehr düstere, wenn auch einfach nur tolle Story, etwas aufzulockern.

PC Port

Ach ja, wir wollten eigentlich über die Portierung sprechen und nicht darüber, wie toll Days Gone ist…

Einige Spieler*innen, darunter auch meine Wenigkeit, haben befürchtet, dass Days Gone eine Katastrophe auf dem PC werden könnte. Auch wenn es sich bei Bend Studio um ein anderes Entwicklerteam wie das von Horizon Zero Dawn handelt und diese eigentlich wenig miteinander zu tun haben – außer, dass sie ein exklusives Spiel für PS4 herausgebracht haben.

Alle Vorteile des Spiels bitte hintereinander einreihen. Danke!

Und genau das merkt man dem Port auch an. Kaum hat man das Spiel gestartet, erwarten einen unzählige Einstellungsmöglichkeiten, die direkt im Hintergrund gerendert werden. Man kann also sofort ersehen, wie viel die Einstellung bringt und ob sich die eventuellen Leistungseinbußen lohnen.

Dabei muss man sagen, dass das Spiel sehr performant ist. Gerade bei Horden, wenn wirklich viele KIs gerendert werden und dann noch die Explosionen dazu kommen, zeigt das Spiel leistungstechnisch kaum Einbußen. Man kann es mit sehr hohen FPS spielen – selbst bei einer RTX 2060 strauchelt das Spiel kaum bis gar nicht.

Das sehr flüssige Bild sorgt gerade in den Shooter-Passagen für eine herbe Verbesserung zu Days Gone auf der PS4. Hier hatte es nur ruckelige 30 FPS und der 4k-Modus war nicht wirklich zu empfehlen. Mit der PS5-Fassung hat sich dies ebenfalls verbessert. Nun kann man sich über 60 FPS auf der PS5 freuen und es lässt sich schon deutlich besser spielen.

Doch sind 60 FPS nicht ganz so flüssig wie 120 oder weitaus mehr. Ebenfalls schön ist, dass die PC-Version ultrawide Screens unterstützt.

Rein optisch sieht Days Gone auf den Einstellungen “hoch” wie die PS4-Version auf einer PS5 aus. Ultra macht da auf den ersten Blick nur einen kleinen Unterschied, da mehr Antialiasing, mehr Texturdetails und Co. meist erst auf dem zweiten Blick gut erkannt werden.

Wer bislang “nur” die PS4-Version spielen konnte, wird mit der PC-Version ein ganz neues Spiel entdecken. Nein, die Story ändert sich nicht, auch wenn man eine Armbrust schon zu Beginn bekommt, aber alles fühlt sich weniger lahm und einfach deutlich besser, schärfer und somit spaßiger an. So wird ein sehr gutes Spiel zu einem Spiel, das für mich eines der Besten dieses Jahr ist.

Ihr habt Days Gone noch nicht gespielt, weil es Kritiker*innen damals auseinander genommen haben? Schade, denn dann habt ihr eines der besten Zombie-Spiele verpasst, das eben nicht nur auf lahme Action setzt, sondern emotional und authentisch abholt.

Pros

Sehr flüssige Framerate

Sehr kurze Ladezeiten

Sehr gute Steuerung mit Maus und Tastatur

Sehr viele Einstellungsmöglichkeiten für Grafik

Tolle Grafik!

Cons
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