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Shin Megami Tensei III Nocturne HD Remaster (Switch) im Test

Shin Megami Tensei III Nocturne HD Remaster (Switch) im Test

Es scheint noch gar nicht so lange her zu sein, als das letzte Persona erschienen ist. Ein JRPG, das die Welt für sich einnehmen konnte. Ein Spiel, an dem man, mal abgesehen von seinen 150 Stunden Spielzeit, nichts auszusetzen hatte. Wer nun glaubt, dass das Remaster von Shin Megami Tensei III in dieselbe Kerbe schlägt, der liegt zwar nicht ganz falsch, aber so ganz richtig leider auch nicht.

Doch fangen wir erst einmal harmlos an.

Shin Megami Tensei III befasst sich im Gegensatz zur Persona-Reihe mit eher düsteren Themen bzw. werden die Themen, die dargestellt werden, düsterer erzählt.

Unser Protagonist ist ein ganz normaler Oberschüler. Zumindest glauben wir das zu Beginn, denn wie so üblich in JRPGs, ist der normale Anschein zu Beginn wieder nur eine Farce. Eine 08/15-Heldengeschichte brauchen wir zwar auch nicht zu erwarten, da die Geschichte noch so viel mehr bietet, etwas vorsichtig können wir doch gerade zu Anfang das Spiel schon beäugen.

Wir spielen also einen Oberschüler, der merkwürdige Ereignisse miterlebt.

Ist er der Böse? Kann es so einfach sein?

In den Nachrichten ist zu hören, dass die Welt mehr oder weniger zur Hölle fährt, überall dringt schon ein gewisses Gefühl auf uns ein: Weltuntergang. Dabei geht es eigentlich nicht um den Weltuntergang, sondern um die Weltwiedergeburt, die abgesehen von ein paar wenigen Überlebenden, u.a. auch wir, noch keiner überlebt hat.

Und genau dem stehen wir schon in den ersten Minuten gegenüber. Wir entwickeln uns weiter, wenn auch auf eine dämonische Art und Weise, suchen unsere Freunde, Bekannte und stoßen immer wieder auf Feinde und verschlossene Türen. Und so werden wir immer weiter in eine verzickte, aufregende, spannende und von dunkler Atmosphäre trotzende Story gezogen, die noch lange nicht fertig erzählt ist. Immer wenn wir glauben, den Durchblick zu haben, den Bösewicht identifiziert zu haben, geht es weiter und weiter und schwurbelt sich seinen Weg bis in die letzte Spielminute.

Doch wie spielt man eigentlich?

Gern würde ich jetzt sagen: “Genauso wie in Persona 5”. Das stimmt aber leider nicht so ganz. Es ist ähnlich, aber das war es dann auch schon.

Wir haben eine Gruppe bestehend aus Mensch/Dämon und Persona. Der Mensch/Dämon selbst ist meist nicht sehr stark, kann zwar gut mit der Faust umgehen und später auch magischer agieren, aber insgesamt ist er eher der Haudrauf. Dann haben wir noch die Dämonen, welche dafür sehr unterschiedlich agieren. Zu Beginn gehen wir beispielsweise ein Bündnis mit Pixie ein, einer Art Fee, die aber abgesehen von ihrem Aussehen nicht sehr fee-isch ist. Im Gegensatz zu Persona 5, wo quasi nur die Hauptpersonas eine Persönlichkeit hatten, versucht Shin Megami Tensei III noch jeder Persona eine Persönlichkeit zu verschaffen.

So viele Personas…

Aber zurück zum Kampf. Dieser läuft rundenbasiert ab. Man kann zwischen verschiedenen Angriffen und Zaubern wählen und das Beste hoffen. Ganz wichtig ist, dass wir auf unsere Lebensenergie achten, unsere Persona heilen und hoffentlich nicht sterben. Samthandschuhe kennt das Spiel nicht. Sterben wir, müssen wir zum letzten Speicherpunkt zurück. Pro Ebene gibt es in der Regel eine Pyramide, an der man speichern kann. Man kann das Spiel allerdings auch zwischenspeichern, dafür muss man es aber jedes Mal beenden. Auf der Switch lädt es allerdings so schnell, dass auch dies kein Problem darstellt, wenn man auf Nummer Sicher gehen möchte.

Hier sieht man das “Remaster”

Shin Megami Tensei III ist uralt. Es ist damals noch auf PS2 erschienen. Was damals schick war, ist heutzutage schon fast ein Schmerzensbild für die Augen. Ja, die Level sind immer noch schlauchig. Ja, die Zufallskämpfe zu den ungünstigsten Zeitpunkten sind immer noch mies. Ja, es sieht nicht so toll aus wie Persona 5. Aber wisst ihr was? Es sieht trotzdem verdammt gut aus. Die kompletten Texturen wurden überarbeitet und es schmiegt sich wunderbar an die Switch an. Die Grafiken sind sauber, die Bewegungen sind flüssig und alles in allem gewinnt man das Spiel sehr schnell lieb.

Die Entscheidungen werden auch im Remaster nicht leichter…

Normalerweise stellt sich bei Remastered Versionen immer die Frage, ob sich ein erneuter Kauf lohnt. Das Spiel ist so alt, dass sich die meisten eh nicht an die Geschichte erinnern können, sodass es wie ein neues Spiel ist. Grafik, Gameplay und Co. sind kaum gealtert und sorgen auch heute noch für sehr viel Spielspaß. Wem also Persona 5 gefallen hat und einfach nicht genug bekommen kann, der möchte vielleicht die Wurzeln von Persona erkunden. Der größte Unterschied liegt hier in der Atmosphäre, den düsteren Klängen, der engen Gänge und der von vorne bis hinten einfach nur fast schon an Horror grenzenden Story. Das Gefühl, ein Persona-Spiel zu spielen, bleibt aber dennoch bestehen.

0
Masterpiece
90100
Pros

Überarbeitete Texturen

Gutes Kampfsystem

Herausfordernd

Zwischenspeichern-Funktion

Schnelles Laden

Flüssige Bewegungen

Cons

Zufallskämpfe immer noch vorhanden

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