Es gibt viele unterschiedliche Genres da draußen und heutzutage verdient jedes Spiel als Beinamen den Titel Rollenspiel. World’s End Club könnte allein vom Titel auf ein solches Spiel schließen lassen, aber wisst ihr was? Es ist etwas vollkommen anderes. Etwas abstrudes, süchtig machendes, was ich bis lang noch nicht so gesehen, geschweige denn, gespielt habe.
Doch lasst uns von vorne beginnen – mit dem Ende.
Ohne Spaß: Das Spiel beginnt mit dem Ende. Eine Gruppe von Teenagern kämpft gegen ein Monster und verliert und …. tja, dann kommen wir ins Spiel.
Ein paar Außenseiter des Go-Getter-Clubs machen einen Ausflug. Im Bus-Fernseher läuft etwas ziemlich Abgedrehtes, denn dort werden Teenager von einem hasenähnlichen Harley-Quinn-Geschöpf auf die Probe gestellt. Nur einer wird überleben, es müssen Aufgaben erfüllt werden, usw.
Die Teenager schauen sich das an, wissend, dass das alles Schwachsinn ist und man nicht alles glauben sollte, was im Fernsehen läuft. Doch dann passiert das Unfassbare: Ihnen geschieht dasselbe!
Ja, okay, das war etwas, was man sich wirklich denken konnte. Die Überraschung war nicht groß, aber hey, nach der Einleitung mit dem Kampf war ich schon voll dabei und brauchte nicht mehr überzeugt werden.
Als es dann endlich zum Gameplay übergeht, wird es doch etwas überraschender. Es handelt sich nicht um ein rundenbasiertes, schnuckeliges Kampfsystem mit Schwertern, Magie und Co. Nein, es ist eine Visual Novel! Genau! Man klickt Dialoge weiter, wird in eine mysteriöse Welt mit Charakteren gezogen, die ALLEsamt nicht so sind, wie sie scheinen. Wir werden also in eine Welt voller Intrigen, falschen Freund*innen und mehr gezogen und checken es nicht allzu schnell. Wir haben eine Stunde Zeit, unsere Mission am Armband eines anderen herauszufinden und als Einziger zu überleben. Oder wollen wir vielleicht doch lieber alle mit ins Boot holen und zusammen überleben?
Das herauszufinden und zu erspielen, macht den Kern des Spiels aus.
Neben den Visual Novel-Einlagen gibt es auch noch Jump ’n‘ Run-Einlagen, die nicht all zu schwierig ausfallen und eine angenehme Abwechslung bereitstellen. Gleichermaßen bauen sie keinen Frust auf und auch kleinere Rätseleinlagen, im Sinne von Schlüssel suchen, sind Teil des Auflockerungsprozess. Am meisten hat mir allerdings die Story mit den diversen Charakteren Spaß gemacht, die mich angenehm überrascht, wütend, traurig und dann wieder humorvoll gestimmt hat.
Da das Spiel hauptsächlich aus Visual Novel-Parts besteht, ist dieses Spiel vor allem Spieler*innen zu empfehlen, die eine gut erzählte Story mögen, unterschiedliche Verzweigungen einer Story kennenlernen möchten und sich die Zeit nehmen, Dialogen zu lauschen.
Sehr interessante Charaktere
Facettenreiche Story
Tolle Zeichnungen
Sehr flüssige Performance
Etwas teuer für das Genre Visual Novel